Mittwoch, 14. November 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:47 Uhr

Brexit, BIP, Italien: Aufholjagd im Dax verpufft

Der deutsche Aktienmarkt hat am Nachmittag ordentlich Gas gegeben, für eine Landung im grünen Bereich hat es dennoch nicht gereicht. Auch die positiven Impulse von der Wall Street verpufften.

Der Dax schloss nach einem Tagestief bei 11.315 Punkten mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 11.412 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab 0,5 Prozent auf 3205 Punkte nach.

Verschreckt hat die Anleger, dass Italien den Haushaltsentwurf für 2019 nicht so, wie von der EU gefordert, nachgebessert hat. Daneben missfiel auch das deutsche BIP: Es schrumpfte im dritten Quartal zum Vorquartal erstmals seit 2015 wieder - zudem etwas stärker als von Ökonomen erwartet.

Der auf Unterhändlerebene gefundene Brexit-Kompromiss wurde nicht als großer Durchbruch gehandelt, zumal er noch lange nicht in trockenen Tüchern ist. Beim Brexit-Kompromiss dürften sich alle Beteiligten als Verlierer fühlen, kommentiert die Commerzbank die Details, die bislang durchgesickert sind. Den vollständigen Text hält die britische Premierministerin Theresa May unter Verschluss, bis ihr Kabinett darüber abstimmt. Bis zum Inkrafttreten der Einigung sei es noch ein holpriger Weg. Dabei sei nicht etwa die Kabinettssitzung die größte Hürde, sondern die Ratifizierung im britischen Parlament.

Schlusslicht im Dax blieben Wirecard mit einem Minus von 5,0 Prozent. Händler sprachen von "gemischt ausgefallenen" endgültigen Zahlen des Bezahldienstleisters. Auf den Kurs drückten unter anderem die Wachstumsraten des Transaktionsvolumens, die verglichen mit dem ersten Halbjahr zurückgegangen seien, heißt es im Handel. Im Tagestief betrug das Minus bereits fast 7 Prozent.

Gute Zahlen legten die Versorger vor. Eon zogen daraufhin um 3,3 Prozent an. Hier haben die bereinigten Gewinnkennziffern die Erwartungen übertroffen und der Ausblick liegt in der oberen Hälfte des bisherigen Ausblicks. RWE stiegen um 0,7 Prozent.

Das war der Börsen-Tag für heute. Ab jetzt hält Sie die Spät-Schicht zuverlässig auf dem Laufenden. Morgen Früh geht es auch hier munter weiter. Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch ein Interview der TV-Kollegen empfehlen:

 

17:16 Uhr

IWF warnt London vor Kosten eines harten Brexit

Ein britischer EU-Austritt ohne Übergangsvereinbarung zu den künftigen Handelsbeziehungen wird das Vereinigte Königreich laut IWF teuer zu stehen kommen.

Die Betonung liegt auf "rechtzeitige" Einigung.

Die Betonung liegt auf "rechtzeitige" Einigung.

(Foto: dpa)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) kommt in einer Schätzung zu dem Schluss, dass die Kosten auf insgesamt sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hinauslaufen würden. Der Fonds betonte vor diesem Hintergrund, "eine rechtzeitige Übereinkunft mit der EU" sei wichtig.

Der IWF gehörte bereits vor dem Brexit-Votum der Briten vom Juni 2016 zu den kritischen Stimmen, die vor hohen Kosten eines EU-Austritts warnten.

16:54 Uhr

Google-Schwester startet ersten Robotaxi-Dienst

So schaut's aus ...

So schaut's aus ...

dpa

Der erste Robotaxi-Dienst rollt an. Zehn Jahre hat die Google-Schwester Waymo an selbstfahrenden Taxis getüftelt, nun steht die Bewährungsprobe bevor:  Wayno will den kommerziellen Robotaxi-Dienst in den kommenden zwei Monaten an den Start bringen. Das sagte Waymo-Chef John Krafcik auf einer Konferenz des "Wall Street Journal" (WSJ) offiziell an.

