Freitag, 05. Oktober 2018Der Börsen-Tag

17:57 Uhr

Dax beendet die Woche im roten Bereich

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(Foto: picture alliance/dpa)

Aus Sorge vor steigenden Zinsen haben Aktionäre in Europa am Freitag die Handbremse gezogen. Der Dax sackte um 1,1 Prozent auf 12.111,90 Punkte ab. Der MDax verlor 1,4 Prozent auf 25.276,32 Zähler. Der TecDax ging 2,1 Prozent schwächer mit 2.745,14 Stellen aus dem Handel.

Auch die historisch guten US-Jobdaten, die schwächer ausfielen als erwartet, konnten den Kursrutsch nicht verhindern. "Der Trend zeigt nach unten, daran ändert auch der Arbeitsmarktbericht nichts", sagte ein Händler. Börsianer rechnen weiterhin damit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen angesichts der guten US-Konjunktur nun schneller anhebt als bislang angekündigt. Das macht Anleihen attraktiver und ist Gift für die Aktienkurse.

Nach dem überraschenden Rodungsstopp im Hambacher Forst kamen besonders die Aktien von RWE unter die Räder. Sie sackten um 6,9 Prozent ab und waren Schlusslicht im Dax. Der Energiekonzern rechnet nun ab 2019 jährlich mit einer Ergebnisbelastung in der Sparte Braunkohle & Kernenergie im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.

17:20 Uhr

Snap will 2019 schwarze Zahlen schreiben

Snap
Snap 11,40

An den Finanzmärkten ist es wie in der Schule: Manchmal reicht es für die bessere Note, lediglich guten Willen zu zeigen. So ist es offenbar bei Snap Inc., der Firma hinter der Fotomessenging-App Snapchat, die an der US-Börse momentan fast 10 Milliarden Dollar wert ist. Geld hat sie noch nie verdient, letztes Jahr sogar fast 3,5 Milliarden Dollar Verlust gemacht.

Snap-Chef Evan Spiegel will das nun ändern und hat seinen Mitarbeitern in einer Nachricht erklärt, wie das soziale Netzwerk im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben soll: mehr ältere Nutzer gewinnen und Werbekunden besser ansprechen. Prompt stieg die Aktie um mehr als vier Prozent. Ob Snap das Klassenziel aber wirklich erreicht, steht noch nicht fest. Inzwischen liegt das Papier rund 1,4 Prozent im Minus.

16:15 Uhr

Brauchen Italiens Banken bald frisches Geld?

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(Foto: picture alliance/dpa)

Sie erinnern sich noch an Italiens Innenminister Matteo Salvini, über dessen Verbalangriffe im Schuldenstreit mit Brüssel wir gestern hier und heute auch bereits berichtet hatten? Salvini hatte geprahlt, auch ein Zinsaufschlag für italienische Staatsanleihen im Vergleich zu deutschen Staatspapieren von vier Prozent sei kein Problem.

Nunja. Ganz so einfach, wie Salvini glaubt, ist es womöglich nicht. Das sagen zumindest italienische Analysten. Luigi Belluti vom Branchenverband Assiom Forex warnte vergangene Woche, dass einige italienische Banken sich bei ihren Aktionären frisches Kapital besorgen müssen, sollte sich der Zinsabstand wie von Salvini befürchtet auf vier Prozent erhöhen.

Dabei haben Italiens Kreditinstitute die Kapitalmärkte bereits mehrfach angezapft, um die Ausfälle aus jeder Menge fauler Kredite auf der Bilanz zu verkraften. Es könne zu einem echten Problem werden, wenn Italiens Banken weitere drei bis sechs Monate keine neuen Anleihen ausgeben könnten, warnt Anleihenexperte Francesco Castelli von Banor Capital.

15:08 Uhr

US-Jobdaten können Dax nicht wiederbeleben

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(Foto: picture alliance / Justin Lane/E)

Am deutschen Aktienmarkt herrscht auch nach der Veröffentlichung des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts weiter Flaute. Der Dax baut seine Verluste weiter aus und liegt nun rund 0,9 Prozent im Minus. Der MDax notiert 1,3 Prozent schwächer. Der TecDax rutscht 2,1 Prozent ab.

