Mittwoch, 30. Mai 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Kai Stoppel
17:44 Uhr

Turbulenzen legen sich - Dax ergreift die Chance

DAX
DAX 18.492,49

Zwei Tage lang wirbelt die politische Krise in Italien die europäischen Börsen auf - heute jedoch lässt der Sturm wieder nach. Die entspannte Lage nutzen Anleger zum Kauf. Der Dax kann 0,9 Prozent zulegen auf 12.784 Punkte. Er erholt sich somit etwas von den herben Verlusten am Montag und Dienstag.

In Italien ist die Rendite der zehnjährigen Anleihen wieder auf 2,99 Prozent gefallen, nachdem sie am Dienstag mit 3,35 Prozent auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren gestiegen war. Und der Euro erholt sich auf 1,1610, ein Cent über dem Dienstag-Tief.

In Europa sind es vor allem die Ölwerte, von denen die Leitindizes gestützt werden. Der Stoxx-Branchenindex gewinnt am Nachmittag 1,1 Prozent. "Der Markt bleibt vorsichtig und defensiv eingestellt", sagt ein Händler dazu. Auch Pharma-Werte und Versorger legen mit Aufschlägen von etwa 0,5 Prozent bei den Sektoren-Indizes zu.

Im Dax steigen Bayer um gut 4 Prozent und tragen fast die Hälfte zum Dax-Plus bei. Die US-Behörden haben die Monsanto-Übernahme genehmigt, die UBS hat das Kursziel auf 130 Euro erhöht. Daneben sind noch Adidas gefragt, sie profitieren von Käufen vor der WM. Größter Verlierer im Dax sind hingegen die Papiere von Lufthansa, die rund 2 Prozent einbüßen.

16:45 Uhr

Wann den USA die nächste Rezession droht

Trotz Krisen wie die jüngste in Italien entwickelt sich die Wirtschaft in Europa und vor allem in den USA derzeit positiv. Die Frage, die an den Märkten daher viele umtreibt, ist: Wie lange wird es noch so gut weitergehen?

Für die USA jedenfalls, die größte Volkswirtschaft der Welt, rechnen Experten erst für Anfang nächsten Jahrzehnts mit steigenden Rezessionsrisiken. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter mehr als 100 Volkswirten wird die Wahrscheinlichkeit, dass es binnen zwei Jahren zu einem Wirtschaftseinbruch kommt, im Mittel auf 31 Prozent taxiert. Binnen zwölf Monaten wird die Gefahr einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung auf 15 Prozent geschätzt.

Derzeit floriert der Arbeitsmarkt in den USA - aber für wie lange noch?

Derzeit floriert der Arbeitsmarkt in den USA - aber für wie lange noch?

(Foto: picture alliance / dpa)

 

16:33 Uhr

Dick's mit größtem Kurssprung seiner Geschichte

Überraschend starke Geschäftszahlen und ein optimistischerer Ausblick bescheren Dick's Sporting Goods den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien des Sportartikel-Händler steigen zur Eröffnung der Wall Street um gut 24 Prozent auf 37,90 Dollar.

Nach den jüngsten Kursverlusten trauen sich Anleger auch an den übrigen US-Aktienmarkt zurück. Die Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen zur Eröffnung um bis zu 0,7 Prozent. Wegen der politischen Krise in Italien müsse aber jederzeit mit erneuten Kursturbulenzen gerechnet werden, warnt Scott Brown, Chefvolkswirt des Anlageberaters Raymond James.

15:56 Uhr

Größter Diamanten-Konzern gibt sich geschlagen

Es ist eine Zeitwenden für De Beers, den größten Förderer und Händler von Diamanten weltweit. Diese Woche brachte der Konzern eine neue Schmuck-Linie auf den Markt - mit künstlichen Diamanten, wie "CNN Money" berichtet. Dabei hatte das Unternehmen synthetische Diamanten zuvor heftig kritisiert und seine Kunden regelrecht beschworen, echten Steinen treu zu bleiben.

