Mittwoch, 11. April 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski
17:56 Uhr

Eskalation im Syrien-Konflikt verschreckt Anleger

Die Androhung eines Militärschlags in Syrien durch die USA drückt die Kurse am deutschen Aktienmarkt.

Der Dax verliert bis Handelsschluss 0,83 Prozent auf 12.293,97 Punkte. Der MDax sinkt um 0,79 Prozent auf 25. 611,04 Punkte. Auch der Technologieindex TecDax schließt im Minus, er fällt um 0,19 Prozent auf 2563,56 Punkte.

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien hatte Donald Trump Russland vor einem unmittelbar bevorstehenden Raketenschlag gewarnt.

Auch wenn sich die europäischen Indizes von ihren Tagestiefs am Nachmittag etwas erholt hätten, blieben die Anleger nervös, kommentiert Analyst David Madden von CMC Markets UK.

Lufthansa
Lufthansa 6,81

Fast reflexartig wurden in diesem Umfeld die Aktien der Fluglinien verkauft. So überrascht nicht, dass Lufthansa mit einem Minus von 2,6 Prozent zu den großen Verlierern des Tages gehörte.

Der letzte Stand:

Nach Angaben von Verteidigungsminister Jim Mattis werten die USA die Erkenntnisse zu dem mutmaßlichen Chemiewaffen-Angriff in Syrien weiter aus. "Wir arbeiten noch dran", sagte er.

Das war der Börsen-Tag für heute. Die Kollegen von der Spätschicht werden Sie weiter auf dem Laufenden halten.

17:09 Uhr

US-Sanktionen treiben Aluminiumpreis in die Höhe

Aluminium
Aluminium 2.658,00

Mit ihren Sanktionen gegen Russland hat die US-Regierung den weltgrößten Aluminiumproduzenten Rusal hart getroffen. Woher soll der wichtige Rohstoff für zahlreiche Industriezweige in den USA nun kommen? Experten befürchten Engpässe.

  • Der Kurs an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2266,50 US-Dollar je Tonne Aluminium. Das waren 13 Prozent beziehungsweise mehr als 260 Dollar mehr als vor Bekanntgabe der Sanktionen am Freitag. Damit zeichnet sich der stärkste Preisanstieg in so kurzer Zeit seit 30 Jahren ab.
  • Schon jetzt zeichnen sich gravierende Folgen der Sanktionen für Rusal ab: Am Montag teilte das Unternehmen mit, man könne wegen der Sanktionen womöglich bestimmten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.
  • Außerdem gaben die Rohstoffbörsen in London und New York bekannt, vom 17. April an vorläufig keine Aluminiumbarren von Rusal mehr als Sicherheit für sogenannte Terminkontrakte zu akzeptieren, mit denen das Metall in der Regel gehandelt wird. Der Aktienkurs von Rusal hat sich diese Woche mehr als halbiert.
16:30 Uhr

Trumps Raketen-Drohung belastet Wall Street

Die Ankündigung eines Raketenangriffs auf Syrien durch US-Präsident Donald Trump belastet die Wall Street anfangs kräftig. Der Dow Jones verliert zunächst 0,9 Prozent, berappelt sich dann aber wieder etwas bis auf minus 0,4 Prozent auf 24.286 Punkte. Der S&P500 schlägt sich etwas besser. Er büßt 0,2 Prozent ein.

S&P 500
S&P 500 5.074,95

"Die Anleger fürchten, dass das in einen größeren militärischen Konflikt mündet", sagt ein Händler. Auf Twitter schrieb Trump, Russland habe gedroht, angreifende Raketen abzuschießen. "Mach dich bereit Russland, denn sie werden kommen, hübsch und neu und 'intelligent!'."

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Die jüngsten Inflationsdaten für März verpuffen am Markt. Die Fed dürfte an ihrer Politik gradueller Zinserhöhungen festhalten, sagt Helaba-Analyst Patrick Boldt. "Spekulationen auf mehr als zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr sollte es unserer Einschätzung nach jedoch nicht geben."

Meta
Meta 496,47

Händler erwarten, dass auch das Protokoll der März-Sitzung der Fed, das am Abend (MESZ) veröffentlicht wird, diesen Zinskurs bestätigen werde.

