Donnerstag, 04. Oktober 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:56 Uhr

Zinssorgen drücken Dax - Banken und Versicherer obenauf

Versicherer profitieren von steigenden Zinsen an den Anleihemärkten.

Versicherer profitieren von steigenden Zinsen an den Anleihemärkten.

picture alliance / dpa

Angesichts anziehender Marktzinsen und des bevorstehenden US-Arbeitsmarktberichts, der am Freitag veröffentlicht wird, haben Anleger ihr Geld beisammen gehalten. Der Dax schloss 0,3 Prozent leichter bei 12.244 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,8 Prozent auf 3375 Zähler.

Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg zwischenzeitlich mit 3,23 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. Am Nachmittag kam er zwar auf 3,18 Prozent zurück, den Aktienmärkten gab das aber keine Unterstützung. Steigende Marktzinsen verringern grundsätzlich die Attraktivität von Aktien.

Auslöser des globalen Zinssprungs sind Aussagen mehrerer US-Notenbanker, darunter nach US-Börsenschluss auch Fed-Chef Jerome Powell. Seiner Einschätzung nach ist die US-Wirtschaft noch weit vom Punkt der Zinsneutralität entfernt. Powell sprach von einem bemerkenswert positiven Ausblick für die US-Wirtschaft. Seit den 1950er-Jahren habe die US-Wirtschaft keine Periode von zugleich so niedriger Arbeitslosigkeit und Inflation erlebt.

Munich Re
Munich Re 432,00

Von den steigenden Zinsen an den Anleihemärkten profitierten Bankenwerte und Versicherungstitel. Größter Dax-Gewinner waren Münchener Rück mit plus 1,6 Prozent vor Deutsche Bank mit 1,5 Prozent. Im MDax mischten Commerzbank mit 3,5 Prozent Plus weit vorne mit. Versorger ließen dagegen Federn - dem hochverschuldeten Sektor schmecken steigende Marktzinsen gar nicht. RWE gaben im Dax 3,3 Prozent nach.

Auch Immobilienaktien litten unter den Zinssorgen. Diese Titel werden ähnlich wie Bundesanleihen nach den Zinsen gehandelt. Der breit gestreute RX-Real-Estate-Index fiel um 1,7 Prozent. Im Dax sanken Vonovia um 1,8 Prozent, im MDax Deutsche Wohnen 3,3 Prozent, Aroundtown 3,1 Prozent und LEG um 2,8 Prozent.

Der Euro konnte einen Teil seiner starken Vortagesverluste wieder wettmachen . Am Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tageshoch bei 1,1543 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro zunächst noch an die Verluste zur Wochenmitte angeknüpft und war bis auf 1,1464 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen.

Das war der Börsen-Tag für heute. Genießen Sie den wohlverdienten Feierabend. Ab jetzt halten Sie die Kollegen vom Spätdienst auf dem Laufenden. Wenn Sie noch Zeit und Muße haben, empfehle ich Ihnen den Italien-Kommentar meines Kollegen Hannes Vogel. Denn so viel ist sicher: Italien wird die Märkte weiter in Atem halten. 

16:55 Uhr

Bewegung in Brexit-Verhandlungen? Pfund klettert

Schauen wir uns mit dem britischen Pfund noch eine weitere Problem-Devise an:

Britisches Pfund / Dollar
Britisches Pfund / Dollar 1,24

Spekulationen auf Bewegung in den festgefahrenen Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens geben der Währung Rückenwind. Die britische Währung klettert um rund einen US-Cent auf 1,3015 Dollar.

Vor allem bei der schwierigen Frage zur künftigen EU-Grenze in Irland scheine es Fortschritte zu geben, sagen Händler. Ein Insider hatte erklärt, die Vorschläge der britischen Regierung zur Vermeidung einer harten Grenze auf der irischen Insel seien "ein Schritt in die richtige Richtung". Sie machten es möglich, einen Kompromiss zu finden.

"Das hat dem Pfund einen Schubs nach oben gegeben", sagt ein Börsianer. Ob es der große Durchbruch sei, bleibe abzuwarten.

16:25 Uhr

Inflation von 30 Prozent? Türkische Lira fällt wieder

Die türkische Lira steht wieder unter Druck. Der US-Dollar notiert 1,6 Prozent höher bei 6,1462 Lira, womit der Greenback allerdings von seinen Tageshochs bei 6,2289 schon wieder zurückkommt.

"Die Kombination aus höheren US-Marktzinsen und Energiepreisen belastet die Währungen von Staaten mit hohem Energie-Handelsbilanzdefizit und Sensibilität zu den US-Renditen", sagt Währungsstratege Kiran Kowshik von der UniCredit. Dies treffe auf die türkische Lira zu.