Nun gibt sich De Beers, einst heftiger Gegner künstlicher Diamanten geschlagen und geht auf die Wünsche der Kunden ein. Unter der neuen Marke "Lightbox" wird De Beers nun erstmals Diamanten aus dem Labor anbieten, die nur einen Bruchteil von denen kosten, die aus der Erde gefördert werden: Ein Karat des synthetischen Diamanten soll etwa 800 Dollar kosten - natürliche Steine von De Beers in etwa das Zehnfache.

Allerdings verpasst De Beers den Kunststeinen ein winziges "Lightbox"-Logo, das für das bloße Auge nicht erkennbar ist. Denn nur so sind die Steine von ihren in der Natur entstandenen Verwandten überhaupt noch zu unterscheiden.

Vom Bekämpfer zum Verkäufer künstlicher Diamanten: De Beers vollzieht einen kompletten Kurswechsel.

Vom Bekämpfer zum Verkäufer künstlicher Diamanten: De Beers vollzieht einen kompletten Kurswechsel.

(Foto: picture alliance / Alastair Gran)

 

15:39 Uhr

US-Wirtschaft hinkt Trumps Zielen hinterher

Die US-Wirtschaft wächst einen Tick langsamer als gedacht. Zwischen Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt nur noch mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,2 Prozent, wie das Handelsministerium auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.

In einer ersten Schätzung war ein Plus von 2,3 Prozent genannt worden. US-Präsident Donald Trump will das Wachstum mit seiner Steuerreform auf mindestens drei Prozent hochtreiben.

Um das Risiko einer Überhitzung der Wirtschaft zu verringern, ist die Notenbank Fed zugleich entschlossen, die Zinszügel weiter zu straffen.

Um das Risiko einer Überhitzung der Wirtschaft zu verringern, ist die Notenbank Fed zugleich entschlossen, die Zinszügel weiter zu straffen.

(Foto: picture alliance / epa Matthew C)

 

15:03 Uhr

Post erwägt Börsengang von Überflieger-Tochter

DHL Group
DHL Group 39,91

Die Deutsche Post könnte ihre rasch wachsende Elektrotransporter-Tochter Streetscooter an die Börse bringen. Er könne sich einen Sprung auf das Börsenparkett für Streetscooter vorstellen, sagt Post-Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes bei der Eröffnung eines neuen Streetscooter-Werks im nordrhein-westfälischen Düren: "Das ist theoretisch denkbar."

Allerdings werde das Unternehmen nicht rasch an die Börse gehen: "Wir schauen uns die nächsten zwei bis drei Jahre an", sagte er auf eine entsprechende Frage.

14:45 Uhr

Preise in Deutschland steigen überraschend stark

Lange dümpelte die Infaltionsrate in Deutschland deutlich unter der von der Europäischen Zentralbank ausgegebenen Zielmarke von etwa 2 Prozent herum. Doch alles neu macht der Mai: Mit einem großen Satz springt der Preisanstieg auf 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Im April lag sie bei nur 1,6 Prozent.

Für den Anstieg maßgeblich verantwortlich sind die Energiepreise. Kraftstoffe wie Benzin kosteten teilweise rund neun Prozent mehr, Heizöl in einigen Bundesländern gut ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist. Auch Lebensmittel verteuerten sich überdurchschnittlich. "Wir bekommen derzeit aus mehreren Ecken Inflationsdruck", sagt Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel.

 

13:54 Uhr

Nach Erdogan-Trip will Türkei "Schaden begrenzen"

Angesichts der dramatischen Talfahrt der türkischen Lira hat der türkische Vizeregierungschef Mehmet Simsek in London um das Vertrauen von Investoren in die Landeswährung geworben. Für die Zeit nach den Wahlen im Juni kündigte er weitere "strukturelle Reformen" an.