Auch Facebook bleibt in aller Munde: Firmenchef Mark Zuckerberg hatte sich am Dienstag bei einer Kongressanhörung wiederholt für den Datenskandal entschuldigt. Am Mittwoch wurde er erneut vor einem Ausschuss erwartet. Die Aktien stiegen um ein Prozent, nachdem sie am Dienstag schon 4,5 Prozent gewonnen hatten.

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15:48 Uhr

Erster chinesischer Konzern will in Frankfurt an die Börse

Zweieinhalb Jahre nach dem Start nimmt die deutsch-chinesische Börsenkooperation Fahrt auf.

  • Der Haushaltsgeräte-Hersteller Qingdao Haier ist der erste Konzern aus China, dessen Aktien auf der Gemeinschaftsplattform Ceinex gelistet werden sollen, wie das Unternehmen mitteilte. Das ermöglicht es deutschen Anlegern, die Aktien direkt an der Frankfurter Börse zu kaufen.
  • Ceinex wurde Ende 2015 von der Deutschen Börse, der Börse Shanghai sowie der China Financial Futures Exchange gegründet. Damit soll es chinesischen Unternehmen ermöglicht werden, auch abseits des streng reglementierten heimischen Marktes Geld einzusammeln. Bislang hatten chinesische Unternehmen Ceinex genutzt, um Anleihen oder Indexfonds in Deutschland zu vertreiben. Mit Haier soll es nun die ersten Aktiennotierung geben.
15:06 Uhr

Kriegsdrohungen treiben Ölpreis auf höchsten Stand seit Jahren

Vor einem Jahr ließ Trump das syrische Militär schon einmal mit Raketen angreifen.

Vor einem Jahr ließ Trump das syrische Militär schon einmal mit Raketen angreifen.

(Foto: REUTERS)

Die Angst vor einem US-Angriff auf Syrien, der im schlimmsten Fall sogar einen Zusammenstoß mit Russland auslösen könnte, treibt die Anleger in vermeintlich sichere Anlagen wie Gold, Anleihen oder den Yen.

Die Feinunze Gold steigt um 1 Prozent auf 1.355 Dollar. Der Dollar sackt gegen den Yen unter 107 ab und gibt auch gegen den Euro leicht nach, der nun bei 1,2385 Dollar steht.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 88,43

Bei den US-Staatsanleihen fällt die Zehnjahresrendite mit steigenden Kursen um 4 Basispunkte auf 2,76 Prozent.

Der Ölpreis setzt mit den Spannungen in Syrien seine Rally fort. Der Preis für die Sorte Brent liegt weiter auf einem Dreijahreshoch, nachdem er in dieser Woche bereits um 6 Prozent gestiegen ist. Einen Impuls dürften daneben noch die US-Lagerbestandsdaten liefern. Das Fass der Sorte WTI steigt um 1 Prozent auf 66,19 Dollar, Brent gewinnt 0,9 Prozent auf 71,66 Dollar.

14:51 Uhr

Enttäuschte Anleger strafen Lufthansa ab

Aussagen zur Erlösentwicklung der Lufthansa haben Aktionäre verschreckt. Die Papiere der Airline fielen nach Vorlage der monatlichen Verkehrszahlen bis zu 4,9 Prozent auf 25,56 Euro.

Lufthansa teilte mit, das währungsbereinigte Erlösumfeld im März sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil geblieben. "In den Monaten zuvor hatte das Unternehmen die Entwicklung noch als positiv bezeichnet, deswegen scheint das das Haar in der Suppe zu sein", sagte ein Händler.

Enttäuschung rief auch hervor, dass die Airline im März zwar viele Tickets verkaufte, aber keine Preiserhöhungen mehr durchsetzen konnte. Das Management hatte zuletzt noch für das gesamte erste Halbjahr steigende Ticketpreise angepeilt.

13:58 Uhr

Börsen in Angst nach Trumps Kriegsdrohung

Der Dax fällt unter 12.300 Punkte.

Händler verweisen auf die sich abzeichnende amerikanisch-russische Konfrontation im Syrienkonflikt. Nach der russischen Drohung, alle "Missiles" abzuschießen, sagt Trump, diese seien "nice, new und smart".

Dax minus 0,8 Prozent auf 12.292 Punkten.

Steil bergab geht es für den russischen RTS-Index. Der hatte sich gerade etwas erholt und verliert nun innerhalb von Minuten rund 3 Prozent.