Zunächst soll der Service ausgewählten Nutzern im Umkreis der Stadt Phoenix in Arizona zur Verfügung stehen. Dabei setzt die US-Firma zunächst aber nicht auf das kugelrunde Google-Auto, sondern auf umgebaute Minivans von Partner Chrysler (FCA).

Vorerst werden Waymo-Angestellte die Kunden begleiten, um ihnen zu helfen, das Fahrzeug zu bedienen und einzugreifen, falls notwendig. Die Erlaubnis hierfür hatte Kalifornien bereits Ende Oktober erteilt.

16:40 Uhr

US-Aktienmarkt ist wieder in der grünen Spur

Nach drei Tagen mit Abgaben geht es zur Wochenmitte an der Wall Street endlich wieder nach oben. Für etwas Beruhigung sorgen die US-Verbraucherpreise für Oktober. Sie entsprachen sowohl insgesamt als auch in der Kernrate genau den Erwartungen.

S&P 500
S&P 500 5,34

Befürchtungen, dass die US-Notenbank die Zinsen schneller anheben könnte, dürften damit erst einmal gelindert werden. Der Dow-Jones-Index gewinnt zuletzt 0,1 Prozent auf 25.335 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu auf 2729 Zähler.

Die  Börsen in Europa haben den Sprung in den grünen Bereich derweil noch nicht vollzogen. Sie notieren nach einer Verkaufswelle am Vormittag nun doch weiter knapp im Minus. Am Morgen verschreckte zunächst, dass Italien den Haushaltsentwurf für 2019 nicht wie von der EU gefordert nachgebessert hat. Außerdem missfiel das deutsche BIP.

 

15:49 Uhr

Steinhoff: 20 Jahre "Raubzug" der Führungsriege?

Seit Sommer ist es für die Aktie des gebeutelten Möbelkonzerns Steinhoff nach unten gegangen. 50 Prozent verloren die Titel seit Juli. Seit neuestems dreht das Papier aber wieder auf.

Dabei ist die Lage offenbar weiterhin brenzlig. Für Unruhe sorgte kürzlich ein Bericht der "Financial Mail", aus dem das Börsenmagazin "Der Aktionär" jetzt zitiert.

Sollte er der Wahrheit entsprechen, hätten sich der langjährige CEO Markus Jooste und die Familie Steinhoff auf Kosten der Aktionäre bereichert. Es sei ein systematischer Raubzug" über die vergangenen 20 Jahre gewesen, zitiert "Der Aktionär" das Magazin.

Der Fall Steinhoff beschäftigt schon länger die Behörden: Mittlerweile prüft die Staatsanwaltschaft Oldenburg eine Ausweitung ihrer Ermittlungen.

15:23 Uhr

Börsenchef hat "freie Hand" für größere Übernahmen

Die Deutsche Börse will nach zwei kleineren Übernahmen in diesem Jahr mittelfristig beim Thema Zukäufe durchstarten und auch größere Deals stemmen. "Mein Aufsichtsrat lässt dem Vorstand bei dem Thema freie Hand und würde auch größere Übernahmen goutieren", sagte der seit Jahresbeginn amtierende Börsenchef Theodor Weimer dem "Handelsblatt".

"Aber wir müssen darlegen können, dass ein großer Deal strategisch Sinn ergibt und dass wir ihn uns leisten können." Die Börse hat in den zurückliegenden Monaten zwei Übernahmen mit jeweils einem Volumen von knapp 100 Millionen Euro gestemmt: die Fondsplattform Swisscanto und der Devisenhandelsplattform GTX. Für Weimer ist das nicht genug, zumal er mindestens 1,5 Milliarden Euro in der Hinterhand hätte.

14:42 Uhr

Welcher finanzielle Coup rettet Italiens Finanzen?

Die Köpfe der römischen Regierungsmitglieder dürften rauchen: Wie können sie die teuren Wahlversprechen finanzieren, ohne dass Brüssel ein Defizitverfahren startet?

