Dienstag, 23. Oktober 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
18:14 Uhr

Kurssturz bei Bayer kostet Dax zwei Prozent

Bayer hat bereits angekündigt, gegen das neue Urteil Revision einzulegen.

Bayer hat bereits angekündigt, gegen das neue Urteil Revision einzulegen.

REUTERS

Die Seitwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag in eine richtige Abwärtswelle gemündet. Der Dax sackte bis Handelsschluss 2,2 Prozent ab auf 11.274 Punkte. Das Tagestief von 11.228 Punkten markierte den niedrigsten Stand seit knapp zwei Jahren.

Größter Dax-Verlierer waren Bayer mit einem Einbruch um satte 9,5 Prozent.

Neben diesen Verlusten verwiesen Händler zur Begründung für die Talfahrt auf den Streit um den italienischen Haushalt, den Handelskonflikt zwischen den USA und China, die damit verbundene Sorge einer weltweiten Wachstumsverlangsamung sowie die in Europa bislang nur mäßig verlaufende Berichtssaison.

Die Korrektur im Dax gilt an diesem Punkt zwar schon als weit fortgeschritten. Aber die Wall Street mit ihrem Fall unter die 200-Tagelinie hat nun noch weitere technische Verkaufssignale ausgelöst. Für Marktteilnehmer bedeutet das in Habachtstellung bleiben.

Bayer
Bayer 26,96

Der Kurseinbruch bei Bayer machte es dem Dax besonders schwer, weil die Aktie im deutschen Leitindex als drittgrößter Wert sehr hoch gewichtet ist. Ein US-Berufungsgericht hatte zwar die Glyphosat-Schadenersatzzahlungen, die Bayer einem ehemaligen Hausmeister zahlen muss, erheblich auf 78,5 Millionen Dollar nach ursprünglich fast 300 Millionen Dollar reduziert. Allerdings hatte sich das Unternehmen Hoffnungen gemacht, dass das Gericht die Strafzahlung komplett zurückweisen werde.

Das war der Bösen-Tag für heute. Morgen Früh geht es an dieser Stelle weiter.

17:27 Uhr

Türkische Lira nach Erdogan-Äußerungen unter Druck

Die türkische Lira hat heute erstmals seit Anfang Oktober wieder kräftig abgewertet. Zeitweise wurde ein Euro mit bis zu 6,739 Lira gehandelt. Am Morgen waren noch 6,50 Lira fällig.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,03

Im Tagesverlauf entspannte sich die Lage etwas. Marktbeobachter verwiesen auf Meldungen, die auf Unstimmigkeiten in der türkischen Regierungskoalition hindeuten. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der der Regierungspartei AKP vorsteht, räumte ein, dass es Meinungsverschiedenheiten mit der Regierungspartei MHP gebe. Er machte deutlich, dass die Differenzen das Bündnis nicht gefährden dürften.

Neben den Differenzen zwischen den politischen Partnern rückte am Devisenmarkt zudem die nächste Zinsentscheidung der türkischen Notenbank am Donnerstag in den Fokus. Obwohl die Inflation in der Türkei zuletzt stark gestiegen ist, wird am Markt nicht mit einer weiteren Zinserhöhung gerechnet. Analysten gehen vielmehr davon aus, dass der Leitzins bei 24,0 Prozent stabil bleiben wird.

Neue Querelen um die Haushaltsplanung in Italien zeigten derweil wenig Wirkung am Devisenmarkt. Die EU-Kommission hat den Entwurf für einen Etat im kommenden Jahr zurückgewiesen und die Regierung in Rom aufgefordert, einen neuen Haushaltsplan vorzulegen. Die Entscheidung ist historisch beispiellos, ist an den Märkten aber erwartet worden.

17:08 Uhr

Harley-Davidson trotzt Trumps Boykottaufruf

Beim traditionsreichen Motorradbauer Harley-Davidson ist es im Sommer trotz heftiger Kritik von US-Präsident Donald Trump überraschend gut gelaufen. Vor allem dank eines starken Europageschäfts stiegen die Erlöse im Quartal bis Ende September im Jahresvergleich um 16,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar.