Auch die US-Futures drehen abrupt ins Minus. Der Dow Jones Future verliert in kürzester Zeit rund 1 Prozent.

13:06 Uhr

Türkische Lira stürzt ins Bodenlose

Die Flucht aus der türkischen Lira geht weiter:

Aus Furcht vor einer anziehenden Inflation und einer Zinssenkung ziehen sich immer mehr Anleger aus der Währung zurück. Dies hievte den Dollar am Mittwoch den fünften Tag in Folge auf ein Rekordhoch. Er verteuerte sich auf bis zu 4,1552 Lira. Der Euro war mit 5,1435 Lira ebenfalls so teuer wie noch nie.

Anleihen des Landes warfen Investoren ebenfalls aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf 13,09 Prozent nach oben von zuvor 12,84.

Die Istanbuler Aktienbörse stabilisierte sich dagegen nach ihrem gut zweiprozentigen Kursrutsch vom Dienstag.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan drängt seit längerem darauf, zur Ankurbelung der Konjunktur die Zinsen zu senken. Experten zufolge müsste die Zentralbank die Geldpolitik aber straffen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Erdogan erschwere den Notenbankern einen solchen Schritt allerdings, betonte Anlagestratege Timothy Ash vom Vermögensverwalter Bluebay.

12:57 Uhr

Haniel verdoppelt Gewinn - auch dank Trump

Die Investorengruppe Franz Haniel & Cie. hat im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund eines positiven Effekts durch die US-Steuerreform und Verbesserungen bei den Portfoliounternehmen ELG und CWS-boco sowie den Finanzbeteiligungen bei Ceconomy und Metro den Gewinn unterm Strich fast verdoppelt. Der Umsatz stieg zweistellig prozentual.

  Operativ blieb der Gewinn leicht hinter dem Vorjahreswert zurück. Hierfür waren vor allem Aufwendungen für die Integration von neu erworbenen Aktivitäten bei CWS-boco verantwortlich, sowie bei Takkt Investitionen in die Digitalisierung und ein schwächeres US-Geschäft.

  Der Family-Equity-Investor, der Großaktionär bei Metro und Ceconomy ist, hat aktuell mehr als 800 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Unternehmensportfolios vorgesehen. Er plant weitere Zukäufe und die Stärkung der jüngsten Portfolio-Akquisitionen, sagte Vorstandsvorsitzender Stephan Gemkow.

  Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet Haniel einen "deutlichen Anstieg" sowohl beim operativen Gewinn als auch beim Gewinn vor Steuern. Der Umsatz soll deutlich "im einstelligen Prozentbereich" steigen, nach 14 Prozent im vergangenen Jahr, unter anderem getrieben durch den erstmalig ganzjährigen Beitrag der beiden jüngsten Akquisitionen Rovema und Optimar.

12:02 Uhr

Roma-Aktienkurs explodiert nach Sieg über Barcelona

Die Aktie des italienischen Fußball-Erstligisten AS Rom hat einen Tag nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League zum Höhenflug angesetzt. Gleich zu  Beginn des Handels an der Mailänder Börse stieg das Papier um 22 Prozent auf 0,60 Euro und musste wegen der Kurssprünge vorübergehend vom Handel ausgesetzt werden.

Rom hatte am Dienstag den FC Barcelona  durch ein 3:0 im Rückspiel (Hinspiel: 1:4) überraschend ausgeschaltet.

Nach Angaben des Tageszeitung Corriere dello Sport spült der  Halbfinal-Einzug insgesamt 77,1 Millionen Euro in die Roma-Kassen. An der Mailänder Börse sind auch Stadtrivale Lazio und Rekordmeister Juventus Turin notiert.

11:58 Uhr

Dax schwächelt am Mittag

DAX
DAX 18.137,65

Der Dax hat am Mittwoch nach zwei Tagen mit Gewinnen wieder etwas geschwächelt. Zwar hat sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China entspannt, und anders als befürchtet plant China auch keine Abwertung des Yuan, doch die am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten sorgten für Zurückhaltung.

Der Leitindex notiert 0,22 Prozent niedriger auf 12.371 Punkte. Der MDax hält sich mit minus 0,08 Prozent auf 25.795 Punkte stabil. Der Technologieindex TecDax drehte hingegen ins Plus und gewann 0,32 Prozent auf 2577 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,2 Prozent abwärts.