Einiges war dazu bereits aus Rom zu hören: Geplant sind zum Beispiel Steuererleichterungen für italienische Bürger, die die eigenen Staatsanleihen kaufen. Außerdem berichten Insider, dass sich Rom von Staatsanteilen trennen will. Das soll drei Milliarden Euro in die klammen Kassen spülen ... Man darf wohl davon ausgehen, dass noch mehr folgt.

Die Alternative wäre andererseits nur eine spendable Europäische Union, die die bestehenden italienischen Schulden restrukturiert. Denkbar wäre zum Beispiel eine Kombination aus einem Erlass der Hälfte der Schulden bei gleichzeitiger Verlängerung der Zahlungsfrist für den Rest der Schulden um 30 bis 50 Jahre - und das zu einem eher symbolischen Zinssatz, womit die Inflation den Schuldenrest allmählich zerschmelzen würde.

Der Haken daran: Zu so einer edlen Geste müssten die anderen EU-Länder durch größere Bescheidenheit in ihren Ausgaben beitragen. Denn Italien selbst hat keine Absicht, in den nächsten Jahren zu sparen.

14:24 Uhr

Konjunktur-Dämpfer: "Die fetten Jahre sind vorbei."

Die deutsche Konjunktur hat im Jahresverlauf 2018 merklich an Schwung verloren. Gibt das Anlass zur Sorge? Nein, sagt Chefvolkswirt Stefan Bielmeier von der DZ Bank. Denn im laufenden Quartal dürfte es konjunkturell wieder besser laufen:

"Wir rechnen mit Aufholeffekten und wieder mit einem deutlichen Plus bei der Wirtschaftsleistung. Die Rezessionsgefahren halten wir für begrenzt, vor dem Hintergrund der internationalen Risiken aber für vorhanden.  Das Wachstum fällt im Jahr 2018 mit knapp 1 3/4 Prozent deutlich niedriger aus als 2017. Im kommenden Jahr dürften es nur noch knapp 1 1/2 Prozent werden. Das ist aber immer noch eine solide Wachstumsrate."

Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe sieht den Rückgang des deutschen BIP mit gemischten Gefühlen: Der Rückgang sei "nicht mehr als ein Ausrutscher". Er sei auch "das Resultat der Probleme in der Autoindustrie, deren Produktionsverluste derzeit aber bereits aufgeholt werden." Doch auch abseits dieses Sondereffekts bleibe die "Aufschwungsperspektive gedämpft: Die Kapazitäten sind bereits gut ausgelastet, neue Wachstumsimpulse fehlen, und der globale Handelsstreit drückt auf die Stimmung. Die fetten Wachstumsjahre sind vorbei".

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14:06 Uhr

Klammes Italien will Staatsanteile verkloppen

Italiens Finanzministerium prüft laut Insidern den Verkauf von Staatsbeteiligungen an die staatliche Bank CDP. Dabei gehe es um 3,3 Prozent am Ölkonzern Eni sowie 53,3 Prozent an der Flugsicherung Enav, heißt es. Die Beteiligungen sind fast drei Milliarden Euro wert.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 95,38

Das Finanzministerium und die CDP waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Italiens Regierung hält in ihrem jüngsten Haushaltentwurf an dem von der EU-Kommission abgelehnten Defizitziel fest, will aber den Schuldenberg reduzieren. Dazu setzt sie auf Privatisierungen und will ein Prozent der Wirtschaftsleistung durch den Verkauf von Staatsbeteiligungen einnehmen.

Eni
Eni 15,52

 

13:31 Uhr

EU: Wenn US-Autozölle kommen, "schlagen wir zurück"

Eine offene geopolitische Baustelle bleibt der Handelsstreit, auch wenn er dieser Tage durch die Italien-Sorgen und den Brexit-Entwurf etwas in den Hintergrund rückt. Aber die Zoll-Spirale könnte sich bald schon weiterdrehen.