Harley-Davidson
Harley-Davidson 33,23

Der Gewinn der 115 Jahre alten Ikone der US-Wirtschaft kletterte auch wegen geringerer Steuerabgaben von 68,2 auf 113,9 Millionen Dollar. Damit wurden die Prognosen klar übertroffen, die Aktie stieg vorbörslich deutlich.

Im US-Heimatmarkt brachen die Verkäufe allerdings ein. Präsident Trump hatte den US-Kulthersteller wiederholt kritisiert und sogar Boykottaufrufe unterstützt. Trump ärgert es, dass Harley-Davidson wegen Strafzöllen, die im Zuge des von seiner Regierung angezettelten Handelsstreits verhängt wurden, einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagern will.

16:48 Uhr

Geld fließt trotz Kashoggi: Saudi-Kronprinz euphorisch

"Großartig, mehr Leute mehr Geld", soll der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman über die Ausbeute auf der Investorenkonferenz in Riad heute gesagt haben. Er scheint zufrieden zu sein - und das obwohl zahlreiche Größen aus Politik und Wirtschaft im Vorfeld wegen des gewaltsamen Todes von Jamal Khashoggi das Treffen gemieden haben.

Trotz der berichteten Grausamkeit des Verbrechens machte Saudi-Arabien Geschäfte mit Investoren in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar. Nach Angaben von Regierungsvertretern wurden Verträge in den Bereichen Öl, Gas und Verkehr unter Dach und Fach gebracht worden.

Mit von der Partie waren unter anderem: Südkoreas Autobauer Hyundai, der amerikanische Ölfeldausrüster Schlumberger sowie der französische Ölkonzern Total. Allein der saudische Energie-Riese Aramco hat 15 Abkommen im Wert von mehr als 34 Milliarden Dollar abgeschlossen.

Siemens
Siemens 173,28

Siemens-Chef Joe Kaeser verpasste durch die Absage seines Besuchs die Unterzeichnung eines möglicherweise milliardenschweren Kraftwerk-Auftrags des Golf-Staates. Ob der staatliche Auftrag für Siemens damit in Gefahr ist, ist noch unklar.

Hier der neueste Stand im Fall Kashoggi

16:27 Uhr

Erst Nikkei, dann Dax, jetzt Dow: Anleger auf der Flucht

Nach den schwachen Vorgaben aus Asien und Europa eröffnet auch die Wall Street tiefer. Neben den üblichen Verdächtigen, wie die altbekannten Sorgen um die globale Konjunkturentwicklung, der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Haushaltsstreit um Italien und die Spannungen mit Saudi-Arabien, drücken hier auch noch enttäuschende Bilanzen auf die Kurse.

S&P 500
S&P 500 4,93

Der Dow Jones verliert im frühen Handel 2,0 Prozent auf 24.797 Zähler, der S&P 500 und der Nasdaq-Composite büßen 2,1 beziehungsweise 2,6 Prozent ein. "In den Kursen war viel Positives berücksichtigt", sagt ein Börsianer mit Blick auf den Rekordlauf der Wall Street im Sommer. Nun kehre Ernüchterung ein.

Die Gewinnerwartungen bei den Unternehmen aus dem S&liegen für das dritte Quartal im Schnitt bei fast plus 22 Prozent. Doch viele Anleger achteten mehr auf den Ausblick, sagen Analysten.

Das bekam heute auch Caterpillar zu spüren. Der Baumaschinen-Hersteller hatte zwar das beste dritte Quartal in der Geschichte. Doch hatten die Anleger mit einer Prognoseanhebung gerechnet. Die Aktien stürzen rund zehn Prozent ab. Ebenfalls unter Druck waren nach der Vorlage von Quartalszahlen 3M. Die Aktien fallen um 7,7 Prozent. Beide sind im Dow Jones gelistet.

Und hier noch mehr TV-Programm:

 

 

15:34 Uhr

Nachfragedelle: VW-Werk Emden stoppt wieder die Bänder

Kunden bevorzugen SUV. Und die Türken können sich deutsche Autos nicht mehr leisten.

