Freitag, 09. November 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:57 Uhr

Dax streck dich: Thyssen-Kurssturz weggesteckt

Am deutschen Aktienmarkt hat sich zum Wochenausklang keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der Dax ging nach einer Aufholjagd am Nachmittag wenig verändert ins Wochenende.

Mit einem Mini-Plus von 2 Punkten auf 11.529 Punkte schloss er dabei deutlich über dem Tagestief von 11.418 Punkten. Gebremst wurde er hauptsächlich von schwachen Autotiteln sowie einem Kurseinbruch der Thyssenkrupp-Aktie.

Thyssenkrupp landeten am Ende mit 9,1 Prozent im Keller. "Die Gewinnwarnung ist massiv", sagte ein Aktienhändler. Ein schwaches viertes Quartal war an der Börse bereits erwartet worden, wegen der Produktions- und Lieferprobleme aufgrund der niedrigen Rhein-Pegel. Dazu kam nun die Rückstellung im Zusammenhang mit mutmaßlichen Kartellabsprachen. Thyssenkrupp nannte da noch keine Summe, Analysten rechnen aber mit etwa 200 Millionen Euro.

Im Sog von Thyssenkrupp verloren die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co 5,6 Prozent, hier drückte zusätzlich eine Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs auf den Kurs. Salzgitter fielen um 4,8 Prozent.

Die Auto-Aktien litten unter Sorgen um die chinesische Konjunktur. Am chinesischen Automarkt könnte der Absatz in diesem Jahr sogar zurückgehen - erstmals seit 1990. Im Oktober fiel der Pkw-Absatz im Jahresvergleich um 13 Prozent. VW gaben 3,5 Prozent ab und Continental verloren 1,5 Prozent.

Damit verabschiedet sich der Börsen-Tag für heute und für diese Woche. Wenn Sie am Wochenende leichte Kost bevorzugen, auch damit können wir dienen: Ich empfehle Ihnen den Artikel meines Kollegen Volker Probst. Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was Eva Herman so treibt? Hier erfahren Sie es.

17:24 Uhr

Beschlagnahmtes Flugzeug - Ryanair zahlt Paris Geld zurück

Frankreich hat zeitweise ein Flugzeug des Billigfliegers Ryanair am Flughafen Bordeaux beschlagnahmt. Die irische Airline sollte so gezwungen werden, öffentliche Mittel zurückzuzahlen. Das hat offenbar geklappt!

Ryanair Holdings
Ryanair Holdings 20,39

Die Fluglinie zahlte Mittags nach Angaben der Behörde rund eine halbe Million Euro. Danach wurde das Flugzeug wieder freigegeben. Von Ryanair gab es zunächst keine Bestätigung dafür.

Hintergrund des Vorfalls ist eine Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2014. Die Fluglinie wurde damals aufgefordert, staatliche Beihilfen zurückzuzahlen. Der Fluggesellschaft Ryanair seien am Lokalflughafen Angoulême in den Jahren 2008 und 2009 Konditionen eingeräumt worden, die den Wettbewerb verfälschten, hieß es damals.

Das mit 149 Passagieren besetzte Flugzeug war am Donnerstagabend auf dem Weg nach London, als es sichergestellt wurde. Die Passagiere konnten den Angaben zufolge mit fünfstündiger Verspätung noch am selben Abend mit einem anderen Flieger nach London reisen.

16:58 Uhr

Wird Thyssenkrupp zum Übernahmeobjekt?

Warm anziehen!

Warm anziehen!

picture alliance/dpa

Der Aktienkurs von Thyssenkrupp kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach unten. Was die Aktionäre verzweifeln lässt, löst am Markt Spekulationen über eine womöglich drohende Übernahme aus.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,51

Je niedriger der Kurs, desto größer seien die Chancen dafür, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Die schwache Entwicklung des Dax-Papiers könnte die Pläne von Konzernchef Guido Kerkhoff für eine Aufspaltung des Traditionsunternehmens scheitern lassen.