  • Die Telekom ist aufgrund neuer Fusionsgerüchter um ihre US-Tochter Dax-Gewinner mit einem Plus von 3,4 Prozent.
  • Schlusslicht im Dax waren die Papiere von Fresenius mit minus 1,4 Prozent. Die Schweizer Großbank UBS äußerte sich kritisch zum Gesundheitskonzern und bekräftigte ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie.
  • Die Anteile der Lufthansa gewannen vor der Bekanntgabe ihrer Verkehrszahlen für den Monat März 0,5 Prozent.
  • Um 2,4 Prozent ging es für die Papiere des TecDax-Unternehmens Evotec hoch. Eine angekündigte strategische Partnerschaft mit dem Wirkstoffentwicklungsunternehmen Petra Pharma gab Auftrieb.
11:43 Uhr

Facebook erwägt offenbar kostenpflichtige Version

Meta
Meta 496,47

Wären Facebook-Nutzer bereit, für die Mitgliedschaft im Netzwerk zu zahlen, wenn Sie keine Werbung mehr sehen müssten und ihre Daten nicht gesammelt würden. Mark Zuckerberg erwägt offenbar, das zu testen.

  • Bei seiner Kongress-Anhörung machte Zuckerberg einige Andeutungen, wie sich sein Konzern in einer Ära mit schärferer Kontrolle durch die Regulierer wandeln könnte. An einem bemerkenswerten Punkt in seinen Ausführungen schien Zuckerberg die Möglichkeit offen zu lassen, dass es in Zukunft auch einen Bezahlservice geben könne.
  • Zuckerberg geriet durch Fragen des republikanischen Senators Orrin Hatch in die Defensive, ob das soziale Netzwerk immer darauf bauen werde, Werbung anhand von persönlichen Daten maßzuschneidern. Der Konzern-Chef antwortete: "Es wird immer eine Gratis-Version von Facebook geben."
  • Später in der Anhörung führte er aus, dass Facebook ernsthaft die Idee eines Dienstes prüfe, für den die Nutzer bezahlen müssten. Bisher hatte Zuckerberg Facebook immer gratis anbieten und es über Reklame finanzieren wollen.

 

11:31 Uhr

US-Banken blockieren Konten von Schweizer Industriekonzern

Sulzer
Sulzer 110,80

Die US-Konten des Schweizer Industriekonzerns Sulzer sind wegen der Russland-Sanktionen teilweise eingefroren worden.

Sulzer-Sprecher Rainer Weihofen bestätigte entsprechende Medienberichte. Er betonte, dass die Einschränkungen von den Banken ausgegangen seien. "Sulzer steht nicht auf einer Liste von US-Behörden."

Die Banken reagierten auf die Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Viktor Wekselberg. Sulzer dürfe zwar weiterhin Löhne aus- und Lieferanten bezahlen, ansonsten aber keine Zahlungen in Dollar vornehmen und keine Neugeschäfte tätigen. Der Konzern kann laut Weihofen zwar weiterhin die Kunden in den USA bedienen, jedoch nur, wenn entsprechende Verträge vor Freitag der vergangenen Woche abgeschlossen worden seien.

Die Aktien von Sulzer, Oerlikon und Schmolz + Bickenbach waren wegen der neuen US-Sanktionen gegen Russland zu Wochenbeginn eingebrochen. Wekselberg ist über seine Beteiligungsgesellschaft Renova maßgeblich an den drei Firmen beteiligt.

11:05 Uhr

Kampf gegen Aldi & Co.: Tesco schafft die Wende

Der vor allem durch die Konkurrenz der deutschen Discounter in Schwierigkeiten geratene brititsche Einzelhändler Tesco erlebt aus Sicht der Analysten von Hargreaves Lansdown eine Wiedergeburt.