Kunden bevorzugen SUV. Und die Türken können sich deutsche Autos nicht mehr leisten.

dpa

Wegen der sinkenden Nachfrage nach dem Erfolgsmodell Passat wird die Produktion im VW-Werk im ostfriesischen Emden weitere drei Tage ruhen. Ein VW-Sprecher bestätigt einen entsprechenden Zeitungsbericht.

  • Wie es heißt, wird jetzt am Freitag und am kommenden Montag und Dienstag nicht gearbeitet.
  • Wegen des Nachfragerückgangs hatte VW für die zweite Jahreshälfte bereits zwölf Tage Kurzarbeit beantragt. Dazu kamen fünf Tage verlängerter Werksurlaub plus zwei Tage Produktionspause Anfang Oktober.
  • "Wir sind zwar mit dem Passat führend in dieser Limousinen-Klasse, aber die Klasse selbst geht zurück, weil die Kunden SUV bevorzugen", erklärte der Sprecher die schleppende Nachfrage.
  • Hinzu komme eine starke Nachfrage-Delle auf dem türkischen Markt wegen der Krise der türkischen Lira.

Hier mehr Futter zur heutigen Rutschpartie im Dax:

 

15:07 Uhr

Dax bremst kurz vor 11.200 Punkten

Der deutschen Standardwerte halten trotz des Einbruchs bei Caterpillar stand und fallen nicht mehr Richtung Tagestief zurück. Mit 11.300 Punkten liegen sie zuletzt knapp 100 Punkte darüber.

"Möglicherweise läuft die Abwärtswelle bald aus", sagt ein Marktteilnehmer. Die Medien seien voll mit Crash-Berichten, so etwas könnte sich auch abnutzen.

Die Frage ist, ob die Börsen wieder einen so genannten Turnaround-Tuesday hinlegen werden, wie sie es bereits vergangenen Dienstag getan haben. Da fehlten dann allerdings die Anschlusskäufe.

Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hatte sowohl den Umsatz als auch den Gewinn im dritten Quartal gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen.

Caterpillar
Caterpillar 317,50

Den Ausblick für das bereinigte Ergebnis bestätigte Caterpillar zwar, aber Investoren hatten sich offenbar etwas mehr erwartet, im vorbörslichen US-Handel verlor die Aktie deshalb fünf Prozent.

Das haben unsere TV-Kollegen für Sie vorbereitet:

 

14:30 Uhr

Merkel kommt Trump bei US-Flüssiggas entgegen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Unterstützung der Regierung bei Deutschlands Öffnung für Gasimporte aus den USA in Aussicht gestellt. Sie kommt damit US-Präsident Donald Trump entgegen, der Russlands Zugriff auf Europas größten Gasmarkt gerne lockern würde.

Im kleinen Kreis bestätigte die Kanzlerin gegenüber norddeutschen Abgeordneten, dass die Regierung entschieden habe, den Bau eines Schiffsterminals für Flüssiggas (LNG) in Norddeutschland mitzufinanzieren.

13:59 Uhr

Britische Industrie verzeichnet Auftragsschwund

Die britischen Industrieaufträge sind so stark gefallen wie seit dem Brexit-Votum nicht mehr. Das entsprechende Barometer sank von August bis Oktober auf minus sechs Zähler, wie der Branchenverband CBI zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte.

Die Zuversicht der Unternehmen fiel auf den schlechtesten Wert seit dem Brexit-Votum Mitte 2016. "Dies sind ernüchternde Zahlen", sagte CBI-Ökonomin Rain Newton-Smith. "Geplante Investitionen werden angesichts der zunehmenden Brexit-Unsicherheit zurückgefahren."

Finanzminister Philip Hammond müsse gegensteuern, indem er Anreize für Investitionen schaffe. Großbritannien will im März 2019 aus der Europäischen Union austreten.

13:33 Uhr

Saudi-Arabien könnte Ölförderung erhöhen

Die Anleger an den internationalen Rohölmärkten setzten auf eine höhere Förderung Saudi-Arabiens. Das drückt den Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee um rund zwei Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 78,06 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 1,8 Prozent auf 68,09 Dollar.