Auch wenn die Zentralbank des Landes die Zinsen erhöht habe, bleibe der Realzins bei einer Inflation von 25 Prozent unverändert. Er warnt davor, dass die Geldentwertung im Oktober 28 Prozent und im ersten Quartal 2019 gar 30 Prozent erreichen könnte.

Unsere TV-Kollegen haben diesen Beitrag zum Thema im Programm:

 

16:12 Uhr

Dow bremst für Zinsen und Anleihen

Die steigenden US-Anleihe-Renditen vergraulen die Wall-Street-Anleger. Der Dow Jones verliert 0,3 Prozent auf 26.750 Punkte, nachdem er am Mittwoch noch mit 26.951 Punkten eine neue Bestmarke erreicht hatte. Der S&P 500 und der Nasdaq-Composite geben ebenfalls nach.

S&P 500
S&P 500 5,38

So kurz vor Beginn der Berichtssaison zum dritten Quartal seien die Anleger einfach vorsichtig, sagt ein Händler. Schließlich seien die Bewertungen der Aktien in New York schon recht hoch. Staatsanleihen hätten weniger Risiko und würden vermutlich attraktiver. Zudem wollten viele Anleger die am Freitag anstehenden amtlichen Arbeitsmarktdaten abwarten. Sie könnten Hinweise auf das weitere Tempo der US-Zinserhöhungen geben.

Die Verzinsung zehnjähriger US-Staatsanleihen erreicht zeitweise mit über 3,23 Prozent das höchste Niveau seit Mai 2011. Zu Beginn des Handels an der Wall Street liegt die Rendite zwar wieder unter 3,20 Prozent. Doch Anleger rechnen weiter mit steigenden Zinsen.

14:35 Uhr

Kurssturz bei Griechen-Banken - Athen erwägt Bad Bank

Aktien der Piräus Bank gaben am Mittwoch um 20,73 Prozent nach.

Aktien der Piräus Bank gaben am Mittwoch um 20,73 Prozent nach.

imago/ZUMA Press

Nach einem Kurseinbruch von Aktien griechischer Großbanken lotet die Regierung in Athen einen Hilfsplan für die heimischen Geldhäuser aus. Zusammen mit dem Euro-Rettungsschirm ESM und dem griechischen Bankenverband werde an einem "Interventionsplan" gearbeitet, um Banken bei risikobelasteten Krediten zu entlasten, heißt es in Athen.

Piraeus Bank
Piraeus Bank 154,35

Am Vortag waren die Aktienkurse der vier systemrelevanten Banken des Landes an der griechischen Börse um teils mehr als 20 Prozent eingebrochen. Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte daraufhin eine Dringlichkeitssitzung einberufen, bei der ein "Interventionsplan" beschlossen wurde, wie das Büro des griechischen Premiers mitteilte - ohne Details zu nennen.

Nach Angaben der griechischen Finanzpresse wird eine sogenannte Bad Bank erwogen. In diese könnten Kreditgeber ihre "faulen Kredite" auslagern und so ihre Bilanzen entlasten. Grundsätzlich möglich wäre, dass diese Bad Bank an Investoren Anleihen verkauft, von denen einige vom Staat garantiert würden. Es geht um faule Kredite in den Bankbilanzen im Umfang von gut 88 Milliarden Euro.

Vom Kurseinbruch am stärksten betroffen war die größte Bank des Landes, die Piräus Bank. Vize-Premier Giannis Dragasakis sagte im Staatsfernsehen (ERT): "Spekulanten sind zurzeit am Werk. "Am Donnerstag entspannte sich die Lage wieder.

14:15 Uhr

Danske Bank: USA ermitteln in Geldwäsche-Affäre

Der Sonderausschuss des EU-Parlaments zur Finanzkriminalität will ebenfalls Klarheit im Geldwäsche-Skandal der Danske Bank. Im November soll ein Whistleblower aussagen.

Der Sonderausschuss des EU-Parlaments zur Finanzkriminalität will ebenfalls Klarheit im Geldwäsche-Skandal der Danske Bank. Im November soll ein Whistleblower aussagen.

REUTERS

Der Geldwäsche-Fall bei der Danske Bank hat nun auch die US-Behörden auf den Plan gerufen. Die größte dänische Bank habe Auskunftsersuchen wegen eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens des US-Justizministeriums erhalten, bestätigt das Institut.

Danske Bank
Danske Bank 27,79

Investoren befürchten hohe Strafen. An der Börse fallen die Aktien der Danske Bank zuletzt um drei Prozent auf 160 Dänische Kronen - den niedrigsten Stand seit Januar 2015. "Wir denken, dass ein Strafe von sechs Milliarden Dollar bereits im Aktienkurs eingepreist ist", schrieb Jefferies-Analyst Kapilan Pillai.

Wegen der milliardenschweren Geldwäsche-Affäre ermitteln verschiedene Behörden bereits seit einiger Zeit in Dänemark, Estland und Großbritannien. Eine interne Untersuchung der Danske Bank hatte ergeben, dass der größte Teil des zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Summe von 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei. Auf einer Liste tauchten dabei vor allem britische und russische Firmen auf.