Dabei gibt es eigentlich positive Nachrichten: Die Arbeitslosenquote in den USA ist im September mit 3,7 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen. Die Konjunktur in der größten Wirtschaft der Welt brummt. Gleichzeitig blieb die Zahl der neugeschaffenen Stellen mit 134.000 Stellen deutlich unter der Prognose von 180.000. Das dürfte der US-Notenbank Fed ein Argument nehmen, die Zinsen schneller zu erhöhen als bisher erwartet, und den Aktienmärkten Auftrieb geben.

13:52 Uhr

Juve-Aktie stürzt nach Vorwürfen gegen Ronaldo ab

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(Foto: picture alliance/dpa)

Christiano Ronaldos' Sponsoren Nike und EA sind bereits "tief besorgt" über die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Fußballstar. Die Aktionäre seines neuen Klubs Juventus Turin sind es offenbar auch. Das Papier fällt an der Mailänder Börse um mehr als sechs Prozent auf 1,239 Euro.

Ronaldo bestreitet den Vorwurf der US-Amerikanerin Kathryn Mayorga aus dem Jahr 2009 vehement. Am Montag hatte die Polizei in Las Vegas neue Untersuchungen gegen den portugiesischen Europameister angekündigt.

Der Wert der Juve-Aktie liegt aber immer noch weit über dem unmittelbar vor der Verpflichtung des Superstars von Champions-League-Sieger Real  Madrid. Kurz vor der Ankündigung des spektakulären Transfers wurde das Papier damals mit knapp 60 Cent gehandelt. Im Zuge der Euphorie um den Neuzugang des fünfmaligen Weltfußballers stieg die Aktie im September bis auf 1,81 Euro.

12:49 Uhr

Elon Musk greift Tesla-Großaktionär Blackrock an

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(Foto: REUTERS)

Er kann es einfach nicht lassen. Tesla-Chef Elon Musk hat mal wieder getwittert. Nein, diesmal hat er nicht versucht, die Börse zu manipulieren, die Finanzaufsicht SEC verhöhnt, die ihn dafür bestraft hat, oder wirre Pädophilie-Gerüchte gegen einen Taucher verbreitet. Diesmal greift er den fünftgrößten Tesla-Aktionär Blackrock an.

Blackrock verdiene am Geschäft von Investoren, die gegen Tesla wetten, "exzessive Profite", heißt es in einem Tweet von Musk. Der Vermögensverwalter verleiht seine Aktien gegen Gebühr an die Tesla-Pessimisten, die mit den Papieren dann gegen Tesla wetten. Gleichzeitig "täuscht Blackrock vor, niedrige Gebühren für passive Index-Produkte zu nehmen", schreibt Musk.

Blackrock dürfte es als Tesla-Großaktionär nicht besonders gefallen, öffentlich vom Tesla-Chef beschuldigt zu werden. Ein Stellungnahme hat der Vermögensverwalter bislang nicht abgegeben. Womöglich nimmt Musk Blackrock aus ganz eigennützigen Gründen aufs Korn: Blackrock gehörte zu den Anteilseigner, die Musk im Juni auf der Hauptversammlung bei Tesla entmachten wollten.

11:33 Uhr

Unilever bläst Umzug nach Holland ab

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(Foto: REUTERS)

Das war dann wohl doch zuviel Protest: Der Konsumgüterkonzern Unilever hat seinen geplanten Umzug von Großbritannien in die Niederlande abgesagt. Über weitere Schritte werde das britisch-niederländische Unternehmen nun beraten, sagte Aufsichtsratschef Marijn Dekkers. Eigentlich wollte Unilever sein Hauptquartier nach Rotterdam verlegen, um damit auf die versuchte Übernahme durch den Konkurrenten Kraft-Heinz zu reagieren.