Der saudiarabische Energieminister Khalid al-Falih schloss bei der derzeitigen Konferenz in Riad die Möglichkeit nicht aus, dass Saudi-Arabien künftig täglich ein bis zwei Millionen Fässer mehr als aktuell fördern könnte.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,30

Seinem Land liege derzeit alles daran, den Wünschen der Kunden zu entsprechen, fügte al-Falih hinzu. Zuletzt hatten Spekulationen, Saudi-Arabien könnte auf US-Sanktionen gegen die Regierung in Riad im Zusammenhang mit dem Tod des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi mit einer Senkung der Fördermengen reagieren, die Brent-Preise deutlich über 80 Dollar getrieben. Zudem fürchteten Anleger, durch den Wegfall iranischer Öl-Lieferungen Versorgungsengpässe. Die US-Sanktionen gegen Teheran sollen ab dem 4. November gelten. Schon jetzt ist die iranische Ölförderung gefallen.

12:46 Uhr

Streit um Waffen-Deals mit Riad - Rheinmetall im Visier

Der MDax-Konzern Rheinmetall steht wegen seiner Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien im Visier der Anleger. Die Papiere gehören seit gestern zu den großen MDax-Verlierern.

  • In der Großen Koalition haben Forderungen zugenommen, den von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochenen Stopp von Rüstungsexporten nach Saudi-Arabien auch auf bereits genehmigte Geschäfte anzuwenden.
  • Nachdem sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, am Vorabend für ein solches Vorgehen ausgesprochen hatte, machte sich am Morgen auch der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Nils Schmid, für den Stopp auch bereits genehmigter Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien stark.
  • "Man muss dann gegebenenfalls Schadensersatz leisten", sagte Schmid dem RBB. "Aber ich finde, als Teil eines Gesamtpakets gehört es dazu."

Die Bundesregierung hatte am Vortag offen gelassen, ob der von Merkel ausgesprochene Stopp der Rüstungsexporte auch für bereits genehmigte Geschäfte gelten soll. Die deutsche Rüstungsindustrie fordert von Merkel schnell Klarheit über das weitere Verfahren.

Rheinmetall
Rheinmetall 512,60

Die Commerzbank beließ die Einstufung für Rheinmetall angesichts eines drohenden Stopps deutscher Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien auf "Buy" mit einem Kursziel von 130 Euro. Sollte es dazu kommen, dürfte sich der finanzielle Schaden für den Rüstungskonzern in Grenzen halten, schrieb Analyst Sebastian Growe in einer Studie. Er rechnet schlimmstenfalls mit einem Umsatzausfall von weniger als 5 Prozent. Für die Stimmung der Anleger sei das aber schon sehr negativ.

12:21 Uhr

Musks Weihnachtsgeschenk: Kostenlose Hyperloop-Fahrten

Reisen in rasenden Hyperloop-Kapseln soll schon bald keine futuristische Vision mehr sein: Nach Angaben von Unternehmer Elon Musk wird ein Testtunnel für das Verkehrsmittel in Rohrpost-Manier bereits im Dezember in der kalifornischen Metropole Los Angeles eingeweiht - inklusive kostenloser Testfahrten für die Öffentlichkeit.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 170,18

"Der erste Tunnel ist fast fertig", schrieb Tesla-Chef Musk, dessen Firma The Boring Company an der Röhre arbeitet. "Er öffnet am 10. Dezember." Geplant seien eine abendliche Eröffnungsfeier und kostenlose Probefahrten am folgenden Tag.

 

11:56 Uhr

Glyphosat-Urteil: Kurssturz bei Bayer

Bei den Aktionären von Bayer ist die Furcht vor unwägbaren Milliardenrisiken wegen der Glyphosat-Klagen in den USA wieder gewachsen ...

Nach der Aufrechterhaltung des Urteils gegen den US-Saatguthersteller Monsanto bricht die Aktie des Mutterkonzerns Bayer an der Frankfurter Börse 8,0 Prozent ein und liegt damit bei 70,42 Euro. Vorausgegangen ist die Entscheidung einer Richterin in San Francisco vom Montag.