Die Reise erfolgte zwei Wochen nach einem Besuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Großbritannien, bei dem er mit einem Interview für Unruhe unter Anlegern gesorgt hatte. Darin sagte er, nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni wolle er die Kontrolle der Regierung über die Geldpolitik stärken.

Ökonomen der Commerzbank bezeichneten Simseks Reise als Versuch zur "Schadensbegrenzung" nach dem Besuch Erdogans in Großbritannien. Die türkische Währung reagiert zunächst positiv und steigt um 1,3 Prozent auf 4,5 Lira zum Dollar.

Erdogan sprach sich zuletzt gegen eine Zinserhöhung aus, obwohl nach Ansicht von Ökonomen nur höhere Leitzinsen den Verfall der Lira stoppen können.

Erdogan sprach sich zuletzt gegen eine Zinserhöhung aus, obwohl nach Ansicht von Ökonomen nur höhere Leitzinsen den Verfall der Lira stoppen können.

(Foto: AP)

13:27 Uhr

Deutscher H&M-Konkurrent erwägt Börsengang

Der nordrhein-westfälische Modediscounter Takko, Konkurrent von Primark, Kik oder H&M, liebäugelt weiter mit einem Börsengang. "Wir prüfen gemeinsam mit Apax weiterhin unterschiedliche Optionen", sagte ein Sprecher bei der Vorlage des Geschäftsberichts. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. Die Beteiligungsgesellschaft Apax hatte Takko 2010 übernommen.

Wie viele Wettbewerber in der Modebranche geriet Takko in den Strudel einer Branchenkrise, ausgelöst unter anderem durch Online-Konkurrenz wie Amazon oder Zalando. Inzwischen ist das Unternehmen aus Telgte bei Münster wieder auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg leicht an, das operative Ergebnis etwas deutlicher. Angaben zum Gewinn unter dem Strich machte der Discounter allerdings nicht.

Takko verfügt über knapp 1900 Filialen in 17 europäischen Ländern. 70 Geschäfte sind 2017 hinzugekommen.

Takko verfügt über knapp 1900 Filialen in 17 europäischen Ländern. 70 Geschäfte sind 2017 hinzugekommen.

 

12:39 Uhr

Iran gibt Total Frist von zwei Monaten

Total
Total 63,51

Der französische Energieriese Total bekommt vom Iran eine Frist von zwei Monaten gesetzt - zwei Monate, um sich gegen drohende US-Sanktionen gegen das Land im Mittleren Osten zu wappnen. Anderfalls, berichtet die "Financial Times" mit Verweis auf den iranischen Ölminister, würde der staatliche chinesische Konkurrent CNPC den Zuschlag für das Milliardenprojekt South Pars bekommen.

"Total hat 60 Tage Zeit, um mit der US-Regierung zu verhandeln", sagte Irans Ölminister Bijan Zanganeh. Der Konzern solle versuchen, Ausnahme von US-Strafen bei Verstößen gegen die erwarteten Sanktionen zu erwirken. Gelinge das nicht, "wird China den Konzern ersetzen".

Der französische Ölriese Total will in den kommenden Jahren insgesamt 4,8 Milliarden Dollar in die Erweiterung des Gasfelds South Pars investieren.

Der französische Ölriese Total will in den kommenden Jahren insgesamt 4,8 Milliarden Dollar in die Erweiterung des Gasfelds South Pars investieren.

(Foto: imago/Xinhua)

 

11:22 Uhr

"Panik-Devise" wieder etwas weniger gefragt

Franken / Euro
Franken / Euro 1,03

Weht eine scharfer Wind an den Märkte, bringen Anleger ihre Schiffchen gerne in "sichere Häfen". Dazu zählt etwa der Rohstoff Gold, aber auch Devisen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken. So konnte Letzterer gestern diese Hafen-Funktion wegen der Sorge vor einer aufkeimenden Eurozonen-Krise wieder voll erfüllen und legte zu.

