Freitag, 17. Mai 2019Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:44 Uhr

Dax-Anleger tanzen "nach Trumps Pfeife"

Am Nachmittag kann der Dax seine zwischenzeitlich deutlichen Verluste etwas eingrenzen. Erleichtert reagieren die Anleger auf die Aufschiebung möglicher US-Autozölle. Auch ein gestiegenes US-Verbrauchervertrauen stützt.

Dax
DAX 17.737,36

Der Dax verliert am Ende 0,58 Prozent und geht mit 12.238,94 Punkten - immerhin deutlich über seinem Tagestief - von 12.150 Zählern aus dem Handel. Auf Wochensicht bringt er ein Plus von gut 1,5 Prozent über die Ziellinie. In der zweiten Börsenreihe fällt der MDax um 0,73 Prozent auf 25.791,99 Punkte.

Der zeitweilige Sturz des Dax um mehr als 1,2 Prozent zeigt, wie nervös die Anleger sind. "Der Dax tanzt nach des Präsidenten Pfeife", heißt es bei CMC Markets. Die Marktteilnehmer seien sich daher im klaren, dass ein einziger Wutausbruch Trumps per Tweet die jüngste Rally wieder zunichte machen könnte.

17:35 Uhr

Neuer Todescrash mit "Autopilot" bringt Tesla in Bedrängnis

Der Unfall ruft Erinnerungen an einen ganz ähnlichen Crash vor drei Jahren wach - und genau das bringt Tesla in Bedrängnis: Denn es könnte auf eine strukturelle, lebensgefährliche Schwäche des Autopiloten hindeuten.

Die Ermittlungsbehörde NTSB hielt in ihrem vorläufigen Bericht zu dem Crash in Florida am 1. März fest, dass der Fahrer die "Autopilot"-Software zehn Sekunden vor dem Unfall eingeschaltet hatte. In den letzten acht Sekunden vor dem Zusammenstoß seien keine Handbewegungen auf dem Lenkrad registriert worden. Tesla zieht daraus den Schluss, dass der Fahrer sofort nach "Autopilot"-Aktivierung das Steuer losließ. Weder die Software, noch der Fahrer hätten versucht, auszuweichen.

Tesla hatte zu dem Unfall im Jahr 2016, als ein Wagen offenbar ohne den Versuch auszuweichen oder zu bremsen unter einen Lastwagen-Anhänger gerast war, erklärt, möglicherweise habe das "Autopilot"-System die weiße Seite des Anhängers vor dem Hintergrund eines hellen Himmels nicht erkannt oder für ein Autobahn-Schild gehalten.

Tesla hatte eigentlich die Sicherheitsvorkehrungen des Assistenzsystems verschärft und es unmöglich gemacht, die Hände fürs längere Zeit vom Lenkrad zu nehmen.

17:24 Uhr

Devisenmarkt: Pfund gerät unter Druck

Hier der nachmittägliche Blick auf den Devisenmarkt:

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Euro hat am Freitag etwas nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1163 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1172 (Donnerstag: 1,1203) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8951 (0,8926) Euro. Am Nachmittag stützte das starke Verbrauchervertrauen in den USA den Dollar.

Unter anhaltendem Druck stand das britische Pfund. Zum US-Dollar fiel es auf den tiefsten Stand seit Januar. Die Labour-Partei erklärte die Brexit-Gespräche mit der Partei von Premierministerin Theresa May für gescheitert. Die Annahme des mit der Europäischen Union verhandelten Brexit-Abkommens durch das britische Parlament wird damit immer unwahrscheinlicher. Zugleich erhöht sich die Gefahr eines ungeordneten Brexit ohne Abkommen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87595 (0,87463) britische Pfund, 122,34 (122,81) japanische Yen und 1,1283 (1,1306) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1279 Dollar gehandelt. Das waren rund acht Dollar weniger als am Vortag.

17:17 Uhr

Ölpreise legen vor Opec-Treffen zu

Mit leichten Aufschlägen zeigen sich die Ölpreise.