  • Der Plan für die Trendwende zahle sich für die Aktionäre buchstäblich aus. Die angekündigte Dividende entspreche einer Rendite von 1,5 Prozent. Dies sei zwar nicht wirklich aufregend, doch dürften Anleger glücklich sein, dass die Dividendenquelle überhaupt wieder fließe.
  • Zukünftig plant Tesco, die Hälfte der Gewinne an die Aktionäre auszuschütten. Eine bessere Geschäftsentwicklung bedeute somit, dass es Spielraum für steigende Dividenden gebe, sagt Analyst Laith Khalaf.
  • Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel sei aber weiter stark, wobei die Discounter Aldi und Lidl wie auch Morrison und Sainsbury zusätzlichen Druck aufbauten, sagt Khalaf. Kaum zu ignorieren sei, dass an der Peripherie des Marktes Amazon mit dem Kauf von Whole Foods und Online-Lebensmittelangeboten in ausgewählten geographischen Gebieten in die Aufwärmphase gehe.
  • Teso habe auf das schwierige Marktumfeld mit dem Kauf des Großhändlers Booker reagiert. Die Strategie nehme Fahrt auf, Umsatz und Margen bewegten sich in die richtige Richtung. Wenn Tesco diese Entwicklung aufrechterhalten könne, dürfte weiteres Kurspotenzial bestehen.
10:33 Uhr

Rubel erlebt schwersten Absturz seit großer Krise 1999

Rubel / US-Dollar
Rubel / US-Dollar ,01

Der freie Fall der russischen Währung geht weiter. Der Rubel verliert am Morgen erneut rund zwei Prozent, nachdem er bereits in den vergangenen Tagen unter Druck geraten war. Allein seit Wochenbeginn hat er nun rund 10 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar eingebüßt. Das ist in dieser kurzen Zeitspanne der heftigste Verlust seit den Krisenzeiten 1999. Selbst während der Krimkrise hatte der Rubel einen derartigen Absturz nicht erlebt.

Der Einbruch an der Moskauer Börse scheint unterdessen etwas abgebremst. Der RTS-Index liegt akutell 0,3 Prozent im Minus.

10:05 Uhr

China legt Zeitplan für Finanz-Revolution vor

Immer wieder hat China eine grundlegende Öffnung seines für ausländische Investoren nur schwer zugänglichen Finanzsektors angekündigt. Doch tatsächlich ist in den vergangenen Jahren kaum etwas passiert.

  • Nun hat der Zentralbankchef erstmals einen konkreten Zeitrahmen genannt. Demnach sollen die Maßnahmen bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden, einige sollen bereits im Juni in Kraft treten.
  • Dazu gehört die Erlaubnis für ausländische Firmen, in Treuhand- und Leasinggesellschafteneinzusteigen sowie in das Geschäft mit Auto- und Verbraucherkrediten.
  • Die chinesische Notenbank bestätigte außerdem, dass die geplante Handelsverbindung zwischen den chinesischen Aktienbörsen und der Börse in London bis Ende dieses Jahres stehen soll.
  • Die Beteiligungsgrenze für Ausländer an Gesellschaften im Wertpapier-, Fonds-, Futures- und Lebensversicherungsgeschäft soll nach Angaben der Zentralbank in den nächsten Monaten auf 51 Prozent angehoben und später ganz abgeschafft werden.
09:50 Uhr

IWF-Chefin warnt vor "dunklen Wolken" über der Wirtschaft

IWF-Chefin Christine Lagarde sieht zunehmende Gefahren für den globalen Konjunkturaufschwung. Ihren Worten zufolge brauen sich "dunkle Wolken" über der Weltwirtschaft zusammen, etwa durch den von US-Präsident Donald Trump befeuerten Handelsstreit sowie andere Risiken.

  • Die Länder müssten die momentan guten Zeiten  nutzen, um sich widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen, sagte Lagarde. Was das Wachstum in diesem und im nächsten Jahr angeht, bleibe der Internationale Währungsfonds (IWF) noch optimistisch. Die Dynamik werde voraussichtlich aber abnehmen, auch wegen absehbar steigender Zinsen in vielen Teilen der Welt.
  • Seine neuen Konjunkturprognosen will der Fonds kommende Woche vorlegen im Rahmen seiner Frühjahrstagung.
09:15 Uhr

Telekom setzt sich dank US-Fusionsgerüchten vom Dax ab

Der Dax kann seine gestrigen Gewinne nicht halten. Die Euphorie über die angkündigte Marktöffnung in China und den Chefwechsel bei VW sind verflogen. Mit der Klarstellung, dass die von EZB-Gouverneur Nowotny in Aussicht gestellte straffere Geldpolitik, eine Einzelmeinung und keine Notenbank-Position darstellt, muss auch die Commerzbank ihre gestrigen Gewinne wieder abgeben.