"Der Wert des gesamten Mischkonzerns könnte ein Konsortium von Finanzinvestoren anlocken", sagte ein mit der Angelegenheit Vertrauter. Die Aufzugssparte hatte bereits das Interesse des finnischen Konkurrenten Kone angelockt. Spartenchef Andreas Schierenbeck steht laut Reuters vor der Ablösung. Die Aufzüge und Fahrtreppen sind zwar die Ertragsperlen des Konzerns, die Renditen der Konkurrenz sind aber teilweise besser.

Nicht nur Kone, auch die Konkurrenten Otis und Schindler hätten Thyssens Aufzugssparte im Visier, heißt es.  Für das Geschäft mit Autoteilen und den Anlagenbau hätten sie aber nichts übrig.

16:08 Uhr

Thyssen schockt Anleger - Aktie stürzt ab

Eine Gewinnwarnung von Thyssenkrupp lässt die Aktien zwischenzeitlich um über 12 Prozent absacken, zuletzt notieren sie immer noch fast zehn Prozent niedriger. Damit sind die Titel mit großem Abstand Schlusslicht im Dax.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,51

"Thyssen versucht mal wieder reinen Tisch zu machen, aber die große Frage ist: Ist das jetzt das letzte Mal?", sagte ein Händler. "Die negativen Nachrichten reißen einfach nicht ab." Zu schleppenden Geschäften mit Anlagen, Autoteilen und Aufzügen gesellt sich auch noch eine drohende Kartellstrafe in der Stahlsparte. Hier mehr

Selbst die im Nebenwerte-Index MDax notierten Aktien des Rivalen Salzgitter geraten in den Strudel. Die Titel verlieren bis zu 6,6 Prozent.

Der Dax hat seine zwischenzeitlich deutlicheren Kursverluste im Handelsverlauf derweil etwas eingedämmt. Am Nachmittag notiert der deutsche Leitindex noch 0,a Prozent im Minus bei 11.511 Punkten.

 

16:36 Uhr

Stimmung der US-Verbraucher trübt sich etwas ein

Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im November etwas verschlechtert. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank zum Vormonat um 0,3 auf 98,3 Zähler, wie die Universität Michigan auf Basis vorläufiger Daten mitteilte.

S&P 500
S&P 500 5.052,89

Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 98,0 Zähler gerechnet. Die Verbraucher bewerteten ihre derzeitige Lage ähnlich und schauten etwas skeptischer nach vorn. Der private Konsum ist eine Stütze der US-Konjunktur. Er steht für etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung, die im Sommer um 3,5 Prozent zugelegt hatte. Der Konsum legte dabei mit einem Plus von 4,0 Prozent so stark zu wie seit fast vier Jahren nicht mehr.

Konjunktursorgen und die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik verderben derweil auch den Anlegern an der Wall Street die Laune. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert im frühen Handel 0,6 Prozent auf 26.033 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 0,8 Prozent auf 2782 Zähler nach.

Zur US-Börse hier ein Beitrag von unseren TV-Kollegen:

 

15:53 Uhr

Countdown läuft: Schraubt Rom am Etat? Eher nicht!

Kurz vor Ablauf der Frist für die Überarbeitung des Haushaltsentwurfs hat Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio den Etat noch einmal gegen die Kritik aus der Europäischen Union verteidigt. Gleichzeitig machte er klar, dass Italien in der Eurozone bleiben wolle.

"Als Chef der Fünf-Sterne Bewegung und stellvertretender Ministerpräsident garantiere ich es", sagte er in Rom. Es sei nicht mehr die Zeit, den Euro zu verlassen. Das habe er bereits vor der Parlamentswahl im März gesagt. "Die Zeiten haben sich geändert, im letzten Jahr bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Italien in der Eurozone bleiben sollte", sagte Di Maio.

Die italienische Regierung aus fremdenfeindlicher Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung steht unter enormem Druck, seit die EU-Kommission im vergangenen Monat ihren Haushalt für 2019 abgelehnt hat. Brüssel gab Rom bis zum kommenden Dienstag Zeit, um Änderungen vorzunehmen. Ansonsten droht Rom die Eröffnung eines Defizitverfahrens, das zu milliardenschweren Bußgeldern führen kann.