Dabei sind die Blicke auf ein Treffen einiger Opec-Mitglieder am Wochenende gerichtet. Dieses dient der Vorbereitung des nächsten regulären Opec-Treffens Ende Juni. Mit Spannung werde vor allem auf Hinweise gewartet, ob es möglicherweise zu einer Ausweitung der beschlossenen Fördermengenbegrenzung in das zweite Halbjahr kommt, heißt es von der ING. Dies vor allem vor dem Hintergrund der verschärften Iran-Sanktionen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,6 Prozent auf 63,24 Dollar, Brent zeigt sich wenig verändert bei 72,61 Dollar.

17:16 Uhr

Goldpreis zieht an

Der Goldpreis baut seine deutlichen Vortagesabgaben noch aus. Der Preis für die Feinunze fällt um weitere 0,4 Prozent auf 1.282 Dollar. Für einen Impuls könnten die anstehenden US-Daten sorgen, heißt es. Zuletzt waren mit guten Daten die Zinssenkungsspekulationen ausgepreist worden.

16:47 Uhr

Star-Investor: "Deutschland politisch abschaffen - Europa regelt das"

Wenn Star-Investor Frank Thelen einmal in Fahrt kommt:

In einem Interview mit t-online.de lässt er kein gutes Haar an der deutschen Wirtschaftspolitik und der hiesigen Industrie. Die USA und China werden uns in Kürze in die Tasche stecken, wenn es nicht gelinge, europäische Champions von globalem Format zu schaffen, so der Tenor. Die politische Debatte müsse Partei- und Einzelinteressen von Unternehmen überwinden. Das sei aber in Deutschland derzeit nicht möglich. Er schlägt vor: "Warum schafft man nicht Deutschland politisch komplett ab und sagt Europa regelt das jetzt. Und Europa macht das. Das wäre mal eine Idee."

 

16:38 Uhr

US-Verbraucher werden optimistischer

Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Mai aufgehellt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan stieg auf 102,4 Zähler nach 97,2 Punkten im April. Die Verbraucher bewerteten ihre derzeitige Lage einen Tick besser und schauten deutlich optimistischer nach vorn.

16:11 Uhr

Wall Street: Erste Pinterest-Zahlen schlagen Anleger in die Flucht

Pinterest
Pinterest 32,40

Mit der Hoffnung auf eine rasche Handelseinigung mit China im Zollstreit hat sich auch der Optimismus der Anleger an den US-Börsen wieder verflüchtlingt.

  • Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 0,5 Prozent auf 25.719 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 2858 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 7829 Punkte nach.
  • Besonders die stark von China-Exporten abhängigen Technologiewerte bekamen die gewachsene Risikoscheu zu spüren. Iphone-Hersteller Apple gaben rund ein Prozent nach. Gegen den negativen Branchentrend stemmten sich Applied Materials. Der Chiphersteller hatte im Quartal die Erwartungen übertroffen, die Papiere legten knapp vier Prozent zu.
  • Nicht überzeugen konnte die erst vor kurzem an die Börse gegangen Online-Pinnwand-Plattform Pinterest mit ihren Umsatzzahlen: die Papiere verloren vierzehn Prozent.

 

15:47 Uhr

Bitcoin verdoppelt Preis - und bricht ein

Investments in Kryptowährungen bleiben eine Achterbahnfahrt für Anleger. Nachdem der Bitcoinkurs sich in einer rasanten Ralley innerhalb von weniger als zwei Monaten auf mehr als 8000 Dollar verdoppelt hatte, brach der Kurs in den vergangenen 24 Stunden um rund zehn Prozent ein.

Den Optimismus von Krypto-Bullen trüben solche Gewinnmitnahmen nach drastischen Kurssteigerungen allerdings kaum. Der Bitcoin-Kurs notiert immer noch mehr als doppelt so hoch wie zu den zwischenzeitlichen Tiefstständen, die er Ende vergangenen Jahres erreicht hatte.