Doch bereits heute haben sich die Wogen wieder etwas geglättet und die Nachfrage nach der "Panik-Devise" Franken geht wieder zurück: Der Franken fällt vom Vortageshoch bei 0,879 Euro auf zuletzt 0,872 Euro. Allerdings bleibt die Tendenz unverändert: Seit Beginn des Monats hat der Franken um mehr als 4 Prozent gegenüber dem Euro an Wert gewonnen.

10:54 Uhr

Grünes Licht aus USA - Bayer-Aktie zieht davon

Bayer
Bayer 28,43

Spitzenreiter im Dax sind am Vormittag die Aktien von Pharma- und Chemiekonzern Bayer: Um rund 2,7 Prozent geht es auf 101,52 Euro nach oben. Schwung verleiht unter anderem das grüne Licht von US-Behörden für die Übernahme von Monsanto.

Im Handel verweist man aber vor allem auf das erhöhte Kursziel der UBS für die Aktie von 130 Euro. Die Frage sei nun, wie hoch die noch erwartete Kapitalerhöhung von Bayer ausfallen werde, so ein Händler. Sein Hausanalyst taxiere diese auf 5 Milliarden Euro. Angesichts der jüngsten Euro-Schwäche könnte der Kapitalbedarf allerdings auch höher ausfallen.

 

10:35 Uhr

Arbeitslosenzahl sinkt auf Wiedervereinigungstief

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland sinkt im Mai auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Bei der Bundesagentur für Arbeit sind 2,315 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Behörde mitteilte. Das seien 68.000 weniger gewesen als im April und 182.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent.

Mehr dazu lesen Sie hier.

 

10:04 Uhr

Reichster Europäer verliert 3 Milliarden - an einem Tag

LVMH
LVMH 834,40

Bernard Arnault ist der reichste Mensch Europas mit einem von "Bloomberg" ermittelten Vermögen von aktuell 74,5 Milliarden US-Dollar. Doch das sind weniger als noch vor einem Tag.

Der gestrige Kursverfall an Europas Börsen ließ auch Arnaults Reichtum nicht unberührt. Der Chef des Luxusgüter-Konzerns LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) ist gleichzeitig auch dessen größter Aktionär. Aber die Aktien des Schnaps-und-Perlen-Konzerns waren gestern nicht gut gelitten. Um fast 6 Prozent ging es für LVMH nach unten. Und so geht es bei Superreichen: Schwupps, waren mal eben 3 Milliarden Dollar von Arnaults Vermögen weg.

Doch der fünftreichste Mensche der Welt braucht nicht um den Rest seiner Milliarden zu fürchten - bereits heute zieht der Kurs seines Luxuskonzerns wieder um rund 0,8 Prozent an. Zack, ist Arnault wieder eine halbe Milliarde Dollar reicher. Glück gehabt.

Bernard Arnault ist der fünftreichste Mensch der Welt.

Bernard Arnault ist der fünftreichste Mensch der Welt.

(Foto: imago/PanoramiC)

 

09:29 Uhr

Dax bleibt nach Italien-Schock in Deckung

DAX
DAX 18.492,49

Zögerlich sind Dax-Anleger angesichts möglicher Neuwahlen in Italien. Der deutsche Leitindex macht am Morgen nur einen kleinen Schritt nach vorne und steigt 0,2 Prozent auf 12.689 Punkte. Gestern hatte er aufgrund der unsicheren politischen Aussichten in Italien 1,5 Prozent eingebüßt.

Denn Anleger fürchten, eine Neuwahl könnte de facto zu einer Abstimmung über die Zukunft des Landes in Europa werden. "Italien kann sich zu einem Flächenbrand in der Eurozone entwickeln", sagt Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. In Rom scheitert möglicherweise auch die Bildung einer Übergangsregierung. Damit könnten Neuwahlen bereits Ende Juli anstehen.

Guten Morgen, mein Name ist Kai Stoppel und ich begleite Sie heute durch den "Börsen-Tag". Bei Fragen, Anregungen und Kritik schreiben Sie mir doch einfach eine Nachricht an kai.stoppel(at)nachrichtenmanufaktur.de.