15:24 Uhr

Schulden: Frankreich beschlagnahmt Ryanair-Flugzeug

Frankreich hat ein Flugzeug des Billigfliegers Ryanair am Flughafen Bordeaux beschlagnahmt. Die irische Airline solle so dazu gebracht werden, öffentliche Mittel zurückzuzahlen, teilte die zivile Luftfahrtbehörde mit. 

Ryanair Holdings
Ryanair Holdings 20,39

Das mit 149 Passagieren besetzte Flugzeug war am Donnerstagabend auf dem Weg nach London, als es sichergestellt wurde. Hintergrund ist eine Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2014. Die Fluglinie wurde damals aufgefordert, staatliche Beihilfen zurückzuzahlen. Der Fluggesellschaft Ryanair seien am Lokalflughafen Angoulême in den Jahren 2008 und 2009 Konditionen eingeräumt worden, die den Wettbewerb verfälschten, hieß es damals. Es sei bedauerlich, dass der Staat zu dieser Maßnahme als "letztes Mittel" greifen musste, so die Luftfahrtbehörde über die Beschlagnahme.

Nach Angaben des Flughafens waren die Passagiere bereits an Bord des Ryanair-Fliegers und mussten ihn schließlich wieder verlassen. Mit fünf Stunden Verspätung reisten sie dann am Abend nach London. Von Ryanair gab es zunächst keine Reaktion zu dem Vorfall.

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14:52 Uhr

Genua-Brückeneinsturz belastet Allianz doppelt

Der Einsturz der Autobahnbrücke in Genua im August hat die Allianz mit insgesamt rund 30 Millionen Euro nach Steuern belastet.

Allianz
Allianz 265,70

Das sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des dritten Quartals. Das Unglück wirkte sich gleich doppelt auf den Konzern aus, sowohl als Versicherer als auch als Anteilseigner des Autobahnbetreibers über den Vermögensverwalter Allianz Global Investors.

So habe man auf der Versicherungsseite knapp 20 Millionen Euro vor Steuern gebucht, sagte der Manager. Der Wert der Beteiligung an der Autostrade per l'Italia wurde um 17 Millionen Euro abgeschrieben. Terzariol begründete den Schritt mit der zunehmenden Unsicherheit über die Dividenden aus der Beteiligung.

14:10 Uhr

Im Sommer saß den Briten das Geld noch locker

Großbritannien im Wandel der Zeiten ... Zumindest im Sommer ist die britische Wirtschaft noch kräftig gewachsen, zuletztging ihr dann allerdings die Puste aus.

Von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt (ONS) mitteilte. Experten hatten exakt damit gerechnet. Der Zuwachs ist allerdings hauptsächlich auf die starke Entwicklung im Hochsommer zurückzuführen. Im September trat die Wirtschaft überraschend auf der Stelle.

Im Sommer bei heißem Wetter saß vielen Briten das Geld locker, das sie in Pubs und bei Restaurant-Besuchen ausgaben und so den Konsum ankurbelten. Auch der Außenhandel erwies sich als Wachstumstreiber. Doch wirft der näher rückende Brexit bereits seine Schatten voraus: Die Investitionen wurden so schnell zurückgefahren wie seit Anfang 2016 nicht mehr.

13:52 Uhr

Staatsanwälte in Paris fordern Rekordstrafe von UBS

Nach sechsjährigen Ermittlungen im Steuerbetrugs-Prozess gegen die Schweizer Großbank UBS hat die französische Staatsanwaltschaft eine Rekordstrafe von 3,7 Milliarden Euro gefordert.

UBS
UBS 25,02

Steuerbetrug sei "nichts anderes als ein Diebstahl zum Schaden der Gemeinschaft", sagte Staatsanwalt Eric Russo vor dem Pariser Strafgericht. Die Bank wies die Vorwürfe umgehend zurück und warf der Staatsanwaltschaft ein "grob vereinfachendes Vorgehen" vor. Das Urteil wird kommende Woche erwartet.