15:19 Uhr

Trump lässt deutsche Autobauer zappeln

Donald Trump braucht noch Bedenkzeit: Der US-Präsident verschiebt die Entscheidung über Strafzölle auf europäische Auto-Importe um bis zu sechs Monate.

Das US-Handelsministerium hatte im Februar einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Auto-Importe an Trump übergeben. In einer bis Samstag laufenden Frist von 90 Tagen musste Trump entscheiden, ob er auf dieser Grundlage Zölle von bis zu 25 Prozent auf Auto-Einfuhren verhängt. Laut Präsidialamt sieht Trump einige Autoimporte zwar als potenzielle Bedrohung für die USA. Er will aber das Ergebnis von Verhandlungen mit den Europäern abwarten, bevor er entscheidet, ob und wenn ja, "welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen". Sonderzölle würden vor allem deutsche Hersteller wie BMW, Daimler und VW hart treffen.

 

14:51 Uhr

Wall Street dürfte im Minus starten

Wie auch an den europäischen Märkten dürfte der Handel an der Wall Street mit einem deutlichen Minus beginnen.

  • Der Future auf den S&P-500 zeigt sich aktuell mit einem Minus von 0,8 Prozent. Weiter im Fokus bleiben die Handelsgespräche zwischen den USA und China, über deren Fortgang es derzeit unterschiedliche Aussagen gibt. So hieß es am Donnerstag laut dem Wall Street Journal aus dem Handelsministerium in China, dass man keine Kenntnisse habe über eine Wiederaufnahme und dass die jüngste Eskalation der Strafzölle die Verhandlungen "ernsthaft gestört" habe.
  • "Die wieder aufgenommenen Handelsgespräche schütteln derzeit die Märkte kräftig durch", sagt David Folkerts-Landau, Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Weitere Strafzölle dürften für eine deutliche Korrektur an den Märkten sorgen. "Es besteht auch die Möglichkeit einer weiteren Eskalation durch die USA oder einer stärkeren Reaktion aus China, die die Spannungen weiter anheizen und die Risiken erhöhen würde", ergänzt der Teilnehmer. "Unserer Meinung nach werden die nächsten zwei Wochen sehr wichtig, um zu sehen, ob die Situation Anzeichen einer Deeskalation zeigt", heißt es von der Unicredit.
  • Für etwas Abwechslung könnten die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Eine halbe Stunde nach der Startglocke werden der Index der Frühindikatoren für April und der Index der Verbraucherstimmung.
14:41 Uhr

Beim Porsche-Clan klingeln die Kassen

Aktuell kämpft VW mit Absatzrückgängen in Europa und Asien. Aber der Volkswagen-Großaktionär Porsche Automobil Holding SE hat im ersten Quartal dank des guten Ergebnisses des Wolfsburger Autokonzerns zuvor rund ein Fünftel mehr verdient als im Vorjahr.

  • Die Stammaktien der Porsche SE (nicht zu verwechseln mit der VW-Tochter Porsche AG) gehören den Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch, die durch die Holding den VW-Konzern kontrollieren.
  • Zum Anstieg der Nachsteuergewinns auf 1,14 Milliarden Euro habe der VW-Anteil 1,16 Milliarden nach 0,97 Milliarden Euro im Vorjahr beigetragen, teilte die Beteiligungsgesellschaft mit.
  • Das Unternehmen hielt per Ende März 53,1 Prozent der VW-Stammaktien.
  • Porsche erwartet für 2019 weiterhin einen Nachsteuergewinn von 3,4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro.
14:25 Uhr

Chinesen lassen Verwalter von Deutsche-Bank-Anteil fallen

Noch ist unklar, was das für den Aufsichtsrat bedeutet. Kündigt sich gar ein komplett-Rückzug von Großaktionär HNA von der Deutschen Bank an?

Offiziell ist, dass sich der chinesische Mischkonzern HNA sich von seiner Beteiligung an der österreichischen Investmentgesellschaft C-Quadrat getrennt hat. Über C-Quadrat verwaltete HNA bislang den Anteil an der Deutschen Bank. Wie C-Quadrat am Freitag mitteilte, übernehmen C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und das Vorstandsmitglied Cristobal Mendez de Vigo gemeinsam eine Mehrheitsbeteiligung an dem Asset Manager und damit wieder die Kontrolle.