08:53 Uhr

Deutsche Börse baut Devisengeschäft mit Übernahme aus

Deutsche Börse
Deutsche Börse 189,65

Interessante Nachrichten von der Deutschen Börse: Das Dax-Unternehmen baut sein Geschäft im Währungshandel mit einer Übernahme in den USA aus. Für 100 Millionen US-Dollar übernimmt der Konzern das GTX Electronic Communication Network(ECN)-Geschäft von Gain Capital, wie der Börsenbetreiber mitteilte.

Der Zukauf sei ein weiterer Schritt der neuen Strategie, mit der die Deutsche Börse ihr Geschäft durch zusätzliche Akquisitionen erweitert. Die Details der Strategie will Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer im Laufe des Tages bei einem Investorentag vorstellen.

2017 lagen die Bruttoerlöse des GTX-ECN-Geschäfts den Angaben zufolge bei rund 23 Millionen Dollar. Sie sollen zweistellig wachsen. Die Übernahme solle im ersten Jahr nach Abschluss der Transaktion wertschaffend für die Aktionäre der Deutschen Börse sein.

08:33 Uhr

Leichte Erholung im Dax-Future zur Eröffnung

Der Juni-Kontrakt des Dax-Futures steigt im frühen Handel um 25,5 auf 12.667 Punkte. Das Tageshoch liegt bislang bei 12.669 und das Tagestief bei 12.636,5 Punkten. Umgesetzt wurden bisher 2368 Kontrakte. Mit dem Unterschreiten der 200-Tagelinie bei 12.737 hat sich die charttechnische Lage eingetrübt. Nach unten liegen bei 12.580 und dann 12.500 die nächsten Unterstützungen.

Der Juni-Kontrakt des Bund-Futures verlor 86 Ticks auf 162,45 Prozent. Das Tageshoch liegt bislang bei 163,06 Prozent und das -tief bei 162,38 Prozent. Umgesetzt wurden bisher 53.926 Kontrakte. Der BOBL-Futures verlor 39 Ticks auf 132,86 Prozent. Nach der massiven Flucht in den "sicheren Hafen" Bundesanleihen überrascht die Korrektur nicht, insbesondere da sich im frühen Geschäft eine Stabilisierung an den italienischen Anleihenmärkten abzeichnet. Die DZ Bank rechnet mit einer weiter hohen Volatilität bei Bund-Futures. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 161,79 und 161,34.

08:08 Uhr

Italien belastet auch die Ölpreise

imago61198275h.jpg

(Foto: imago/Gustavo Alabiso)

Die Ölpreise haben stabilisiert und nur leicht nachgegeben. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 75,18 US-Dollar. Das waren 21 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel geringfügig um drei Cent auf 66,70 Dollar.

Seit Mitte vergangener Woche haben die Ölpreise spürbar nachgegeben, zuletzt war jedoch eine Stabilisierung zu beobachten. Preismindernd wirkte zum einen die Aussicht auf ein höheres Rohölangebot. Die beiden großen Förderer Saudi-Arabien und Russland hatten Signale ausgesendet, ihre Produktion auszuweiten, sofern es zu Angebotsengpässen kommen sollte. Gründe dafür sind neue US-Sanktionen gegen den Iran und ein Fördereinbruch im Krisenland Venezuela.

Für Belastung am Ölmarkt sorgte darüber hinaus die Krise in Italien. Als Folge der großen politischen Unsicherheit flüchteten sich Investoren in sichere Häfen und trennten sich von riskanten Anlagen. Zu letzteren gehören auch Anlagen in Rohstoffen wie Erdöl.

07:55 Uhr

Euro stemmt sich gegen Abwärtstrend

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Es gibt doch einen kleinen Lichtblick, denn der Euro hat sich am Mittwoch nach deutlichen Verlusten an den Tagen zuvor etwas stabilisiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1540 US-Dollar und damit etwas mehr als am Dienstagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1558 Dollar festgelegt.