Der Henkel-Konkurrent räumte jedoch ein, für den Umzug keine ausreichende Unterstützung erhalten zu haben. Aktionäre mit einem Anteil von insgesamt rund zwölf Prozent hatten sich öffentlich gegen das Vorhaben ausgesprochen. Bei einem Umzug hätte auch der Abstieg der Unilever-Aktien aus dem Leitindex der Londoner Börse (FTSE 100) gedroht.

10:48 Uhr

Italiens Populisten keilen gegen EU-Kommission

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 95,09

Nach Entspannung sieht das nicht aus. Im Haushaltsstreit mit Brüssel legt der italienische Innenminister Matteo Salvini nach und greift EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici frontal an: Menschen wie Juncker und Moscovici hätten Europa und Italien "ruiniert", donnert Salvini, der Chef der fremdenfeindlichen Lega-Partei ist.  

Ähnlich äußert sich auch Fünf-Sterne-Chef Luigi di Maio: Die Märkte seien zwar wichtig. "Aber wenn ich mich zwischen dem Risikoaufschlag für italienische Staatsanleihen und dem italienischen Volk entscheiden muss, wähle ich das italienische Volk". Den Investoren an den Anleihemärkten, die Italien Geld leihen, dürfte das gar nicht gefallen.

09:34 Uhr

Dax-Anleger warten US-Jobbericht ab

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(Foto: picture alliance/dpa)

Zinsen, Zinsen, Zinsen, darum geht es an diesem Tag an der Frankfurter Börse. Deshalb wird es wohl ein Tag zum Abwarten: Am Nachmittag erscheint der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA. Wegen guter Jobdaten wird spekuliert, dass die US-Notenbank deshalb die Leitzinsen schneller anheben könnte - das wäre ein schlechtes Vorzeichen für den Aktienmarkt.

Der Dax kommt deshalb zur Eröffnung kaum vom Fleck: Der Leitindex startet rund 0,2 Prozent schwächer in den Handelstag. Der MDax gibt ebenfalls 0,5 Prozent nach. Und auch der TecDax rutscht fast 0,5 Prozent ab.

09:02 Uhr

Chinesische Firmen leiden wegen Spionage-Verdacht

Ein Bericht über Spionage-Chips aus China schickt die Aktien von Lenovo und ZTE auf Talfahrt. Nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Demnach haben mehrere US-Firmen solche manipulierten Chips in ihren Servern entdeckt. Mit Namen genannt wurden davon allerdings zunächst nur Apple und Amazon. Beide Unternehmen Konzerne wiesen den Bericht zurück.

Lenovo
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Doch Anleger sorgen sich offenbar, dass der Bericht dem Absatz des Computerherstellers Lenovo und des Handy- und Netzwerkbauers ZTE schaden könnte. Lenovo brechen um 18 Prozent ein, bei ZTE geht es elf Prozent nach unten.

08:22 Uhr

Russland hält Ölpreis von 100 Dollar für denkbar

Gleich nochmal zum Thema Öl: Die Preise steigen zuletzt moderat an. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 85,01 US-Dollar. Das sind 43 Cent mehr als gestern. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung steigt um 51 Cent auf 74,85 Dollar.

Angesichts der angespannten Angebotslage am Rohölmarkt hält Russlands Energieminister Alexander Nowak einen Anstieg der Rohölpreise auf 100 Dollar für denkbar. Dies könnte bereits in diesem Herbst geschehen, sagte Nowak dem russischen Radiosender Business FM. "Der Markt ist sehr nervös und sehr emotional", sagte der Politiker und verwies etwa auf Angebotsengpässe in Iran.

Die Exporte des drittgrößten Opec-Produzenten Iran sind seit längerem rückläufig und drohen weiter zu fallen.

Die Exporte des drittgrößten Opec-Produzenten Iran sind seit längerem rückläufig und drohen weiter zu fallen.