Schütz sitzt für HNA bislang im Aufsichtsrat der Deutschen Bank und ist bis 2023 gewählt. Ob Schütz im Kontrollgremium bleibt, ist offen. HNA hatte sich 2016 zunächst mit einem Minderheitsanteil und ein Jahr später mehrheitlich an C-Quadrat beteiligt. Der hoch verschuldete Mischkonzern hat sich inzwischen aber entschieden, sich künftig auf das Kerngeschäft Luftfahrt zu konzentrieren. Im Rahmen dieser Neuausrichtung reduziert HNA schon seit geraumer Zeit den Anteil an der Deutschen Bank. Aktuell liegt er nach Angaben der Deutschen Bank noch bei 4,91 Prozent.

Deutsche-Bank-Aktien verlieren aktuell 2,2 Prozent.

14:16 Uhr

Dax rauscht tief ins Minus

Der DAX fällt auf ein neues Tagestief bei 12.167 Punkte. Nach dem Verfall dürften einige marktstützende Interessen erst einmal weggefallen sein. Die Dax-Optionen für Mai sind um 13 Uhr bei 12.202 verfallen und damit über dem Basispreis von 12.150 Punkten.

Dax
DAX 17.737,36

Der Dax verliert 1,2 Prozent auf 12.167 Punkte und notiert nur knapp über besagter Marke.

14:10 Uhr

FBI ermittelt gegen Siemens wegen Bestechungsverdacht

Nach den aufsehenerregenden - und teuren - Korruptionsskandalen der Vergangenheit hat Siemensboss Joe Kaeser offiziell eine strikte Null-Toleranz-Politik in Sachen Bestechung im Ausland verordnet. Das ist aber offenbar noch nicht bei allen Mitarbeitern angekommen.

Siemens und andere große Medizintechnik-Anbieter sind Insidern zufolge jetzt wegen mutmaßlicher Bestechungszahlungen an Beamte ins Visier der brasilianischen Behörden und des FBI geraten. Die Ermittler verdächtigen die Hersteller, sich zwei Jahrzehnte lang lukrative Aufträge aus dem staatlichen Gesundheitssystem, etwa für Magnetresonanztomografen (MRT) oder Prothesen, mit Kickback-Zahlungen an Staatsbedienstete erkauft zu haben, wie zwei mit der Affäre vertraute Personen Reuters sagten.

Mehr als 20 Firmen sollen Teil des "Kartells" gewesen sein, die bekanntesten darunter sind Siemens, Philips, Johnson & Johnson und GE. Wegen der Bestechungsgelder seien die medizinischen Geräte nach Zeugenaussagen und Justizdokumenten bis zu achtmal so teuer verkauft worden wie angemessen. Bundesstaatsanwältin Marisa Ferrari bestätigte in einem Interview mit Reuters die Ermittlungen. "Weil das Budget für das staatliche Gesundheitssystem in Brasilien so groß ist, geht es um wirklich große Summen", sagte sie. "Dieser erste Fall ist nur die Spitze des Eisbergs."

Siemens erklärte, er wisse nichts von Ermittlungen des FBI gegen ihn zu Absprachen in Brasilien.

12:59 Uhr

Monsanto soll Bundestagsabgeordnete ausspioniert haben

Kann der Monsanto-Alptraum noch schlimmer werden für Bayer? Er kann:

Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, hat der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach Informationen darüber, dass Monsanto auch über ihn ein geheimes Dossier anlegen ließ. Bayer hat demzufolge zugesagt, den Sachverhalt so schnell wie möglich aufzuklären.

12:34 Uhr

Minenkonzern warnt vor neuer Dammbruch-Katastrophe in Brasilien

Mehr als 230 Menschen waren um Leben gekommen, als in Brasilien im Januar der Abraumdamm einer Eisenerzmine des Bergbaukonzerns Vale völlig überraschend brach. Nun warnt das Unternehmen, so ein Unglück könne sich wiederholen.