Am Dienstag hatte die politische Krise in Italien den Euro auf den tiefsten Stand seit Juli 2017 geschickt. Trotz weiterer Kursverluste an den asiatischen Börsen und erwarteter Verluste in Europa konnte sich die Gemeinschaftswährung zuletzt fangen. Ungeachtet dessen ist der Fortgang der Krise in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone ungewiss.

07:45 Uhr

Dax errötet vorbörslich

61255558.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Die politische Krise in Italien dürfte die Anleger auch zur Wochenmitte auf Trab halten. Börsianern zufolge wird der Dax leicht schwächer starten. Der Frankfurter Leitindex vergrößerte etwas sein vorbörsliches Minus und notierte 0,2 Prozent leichter bei 12.644 Punkten. Am Dienstag hatte er mit  12.666 Punkten 1,5 Prozent im Minus geschlossen.

Auf der Unternehmensseite rückt die Deutsche Börse mit ihrem Investorentag ins Rampenlicht. Auf der Konjunkturseite könnten die deutschen Verbraucherpreisdaten für Mai Hinweise auf die künftige Zinspolitik der EZB liefern.

In den USA wird der Stellenmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP veröffentlicht. Er gilt als Vorläufer der am Freitag erwarteten amtlichen Daten für Mai. Zudem steht die zweite Schätzung zum US-Wirtschaftswachstum an.

07:38 Uhr

Was passiert mit der Bayer-Aktie?

Bayer
Bayer 28,43

Im Blickpunkt steht heute auch die Bayer-Aktie. In Frankfurt rechnet man, wenn überhaupt, nur mit einer leicht positiven Reaktion des Papiers auf die Genehmigung der Monsanto-Übernahme durch die US-Behörden. Diese sei zuletzt erwartet worden ebenso wie die daran geknüpften höheren Auflagen, hieß es.

Für die mit Washington schon vor etlichen Wochen ausgehandelten Zugeständnisse hatte sich Bayer bereits Ende April auch grünes Licht aus Brüssel geholt. Die Auflagen sehen vor, dass Bayer sich faktisch komplett von seinem eigenen Saatgutgeschäft trennt. Freigaben fehlen unter anderem noch aus Kanada und Mexiko, was allerdings lediglich als Formalie gilt.

Die Frage sei nun, wie hoch die erwartete Kapitalerhöhung von Bayer ausfallen werde, so ein Händler. Sein Hausanalyst taxiert diese auf 5 Milliarden Euro. Angesichts der jüngsten Euro-Schwäche könnte der Kapitalbedarf allerdings auch höher ausfallen. Dies hänge von der Hedging-Strategie von Bayer ab.

Dass BASF die Genehmigung aus Brüssel zum Kauf wichtiger Vermögenswerte von Bayer erhalten hat, dürfte auch die BASF-Aktie kaum bewegen. Denn auch diese Entscheidung komme nicht überraschend, heißt es.

07:20 Uhr

Giftgemisch Italien/Handelsstreit: Unsicherheit an den Märkten

15297448.jpg

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem Ausverkauf des Vortags zeichnet sich heute zur Eröffnung eine wenig veränderte Eröffnung an Europas Börsen ab. Im Handel ist die Skepsis indes groß, ob es tatsächlich zu einer Stabilisierung kommen wird. Das fundamentale Umfeld ist weiter sehr angespannt. Der Dax entfernt sich immer mehr von der 13.000-Punkte-Marke und notiert vorbörslich 0,1 Prozent tiefer bei 12.660 Zählern.