Der UBS-Prozess in Frankreich hatte vor rund fünf Wochen begonnen. Die Strafe gegen Banken müsse so hoch ausfallen wie der Schaden, welcher der Gesellschaft entstanden sei, sagte Russo.

12:58 Uhr

Ölpreis erstmals seit Monaten unter 70 Dollar je Barrel

In London fällt der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent erstmals seit April auf unter 70 Dollar. Das Fass wird zum Preis von 69,69 Dollar (61,46 Euro) gehandelt, ein Minus von 96 Cent allein am heutigen Freitag.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,98

Die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und weitere Produzenten wie Russland treffen sich am Wochenende in Abu Dhabi, um über eine mögliche Reduzierung der Fördermengen zu beraten. Damit könnten sie den seit einigen Wochen fallenden Ölpreis stützen. Experten waren zumindest auf längere Sicht von einer Steigerung ausgegangen, nachdem am Montag die Sanktionen der USA gegen den Iran in Kraft getreten waren. Sie sollen vor allem den Ölsektor treffen.

Allerdings machten die USA auch Ausnahmen für acht Länder. Sie dürfen trotz der Sanktionen weiter Öl vom Iran kaufen. Dazu gehören große Abnehmer wie China und Indien.

13:14 Uhr

Brexit-Deal? Pfund-Skeptiker werden zu Optimisten

Macht das Pfund Freudensprünge, wenn der Brexit-Deal unter Dach und Fach ist?

Macht das Pfund Freudensprünge, wenn der Brexit-Deal unter Dach und Fach ist?

picture alliance / dpa

Sogar Fondsmanager, die früher das Pfund gemieden haben , setzen inzwischen auf eine Rally, da Großbritannien auf eine Brexit-Vereinbarung zusteuert.

Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,16

Allianz Global Investors, die seit dem Referendum im Jahr 2016 konsequent das Pfund leer verkaufte, hat zu mehreren Long-Positionen in der Währung gewechselt, schreibt das Finanzportal Bloomberg. Auch Union Bancaire Privee sehe eine steigende Volatilität und wolle Sterling kaufen. Auch diese Experten seien überzeugt, dass die britische Devise unterbewertet sei.

Das Pfund Sterling befand sich in diesem Jahr im Abwärtssog, da die Frist für den Austritt aus der Europäischen Union immer näher rückte, ohne dass ein Deal absehbar war. Die Stimmung hat erst in diesem Monat gedreht, was auch zu einer Rally im Pfund Sterling führte. Inzwischen herrscht Optimismus, dass eine Austrittsvereinbarung bereits nächste Woche abgeschlossen werden könnte - auch wenn das Thema irische Grenze weiter eine große Hürde bleibt.

12:34 Uhr

EU will 2019 in Handelsgespräche mit den USA einsteigen

Die EU bereitet sich auf konkrete Verhandlungen über eine endgültige Beilegung des Handelsstreits mit den USA vor.

Angesichts der weiter drohenden US-Sonderzölle auf Autoimporte aus Europa müsse man schnell sein, sagte die aktuelle Vorsitzende im Handelsministerrat, Margarete Schramböck, in Brüssel. Die Verhandlungen mit den USA sollten Anfang des kommenden Jahres beginnen können. Dafür muss nun ein Verhandlungsmandat für EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström beschlossen werden.

Der Handelsstreit mit den USA ist durch die Einführung von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte ausgelöst worden. Das führte zur Einführung von EU-Vergeltungszöllen auf US-Produkte. Eine im Juli zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker getroffene Vereinbarung sieht zur Schlichtung nun vor, dass beide Seiten Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter beginnen und vorerst keine neuen Sonderzölle verhängen.

12:08 Uhr

Tesla-Kritiker Einhorn: "Model-3-Nachfrage ist ausgereizt"

Tesla-Aktionäre haben die jüngsten Quartalszahlen gefeiert: Die Aktie konnte den kurzfristigen Abwärtstrend stoppen.

