Die Einigung zwischen den USA und Kanada im Gezerre um das Freihandelsabkommen Nafta wird am Frankfurter Aktienmarkt positiv aufgenommen. Gute Laune kommt dennoch nicht auf. Das liegt an drei Gründen: In Großbritannien streiten die Konservativen so heftig, dass es zu einem ungeordneten Brexit kommen kann. Außerdem bahn sich ein Schuldenstreit zwischen der EU und Italien an, und dann ist da noch die Währungskrise in der Türkei.
Der Dax gewinnt vor diesem Hintergrund 0,2 Prozent auf 12.277 Punkte, der MDax legt 0,3 Prozent auf 26.096 Zähler zu. Für den TexDax geht es 0,7 Prozent auf 2834 Punkte nach oben und für den SDax 0,5 Prozent auf 11.924 Punkte.
"Die Lage ist aktuell wohl einfach für viele Investoren zu unübersichtlich, um im großen Stil einzusteigen", sagt Thomas Metzger, Chef der Vermögensverwaltung beim Bankhaus Bauer. "Die Marke von 12.000 Punkten ist im Dax nun wieder in Sichtweite, was durchaus für weitere Nervosität unter insbesondere kurzfristig orientierten Marktteilnehmern sorgen könnte."
Einer der größten Gewinner im Leitindex sind die Titel des Gaseherstellers Linde mit einem Kursplus von 4,3 Prozent. Die Kartellbehörden in China gaben grünes Licht für die geplante Fusion mit dem US-Rivalen Praxair. Damit stehen für den milliardenschweren Zusammenschluss noch die Genehmigungen in Südkorea und in den USA aus.
Lufthansa-Titel rutschen um 1,5 Prozent ab, nachdem der irische Billigflieger Ryanair seine Prognosen gesenkt hat. Außerdem mache der Lufthansa der hohe Ölpreis zu schaffen, sagt ein Händler.