Neben Italien nimmt nun auch das Risiko für die Finanzmärkte wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China wieder zu. Die US-Regierung hat überraschend bekanntgegeben, trotz der jüngsten Entspannung im Konflikt mit Peking an der Einführung von Importzöllen auf chinesische Güter von 50 Milliarden Dollar festzuhalten.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Daneben brodelt die politische Krise in Italien weiter. Laut Medienberichten könnte es bereits im Juli Neuwahlen geben, bislang war von Herbst bzw. Anfang kommenden Jahres die Rede gewesen. Der Grund: Dem von Präsident Sergio Mattarella mit der Regierungsbildung beauftragte Carlo Cotarelli fehlt es an der nötigen Unterstützung im italienischen Parlament. Die Nachricht könnte für neue Unsicherheiten an den Märkten sorgen, kommen doch die eurokritischen Parteien Fünf Sterne und Lega in Umfragen auf 60 Prozent der Stimmen.

Der italienische Anleihemarkt erlebte am Dienstag den schwersten Ausverkauf seit 25 Jahren, an der Börse Mailand brachen die Kurse weiter ein.

07:12 Uhr

Italien lässt Banken leiden

imago74715814h.jpg

(Foto: imago/blickwinkel)

Auch heute stehen auch wieder die Bankenwerte im Fokus. Sie hatten wegen der unklaren politischen Verhältnisse in Italien zu den Verlierern gehört. Sollte Italien für eine größere Krise sorgen, dürften darunter vor allem die Geldinstitute weltweit zu leiden haben.

So sind beispielsweise die Kurse italienischer Anleihen in den vergangenen Tagen massiv unter Druck geraten, was auch in den Portfolios der Banken seinen Niederschlag findet - vor allem in denen der italienischen Häuser. Sollten diese deswegen Probleme bekommen, droht Ansteckungsgefahr.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Daneben werden auch die Aktien von Versicherern verkauft. Hier wird auf die gesunkenen Renditen der US-Anleihen als Begründung verwiesen, was die Finanzerträge der Versicherer schmälert. US-Anleihen gelten neben deutschen Bundesanleihen als der sichere Hafen schlechthin. Die Zehnjahresrendite in den USA ist in den vergangenen Tagen von über 3 auf aktuell rund 2,80 Prozent abgesackt. Allein am Dienstag fiel die Rendite um 16 Basispunkte.

06:38 Uhr

Italien-Krise zieht Nikkei und Euro runter

Nikkei
Nikkei 40.369,44

Sorgen um die Stabilität der Eurozone infolge der politischen Krise in Italien haben die Anleger in Fernost verschreckt. In Tokio fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 1,6 Prozent auf 22.000 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,6 Prozent auf 1733 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab 1,4 Prozent nach.

Auch der Euro blieb unter Druck. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,1512 US-Dollar - und damit in der Nähe des niedrigsten Stands seit zehn Monaten, auf den sie am Dienstag gefallen war. Der Dollar wurde mit 108,60 Yen gehandelt.

In Italien scheitert möglicherweise auch die Bildung einer Übergangsregierung. Der mit der Regierungsbildung beauftragte Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli stellte nach einem Treffen mit Präsident Sergio Mattarella am Dienstag zunächst kein Kabinett vor. Sowohl in der Lega als auch in der 5-Sterne-Bewegung wird geprüft, als euroskeptisches Bündnis in eine Neuwahl zu ziehen.

Die italienischen Ereignisse mit ihren Ansteckungsgefahren für die weltweiten Finanzmärkte hatten am Dienstag auch den New Yorker Aktienmarkt erfasst. Der Dow Jones verlor 1,6 Prozent auf 24 361 Punkte. Seine Bilanz seit Jahresbeginn ist mit einem Minus von knapp eineinhalb Prozent nun wieder negativ. Am Montag war in New York wegen des Feiertags "Memorial Day" nicht gehandelt worden. Anleger sähen die Stabilität in der Eurozone als gefährdet an und fürchteten sich vor einer neuen globalen Finanzkrise, wenn in Italien die populistischen Parteien Fünf Sterne und Lega weiteren Zulauf bekämen, hieß es an der Wall Street. Weltweit nähmen Investoren nun eine vorsichtigere Haltung ein.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen