Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag FBI ermittelt gegen Siemens wegen Bestechungsverdacht

Nach den aufsehenerregenden - und teuren - Korruptionsskandalen der Vergangenheit hat Siemensboss Joe Kaeser offiziell eine strikte Null-Toleranz-Politik in Sachen Bestechung im Ausland verordnet. Das ist aber offenbar noch nicht bei allen Mitarbeitern angekommen.

Siemens und andere große Medizintechnik-Anbieter sind Insidern zufolge jetzt wegen mutmaßlicher Bestechungszahlungen an Beamte ins Visier der brasilianischen Behörden und des FBI geraten. Die Ermittler verdächtigen die Hersteller, sich zwei Jahrzehnte lang lukrative Aufträge aus dem staatlichen Gesundheitssystem, etwa für Magnetresonanztomografen (MRT) oder Prothesen, mit Kickback-Zahlungen an Staatsbedienstete erkauft zu haben, wie zwei mit der Affäre vertraute Personen Reuters sagten.

Mehr als 20 Firmen sollen Teil des "Kartells" gewesen sein, die bekanntesten darunter sind Siemens, Philips, Johnson & Johnson und GE. Wegen der Bestechungsgelder seien die medizinischen Geräte nach Zeugenaussagen und Justizdokumenten bis zu achtmal so teuer verkauft worden wie angemessen. Bundesstaatsanwältin Marisa Ferrari bestätigte in einem Interview mit Reuters die Ermittlungen. "Weil das Budget für das staatliche Gesundheitssystem in Brasilien so groß ist, geht es um wirklich große Summen", sagte sie. "Dieser erste Fall ist nur die Spitze des Eisbergs."

Siemens erklärte, er wisse nichts von Ermittlungen des FBI gegen ihn zu Absprachen in Brasilien.

Quelle: ntv.de

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