Freitag, 10. Mai 2019Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:58 Uhr

Dax landet im Plus: Thyssenkrupp und Daimler im Blick

Der Paukenschlag des Tages kam von ThyssenKrupp.

Der Paukenschlag des Tages kam von ThyssenKrupp.

dpa

Die Wall Street ist am Nachmittag nicht mehr zur Spaßbremse geworden. Der deutsche Leitindex Dax schloss mit 0,7 Prozent im Plus bei 12.059 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,4 Prozent auf 3366 Punkte.

Treiber war am letzten Handelstag der Woche die Hoffnung, dass es schon bald eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China geben könnte. Die UBS weist darauf hin, dass Trumps neue Zölle de facto erst in zwei bis drei Wochen zu greifen beginnen. Denn bereits verschiffte Güter sind von diesen nicht betroffen. Sollte sich also am Wochenende eine gütliche Einigung ergeben, wäre noch kein Porzellan zerschlagen, so die Hoffnung.

Gestützt wurde der Dax auch vom Kursfeuerwerk bei Thyssenkrupp. Die Aktie legte 28,2 Prozent zu. Der Industriekonzern kündigte eine Strategie-Kehrtwende an und gab seine geplante Aufspaltung auf. Nach Einschätzung eines Händlers war das Plus vor allem auf Shorteindeckungen zurückzuführen. "Ich schätze, dass 80 Prozent des Plus auf Eindeckungen zurückzuführen sind", hieß es.

Zu den großen Verlierern des Tages zählten die Autowerte. Schlusslicht waren die Aktien von Daimler, die gut drei Prozent einbüßten. Im Handel hieß es, dass der Verkaufsdruck über die derivative Seite erfolge.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,66

Über die Hintergründe könne man nur spekulieren. Möglicherweise sicherten sich einige Anleger im Vorfeld der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump ab. Dieser muss bis zum 18. Mai entscheiden, ob die EU-Autoimporte eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellten.

Von einer negativen Entscheidung wäre allerdings nicht nur Daimler betroffen: VW verloren 0,7 Prozent, BMW gaben 0,6 Prozent nach.

Beobachter befürchten, dass Trump Strafzölle gegen europäische Autos als Faustpfand in den zukünftigen Handelsgesprächen zwischen den USA und der EU einsetzen könnte.

Die USA sind vor allem an einer Öffnung des EU-Agrarmarktes interessiert, eine Forderung, die Brüssel bislang vehement ablehnt.

17:30 Uhr

Wahl-Annulierung: Türkische Lira trudelt weiter

Lira auf Achtmonats-Tief: Notenbank greift ein.

Lira auf Achtmonats-Tief: Notenbank greift ein.

picture alliance/dpa

An Krisenherden mangelt es wahrhaftig nicht:

In der Türkei stehen nach der Annullierung der Istanbul-Wahl sowohl die türkische Lira, als auch der Aktienmarkt stark unter Druck. Am Vortag fiel die türkische Währung auf ein Acht-Monats-Tief. Die Notenbank entschied daraufhin, frisches Geld nur noch über Nacht zu vergeben. Die Lira-Talfahrt verlangsamte sich danach zumindest etwas.

Am Freitagnachmittag notierte sie bei 6,07 Lira pro Dollar. Zu Handelsbeginn lag der Umrechnungskurs allerdings noch bei 6,12 Lira pro Dollar.

Analysten bleiben skeptisch. Sie halten die Maßnahme der Notenbank für vorübergehend. Was die Türkei jetzt braucht, ist eine überzeugendere und dauerhaftere Anhebung der Leitzinsen, so dass der Markt tatsächlich denkt, dass es der Zentralbank ernst ist mit der Verankerung der Lira und der Inflationsbekämpfung", sagte Tim Ash, Analyst bei BlueBay Asset Management in London.

Der türkische Börsenindex ISE 100, der seit Jahresbeginn um mehr als 15 Prozent zugelegt hatte, büßte seit der Wahl-Annulierung alle seine Jahresgewinne ein. Von rund 105.000 Punkten in der Spitze fiel der ISE 100 zuletzt auf 89.000 Zähler.

16:44 Uhr

Zollstreit zieht Wall Street runter - Dax folgt

S&P 500
S&P 500 4,28

Der durch neue US-Strafzölle gegen China angeheizte Handelskonflikt liegt zumindest den US-Anlegern weiter im Magen. Die deutsche Börse hält sich weiter wacker im Plus.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert im frühen Handel 0,7 Prozent auf 25.625Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 fällt um 0,8 Prozent auf 2845 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq 100 gibt 1,1 Prozent auf 7500 Punkte nach.