(Foto: picture alliance / dpa)

 

08:15 Uhr

Euro bleibt über 1,15 US-Dollar-Marke

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro notiert weiter knapp über der Marke von 1,15 US-Dollar. Am Morgen kostet der Euro 1,1505 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Vor dem Wochenende stehen am Devisenmarkt amerikanische Konjunkturdaten im Mittelpunkt. Auch hier spielt der monatlichen US-Arbeitsmarktbericht eine Hauptrolle.

08:00 Uhr

Dax in Lauerstellung auf Neuigkeiten aus den USA

DAX
DAX 18.028,70

Eher zurückhaltend dürfte es am deutschen Aktienmarkt vor den neuen US-Arbeitsmarktdaten zugehen. Banken und Broker sagen für den Dax einen kaum veränderten Start voraus. Gestern hatte er 0,4 Prozent niedriger bei 12.244 Punkten geschlossen.

Analysten rechnen für den September in den USA im Schnitt mit einem Stellenplus außerhalb der Landwirtschaft von 185.000 nach 201.000 im August. Allerdings signalisierten verschiedene Datenreihen in dieser Woche einen noch stärkeren Job-Aufbau in den USA. So hatten dem Dienstleister ADP zufolge die US-Firmen insgesamt 230.000 mehr Menschen beschäftigt.

Sollten die Arbeitsmarktdaten deutlich besser als gedacht ausfallen, könnte dies die Zinsspekulationen in den USA weiter antreiben. Anleger setzten zuletzt darauf, dass die Zinsen schneller steigen könnten als bisher von der US-Notenbank Fed angekündigt.

07:20 Uhr

Plastik-Konsum befeuert Öl-Nachfrage bis 2050

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,67

Um sinkende Nachfrage nach Öl müssen sich Großproduzenten wie Saudi-Arabien und Russland trotz des erwarteten E-Auto-Booms wohl keine Sorgen machen: Denn die steigende Produktion von Plastik und ähnlichen Produkten wird die weltweite Nachfrage nach Öl einer Studie zufolge in den nächsten Jahrzehnten befeuern.

Die Nachfrage nach petrochemischen Produkten mache den sinkenden Verbrauch von Kraftstoffen für Motoren wett, erklärte die Internationale Energie-Agentur (IEA). Verantwortlich für den steigenden Verbrauch seien Schwellenländer wie China und Indien, auch wenn sich Regierungen bemühten, die Luftverschmutzung und den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid einzudämmen.

Voriges Jahr machten petrochemische Produkte, aus denen unter anderem Plastik entsteht, zwölf Millionen Barrel Öl pro Tag aus, was zwölf Prozent der Nachfrage entsprach. Laut IEA steigt dieser Wert bis 2050 auf fast 18 Millionen Barrel pro Tag.

Der sehr langlebige Plastikmüll gilt als ein Hauptgrund für die Verschmutzung der Weltmeere.

Der sehr langlebige Plastikmüll gilt als ein Hauptgrund für die Verschmutzung der Weltmeere.

(Foto: Shutterstock / MOHAMED ABDULRAHE)

 

07:04 Uhr

Japanische Apple-Zulieferer unter Druck

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Den Auftakt zum heutigen Börse-Tag machen die Märkte in Asien. Und dort sorgen höhere Renditen für US-Anleihen zunächst für wenig Begeisterung unter den Anlegern. Der japanische Leitindex Nikkei sinkt in Tokio um 0,6 Prozent auf 23.843 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Der breiter gefasste Topix verliert 0,5 Prozent auf 1791 Punkte.

Die Börsen folgen damit den Aktienmärkten in den USA ins Minus, denen die steigenden Renditen auf US-Anleihen zu schaffen machten. Investoren schichten wegen der höheren Aufschläge in US-Staatsanleihen um, die von den anziehenden Zinsen in den USA getrieben werden.

Verkauft werden vor allem Aktien japanischer Technologie-Firmen und Lieferanten des iPhone-Herstellers Apple, nachdem ihre US-Konkurrenten ebenfalls Federn lassen mussten. Tokyo Electron rutschen um 2,6 Prozent ab, Advantest Corp geben 3,9 Prozent nach.

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