Im Plus dagegen: Die Telekom. Neue Gerüchte über eine Fusion der US-Tochter hieven die T-Aktie 3,3 Prozent ins Plus.

Der Dax notiert unterdessen 0,3 Prozent tiefer bei 12.356 Punkten.

09:01 Uhr

Deutscher Staatsüberschuss mehr als verdoppelt

 

08:17 Uhr

VW, China und Syrien: Dax geht in Deckung

Ein Blick auf die Parkettkamera unter Teleboerse.de zeigt: Im Late/Early-Geschäft gab der Dax bereits auf 12.384 Punkte nach.

Ein Blick auf die Parkettkamera unter Teleboerse.de zeigt: Im Late/Early-Geschäft gab der Dax bereits auf 12.384 Punkte nach.

© Gruppe Deutsche Börse

Dax
DAX 18.137,65

Es ist die Woche der großen Personalien: Nach dem Führungswechsel bei der Deutschen Bank denkt auch Deutschlands einflussreichster Automobilkonzern Volkswagen über eine Neubesetzung an der Spitze nach.

Am deutschen Aktienmarkt müssen sich Börsianer auf einen unterkühlten Start in den Mittwochshandel einstellen.

  • Auf Teleboerse.de wird der deutsche Leitindex Dax zum Auftakt bei 12.318,50 Punkten gesehen, was einem Minus von 0,6 Prozent entspricht.
  • Am Vortag hatte sich das Frankfurter Kursbarometer noch starke 1,1 Prozent im Plus bei 12.397,32 Punkten in den Feierabend verabschiedet.
  • Am Vortag hätten die versöhnlicheren Töne von Chinas Präsident Xi Jinping im Handelsstreit mit den USA auch im deutschen Aktienhandel große Erleichterung ausgelöst, erklärte ein Marktbeobachter. Zur Wochenmitte könnten sich dagegen die Sorgen vor einer Ausweitung des Syrien-Kriegs mit einem drohenden Militärschlag der USA in den Vordergrund schieben. Entsprechende Befürchtungen hatten in der Nacht bereits den Börsenhandel in Tokio belastet.

Auf der Konjunkturseite stehen im Tagesverlauf die US-Verbraucherpreise an, von denen sich Experten neue Hinweise zu Zeitpunkt und Tempo der künftigen Zinserhöhungen durch die Notenbank (Fed) erhoffen.

Weitere Signale zur US-Geldpolitik liefert am Abend dann das Fed-Protokoll zur zurückliegenden Sitzung vom 21. März. Die US-Notenbanker hatten die Zinsen dabei wie erwartet angehoben und noch zwei weitere Schritte im laufenden Jahr in Aussicht gestellt.

Auf der Unternehmensseite könnte die Hauptversammlung bei Airbus für Impulse sorgen. Abgesehen davon dürfte vor allem der anstehende Chefwechsel bei Volkswagen die Gespräche am Markt beherrschen.

07:47 Uhr

VW-Wechsel befeuert den Aktienkurs

Konzernchef auf Abruf: Matthias Müller signalisiert seine "grundsätzliche Bereitschaft, an den Veränderungen mitzuwirken".

Konzernchef auf Abruf: Matthias Müller signalisiert seine "grundsätzliche Bereitschaft, an den Veränderungen mitzuwirken".

imago/IPON

Der anstehende Wechsel in der Führungsetage kam ohne Vorwarnung: Am Morgen nach der Andeutung weitreichender Personalentscheidungen bei Volkswagen bleibt der Börsenkurs von Europas größtem Automobilkonzern voll im Scheinwerferlicht von Analysten und Investoren. Wird der Aktienkurs weiter steigen?

  • Am Vortag hatten die im deutschen Leitindex notierten VW-Vorzugsaktien mit einem kräftigen Kurssprung auf das große Stühlerücken in Wolfsburg reagiert. Börsianer sprachen von ersten Reaktionen auf einen völlig überraschenden Wechsel an der Konzenspitze.
  • Die VW-Aktie ging am Abend nach den Hinweisen auf größere Umbauten im VW-Konzernvorstand knapp 4,5 Prozent im Plus bei 171,58 Euro aus dem Handel.
  • VW-Chef Matthias Müller soll im Zug einer personellen Neuausrichtung seinen Posten als Vorstandsvorsitzener räumen, hieß es. Als sein Nachfolger wird der bisherige VW-Markenchef Herbert Diess gehandelt.