Die Zollerhöhungen für Produkte aus China traten in der Nacht in Kraft. US-Präsident Donald Trump dämpfte Erwartungen an eine rasche Einigung. Es gebe absolut keinen Grund zur Eile, twitterte er. "Am Ende wird Trump einen Deal hinbekommen, aber bis dahin müssen wir damit leben, wie er es macht", sagte Stratege Andre Bakhos vom Vermögensberater New Vines Capital. "Es wird viele Kursschwankungen geben, bis Klarheit herrscht."

Dax
Dax 17.837,40

Der deutsche Aktienmarkt kommt derweil von seinem Tageshoch zurück. US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten einen "wunderbaren Brief" vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping erhalten, was die Hoffnung der Anleger auf einen Abschluss der Verhandlungen nährt. Der Dax notiert noch 0,5 Prozent höher bei 12.035 Punkten, der Euro-Stoxx-50 klammert sich an ein kleines Plus von 0,1 Prozent.

Und noch ein Beitrag der TV-Kollegen :

 

16:15 Uhr

Spektakel an der Wall Street: Uber ist auf dem Parkett gelandet

Trotz des unsicheren Marktumfeldes hat sich der Fahrdienstvermittler Uber an die Börse gewagt. Das vor zehn Jahren gegründete Technologieunternehmen aus Kalifornien, das noch immer keine Gewinne schreibt, kommt auf eine Gesamtbewertung von mehr als 82 Milliarden Dollar.

Damit ist es einer der größten Börsengänge seit Jahren. Platziert wurde zunächst ein Anteil von rund zehn Prozent.

Das Uber-Management um Vorstandschef Dara Khosrowshahi läutete wie traditionell üblich die New Yorker Börsenglocke, um den Handelstag zu eröffnen. Getrübt wurde die Freude dadurch, dass Uber seine Aktien nicht so erfolgreich wie vom Unternehmen erhofft bei Investoren losschlagen konnte. Der Ausgabepreis wurde am Vorabend auf 45 Dollar je Aktie festgelegt und bewegt sich damit am unteren Ende der anvisierten Preisspanne von 44 bis 50 Dollar.

Und so sah es auf dem Parkett zum Börsenstart aus:

Das versammelte Uber-Management um Vorstandschef Dara Khosrowshahi läutet die New Yorker Börsenglocke, um den Handelstag zu eröffnen ...

Das versammelte Uber-Management um Vorstandschef Dara Khosrowshahi läutet die New Yorker Börsenglocke, um den Handelstag zu eröffnen ...

(Foto: REUTERS)

 

Uber-Chef und Mitgründer Travis Kalanick schlendert sichtlich zufrieden übers dem New Yorker Parkett.

Uber-Chef und Mitgründer Travis Kalanick schlendert sichtlich zufrieden übers dem New Yorker Parkett.

(Foto: REUTERS)

 

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(Foto: REUTERS)

 

15:51 Uhr

Trumps Strafzölle bewegen Euro kaum

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,06

Die noch laufenden Handelsgespräche lassen die Devisenkurse mehr oder weniger auf der Stelle treten. Obwohl Trump ernst gemacht hat und die jüngsten Strafzölle der USA auf chinesische Waren in Kraft getreten sind, ist die Mehrheit der Marktteilnehmer immer noch überzeugt, dass die Verhandlungen letztlich zu einer Beilegung des Handelsstreits führen.

Außerdem warte der Markt ab, wie die von China angedrohten Vergeltungsmaßnahmen ausfallen würden, heißt es. Der Euro notiert bei rund 1,124 Dollar.

15:18 Uhr

Italien-Anleihen unter Druck - Sorgen um Staatsfinanzen

Die Schieflage bleibt ...

Die Schieflage bleibt ...

picture alliance/dpa

Sorgen um den Zustand des Staatshaushalts treiben die Renditen der italienischen Bonds in die Höhe. Die zehnjährigen Staatsanleihen rentieren am Freitag bei knapp 2,7 Prozent. Auf Wochensicht ist der Anstieg mit elf Basispunkten so groß wie seit drei Monaten nicht mehr.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 95,29

Mit Italiens Vize-Ministerpräsident Luigi Di Maio forderte ein weiteres Regierungsmitglied Änderungen bei den EU-Regeln, um seinem Land mehr Spielraum für höhere Ausgaben zu geben. Die Defizitgrenze von drei Prozent sei für einige Dinge in Ordnung, "aber Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Forschung müssen aus der Berechnung herausgenommen werden", sagte Di Maio dem Sender La7.

Das Land ächzt unter einem Schuldenberg, der mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht, und hinkt beim Wachstum hinter anderen EU-Ländern hinterher.

Auch die jüngsten Wasserstandsmeldungen von der Industrie waren am Morgen enttäuschend ausgefallen: Die Firmen haben ihre Produktion im März gedrosselt. Sie stellten 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt in Rom mitteilte. Ökonomen hatten damit gerechnet.

Italien hat sich zwar zu Jahresbeginn aus der Rezession gelöst, hinkt der Euro-Zone konjunkturell jedoch weiter hinterher. Die EU-Kommission sagt dem Mittelmeerland für dieses Jahr nur ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,1 Prozent voraus. Damit wäre es das absolute Schlusslicht in der EU.

15:06 Uhr

Wie stark ist die US-Wirtschaft? Preisauftrieb bleibt verhalten

Die Inflation in den USA ist im April nur verhalten gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Sie wurde hauptsächlich von höheren Energie- und Mietkosten angetrieben.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,94

Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Die für den März gemeldete Preissteigerung von 0,4 Prozent wurde bestätigt.

Diverse US-Notenbanker wollen sich am Nachmittag zu Wort melden. Neue Hinweise über die künftige US-Geldpolitik könnten dann sowohl den Dollar als auch den Goldpreis bewegen.

Fed-Chef Jerome Powell hat jüngst die Sorge heruntergespielt, dass die schwache Inflation auf eine breitere wirtschaftliche Schwäche hinweisen könnte. Powell sagte, die Schwäche dürfte ein vorübergehendes Phänomen sein

14:48 Uhr

US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela stützen Ölpreise

Am Rohstoffmarkt spielen die derzeitigen Verhandlungen zwischen China und den USA im Handelsstreit nur eine untergeordnete Rolle. Die Ölpreise legen etwas zu.

Das geringere Angebot, unter anderem als Folge der Sanktionen gegen Iran und Venezuela, dränge den Handelsstreit aktuell in den Hintergrund, sagt Mihir Kapadia, CEO von Sun Global Investments.

Zwar gebe es Befürchtungen, dass der Konflikt die Nachfrage mindern könnte, gleichzeitig herrsche aber die Überzeugung, dass der Ausfall iranischer und venezolanischer Öllieferungen die Preise stützen werde.

Der Preis für das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI steigt zuletzt um 0,2 Prozent auf 61,85 Dollar. Brentöl legt um 0,7 Prozent auf 70,85 Dollar zu.

Eine Einigung zwischen den USA und China gilt unter den Finanzmarktakteuren am Rohstoffmarkt als relativ unwahrscheinlich.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 86,90

Seit heute gelten die von 10 auf 25 Prozent erhöhten US-Sonderzölle auf chinesische Waren im Gegenwert von 200 Milliarden Dollar.

Am Abend könnte noch die im Ölsektor tätige US-Dienstleistungsfirma Baker Hughes mit ihrem Wochenbericht über die nordamerikanischen Bohraktivitäten (19 Uhr) den Ölpreis bewegen. Sollte es hier zu einer unerwarteten Entwicklung kommen, dürfte sich dies auch auf die Handelstendenz der kommenden Woche auswirken.

Hier ein aktueller Beitrag unserer TV-Kollegen zum Thema Handelsstreit:

 

14:30 Uhr

Medien: Monsanto soll geheime Watchlist mit Kritikern geführt haben

Der Chemiekonzern Bayer gerät wegen seiner US-Tochter Monsanto erneut unter Druck:

Bayer
Bayer 26,30

Monsanto soll ab 2016 eine geheime Liste mit Kritikern in Frankreich geführt haben. Das berichtet der Sender France 2. Kritische Politiker, Wissenschaftler und Journalisten wollte der Agrarkonzern demnach "erziehen", besonders hartnäckige Gegner von Monsanto sogar "überwachen". Bayer betont, keine Kenntnis davon gehabt zu haben.

