Zinsfantasien treiben Dax über 12.000 Punkte
Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten haben Spekulationen auf eine Zinssenkung der Notenbank Fed an den Börsen angeheizt. Für Dax-Anleger die Gelegenheit, zuzuschlagen: Der Leitindex steigt daher um 0,8 Prozent auf 12.033 Punkte.
Auch an den US-Börsen ziehen die Kurse kräftig an, der Dow-Jones-Index kann mehr als ein Prozent zulegen. Die Jobmaschine in den USA geriet im Mai ins Stottern. Die Regierung in Washington meldete nur 75.000 neue Stellen statt der von Ökonomen erwarteten 185.000.
"Der andauernde Handelskonflikt lässt die Unternehmen vorsichtiger werden", sagte Stratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Fed werde den Arbeitsmarkt sicherlich genau im Blick behalten. "Je schwächer sich der Arbeitsmarkt entwickelt, desto wahrscheinlicher werden Zinssenkungen." Anleger taxieren die Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung bei der Fed-Sitzung am 19. Juni inzwischen auf 35 Prozent.
Größter Gewinner im fast durchweg grünen Dax sind SAP mit einem Plus von 2,1 Prozent. Auch Adidas, Eon und RWE können ordentlich zulegen und gehören mit Aufschlägen von 1,8 bis 1,7 Prozent zur Spitzengruppe im Dax.
Schlusslicht im Dax sind Vonovia, die um 1,7 Prozent nachgeben. Der geplante Mietendeckel in Berlin setzte den Aktien der Immobilienfirmen erneut zu. Auch die Papiere der Deutschen Wohnen verlieren im MDax mehr als acht Prozent und fallen auf den tiefsten Stand seit knapp 15 Monaten.