Börse schaltet wieder in den Krisen-Modus
Die Ansätze einer Erholung beim Dax lösen sich spätestens mit dem Start der US-Börsen in Luft auf. Die deutlichen Verluste an der Wall Street, wo etwa der Dow Jones mehr als ein Prozent abrutscht, lassen auch den deutschen Markt nicht kalt. Am Ende geht der Dax mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 11.245 Punkten aus dem Handel.
Am deutschen Markt geht es in der zweiten Reihe noch deutlicher nach unten: MDax, TecDax und SDax verlieren jeweils mehr als ein Prozent. Der Leitindex der Eurozone, der Eurostoxx-50, büßt 0,7 Prozent auf 3159 Punkte ein.
Sorgen bereitet den Anlegern vor allem die Politik. Nach dem missglückten Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums scheint eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China alles andere als in trockenen Tüchern. Auch der italienische Haushaltsentwurf für 2019 macht Anleger nervös: Wahrscheinlich ist, dass die EU demnächst ein Defizitverfahren gegen das Land eröffnen wird.
Besonders heftig erwischt es im Dax zum Wochenstart die Aktien von Wirecard: Das Papier des Zahlungsabwicklers rutscht um fast sieben Prozent ab. Ein Händler verweist auf die hohe Verkaufsbereitschaft in dem Titel. In der Aktie sei viel Risikokapital gebunden.
Mit Verlusten von mehr als zwei Prozent landen auch SAP, Fresenius und Tochter FMC sowie Deutsche Börse am Dax-Ende. Größter Gewinner sind Linde mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent. VW können rund zwei Prozent zulegen. Die Energiekonzerne RWE und Eon - beides in Bärenmärkten beliebte "defensive Aktien" - verbessern sich um etwa ein Prozent.