Dem Bericht zufolge waren in der Liste zuletzt rund 200 Namen aufgeführt - mit Noten von 0 bis 5, je nach Einfluss und Grad der Unterstützung für Monsanto. Die Politiker, Wissenschaftler oder Journalisten wurden mit Privatadresse und Telefonnummer gelistet.

Hier mehr

13:31 Uhr

Kurz vorm Börsengang: Uber macht erbosten Fahrern Angebot

Heute Nachmittag ist es so weit, der US-Fahrdienstvermittler Uber nimmt Kurs auf die Wall Street, das New Yorker Parkett wartet bereits ...

Wenige Stunden vorher teilt Uber mit, sich mit der Mehrheit der rund 60.000 Fahrer, die gegen ihren Status bei dem Unternehmen vorgegangen sind, geeinigt zu haben. Die Kosten dieser Einigungen beziffert das Unternehmen auf bis zu 170 Millionen Dollar. An dem grundsätzlichen Modell will Uber aber festhalten.

Die Fahrer hatten ihren Status als selbständige Auftragnehmer kritisiert und unter anderem eine höhere Beteiligung an den Einnahmen der Plattform gefordert. "Investiert in unser Leben - Nicht in deren Aktien", forderten Uber-Fahrer vor der Wall Street.

Das Unternehmen setzte den Ausgabepreis seiner Aktien am Donnerstag auf 45 Dollar (rund 40 Euro) fest und kam damit auf eine Gesamtbewertung von zunächst über 82 Milliarden Dollar.

Heute werden die Papiere erstmals an der New Yorker Börse gehandelt - Konzernchef Dara Khosrowshahi persönlich wird die Glocke an der Wall Street läuten.

Der Börsengang des US-Branchenführers wird mit Spannung erwartet. Er gilt als Meilenstein für die junge Branche der auf Smartphone-Apps basierenden Fahrtvermittlungsdienste. Doch es sind stürmige Zeiten für Uber und der Börsengang ist mit Unsicherheiten behaftet.

Meine Kollegin Hedviga Nyarsik hat sich mit dem IPO befasst. Hier ihr Artikel.

11:55 Uhr

Autoabsatzmarkt China schrumpft weiter - Zollstreit verunsichert

Der chinesische Automarkt ist auch im April weiter geschrumpft. Der Branchenverband PCA errechnete einen Absatzrückgang um 16,6 Prozent auf 1,54 Millionen Stück. Dies teilte der Verband in Peking mit.

Es ist der elfte Monat in Folge mit rückläufigen Verkäufen. In den ersten vier Monaten des Jahres ergibt sich ein Absatzrückgang um rund 11,8 Prozent auf 6,71 Millionen Stück.

China ist der größte Automarkt der Welt und für die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen immens wichtig.

Im vergangenen Jahr waren die Autoverkäufe im Land im Jahresvergleich zum ersten Mal seit über 20 Jahren zurückgegangen. Der Zollstreit zwischen China und den USA verunsichert die chinesischen Autokäufer, zudem lasten eine hohe Verschuldung, der schwächelnde Immobilienmarkt und eine generell weniger dynamische Konjunktur auf dem Verbrauchervertrauen.

11:46 Uhr

Thyssenkrupp bestätigt: Stahl-JV und Aufspaltung abgesagt

Die Stahlfusion zwischen Thyssenkrupp und dem indischen Konkurrenten Tata kommt voraussichtlich nicht zustande. Man erwarte, dass die EU-Kommission die Fusion untersage, teilte Thyssenkrupp mit.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,66

Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat grundlegende strategische Neuausrichtung mit einem Börsengang des Aufzuggeschäfts statt einer Aufspaltung des Konzerns vor.

11:38 Uhr

Deutsche Exporte steigen

Positive Wasserstandsmeldungen auch von der deutschen Wirtschaft:

Die deutschen Exporte und auch die Importe in die Bundesrepublik haben im März zugelegt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im März Waren im Wert von 118,3 Milliarden Euro exportiert, das war ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zu März 2018.

Importiert wurden in dem Monat Waren im Wert von 95,6 Milliarden Euro und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt mitteilte.

11:15 Uhr

Überraschung: Britische Wirtschaft wächst solide

Von Brexit-Unsicherheit keine Spur: Großbritanniens Wirtschaft ist im ersten Quartal solide gewachsen.

Projekt EU-Austritt: Ein Schrecken ohne Ende.