Bayer
Bayer 26,96

Sie hatte zwar befunden, dass die gegen Monsanto wegen möglicher Krebsrisiken seiner Unkrautvernichter verhängte Millionen-Strafzahlung drastisch reduziert werden soll. Zugleich wies sie aber die Forderung nach einem neuen Prozess zurück. Damit hielt sie das Urteil als solches aufrecht. Hier mehr

 

11:41 Uhr

Erdogan will türkischen Banken Zinsen diktieren

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan lässt mit seiner Kritik an den hohen Zinsen im Land nicht locker. Da die Notenbank nicht so pariert, wie er gerne möchte, versucht er es jetzt offenbar bei den Geschäftsbanken.

Für Erdogan sind hohe Zinsen "Mutter und Vater allen Übels".

Für Erdogan sind hohe Zinsen "Mutter und Vater allen Übels".

(Foto: REUTERS)

Nach seiner eigenen Logik appelliert er wieder mal, Banken sollten Unternehmern Kredite mit geringeren Sätzen anbieten, um für Investitionen zu sorgen. So zitiert ihn die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. "Dieser niedrige Zins wird die Inflation nach unten bringen."

Die Teuerungsrate war im September auf fast 25 Prozent geklettert - der höchste Wert seit 15 Jahren. Um sie einzudämmen, hat die türkische Zentralbank zuletzt gegen den Wunsch des Staatschefs die Leitzinsen kräftig um 6,25 Punkte auf 24 Prozent angehoben.

Die Sorge vor einer zu starken Einflussnahme des Präsidenten auf die eigentlich unabhängige Notenbank hat mit dazu beigetragen, dass die Lira seit Jahresbeginn rund ein Drittel an Wert eingebüßt hat. Erdogan hat sich selbst wiederholt als "Gegner der Zinsen" bezeichnet. Von niedrigeren Sätzen erhofft er sich einen Schub für das Wirtschaftswachstum.

11:02 Uhr

BMW ruft mehr als eine Million Fahrzeuge zurück

Wegen Problemen mit der Klimaanlage muss BMW weltweit mehr als eine Million weitere Fahrzeuge in die Werkstatt holen.

BMW
BMW 105,05

Es ist in diesem Zusammenhang bereits der zweite Rückruf in diesem Jahr. Bei den betroffenen Dieselfahrzeugen könne wegen der Probleme Kühlflüssigkeit austreten. Im Extremfall bestehe Brandgefahr. Bereits im August hatte BMW aus diesem Grund 480.000 Dieselfahrzeuge zurückgerufen. Insgesamt sind somit nun 1,6 Millionen Autos weltweit betroffen. Die Halter werden kontaktiert. Hier mehr

10:48 Uhr

Wüsten-Davos: Saudis hoffen auf 50 Milliarden Dollar

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picture alliance / epa Ali Haide

Saudi-Arabien will laut einem Insider bei der Investorenkonferenz Abkommen im Volumen von mehr als 50 Milliarden Dollar schließen.

Es gehe um Projekte in der Öl- und Gasbranche sowie um Infrastrukturvorhaben, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Unter anderem soll es um Vereinbarungen mit Trafigura, Total oder Schlumberger gehen.

In der saudischen Hauptstadt Riad findet eine Investorenkonferenz statt, zu der Hunderte Banker und Manager erwartet werden. Viele Größen aus Politik und Wirtschaft machen dieses Jahr allerdings einen Bogen um das Treffen, weil sie Aufklärungsbedarf im Fall des in der Türkei getöteten Journalisten Jamal Khashoggi sehen.

Am Ölmarkt herrscht vergleichsweise Ruhe. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,03 US-Dollar. Das sind 0,8 Prozent weniger. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert 0,1 Prozent höher auf 68,89 Dollar. Wichtiges Thema unter Rohölhändlern ist auch hier die Affäre um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Sein Tot könnte das Verhältnis zwischen dem Ölriesen Saudi-Arabien und der westlichen Welt schwer belasten.

Die Konferenz ist international auch als "Davos in der Wüste" bekannt, in Anlehnung an das alljährliche Weltwirtschaftsforum in der Schweiz.