Vale
Vale 11,60

Wenn sich der Rand des seit 2016 aufgegebenen Eisenerz-Tagebaus "Gongo Soco" nahe der Stadt Barao de Cocais weiterhin so bewege wie zuletzt, könne dort frühestens am Sonntag ein Riss entstehen, infolgedessen sich der südliche Teil des Dammes mit Wasser vollsaugen und daraufhin brechen könnte, erklärte Vale. Die sogenannte Liquifaktion galt auch als Ursache des Dammbruchs im 60 Kilometer entfernten Brumadinho.

Aus dem "Sul Superior"-Damm in Barao de Cocais könnten sich sechs Millionen Kubikmeter Abraum über die Umgebung ergießen, halb so viel wie in Brumadinho. Rund 500 Menschen, die unterhalb des Dammes wohnen, waren bereits im Februar auf Anordnung der staatlichen Bergbaubehörde ANM evakuiert worden.

Vale hat umgerechnet 4,5 Milliarden Euro für die Folgen des Dammbruchs in Brumadinho zurückgestellt. 2,2 Milliarden davon sind für die finanzielle Entschädigung der Opfer und sonstige Schäden vorgesehen. 1,9 Milliarden Euro will Vale ausgeben, um auszuschließen, dass sich eine solche Katastrophe wiederholt.

12:15 Uhr

Brexit-Angst lässt Pfund auf tiefsten Stand seit Monaten fallen

Das britische Pfund hat einiges an Auf und Ab in den letzten Jahren und Monaten hinter sich. Die Nachricht, dass die jüngsten Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition in London über eine gemeinsame britische Position in Sachen EU-Ausstieg geplatzt sind, schickt das Pfund auf den niedrigsten Kurs seit Januar.

Das Pfund Sterling reagiert negativ darauf, dass laut Labour-Chef Jeremy Corbyn die Brexit-Gespräche abgebrochen wurden. Die Gespräche mit der Regierung seien soweit wie möglich gegangen, so Corbyn. Außerdem sagte Corbyn, seine Partei sei offen für Vorschläge, die Brexit-Blockade zu überwinden. Der Pfund-Kurs fällt um rund 0,3 Prozent auf 1,2758 Dollar zurück auf den niedrigsten Stand seit Januar.

12:01 Uhr

Milliardenwette auf ruinösen Kampf gegen Starbucks in China

Noch macht das Unternehmen mehr Verlust als Umsatz. Doch nicht nur in der Heimat auch in den USA sind offenbar viele Anleger überzeugt, dass Luckin Coffee in China Starbucks in einem ruinösen Wettbewerb erhebliche Marktanteile abjagen und schließlich selbst Geld verdienen kann.

Im Zuge ihres Börsengangs in New York hat die chinesische Kaffeehauskette 561 Millionen Dollar (502 Millionen Euro) frisches Geld eingesammelt. Das Unternehmen gab 33 Millionen sogenannter Hinterlegungsscheine aus und setzte den Stückpreis bei 17 Dollar fest.

Bei den Scheinen handelt es sich um spezielle Zertifikate, mit denen ausländische Unternehmen in den USA gelistet werden können, ohne denselben strengen Regeln unterworfen zu werden wie US-Firmen.

Luckin Coffee, das auf dem heimischen Markt den US-Rivalen Starbucks vom Thron stoßen will, wurde nun mit über 3,9 Milliarden Dollar bewertet, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Die Firma wurde 2017 gegründet und häufte seitdem durch ihre rasche Expansion und die vielen Rabattaktionen zur Kundenbindung immense Schulden an. Im vergangenen Jahr machte die Kaffeehauskette einen Verlust von 241 Millionen Dollar.