Projekt EU-Austritt: Ein Schrecken ohne Ende.

(Foto: dpa)

Nach Angaben des Statistikamts ONS stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) von Anfang Januar bis Ende März um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Im Schlussquartal war das Wachstum mit 0,2 Prozent noch deutlich niedriger ausgefallen.

Getrieben wurde das Wachstum zum Jahresstart durch die Produktion und Lagerhaltung der Unternehmen. Das ONS brachte dies mit dem ursprünglichen Brexit-Termin Ende März in Verbindung. Die Unternehmen haben also aus Sicherheitsgründen auf Halde produziert. Und das in erheblichem Umfang: Das verarbeitende Gewerbe weitete seine Produktion so stark aus wie seit gut 30 Jahren nicht mehr.

Scheinbar unbeeindruckt vom Brexit-Prozess zeigten sich die Verbraucher, die ihre Ausgaben so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr steigerten. Der Staat unterstützte das Wachstum ebenfalls durch höhere Ausgaben. Großbritannien wollte ursprünglich zum 29. März aus der EU austreten. Der Termin wurde um rund ein halbes Jahr auf spätestens Ende Oktober verschoben.

Wir verfolgen die Brexit-Wirren mit wachsender Spannung. Hier ein Beispiel für die völlig verpfuschten Notfallpläne der Londoner Regierung.

10:55 Uhr

Über sechs Prozent Plus: Thomas Cook heben ab

Ein TV-Bericht über ein Interesse der Fluggesellschaft Virgin Atlantic am Langstreckengeschäft von Thomas Cook beflügeln die Aktien des britischen Reisekonzerns. Die Papiere des hoch verschuldeten Unternehmens legen bis zu 6,8 Prozent zu.

Virgin habe in dieser Woche einen ersten Vorschlag an Banker übergeben, die für Thomas Cook tätig seien, berichtet Sky News unter Berufung auf Insider. Dabei gehe es um das Geschäft mit Flügen etwa nach Cancun in Mexiko und Las Vegas oder Orlando in den USA.

Thomas Cook will seine Airline-Sparten verkaufen, um mehr in den Ausbau eigener Hotels investieren zu können. Die Thomas-Cook-Flotte umfasst gut 100 Flugzeuge in Gesellschaften in Deutschland, Großbritannien, Skandinavien und Spanien. Condor ist mit etwa 58 zumeist geleasten Fliegern und gut 4500 Mitarbeitern der größte Teil.

Die Lufthansa hat dafür ein erstes unverbindliches Kaufangebot abgegeben. Die deutsche Traditionsmarke gehörte früher schon zur Lufthansa.

10:36 Uhr

"Blue Moon": So sieht Jeff Bezos' Mondlandefähre aus

Wer hat, der hat: Jeff Bezos kann sich teure Hobbies leisten ...

Wer hat, der hat: Jeff Bezos kann sich teure Hobbies leisten ...

REUTERS

Ein kurzer Blick zurück in die Nacht: Während wir hier in Europa schliefen, hat Amazon-Chef Jeff Bezos sein Mond-Landegerät "Blue Moon" vorgestellt, mit dem sein Unternehmen Blue Origin sich am neuen Wettlauf zum Mond beteiligen will.

Amazon
Amazon 170,92

"Es ist ein unglaubliches Gefährt, und es wird zum Mond fliegen", sagte der Multimilliardär bei der Präsentation in Washington am Vorabend. "Es ist an der Zeit, zum Mond zurückzukehren - diesmal, um zu bleiben", verkündete Bezos.

Der Mondlander hat vier Beine und soll je nach Modell 3,6 bis 6,5 Tonnen Ausrüstung zum Erdtrabanten transportieren können. Einen Termin für den ersten Start von "Blue Moon" nannte Bezos nicht. Laut Blue Origin könnte das Landegerät jedoch dazu beitragen, das von US-Präsident Donald Trump ausgegebene Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2024 wieder Menschen zum Mond zu bringen.

 

 

10:16 Uhr

Opel-Chef offen für CO2-Steuer auch für Autos

Inzwischen weiterer Dauerbrenner, der CO2-Steuer-Streit

Wie Opel-Chef Michael Lohscheller sagt, kann er sich eine CO2-Steuer auch für Autos vorstellen - unter bestimmten Voraussetzungen zumindest! "Wir denken schon, dass die CO2-Bepreisung als Instrument, das einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, ergebnisoffen diskutiert werden sollte", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Allerdings könne es nicht nur darum gehen, eine zusätzliche Steuer zu schaffen. "Wenn man so etwas will, muss man das gesamte Besteuerungssystem neu aufstellen."