Tesla-Aktionäre haben die jüngsten Quartalszahlen gefeiert: Die Aktie konnte den kurzfristigen Abwärtstrend stoppen.

picture alliance / Andrej Sokolo

Der Schlagabtausch zwischen dem legendäre Fondsmanager David Einhorn und Tesla-Chef Elon Musk geht in eine nächste Runde.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 159,16

Zuletzt hatte der große Tesla-Skeptiker Wellen mit der Prophezeiung geschlagen, dem Elektropionier stehe eine Pleite ähnlich wie Lehman Brothers bevor. Jetzt sagte Einhorn in einem Investoren-Call, Tesla habe im dritten Quartal "den Höhepunkt erreicht".

Er bezieht sich hierbei auf die künftige Nachfrage nach dem Model 3. "Wir glauben, dass die Kundennachfrage, die sich das teuerste Model 3 leisten können, ausgereizt ist", sagte Einhorn. Im dritten Quartal lag der durchschnittliche Verkaufspreis des Model 3 bei 60.000 Dollar. Musk plant längerfristig ein 35.000-Dollar-Model 3 auf den Markt zu bringen - was den Durchschnittspreis erheblich verringern wird.

US-Starinvestor und Tesla-Leerverkäufer David Einhorn.

US-Starinvestor und Tesla-Leerverkäufer David Einhorn.

(Foto: REUTERS)

Auch der Staat dürfte die Kauflaune ab 2019 eintrüben. Aktuell ist laut der Webseite InsideEVs jedes zweite E-Auto in den USA ein Tesla, was vor allem an den staatlichen Käufer-Zuschüssen von 7500 Dollar liegen dürfte. Doch diese laufen ab Juli 2019 schrittweise aus. Dann wird die Förderung nur noch 1875 Dollar betragen. Für Tesla wird die Geldquelle aus einem anderen Grund sogar als erstes versiegen. Der staatliche Zuschuss wird ab dem 200.000sten verkauften E-Auto eingestellt. Diese Zahl hat Tesla in diesem Jahr bereits erreicht.

11:35 Uhr

Firmen sehen konjunkturelle Kaltfront heranziehen

Die deutschen Unternehmen stellen sich auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft ein. Nur noch 27 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung an ihren jeweiligen Auslandsstandorten, wie aus der Herbstumfrage bei den Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern hervorgeht.

  • Im Frühjahr blickten noch 40 Prozent positiv auf die konjunkturelle Entwicklung vor Ort. Die Zahl der Betriebe, die eine Verschlechterung erwartet, stieg von zehn auf 25 Prozent.
  • "In allen Teilen der Erde sind die konjunkturellen Erwartungen mitunter deutlich gesunken - mit Ausnahme von Nordamerika", erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). "Hier macht sich die Sonderkonjunktur durch die Steuerreform in den USA noch bemerkbar."
  • Inzwischen sieht die Hälfte aller Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Risiko für das Auslandsgeschäft an. Gut ein Viertel befürchte Nachteile durch Handelsbarrieren.

 

11:03 Uhr

Trumps Sanktionen bringen Gazprom unter Druck

Gazprom: Lässt Trump die Aktie abstürzen?

Gazprom: Lässt Trump die Aktie abstürzen?

Reuters

Die Aktie von Gazprom bekommt den wachsenden Druck aus Washington zu spüren. Die Titel des russischen Erdgasriesen verlieren zwei Prozent, nachdem das Finanzministerium in Washington am Donnerstag wegen des Ukraine-Konflikts schärfere US-Sanktionen verhängt hat.

Gazprom
Gazprom 163,28

Die Maßnahmen richten sich gegen mehrere russische Personen und Unternehmen. Geschäftsbeziehungen sollen verboten werden. Auch Sanktionen für am Bau von Nord Stream 2 beteiligte Firmen sind möglich.

Dass sich die Sanktionsspirale weiterdreht, kommt nicht überraschend, auch die mögliche Sanktionierung westlicher Nord-Stream-2-Partner wie etwa Shell oder Uniper war nie ausgeschlossen. Gazprom hatte selbst explizit angekündigt, in diesem Fall das Pipelineprojekt alleine stemmen zu wollen.