Die EU droht Washington mit sofortigen Vergeltungsmaßnahmen für den Fall, dass die USA Zölle auf europäische Autos einführen sollten. "Kämen die Zölle, wäre das aus unserer Sicht ein unfreundlicher Akt", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström der Wochenzeitung "Die Zeit". Sie wären nicht mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO vereinbar.

Auf die Frage, was die EU tun könne, wenn US-Präsident Donald Trump ernst mache, sagte Malmström: "Dann schlagen wir zurück. Wir können sehr schnell und im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation eine lange Liste mit Gegenmaßnahmen zusammenstellen." Auf dieser Liste könnten Produkte wie zum Beispiel Autos, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Maschinen stehen.

13:02 Uhr

Dax robbt sich an die Nulllinie heran

Nach einem schwachen Auftakt, kehren die Anleger langsam wieder zurück. Der Dax notiert mittags nur noch unverändert bei 11.467 Punkten. Dass Italien den 2019er Haushaltsentwurf nicht wie von der EU gefordert nachgebessert hat, hatte die Anleger am Morgen verschreckt.

Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,16

Daneben missfiel das magere deutsche BIP: Es schrumpfte im dritten Quartal zum Vorquartal erstmals seit 2015 wieder und zudem etwas stärker als von Ökonomen erwartet. Ein Grund für die Schwäche dürften Absatzprobleme der deutschen Autoindustrie gewesen sein, die nach der Einführung eines neuen Abgastestverfahrens eintraten.

Nicht als großer Durchbruch wird der offenbar auf Unterhändlerebene gefundene Brexit-Kompromiss gefeiert, zumal er noch lange nicht in trockenen Tüchern ist. Am Devisenmarkt sind Gewinne beim Pfund vom Vorabend inzwischen wieder verloren gegangen.

12:34 Uhr

Österreich für Defizitverfahren gegen Italien

Erinnerungen werden wach.

Erinnerungen werden wach.

picture alliance / ORESTIS PANAG

Österreich würde im Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU einem möglichen Defizitverfahren gegen das südliche Nachbarland zustimmen. Finanzminister Hartmut Löger (ÖVP) sagte in Wien, Italien sei mehr denn je gefordert, Disziplin einzuhalten.

  • Es handele sich nicht um eine italienische, sondern um eine europäische Angelegenheit. "Italien droht die Gefahr, in Richtung Griechenland-Nachfolgemodell abzurutschen", so Löger.
  • Sollte Italien seinen Budgetentwurf nicht nachbessern, sei die EU-Kommission gefordert, Schritte in Richtung eines Defizitverfahrens zu setzen.

Aus Sicht der EU-Kommission sind die Pläne Roms nicht mit den europäischen Stabilitätsregeln vereinbar. Durch ein Defizitverfahren könnten die EU-Partner Italien mehr Haushaltsdisziplin verordnen. Verstößt Rom dann auch gegen diese Vorgaben, dürften die Finanzminister theoretisch finanzielle Sanktionen verhängen.  Österreich hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Zwei Drittel der Zeit ist bereits absolviert.

Hier noch ein Beitrag unserer TV-Kollegen:

 

12:19 Uhr

Facebook-Rivale Snap im Visier der Justiz

Lassen wir mal den Blick vorsorglich über den Atlantik schweifen, wo die Börsen im Moment noch schlafen. Bei Snap dürfte sich heute was tun:

Snap
Snap 11,39

Offenbar holen den Facebook-Rivalen mehr als eineinhalb Jahre nach dem Börsengang die Geschehnisse rund um den Gang aufs Parkett wieder ein. Das Justizministerium wie auch die Börsenaufsicht SEC stellten dem Betreiber von Snapchat Vorladungen zu, wie der US-Konzern in der Nacht mitteilte. Es gehe um die Bereitstellung von Informationen im Zusammenhang mit dem drei Milliarden Dollar schweren Aktienmarktdebüt im März 2017. Snap arbeite mit den Behörden zusammen, hieß es.