Hier mehr zu Saudi-Arabien und dem Fall Kashoggi

10:18 Uhr

Massiver Ausverkauf: Dax folgt Asien-Börsen in die Tiefe

Italiens Haushalt, der Brexit und der Fall Khashoggi sorgen für tiefrote Vorzeichen am deutschen Aktienmarkt. Fallende Kurse in New York und in Asien geben dem deutschen Leitindex ebenfalls die Richtung vor.

DAX
DAX 17.917,28

Nach einer halben Handelsstunde verliert der Dax 2,2 Prozent auf 11.268 Punkte. Am Vortag schon war ihm nach festem Start die Luft ausgegangen. Die jüngsten Hoffnungen auf eine Stabilisierung erwiesen sich so als Strohfeuer.

"Der Ausverkauf am Aktienmarkt geht weiter", schreibt die Landesbank Baden-Württemberg. Laut Marktbeobachter Chris Henke vom Broker IG sorgt vor allem der Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel an den Finanzmärkten für Nervosität. Die EU-Kommission diskutiert am Dienstag in Straßburg über die umstrittenen Budgetpläne in Italien.

Wie ein Damoklesschwert schweben außerdem die Brexit-Verhandlungen, der Fall Khashoggi und der Handelskonflikt zwischen den USA und China über den Börsen. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax verlor 2,1 Prozent auf 23.513 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 geht es um etwas 1,5 Prozent auf 3140 Zähler bergab.

In Asien ging es noch deutlicher abwärts. Selbst die Kursrally an Chinas Börsen, ausgelöst von Beruhigungspillen Pekings zur Stützung der Konjunktur, wurde gestoppt. In den Vordergrund traten auch hier die altbekannten Sorgen um die globale Konjunkturentwicklung, der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Haushaltsstreit um Italien und die Spannungen mit Saudi-Arabien.

Tagesverlierer war in Hongkong der Hang-Seng-Index, der um 3,1 Prozent einknickte. In Tokio büßte der Nikkei-Index 2,7 Prozent auf 22.011 Punkte ein und landete damit auf einem Zweimonatstief. In Südkorea verlor der Kospi 2,6 Prozent, das ist der niedrigste Schlusskurs sei März 2017. Der Schanghai-Composite schloss 2,3 Prozent leichter.

09:29 Uhr

Dax sackt auf Zwei-Jahres-Tief - Gold gefragt

Aus Sorge vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung und zunehmender politischer Risiken werfen Anleger in hohem Bogen Aktien aus ihren Depots.

"Schwächere Unternehmenszahlen aus den USA sowie die ungelösten Problemfelder Saudi-Arabien, Brexit, Italien und der schwelende Handelskonflikt der USA mit China lasten auf den Märkten", sagte Analyst Rolf Schäffer von der Landesbank LBBW.

Der Dax verliert zum Start 1,5 Prozent und fällt damit auf ein Zwei-Jahres-Tief von 11.350 Punkten. Investoren decken sich verstärkt mit der Antikrisen-Währung Gold ein. Eine Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 1231 Dollar.

Die Aktien von Bayer brachen nach einem erneuten Gerichtsurteil in den USA zum Unkrautvernichter Glyphosat um 7,0 Prozent ein. Ein Gericht bekräftigte ein Urteil vom August, wonach das Monsanto-Mittel verantwortlich für die Krebserkrankung eines Mannes sei. Hier mehr

Bayer
Bayer 26,96

Es entschied aber auch, dass die Schadensersatzsumme deutlich verringert werden müsse. Für den Pharma- und Agrarchemiekonzern sei das Urteil ein herber Rückschlag, sagte ein Händler. Zuletzt habe es Spekulationen gegeben, das Gericht könne die Vorwürfe komplett fallenlassen.

Guten Morgen, passend zum Wetter auch noch ein trostloser Handelsauftakt. Wir harren der Dinge, ob nicht doch noch eine Wende drin ist. Mein Name ist Diana Dittmer und ich begleite Sie heute durch den Börsen-Tag.

08:44 Uhr

Euro scheitert an 1,15 US-Dollar-Marke

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Euro notiert weiter unter der Marke von 1,15 US-Dollar. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1460 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Händler nannten den moderat stärkeren US-Dollar als Grund für die leichten Verluste.

