Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Draghi-Nachfolge-Kandidat fordert Kehrtwende der EZB

Olli Rehn, Chef der finnischen Notenbank und ehemaliger EU-Kommissar, gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge des viel gescholtenen Mario Draghi an der EZB-Spitze. Sein Wort hat großes Gewicht. Nun hat er eigenen Angaben zufolge dem Rat der Europäischen Zentralbank einen Vorschlag zu einer grundlegenden Reform der Geldpolitk gemacht.

Er verwies darauf, dass die Erwartungen der Verbraucher an die künftige Inflation bereits lange unter dem Niveau lägen, das die EZB als Ziel für Preisstabilität anstrebe. Diese Annahmen dürften sich "als selbst erfüllend" herausstellen, warnte der frühere EU-Wirtschaftskommissar.

Im aktuellen Bericht der finnischen Notenbank heißt es, die EZB stecke bereits in einem Dilemma. Sie müsse einerseits "starke kurzfristig wirksame Maßnahmen" ergreifen, um ihr Preisstabilitätsziel einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent zu erreichen.

Da jedoch die Kerninflation, bei der Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden, bei nur einem Prozent herumdümpele, könne das Ziel "nicht nachhaltig" erreicht werden. Die EZB müsse sich daher für "langfristige Herausforderungen" rüsten - mit einer Überprüfung der geldpolitischen Strategie. Dabei müssten die "Prinzipien, grundlegenden Annahmen und Instrumente" auf den Prüfstand.

Quelle: ntv.de

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