Im Februar hatte der "Spiegel" berichtet, dass der Volkswagen-Konzern die Einführung einer internen CO2-Steuer plant. Konzernchef Herbert Diess wolle damit "alle Abteilungen des Konzerns erziehen und Anreize schaffen, CO2-Emissionen zu verringern", hieß es in einem Brief des Konzernchefs an die Führungskräfte. Bezahlen sollen die Steuer diejenigen Unternehmensteile, die den Ausstoß verursacht haben.

10:07 Uhr

Wer hat Angst vorm Handelskrieg? Dax-Anleger nicht!

Es ist eine Kletterpartie vom Feinsten, und das trotz Handelskrieg: Nach knapp einer Stunde liegen die deutschen Standardwert mit einem Prozent im Plus.

Der Dax notiert bei 12.096 Punkten.

Noch am Vortag hatte der raue Wind zwischen den USA und China die Anleger in die Flucht getrieben.

Der MDax der mittelgroßen Werte gewinnt 1,1 Prozent auf 25.523 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legt 0,7 Prozent zu.

Damit folgt der deutsche Markt dem chinesischen, der ebenfalls wieder kräftig gestiegen ist. Börsianer setzen offensichtlich darauf, dass China am Wochenende sowohl mit fiskalpolitischen als auch mit geldpolitischen Maßnahmen die Wirtschaft stützt.

"Außerdem ist mit der Zollerhöhung und der Drohung mit Gegenmaßnahmen bereits gerechnet worden", sagt ein Händler. Eine Überraschung sei das nicht gewesen. "Die Hoffnung auf eine Einigung ist nach wie vor da, weil die Verhandlungen weiterlaufen."

Das haben unsere TV-Kollegen zum Thema vorbereitet:

 

09:48 Uhr

Chinesische Notenbank hilft Börsen auf die Beine

Für teils kräftige Kursbewegungen im Tagesverlauf sorgte der Handelskonflikt zwischen den USA und China an den Aktienmärkten in Ostasien. Waren die Börsen zunächst nach den teils herben Verlusten der Vortage auf breiter Front auf Erholungskurs, bröckelten die Gewinne später wieder ab, als um 6 Uhr MESZ die angekündigten erhöhten US-Strafzölle auf chinesische Importe tatsächlich in Kraft traten.

Offenbar hatten einige Marktteilnehmer noch darauf gehofft, dass diese in letzter Sekunde doch noch abgesagt werden.

Im weiteren Verlauf legten die Indizes an einigen Plätzen dann aber doch wieder zu, insbesondere in Schanghai und Hongkong. Geholfen haben dürften dabei Aussagen der chinesischen Notenbank.

Die sagte einerseits, durch die Strafzölle könne das BIP-Wachstum rund 0,3 Prozent verlieren, andererseits hieß es aber auch, die Auswirkung sei kontrollierbar und die Zentralbank habe genügend Spielraum, um die heimische Wirtschaft zu stützen.

09:23 Uhr

Insider: Thyssenkrupp sagt geplante Konzernaufspaltung ab

Thyssenkrupp sagt Insidern zufolge seine geplante Aufspaltung in zwei Teile ab.

ThyssenKrupp
ThyssenKrupp 4,66

Auch die geplante Stahl-Fusion mit Tata sei vom Tisch, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Damit werde nicht mehr gerechnet.

Stattdessen erwäge Konzernchef Guido Kerkhoff eine Holding-Struktur mit der Möglichkeit, die Aufzugssparte abzuspalten oder an die Börse zu bringen.

Thyssenkrupp lehnte einen Kommentar ab. Hier mehr

Uber, Brexit, Türkei - Am letzten Handelstag der Woche gibt es viele Themen zu beackern. Das wichtigste ist jedoch der derzeitige Krimi zwischen den USA und China. Wie geht der Handelsstreit weiter? Wir halten Sie auf dem Laufenden. Mein Name ist Diana Dittmer, ich begleite Sie durch den heutigen Börsen-Tag. Los geht's!