Zusätzlichen Druck bekommen die Gazprom-Aktien durch die erneut schwachen Ölpreise. Der Gaspreis entwickelt sich nicht unabhängig vom Ölpreis. Die Preise sind in vielen Lieferverträgen an die Entwicklung von Brent- oder WTI-Öl gekoppelt.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,98

10:30 Uhr

Wachstums-Stopp für Airports? Lufthansa-Vorstoß scheitert

Die Lufthansa ist mit ihrem Vorstoß für einen Wachstums-Stopp an den vier wichtigsten deutschen Flughäfen laut einem Medienbericht bei der Bundesregierung gescheitert.

Fraport
Fraport 46,66

Das Verkehrsministeriums halte nichts davon, wie von der Lufthansa vorgeschlagen, im Kampf gegen Flugverzögerungen und -ausfälle die Zahl der Start- und Landerechte in Düsseldorf und Berlin zu begrenzen sowie die Zahl der Slots in Frankfurt und München zu verringern, berichtet die "Rheinische Post". Das Blatt beruft sich auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der FDP.

Solche Anpassungen seien kein geeignetes Instrument zur Steuerung etwaiger Engpässe im deutschen Luftraum. Denn sie würden nur einen kleinen Teil des wachsenden Luftverkehrs begrenzen.

Lufthansa
Lufthansa 6,67

Die Lufthansa erklärte daraufhin laut der Zeitung, man halte daran fest, "dass die Infrastruktur am Boden und in der Luft nicht mit einer weiteren Erhöhung der Grenzwerte zusätzlich belastet wird".

Die hohe Zahl verspäteter und gestrichener Flüge in diesem Sommer unterstreiche den Handlungsbedarf.

10:11 Uhr

Erstmals auf Schrumpfkurs? Chinas Automarkt stottert

Angesichts der schwächelnden Konjunktur in Folge des Handelsstreits mit den USA läuft der chinesische Automarkt in diesem Jahr Gefahr, erstmals seit Anfang der 1990er Jahre zu schrumpfen.

  • Es werde schwierig, bis zum Ende des Jahres eine positive Tendenz zu bewahren, sagte der Vize-Generalsekretär des Branchenverbandes CAAM, Yao Jie. "Es könnte auch einen Rückgang geben."
  • In den ersten zehn Monaten diesen Jahres fiel der Absatz um 0,1 Prozent auf 22,97 Millionen Autos. Allein im Oktober betrug das Minus 11,7 Prozent, so viel wie seit sieben Jahren nicht mehr. Es war bereits der vierte Monat in Folge mit rückläufigen Verkaufszahlen.
  • Sorgen über die wirtschaftliche Situation in China hätten dazu geführt, dass sich viele Menschen größere Anschaffungen überlegten, gab der Verband als Grund an. In den Monaten zuvor hatte der CAAM auch den Handelsstreit mit den USA aufgeführt. Zuletzt hatten sich hier aber Annäherungen angedeutet.

Eigentlich hatte der CAAM sich für 2018 ein Wachstum des weltgrößten Automarktes von drei Prozent zum Ziel gesetzt. Das wäre das Niveau des Vorjahres, aber immer noch weit weg von dem Plus von 13,7 Prozent 2016.

09:45 Uhr

Gewagte Strategie: Bankenaufseher rügen Commerzbank

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank sehen laut einem Zeitungsbericht die Strategie der Commerzbank kritisch und fordern Nachbesserungen.

Commerzbank
Commerzbank 13,86

Die Kontrolleure der EZB hätten jüngst in einer Sonderprüfung den Geschäftsplan bis 2021 des Geldhauses untersucht und dabei große Schwächen entdeckt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Aufsichtskreise.

Vor allem das Firmenkundengeschäft bereite der EZB Sorgen. Insgesamt hielten die Aufseher den Geschäftsplan für gewagt, die Commerzbank riskiere langfristig ihre Profitabilität, schreibt das Blatt. Sowohl die Commerzbank als auch die EZB wollten sich dazu am Freitag nicht äußern.