Gegen den Messengerdienst läuft bereits eine Klage von Aktionären. Sie werfen Snap vor, die Öffentlichkeit vor dem Börsengang bezüglich der Wettbewerbssituation, Mitgliederzahlen und Smartphonenutzung in die Irre geleitet zu haben. Zudem habe Snap die Konkurrenz durch die Facebook-Tochter Instagram heruntergespielt. Snap geht davon aus, dass die laufenden Ermittlungen sich ebenfalls mit diesen Vorwürfen beschäftigen.

Am Aktienmarkt läuft es für Snap derzeit nicht rund. Am Dienstag ging die Aktie bei 6,71 Dollar aus dem Handel. Der Ausgabepreis beim Börsengang lag bei 17 Dollar. Zuletzt kämpfte das Unternehmen mit sinkenden Nutzerzahlen.

11:51 Uhr

Kehrt marsch: Ölpreise ziehen an

Die Abwärtsspirale ist gestoppt. Spekulationen auf eine Drosselung der Opec-Fördermengen stützen die Ölpreise plötzlich. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet mittlerweile mit 66,53 Dollar rund 1,6 Prozent mehr, der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI klettert um 1,2 Prozent auf 56,35 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 88,73

Am Vortag hatten die Preise stark nachgegeben, nachdem US-Präsident Donald Trump die Opec via Twitter aufgefordert hatte, die Produktion nicht zu kürzen.

Laut Insidern will die Opec und ihre Partner eine Kappung um bis zu 1,4 Millionen Barrel pro Tag im kommenden Jahr diskutieren. Damit wolle das Öl-Kartell einem möglichen Angebotsüberhang und weiteren Preisverfällen entgegensteuern. Die Opec-Mitglieder Iran und Russland müssten an Bord geholt werden, um die Pläne umzusetzen, ergänzten sie.

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10:46 Uhr

Eiszeit mit Brüssel: Finanzmärkte strafen Italien ab

Der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria.

Der italienische Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria.

picture alliance/dpa

Die Zuspitzung im Haushaltsstreit Italiens mit der Europäischen Union (EU) setzt die Finanzmärkte des Landes unter Druck gesetzt. Sowohl bei Staatsanleihen als auch bei italienischen Aktien gab es im frühen Handel deutliche Kursverluste.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 95,38

Während es mit den Kursen italienischer Staatspapiere nach unten geht, legen die Renditen im Gegenzug kräftig zu. Das heißt, Investoren stoßen die Staatspapiere ab, der italienische Staat wiederum muss höhere Zinsen an Anleger zahlen. Der Schuldendienst Italiens verteuert sich damit.

Bei einer Laufzeit von zehn Jahren steigt die Rendite im Vormittagshandel um 0,08 Prozentpunkte auf 3,52 Prozent. Sie nähert sich damit wieder dem höchsten Stand seit 2014, der Mitte Oktober bei 3,8 Prozent erreicht worden war.

Zum Zusammenspiel zwischen dem Haushaltsstreit und den Anleihemärkten erfahren Sie hier mehr:

Zum Vergleich: Deutsche Titel mit ähnlicher Laufzeit rentieren am Mittwoch mit 0,38 Prozent. Damit stieg auch der Risikoaufschlag für italienische Anleihen (Spread) zu deutschen Bundesanleihen. Er lag zuletzt bei 3,14 Punkten. Hier kommt der im Oktober erreichte Höchststand seit dem Jahr 2013 von 3,26 Punkten ebenfalls in Reichweite.

Was Sie jetzt über das Italien-Problem wissen sollten, erfahren Sie hier

10:25 Uhr

Dax-Schmelze: Anleger schmeißen Wirecard raus

Der Zahlungsdienstleister hat über seine Plattform im Berichtszeitraum Transaktionen im Volumen  90,2 Milliarden Euro abgewickelt, 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Zahlungsdienstleister hat über seine Plattform im Berichtszeitraum Transaktionen im Volumen 90,2 Milliarden Euro abgewickelt, 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

imago/Andre Porta

Die deutschen Standardwerte vergraben sich immer tiefer im roten Bereich. Der Dax ist mittlerweile 1,3 Prozent ins Minus abgetaucht. Größter Verlierer sind Wirecard.