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1494 Dollar festgesetzt. Nur wenige Konjunkturdaten stehen an, so dass von dieser Seite kaum Impulse für den Devisenhandel kommen.
  • Etwas voller ist der Terminkalender der Notenbanken. In den USA haben sich einige Redner angekündigt, aus Großbritannien melden sich Zentralbankchef Mark Carney und Chefvolkswirt Andrew Haldane zu Wort.
  • Die meisten größeren Zentralbanken befinden sich aktuell auf dem Weg hin zu einer etwas strafferen Geldpolitik. Voran geht die US-Notenbank Federal Reserve, die ihren Leitzins seit Ende 2015 acht Mal angehoben hat.
08:25 Uhr

Ölpreise geben leicht nach

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,30

Die Ölpreise sind im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,54 US-Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 17 Cent auf 69,19 Dollar. Am Ölmarkt war von einem seit Wochenbeginn ruhigen Handel die Rede.

Große Impulse gab es zuletzt nicht. Ein wichtiges Thema unter Rohölhändlern ist die Affäre um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Sein Tod könnte das Verhältnis zwischen dem Ölriesen Saudi-Arabien und der westlichen Welt schwer belasten.

Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih hatte jedoch bereits am Montag klargestellt, dass Saudi-Arabien nicht beabsichtige, sein Rohöl als politische Waffe einzusetzen. Vielmehr werde das Land seine Ölproduktion erhöhen.

08:07 Uhr

Streit mit Italien drückt an der Börse auf die Stimmung

Die Sorge vor einem Haushaltsstreit zwischen der EU und dem hoch verschuldeten Italien drückt auf die Stimmung an den Börsen. Der Dax wird nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern schwächer in den Handel starten. Am Montag hatte er bereits 0,3 Prozent auf 11.524 Punkte verloren.

  • Im Fokus der Anleger steht weiterhin der Streit der italienischen Regierung mit der EU-Kommission zu den Etatplänen für 2019. Die EU-Kommissare beraten in Straßburg auf einem ihrer wöchentlichen Treffen die Lage.
  • Sie könnten den Entwurf zurückweisen und von der Regierung in Rom Nachbesserung verlangen, was eine Premiere wäre.

Auf der Unternehmensseite geht die Bilanzsaison weiter – in den USA stehen unter anderem die Zahlen von Verizon, Caterpillar, United Technology und McDonalds noch vor Börsenbeginn auf den Terminkalendern.

07:47 Uhr

Altbekannte Sorgen dominieren Asien-Börsen

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich mit deutlichen Abgaben. Auch die Kursrally an Chinas Börsen, ausgelöst von Beruhigungspillen Pekings zur Stützung der Konjunktur, ist vorerst ausgelaufen. In den Vordergrund treten wieder die altbekannten Sorgen um die globale Konjunkturentwicklung, der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Haushaltsstreit um Italien und die Spannungen mit Saudi-Arabien.

Der Schanghai-Composite liegt mit 1,4 Prozent im Minus. Die jüngst von Peking signalisierten Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft wie auch von der chinesischen Zentralbank am Montag angekündigte Finanzierungshilfen für private Unternehmen stützen allenfalls zum Teil. Zuvor hatte Peking außerdem Einkommenssteuersenkungen angekündigt. Der Hang-Seng-Index in Hongkong liegt mit 2 Prozent im Minus.

Nikkei
Nikkei 37.628,48

In Südkorea fällt der Kospi sogar um 2,4 Prozent, in Tokio der Nikkei-Index um 2,3 Prozent. Neben dem allgemeinen negativen Sentiment wird der Index auch vom festeren Yen belastet. Der Dollar kostet aktuell 112,56 Yen. Am Vortag kostete er in der Spitze noch rund 112,86 Yen. Der Yen profitiert von seinem Ruf als sicherer Hafen angesichts der diversen globalen Risiken. Die Yen-Stärke drückt auf die Aktienkurse der währungssensiblen japanischen Exportwerte, deren Produkte sich in Dollar dadurch auf den Weltmärkten verteuern.

06:30 Uhr

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