Commerzbank-Chef Martin Zielke hatte am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen zwar Fortschritte beim Konzernumbau ausgemacht. Jedoch habe die Bank noch einige Aufgaben zu bewältigen, räumte er ein. Hier mehr

Die Titel notieren zuletzt 1,6 Prozent leichter.

09:30 Uhr

Pessimisten behalten die Oberhand - Klatsche für Thyssen

Die deutschen Standardwerte starten erwartungsgemäß flach in den letzten Handelstag der Woche. Der Dax notiert 0,3 Prozent leichter bei 11.486 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 rückt 0,5 Prozent ins Minus.

Weder die Zwischenwahlen in den USA noch die laufende Berichtssaison oder der Fed-Zinsentscheid am Vorabend scheinen derzeit ausreichend positive Impulse für die europäischen Aktienmärkte zu geben.

"Recht schnell ist Ernüchterung auf dem Frankfurter Börsenparkett eingekehrt", sagt Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. "Die derzeitigen Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst." Sorgen bereiten den Investoren etwa der anhaltende Handelsstreit zwischen China und den USA, die Schuldenprobleme Italiens und die Unklarheit über den geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,51

Unter die Räder geraten zum Auftakt die Aktien von Thyssenkrupp, sie brechen um 6,5 Prozent ein. Der Konzern kappte wegen einer drohenden Kartellstrafe überraschend seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2017/2018 (per Ende September).

Auch Eon stehen mit einem Verlust von 2,4 Prozent auf der Verliererseite im Dax ganz oben. Anleger fürchten sich laut Händlern vor Problemen des Konzerns auf dem britischen Markt. Der deutsche Ökostromkonzern Innogy muss mit dem britischen Konkurrenten SSE wegen eines schlechteren Marktumfelds das geplante Gemeinschaftsunternehmen nachverhandeln.

07:53 Uhr

Fed-Ausblick drückt Eurokurs

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Euro hat zum Wochenausklang weiter klar unter der Marke von 1,14 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1345 Dollar und damit etwas weniger als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich höher auf 1,1424 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro durch einen auf breiter Front steigenden Dollar. Der Greenback profitierte von der Erwartungen weiterer Zinsanhebungen durch die US-Notenbank. Die Aussicht auf steigende Zinsen spricht für Finanzanlagen in den USA und damit für den Dollar.

07:47 Uhr

Allianz schafft einen Gewinnsprung

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(Foto: picture alliance / dpa)

Europas größter Versicherer Allianz hat ein Jahr nach der schweren Hurrikan-Serie in den USA im Sommer wieder deutlich mehr verdient. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Überschuss von 1,9 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern in München mitteilte. Der operative Gewinn legte um gut ein Fünftel auf knapp 3 Milliarden Euro zu.

Damit übertraf die Allianz auch die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem geringeren Anstieg gerechnet hatten. Allianz-Chef Oliver Bäte sieht den Konzern damit auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn von 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro zu erreichen.

Finanzchef Giulio Terzariol hatte im Sommer die Hoffnung geschürt, dass der Versicherer in der oberen Hälfte der Zielspanne landen könnte. Diese Einschätzung wiederholte die Allianz am Morgen zunächst jedoch nicht.

07:30 Uhr

Gewinnwarnung belastet Thyssenkrupp-Aktie

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,51

Eine Gewinnwarnung sorgt dafür, dass das Papier von Thyssenkrupp heute besondere Beachtung finden wird. Die Aktie des Dax-Unternehmens wird zum Handelsstart in Frankfurt zunächst deutlich im Minus erwartet.

"Die Gewinnwarnung ist schon massiv", so ein Aktienhändler. Ein schwaches viertes Quartal wurde an der Börse bereits erwartet, nachdem das Unternehmen auf die Probleme in der Produktion wie auch bei der Auslieferung auf Grund des Niedrigwassers im Rhein verwiesen hatte. Dazu kämen nun die Rückstellung im Zusammenhang mit mutmaßliche Kartellabsprachen in der Vergangenheit bei Grobblech und Qualitätsflachstahl. "Der Konsens ist noch deutlich zu hoch, ich rechne mit deutlichen Abstufungen", so der Händler weiter.