Das bedeutet aber nicht, dass die Bilanz schlecht gewesen wäre. Manchmal helfen aber selbst starke Zahlen und eine Prognoseanhebung nicht. Wie in diesem Fall! Denn die Anleger nutzen die Nachrichten, um Kasse zu machen. Der Kurs knickt deshalb um 7,0 Prozent ein.

Wirecard
Wirecard ,02

Überflieger bleiben die Titel von Lufthansa. Der Kurs verbucht inzwischen ein Plus von 2,2 Prozent, das Tageshoch liegt bereits bei 21,24 Euro. Damit hat sich der Kurs innerhalb von gut zwei Wochen um etwa 25 Prozent erholt. Schub gibt der fallende Ölpreis.

Insgesamt drückt der fallende Ölpreis allerdings zusammen mit dem Italien-Thema auf die Kauflaune. Es gibt aber auch noch einen kleinen Lichtblick an der Börse: der Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen.

Haben Sie noch den Durchblick beim heutigen Zahlenregen? Wir helfen:

Lichtblicke bei Firmenbilanzen gibt es auch: Eon zum Beispiel blickt nach einem Gewinnanstieg optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Aktien des Versorgers steigen um knapp ein Prozent, ähnlich stark wie die von RWE. Der Rivale verdiente zwar weniger im Quartal, bekräftigte aber seine Jahresprognosen.

10:10 Uhr

IEA: "Bis 2025 kommt jedes fünfte Barrel Öl aus USA"

Der Einsatz von hydraulischen Mitteln zum Bohren nach Öl in Schiefergestein - bekannt als Fracking - hat die globale Ölindustrie in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert.

Der Einsatz von hydraulischen Mitteln zum Bohren nach Öl in Schiefergestein - bekannt als Fracking - hat die globale Ölindustrie in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert.

dpa

Die USA haben die Möglichkeit die anderen großen Öl- und Gasproduzenten der Welt schon bald zu überholen. Bis 2025 dürfte etwa die Hälfte des Wachstums bei Rohöl und Erdgas aus den USA stammen, schreibt die Internationale Energie-Agentur in ihrem World Energy Outlook.

Das Wachstum wird voraussichtlich in erster Linie durch das Fracking getrieben, womit die Ölversorgung der USA mit Schieferöl mehr als verdoppelt werden und bis Mitte der 2020er Jahre 9,2 Millionen Barrel pro Tag erreichen sollte.

"Die Schieferölrevolution erschüttert weiterhin die Öl- und Gasversorgung und ermöglicht es den USA, sich als größter Öl- und Gasproduzent der Welt vom Rest des Feldes zu lösen", schreibt die in Paris ansässige Organisation, die Regierungen und Unternehmen bei Energietrends berät. "Bis 2025 kommt fast jedes fünfte Barrel Öl und jeder vierte Kubikmeter Gas in der Welt aus den Vereinigten Staaten."

09:38 Uhr

Ölpreis nach starken Verlusten weiter auf Talfahrt

Die Ölpreise sind seit Beginn des Monats auf Talfahrt.

Die Ölpreise sind seit Beginn des Monats auf Talfahrt.

picture alliance / dpa

Spekulationen auf eine schwächere Nachfrage bei anhaltend hoher weltweiter Förderung drücken den Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee um weitere 0,7 Prozent auf 65,02 Dollar je Barrel.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 88,73

Am Dienstag war er in der Spitze um knapp sieben Prozent eingebrochen. Dies war der stärkste Verlust innerhalb eines Tages seit mehr als drei Jahren.

