Dax schließt vor Fed-Sitzung mit kleinem Plus
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch vor dem Zinsentscheid in den USA wieder etwas Mut gefasst. Vor allem reagierten sie erleichtert darauf, dass sich Italien im Haushaltsstreit auf einen Kompromiss mit der EU einigen konnte. Der Streit zwischen der populistischen Regierung in Rom und der EU-Kommission über das Haushaltsdefizit des Landes ist damit beigelegt, ein EU- Defizitverfahren vorerst abgewendet.
Klarer Gewinner in Europa war angesichts dieser Neuigkeit die Börse in Mailand. Sie konnte gut zwei Prozent zulegen. Der Dax landete 0,2 Prozent im Plus auf 10.766 Punkten.
Im Fokus stand ansonsten die Zinsentscheidung der US-Notenbank nach Handelsschluss. Die Unwägbarkeiten der geldpolitischen Entscheidung in den USA sind diesmal ungewöhnlich hoch. Selbst die lange als sicher geltende vierte Zinserhöhung scheint nicht mehr ausgemacht zu sein. Die US-Währungshüter könnten angesichts der zuletzt gestiegenen Unsicherheiten und Konjunktursorgen auf eine Erhöhung verzichten.
Noch größer sind die Unsicherheiten mit Blick auf den Zinsausblick für 2019. Diesen dürfte die Fed angesichts von zuletzt taubenhafteren Tönen aus ihren Reihen und auch von Fed-Chef Jerome Powell selbst senken. Noch geht die US-Notenbank in ihren Projektionen von drei Erhöhungen im kommenden Jahr aus, am Markt wird in der Zwischenzeit aber überhaupt keine Zinserhöhung mehr ernsthaft eingepreist - unter anderem weil sich die Konjunkturaussichten eingetrübt haben.
Größter Gewinner im Dax waren erholen Fresenius mit einem Plus von gut vier Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie zum Kauf empfohlen, nachdem die Einstufung davor auf "Neutral" lautete.
Die rote Laterne hielten die Titel der Deutschen Post, die vier Prozent niedriger landeten. Die Anleger suchten das Weite, nachdem in den USA der Logistiker Federal Express den Ausblick gesenkt und dies mit dem sich abschwächenden Welthandel begründet hatte.