In einer offiziellen Stellungnahme des Autobauers war jedoch zunächst nur von einer "möglichen Weiterentwicklung der Führungsstruktur" die Rede. Diese Weiterentwicklung wäre demnach "auch mit personellen Veränderungen im Vorstand und mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten im Vorstand verbunden".

Dazu könnte auch eine "Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden" gehören, lautet die bemerkenswert vage Formulierung aus Wolfsburg. "Herr Matthias Müller", so heißt es in der VW-Mitteilung weiter, habe "seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den Veränderungen mitzuwirken".

Mehr zu den diskutierten Neubesetzungen im VW-Vorstand lesen Sie hier. Eine erste Einordnung finden Sie im Interview: Jan Gänger befragt Nord-LB-Analyst Frank Schwope zum Führungswechsel bei Volkswagen.

07:09 Uhr

Anleger in Tokio fürchten US-Angriff in Syrien

Die Furcht vor einer Ausweitung des Syrien-Krieges erfasst den japanischen Aktienhandel.

Die Furcht vor einer Ausweitung des Syrien-Krieges erfasst den japanischen Aktienhandel.

AP

Nikkei
Nikkei 37.552,16

Die japanischen Aktienmärkte geben im Lauf des Mittwochshandels leicht nach. Diskussionen über einen möglicherweise bevorstehenden Militärschlag der USA als Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Syrien belasteten den Handel, heißt es aus Tokio. Diese Sorgen drängten die Erleichterung über eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China in den Hintergrund.

  • Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zieht sich im Verlauf um 0,2 Prozent auf 21.750 Punkte zurück. Der breiter gefasste Topix-Index büßt ebenfalls 0,2 Prozent ein und liegt damit bei 1729 Zählern.
  • Auf den Verkaufslisten tauchen vor allem Einzelhandelstiteln auf: Anleger strafen etwa das Unternehmen J.Front Retailing für eine enttäuschende Prognose mit einem Abschlag von elf Prozent ab. Auch an Lebensmittelproduzenten wie dem Sojasoßen-Hersteller Kikkoman verlieren die Anleger das Interesse.
  • Gegen den Trend gefragt sind dagegen die Papiere des Börsenschwergewichts Softbank. Der Mutterkonzern des US-Telekommunikationsunternehmens Sprint profitiert von Berichten, dass Sprint und die Telekom-Tochter T-Mobile US einen neuen Anlauf zu Fusionsgesprächen genommen haben sollen. Softbank-Aktien verteuerten sich um gut fünf Prozent. An der Wall Street hatten Sprint-Aktien zuvor etwa 17 Prozent fester geschlossen, die Papiere von T-Mobile stiegen 5,7 Prozent.

Mehr zu den Fusionsgesprächen zwischen Sprint und T-Mobile US finden Sie hier.

06:16 Uhr

EZB distanziert sich von Nowotny, Euro steigt

picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Im Devisenhandel beginnt der Handel zur Wochenmitte aus der Sicht der Investoren in Europa mit kleinen Bewegungen nach oben.

  • Der Kurs des Euro liegt am frühen Morgen bei 1,2362 US-Dollar und damit hauchdünn über dem Niveau des Vorabends.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs für den Euro am Vortag auf 1,2361 Dollar festgelegt.
  • Im asiatisch geprägten Devisengeschäft gab der Dollar zur japanischen Währung 0,1 Prozent nach auf 107,10 Yen.

In der Nacht hatte der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung eine Aufwärtstendenz entwickelt, nachdem der österreichische Notenbankchef Ewald Nowotny sich in einem Reuters-Interview zur Zukunft der Anleihenkäufe und zu möglichen Zinsschritten geäußert hatte.

In einem ungewöhnlichen Schritt distanzierte sich die EZB kurz darauf von den geldpolitischen Überlegungen ihres Ratsmitglieds. Am Markt gingen daraufhin die Augenbrauen erst recht nach oben: Die Zentralbank lenkt damit zusätzliche Aufmerksamkeit auf Nowotnys Worte. (Mehr dazu in Kürze.)

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