In dem am Dienstag veröffentlichten Opec-Monatsbericht rechnet das Kartell im kommenden Jahr mit einer Nachfrage nach Opec-Öl im Volumen von etwa 31,5 Millionen Barrel pro Tag. Im Vergleich zu einer zwei Monate alten Prognose ist dies ein Rückgang um 500.000 Barrel pro Tag.

Außerdem liegt das in der aktuellen Prognose angegebene Volumen etwa 1,4 Millionen Barrel unter der derzeitigen Fördermenge. Zuvor hatte Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo von der Notwendigkeit einer Kürzung der Fördermenge gesprochen. Das zunehmende Angebot von Förderländern außerhalb des Kartells beginne "alarmierende" Züge anzunehmen, sagte Barkindo.

Sinkende Ölpreise geben der Lufthansa Auftrieb. Die Aktien der Fluggesellschaft liegen zuletzt mit 2,0 Prozent im Plus.

Lufthansa
Lufthansa 6,76

Hier noch ein Beitrag unserer TV-Kollegen:

 

09:21 Uhr

Italien und Ölpreis machen Dax schwer zu schaffen

Der Auftakt an der Börse lässt zu wünschen übrig: Schuld ist vor allem die Eskalation im Haushaltsstreits zwischen Italien und der EU. Sie verpasst dem deutschen Aktienmarkt nach seiner Vortageserholung wieder einen kräftigen Dämpfer. Erschwerend hinzu kommt der massive Ölpreisverfall, der Zweifel am Zustand der Weltkonjunktur nährt. Beides hinterlässt Spuren: Der Dax fällt im frühen Handel um 0,8 Prozent auf 11.372 Punkte.

Am Vortag hatte der deutsche Leitindex - gestützt von Hoffnungen auf eine bevorstehende Brexit-Einigung sowie positive Signalen im US-Handelsstreit mit China - noch um 1,3 Prozent angezogen.

Der MDax, in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, verliert 0,8 Prozent auf 23.893 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 geht 0,9 Prozent in die Knie. Hier erfahren Sie alles, was Sie zu Italien wissen müssen:

Einen wunderschönen guten Morgen! Meine Name ist Diana Dittmer, ich werde Sie heute mal wieder durch den Börsen-Tag führen. Italien, Brexit, Öl, Bilanzen, die Nachrichten-Pipeline ist voll. Legen wir also sofort los. Viel Vergnügen!

08:50 Uhr

Ölpreis-Verfall drückt Asien-Börsen - Nikkei mit Mini-Plus

Der erneute Rückgang des Ölpreises hat die Anleger in Asien nervös gemacht. Die Börse Shanghai verlor 0,8 Prozent auf 2633 Punkte. In Hongkong und in Seoul ging es ebenfalls abwärts.

Gegen den Trend legte in Tokio der Nikkei um 0,2 Prozent zu und schloss bei 21.846 Zählern. Er profitierte unter anderem von Kursgewinnen der Autobauer Honda, Mazda oder Toyota, deren Aktien bis zu 2,2 Prozent zulegten. Wegen sinkender Treibstoff-Kosten griffen Investoren aber auch bei Fluggesellschaften zu. Der japanische Branchenindex gewann 2,2 Prozent.

Auf die Stimmung drückte außerdem der überraschend starke Rückgang des chinesischen Kreditwachstums im Oktober auf umgerechnet 89 Milliarden Euro.

08:15 Uhr

Ölpreise bleiben auf "Südkurs"

Brent Rohöl
Brent Rohöl 88,73

Die Ölpreise haben ihre Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Nach starken Verlusten am Vortag gaben die Notierungen am Morgen aber nur noch vergleichsweise leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 65,12 US-Dollar. Das waren 35 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 47 Cent auf 55,22 Dollar.