Bei Thyssenkrupp soll der Jahresüberschuss 2017/18 nun nur noch rund 100 Millionen Euro erreichen. Im Spezialistenhandel am Donnerstagabend gab die Aktie bereits um 5 Prozent nach.

07:16 Uhr

Saudis prüfen mögliche Auswirkung von Opec-Auflösung

Ist da etwas im Busch? Eine ranghohe Expertenkommission Saudi-Arabiens prüft einem Medienbericht zufolge die möglichen Auswirkungen einer Auflösung des Förderkartells Opec auf die Ölmärkte.

Exxon
Exxon 112,66

Das Forschungsprojekt spiegele allerdings nicht eine aktive Debatte innerhalb der Regierung wider, ob das Königreich die Organisation kurzfristig verlassen solle, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Von der Opec gibt es dazu bislang keine Stellungnahme.

Nach dem Bericht hatten die Energiewerte an der Wall Street zu den Verlierern gezählt. Im Kampf gegen steigende Ölpreise hatte US-Präsident Donald Trump seinen Druck auf die Opec zuletzt erhöht. Dazu telefonierte er kürzlich auch mit Saudi-Arabiens König Salman.

07:00 Uhr

Dax wird wenig verändert erwartet

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(Foto: REUTERS)

Die Börsen in Europa werden zum Wochenschluss zunächst kaum verändert erwartet. "Nach der bewegten Woche rechne ich mit einem ruhigen Handel", so ein Marktteilnehmer.

Der Dax wird gegenüber dem Freitagsschluss der Vorwoche auf nahezu unverändertem Niveau erwartet, weder die Zwischenwahlen in den USA, noch die laufende Berichtssaison oder der Fed-Zinsentscheid am Vorabend scheinen ihn momentan aus der Ruhe bringen zu können. Der Frankfurter Leitindex notierte vorbörslich 0,1 Prozent tiefer bei 11.521 Punkten.

Die Fed hatte am Vorabend, wie erwartet, die Leitzinsen bestätigt und in ihrer Verlautbarung nur wenige Punkte verändert. Die US-Notenbank hat dabei ein überwiegend positives Bild der Wirtschaft gezeichnet, was darauf hindeutet, dass eine weitere Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung im Dezember wahrscheinlich ist.

Für den Euro dürfte die Entwicklung im Haushaltsstreit mit Italien wichtig bleiben. Die Regierung habe bis Dienstag Zeit, der EU einen geänderten Haushaltsentwurf vorzulegen, so die Währungsstrategen der Commerzbank. Bislang habe Rom jedoch keine Einsicht gezeigt.

In diesem Umfeld sieht IG den Dax bei 11.507 Punkten und damit 20 Punkte leichter gegenüber dem Schlusskurs des Vortages.

06:43 Uhr

Handelsstreit belastet - Minuszeichen in Japan

Nikkei
Nikkei 38.460,08

Wiederaufkeimende Furcht vor einer Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China hat zum Ausklang der Handelswoche die Tokioter Börse belastet. Nachdem die US-Kongresswahlen vorüber sind, rücken die Sorgen vor einem längerfristigen Zollkonflikt der beiden weltgrößten Volkswirtschaften wieder in den Mittelpunkt, sagte Investmentstratege Norihiro Fujito vom Broker Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte verlor 0,8 Prozent auf 22.305 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 0,4 Prozent auf 1674 Zähler nach. Auch die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA drückte auf die Stimmung. Die US-Notenbank ließ den Leitzins am Donnerstag zwar unverändert. Mit Verweis auf ein hohes Wachstumstempo der US-Wirtschaft ließ sie aber die Tür für eine vierte Erhöhung in diesem Jahr offen. Dies trug auch zu Minuszeichen an den anderen führenden Fernostbörsen bei.

Der Euro gab leicht nach auf 1,1345 US-Dollar. Zur japanischen Währung behauptete sich die US-Devise bei 113,89 Yen.

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