11:39 Uhr

China-Flaute lässt VW-Absatz einbrechen

Schwieriges Terrain für die Autoindustrie

Schwieriges Terrain für die Autoindustrie

Europas Automarkt schwächelt - darüber haben wir bereits berichtet. Noch gravierender aber ist auch für die deutschen Hersteller, was in China passiert, dem größten und vor allem wichtigsten Wachstumsmarkt der vergangenen Jahre. Das spiegelt sich in den jüngsten Absatzzahlen von Volkswagen wieder.

Weltweit brachte der Konzern in dem Monat 866.400 Fahrzeuge an die Kunden und damit 6,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Auf dem größten Einzelmarkt China musste VW den Angaben einen Rückgang um 9,6 Prozent auf 302.600 Stück hinnehmen. Die Absatzschwäche führte Konzernvertriebschef Christian Dahlheim zum einen auf die eingetrübte Konjunktur und zum anderen auf die angespannte geopolitische Lage zurück. Trotz der Mehrwertsteuersenkung seien die Kunden in China zurückhaltend. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA mit wechselseitigen Zollerhöhungen belaste die Stimmung in der Wirtschaft.

11:25 Uhr

Energiepreise treiben Inflation im Euroraum

Die Teuerung im Euroraum steigt spürbar.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Vorläufige Daten wurden damit wie von Experten erwartet bestätigt. Im März hatte die Inflationsrate noch 1,4 Prozent betragen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Preise um 0,7 Prozent.

Besonders deutlich verteuerte sich im April Energie. Sie war 5,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Auch Dienstleistungen waren überdurchschnittlich teurer. Dagegen erhöhten sich die Preise von industriell gefertigten Gütern kaum.

Ohne Energie und Lebensmittel ergibt sich eine Kerninflationsrate von 1,3 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr, als in der Erstschätzung ermittelt worden war.

11:07 Uhr

Auftragsbestand der Industrie schmilzt

Für die nächsten 5,8 Monate ist die deutsche Industrie mit den im März vorhandenen Aufträgen ausgelastet. Dieses Polster ist gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent leicht geschrumpft. Es ist der dritte Rückgang in Folge. Der Orderbestand aus dem Inland verringerte sich um 0,7 Prozent, der aus dem Ausland sank um 0,8 Prozent.

 

10:27 Uhr

Amazon schockt Lieferdienste

Ob die Fahrer, die regelmäßig gegen die schlechten Arbeitsbedingungen bei Deliveroo protestieren, auch einen Teil der 1,5 Milliarden Dollar sehen?

Ob die Fahrer, die regelmäßig gegen die schlechten Arbeitsbedingungen bei Deliveroo protestieren, auch einen Teil der 1,5 Milliarden Dollar sehen?

(Foto: picture alliance / Jörg Carstens)

Amazon schickt sich an, die nächste Branche zu "disrupten" - diesmal stürzt sich der Online-Gigant ins Geschäft mit Essens-Lieferungen und zwar mittels eines Einstiegs beim Bringdienst Deliveroo.

Delivery Hero
Delivery Hero 28,09

Deliveroo teilte am Freitag mit, Amazon habe die jüngste, 575 Millionen Dollar schwere Finanzierungsrunde angeführt, mit deren Hilfe man in Technik und den Ausbau des Geschäfts investieren wolle. Auch die Altaktionäre von Deliveroo, die Investoren T Rowe Price, Fidelity und Research Company, hätten zusätzliches Geld gegeben. Insgesamt haben Investoren damit 1,53 Milliarden Dollar in das 2013 gegründete Unternehmen gesteckt.

Die Aktien von Delivery Hero fallen um bis zu 5,6 Prozent. In Amsterdam verloren die Titel der Lieferando-Mutter Takeaway 6,5 Prozent. Sie hatte im  Dezember auch das Deutschland-Geschäft von Delivery Hero ("Lieferheld", "Pizza.de", "Foodora") übernommen. Die Papiere des britischen Deliveroo-Rivalen Just Eat verbilligten sich sogar um mehr als zehn Prozent.

Anleger fürchten, dass Just Eat zwischen den finanzstarken Online-Riesen Amazon und Uber zerquetscht werden könnte. Der Fahrdienst hat mit Uber Eats selbst einen Lieferdienst aufgebaut.