Am Vortag war der US-Ölpreis in der Spitze um etwa sieben Prozent eingebrochen. Dies ist der stärkste Verlust innerhalb eines Tages seit mehr als drei Jahren. Marktbeobachter erklärten den starken Preisrückgang mit der jüngsten Nachfrageprognose der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). In dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht rechnet das Kartell im kommenden Jahr mit einer Nachfrage nach Opec-Öl in einem Volumen von etwa 31,5 Millionen Barrel pro Tag. Im Vergleich zu einer zwei Monate alten Prognose ist dies ein Rückgang um 500 000 Barrel pro Tag. Außerdem liegt das in der aktuellen Prognose angegebene Volumen etwa 1,4 Millionen Barrel unter der derzeitigen Fördermenge.

08:00 Uhr

Schwache BIP-Daten aus Deutschland

 

07:55 Uhr

Euro stabilisiert sich

Der Kurs des Euro hat sich im frühen Handel weiter stabilisiert. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1296 US-Dollar gehandelt. Anfang der Woche war der Euro noch unter Druck geraten, am Montagabend war der Kurs zeitweise bis auf 1,1216 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2017.

Der Eurokurs wird neben makroökonomischen Daten aktuell durch zwei große politische Themen bestimmt: der Haushaltsstreit mit Italien und der Brexit. Der Streit zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Rom steht vor der Eskalation. Bei den Brexit-Verhandlungen soll es hingegen laut britischen Angaben einen Durchbruch gegeben haben. Von der Europäischen Union gibt es hierzu allerdings noch keine Bestätigung. Heute Nachmittag trifft sich das britische Kabinett, um über den Entwurf des Austrittsabkommens zu entscheiden.

07:23 Uhr

Italien und Brexit: Dax notiert vorbörslich tiefer

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(Foto: REUTERS)

Auf eine etwas leichtere Eröffnung an den europäischen Börsen stellen sich Händler ein. "Der Markt bleibt angeschlagen", sagt ein Marktteilnehmer. Weder in den USA noch in Asien hat sich die Stimmung nachhaltig verbessert. "Im Haushaltsstreit mit Italien gibt es wie erwartet keine Entspannung, und beim Brexit wird der Markt abwarten, wie der Kompromiss aussieht und ob er überhaupt akzeptiert wird", sagt ein Händler. In Frankfurt notierte der Dax vorbörslich 0,3 Prozent tiefer bei 11.435 Punkten.

Am Nachmittag will das britische Kabinett den Verhandlungsentwurf zum Brexit prüfen. In Sachen Italien stehen die Rendite-Spreads im Blick. "Mit der kompromisslosen Haltung Roms könnten die Spreads noch ein Stück herauslaufen", sagt ein Marktteilnehmer. Das würde dann vor allem die Banken wieder belasten.

Daneben dürfte weiterhin die Berichtsaison für Impulse sorgen. Aus Deutschland kommen zudem Daten zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, und aus den USA werden neue Inflationszahlen erwartet.

06:42 Uhr

Nikkei im leichten Aufwind - Autopapiere gefragt

Nikkei
Nikkei 38.460,08

Nach Verlusten am Vortag hat sich die Tokioter Börse wieder stärker präsentiert. Der Nikkei stieg um 0,2 Prozent auf 21.855 Punkte, nachdem er am Dienstag auf ein Zwei-Wochen-Tief abgesackt war. Der breiter gefasste Topix-Index tendierte mit 0,5 Prozent im Plus bei 1647 Zählern.

Die Grundstimmung bleibe aber angesichts des Handelsstreits zwischen China und den USA weiter schlecht, sagte der Aktien-Strategie Shusuke Yamada von der Bank of Japan Merrill Lynch.

Auf der Gewinnerseite standen am Mittwoch Auto-Aktien. Mazda legten rund drei Prozent zu, Toyota-Papiere knapp zwei Prozent. Rohstoff-Aktien verbuchten hingegen wegen des sinkenden Ölpreises Verluste. Die Aktien von Japan Petroleum gaben etwa 1,5 Prozent nach.

Ein Euro wurde im asiatischen Handel mit 1,1305 US-Dollar bewertet und damit etwas höher als im späten New Yorker Handel.

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