08:47 Uhr

Deutsche Post verdient im Quartal deutlich mehr

DHL Group
DHL Group 38,29

Die Deutsche Post hat im ersten Quartal bei gestiegenem Umsatz ein deutliches Gewinnplus verbucht. Auf die Sprünge halfen dem Gewinn vor allem Gelder aus einer Partnerschaft in China, wie die Post mitteilte. Der Umsatz stieg um 4,1 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebit) kletterte um 28,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 15,3 Milliarden Euro und einem Ebit von 1,16 Milliarden Euro gerechnet.

Der Konzern bekräftigte seine Ziele: 2019 will Post-Chef Frank Appel den operativen Gewinn auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro steigern. Im Jahr 2020 sollen es dann mehr als fünf Milliarden Euro sein.

08:02 Uhr

Ubers Börsengang läuft nicht wie geplant

Beim größten Börsengang seit Jahren hat der US-Fahrdienstvermittler Uber seine Aktien nicht so erfolgreich wie erhofft bei Investoren losschlagen können. Das Unternehmen setzte den Ausgabepreis am Donnerstagabend auf 45 Dollar je Aktie fest und bewegt sich damit am unteren Ende der anvisierten Preisspanne von 44 bis 50 Dollar. Uber erlöst rund 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro).

Angesichts der schlechten Stimmung am Markt hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Nachfrage nach den Papieren eher verhalten sein dürfte. Uber bringt es dennoch auf eine beachtliche Gesamtbewertung von etwa 82 Milliarden Dollar und stemmt damit den größten Börsengang seit dem des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba im Jahr 2014. Allerdings bleibt das Volumen deutlich unter der zwischenzeitlich angepeilten Marke von 100 Milliarden Dollar.

07:49 Uhr

Ölpreise bewegen sich kaum

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 86,90

Die Ölpreise haben sich trotz einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 70,48 US-Dollar. Das waren neun Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 13 Cent auf 61,83 Dollar.

Der Rohölmarkt befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen Nachfrage- und Angebotssorgen. Auf der Nachfrageseite belastet der US-chinesische Handelsstreit. Dieser zählt zu den größten Bedrohungen für die Weltwirtschaft und damit auch für die globale Ölnachfrage. Gestützt werden die Erdölpreise dagegen durch das knappe Angebot. Das geht einerseits zurück auf die Strategie des Ölkartells Opec, das die Preise durch eine begrenzte Förderung hoch halten will. Hinzu kommen ungeplante Förderausfälle in Ländern wie Venezuela, Libyen, Russland oder Nigeria.

 

07:38 Uhr

Handelsstreit im Blick, Dax wohl kaum verändert

Der "Börsen-Tag" beginnt heute früh mit einer Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China. Seit 6 Uhr unserer Zeit gelten Sonderzölle auf Einfuhren aus dem Reich der Mitte von 25 Prozent. Das ist beinahe eine Verdopplung. China hat schon Gegenmaßnahmen angekündigt. Die Verhandlungen laufen allerdings weiter, sie werden im Laufe des Tages im Fokus stehen.

Vergleichsweise entspannt dürfte der Dax-Start werden. Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge dürfte es kaum Veränderungen geben. Die Machtprobe der beiden größten Handelsmächte USA und China hatte Europas Anleger am Donnerstag zutiefst verunsichert. Der Dax war unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten gerutscht und 1,7 Prozent leichter bei 11.973 Punkten aus dem Handel gegangen - so tief wie seit vier Wochen nicht mehr.

Zudem werden die Anleger ihr Augenmerk erneut auf Geschäftszahlen richten. Die Deutsche Post hat zum Jahresauftakt Umsatz und Gewinn etwas stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Am Mittag stehen die Zahlen von Linde an. Daneben werden Daten zur deutschen Handelsbilanz und zum britischen Bruttoinlandsprodukt erwartet.

07:25 Uhr

Asiatische Börsen legen zu

Die asiatischen Börsen haben zumeist leichte Gewinne verzeichnet. In Japan stieg der Nikkei-Index um 0,43 Prozent auf 21.494 Punkte, nachdem er in den vergangenen Tagen Verluste verbucht hatte. Die Börse in Shanghai legte 1,37 Prozent zu. Chinas wichtigstes Börsenbarometer CSI300 kletterte um fast drei Prozent.

An den Devisenmärkten gab es keine größeren Ausschläge. Der Euro notierte im fernöstlichen Handel kaum verändert bei 1,1220 Dollar. Der Dollar kostete 109,71 Yen.

07:16 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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