10:14 Uhr

Anleger "erleichtert" über Easyjet-Verlust

Erfolg und Verlust sind immer relativ für Aktionäre. So präsentiert der Billigflieger Easyjet zwar einen beträchtlichen Verlust für das erste Halbjahr seines Geschäftsjahres 2018/19. Aber angekündigt und in den Aktienkurs eingepreist war noch Schlimmeres.

Die Aktie legte kurz nach Handelsbeginn kräftig um 5 Prozent zu. Die Analysten der Citigroup sprechen von "Erleichterung" nach dem Halbjahresbericht. Die Aktie sei in den vergangenen Tagen schwach gewesen.

In den sechs Monaten bis Ende März belief sich der Verlust vor Steuern auf 272 Millionen Pfund, nach einem Minus von 68 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg auf 2,34 von 2,18 Milliarden Pfund. Am 1. April hatte Easyjet nach vorläufigen Zahlen bereits einen Vorsteuerverlust von 275 Millionen und einen Umsatz von 2,34 Milliarden Pfund angekündigt.

10:02 Uhr

Europas Auto-Misere setzt sich fort

Kein Licht zu sehen am Ende des Tunnels für Europas Automarkt. 

  • Die Nachfrage ist im vergangenen Monat wieder gefallen - zum achten Mal hintereinander. Mit einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war der Abschlag allerdings überschaubar. Insgesamt wurden im April gut 1,3 Millionen Fahrzeuge verkauft, wie der Branchenverband Acea mitteilte. Im Vormonat war das Minus mit 3,9 Prozent viel deutlicher gewesen.
  • Besonders stark schmolz das Interesse im April im Vereinigten Königreich mit minus 4,1 Prozent. In Deutschland lag der Rückgang bei 1,1 Prozent.
  • Mit Blick auf die Autohersteller verzeichnete der Volkswagen-Konzern im April einen Absatzschwund von 3,7 Prozent. Der BMW-Konzern steigerte die Neuzulassungen dagegen um 7,7 Prozent. Daimler kam auf eine Steigerung von 5,4 Prozent.
  • Die insgesamt eher schwache Absatzentwicklung ist laut Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY), vor allem auf die lahmende Konjunktur und steigende wirtschaftliche und politische Risiken zurückzuführen: "Das Wirtschaftswachstum hat sich deutlich verlangsamt, und die Chancen auf ein kräftigeres Wachstum haben sich zuletzt weiter eingetrübt, denn neue geopolitische Spannungen und die Zuspitzung des US-chinesischen Handelsstreits führen zu zusätzlicher Verunsicherung."
  • Fuß macht keine Hoffnungen auf eine Erholung. Positive Impulse seien nicht zu erwarten.
09:38 Uhr

Analysten prophezeien Pleite von Thomas Cook

Der älteste Touristikkonzern der Welt vor dem Ende?

Thomas Cook hatten gestern bereits heftig Federn gelassen. Im ersten Geschäftshalbjahr hatte der Konzern die Verluste ausgeweitet, weniger umgesetzt und die Margen verschlechtert. Dafür stieg der Verschuldungsgrad. Für das zweite Halbjahr gab der Reisekonzern zudem einen düsteren Ausblick. Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit, unter anderem durch den Brexit, werde weiter die Margen belasten. Hinzu kämen höhere Kosten für Treibstoff und Hotels.

Diese düstere Selbsteinschätzung ließ die Reiseaktien in London um 15 Prozent einbrechen - und heute geht es gleich weiter steil bergab. Die Thomas-Cook-Aktien geben erneut 30 Prozent nach. Grund sind die vernichtenden Analystenkommentare. Besonders drastisch formulieren es die Citi-Experten: "Kurziel Null", heißt es in ihrer Analyse. Sie sehen das 1841 gegründete Unternehmen mittelfristig vor dem Aus.

09:19 Uhr

Dax-Anleger machen Kasse

Nach den jüngsten Kursgewinnen gehen die Dax-Anleger erst einmal auf Nummer sicher und machen Kasse: 

Dax
DAX 17.737,36

Der Leitindex verliert zur Eröffnung 0,4 Prozent auf 12.259 Punkte.

Der Zollstreit zwischen den USA und China drücke weiter auf die Stimmung, sagen Börsianer. Die Regierung in Peking reagierte auf den US-Bann auf Produkte des chinesischen Netzwerk-Ausrüsters Huawei mit patriotischen Tönen. Die Entschlossenheit Chinas, die nationalen Interessen zu schützen sei "steinhart", hieß es in einem Leitartikel der "People's Daily", der Zeitung der regierenden Kommunistischen Partei.

Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte Thyssenkrupp mit einem Kursplus von 0,1 Prozent. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge spielt die französische Staatswerft Naval mit dem Gedanken, die Marinesparte des deutschen Konzerns zu übernehmen.

08:42 Uhr

Iran-Spannungen fördern Ölpreise

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,39

Die Ölpreise haben an die Gewinne vom Vortag angeknüpft. Allerdings legten sie am Morgen nur noch leicht zu.

  • Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 72,74 US-Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Vortag.
  • Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 16 Cent auf 63,03 Dollar.

Marktbeobachter sprachen auf Wochensicht vom stärksten Anstieg der Ölpreise seit Anfang April. Als Preistreiber gilt die Sorge von einer Eskalation der Spannungen in der ölreichen Region am Persischen Golf.

08:17 Uhr

Luftfahrtindustrie zufrieden mit Auftragslage

Der Trend zum Fliegen treibt weiter die Geschäfte der deutschen Luftfahrtindustrie an. Der Umsatz der Flugzeugbauer, ihrer Zulieferer und Dienstleister blieb 2018 trotz höherer Auslieferungszahlen aber wie im Vorjahr bei 29,2 Milliarden Euro, wie der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie mitteilte.

Grund sei der schwächere Dollar im Verhältnis zum Euro; Flugzeuge werden in der US-Währung bezahlt. In Dollar gerechnet liege das Plus bei vier bis fünf Prozent.

07:53 Uhr

Euro zeigt sich kaum verändert

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Euro hat die Kursverluste vom Vortag vorerst gestoppt und sich unter der Marke von 1,12 US-Dollar gehalten. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1178 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1203 Dollar festgesetzt.

Am Vortag hatten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Kurz vor dem Wochenende hielten sich die Anleger am Devisenmarkt eher zurück, hieß es von Marktbeobachtern. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China habe die Risikofreude gedämpft.

07:22 Uhr

Fresenius legt Übernahmepläne auf Eis

Fresenius
Fresenius 26,90

Der Medizinkonzern Fresenius erwartet vorerst keine größeren Übernahmen. Nach dem geplatzten Milliardenzukauf des US-Arzneiherstellers Akorn 2018 sieht Chef Stephan Sturm aktuell wenig Gelegenheiten für einen ähnlich großen Deal. "Dies liegt aber nicht an unserer Bereitschaft, sondern am Angebot", sagte er.

Der Dax-Konzern, der Privatkliniken betreibt, Flüssigmedizin wie Infusionen verkauft ist in den vergangenen Jahren stark auch über große Übernahmen gewachsen.

06:51 Uhr

Technologiewerte stärken Japans Börse

Nikkei
Nikkei 37.068,35

Die japanischen Aktienmärkte haben zum Wochenschluss zugelegt. Vor allem Technologiewerte waren gefragt. Sony-Papiere gewannen zehn Prozent an Wert nachdem der Konzern eine Zusammenarbeit mit Microsoft bei Streaming.

  • Der japanische Leitindex Nikkei stieg bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 21.391 Punkte.
  • Der breiter gefasst Topix legte ebenfalls 1,6 Prozent auf 1561 Zähler zu.
  • Der Euro notierte im fernöstlichen Devisenhandel kaum verändert bei 1,1175 Dollar.
  • Zur japanischen Währung lag die US-Devise einen Tick niedriger bei 109,82 Yen.
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