Die Angst vor einer Ausweitung des Geldwäsche-Skandals drückt auch die Aktien großer skandinavischer Banken. Laut der schwedischen Swedbank und der größten skandinavischen Bank Nordea gibt es bei ihnen jedoch noch keine laufenden Untersuchungen der Behörden wegen Geldwäsche im Baltikum.

13:17 Uhr

US-Zinsen auf höchstem Stand seit 2011

Starke Konjunkturdaten und Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, die US-Notenbank könnte in ihrer Zinspolitik von neutral auf leicht restriktiv gehen, haben die Kapitalmarktzinsen in den USA stark steigen lassen.

10-jährige US-Anleihen
10-jährige US-Anleihen 103,17

Nach einem deutlichen Zuwachs am Mittwoch stieg der Zins für zehnjährige amerikanische Staatsanleihen heute über die Marke von 3,2 Prozent. Es ist das erste Mal seit 2011, dass dieses Niveau überschritten wird.

Die Entwicklung ist wegen der großen Relevanz der USA für die globale Konjunktur und das Finanzsystems von großer Bedeutung. Der Zinsanstieg erfasste auch Asien und Europa. In vielen Industrie- und Schwellenländern stiegen die Kapitalmarktzinsen ebenfalls kräftig an.

In Deutschland bewegten sich zehnjährige Bundesanleihen mit bis zu 0,54 Prozent und damit 0,07 Prozentpunkte höher als am Vortag.

Eine wichtige Faustformel ist: Steigt das Niveau des Kapitalmarktzinses, sinken die Kurse für die Anleihen, umgekehrt steigen die Renditen, weil die Nachfrage nach diesen Anleihen nachlässt, denn die neu emittierten Anleihen haben einen hohen Nominalzins und sind daher für den Anleger attraktiver. Umgekehrt steigen die Kurse von Anleihen bei einem sinkenden Kapitalmarktzins.

11:56 Uhr

Bafin alarmiert wegen Kurssturz bei Gerry Weber

Der Kurssturz der Aktien des westfälischen Modekonzerns Gerry Weber Ende September beschäftigt die Finanzaufsicht Bafin.

Es sei eine routinemäßige Überprüfung eingeleitet worden, schreibt die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf eine Sprecherin. In der Xetra-Schlussauktion am 21. September waren mehr als 600.000 Gerry-Weber-Papiere gehandelt worden - 95 Prozent des Tagesumsatzes. 45 Minuten später berichtete der Branchendienst "debtwire", dass die Modefirma ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben habe.

Erst nach der Meldung, etwa vier Stunden später, informierte Gerry Weber seine Aktionäre darüber. Das hatte das Unternehmen ursprünglich vermeiden wollen und sich von der Ad-hoc-Pflicht befreien lassen. Nach dem debtwire-Bericht blieb dem Konzern dann aber keine andere Wahl.

Als die Börsen am folgenden Montag wieder öffneten, brach der Aktienkurs um mehr als 25 Prozent ein. "Die Firma sollte durch das 'Leak' sturmreif geschossen werden", zietiert die "Wirtschaftswoche" einen Insider. Ein Gerry-Weber-Sprecher wollte die Vorgänge nicht kommentieren, betonte aber, das Unternehmen sei seinen Veröffentlichungspflichten nachgekommen.

11:38 Uhr

Rohstoff-Abbau im All? Airbus–Chef Enders ist dafür

Auf der Erde werden Rohstoffe knapp. Deshalb nimmt die Wirtschaft Ressourcen auf fernen Himmelskörpern in den Blick.

Auf der Erde werden Rohstoffe knapp. Deshalb nimmt die Wirtschaft Ressourcen auf fernen Himmelskörpern in den Blick.

picture alliance / dpa

Weltraum-Bergbau, ja oder nein? Die Geister scheiden sich bei dem Thema ...

Airbus-Chef Tom Enders gehört zu der Fraktion, die keine Probleme mit dem Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden hat. "Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was daran unethisch sein soll, auf irgendwelchen Felsbrocken, die im Weltall rumtaumeln, Bodenschätze zu nutzen", sagte der Manager dem "Spiegel".

Während andere Nationen sich anschickten, daraus ein Geschäft zu machen, müssten in Deutschland immer erst Ethikkommissionen eingesetzt werden. Enders will am Abend auf dem weltgrößten Raumfahrtkongress IAC in Bremen über die Chancen der Wirtschaft im Weltraum sprechen.

Tom Enders: Auf zu neuen Welten.

Tom Enders: Auf zu neuen Welten.

(Foto: imago/ZUMA Press)

An Technologien zur Rohstoffgewinnung im All arbeitet Airbus nach seinen Angaben aber aktuell nicht. "Dafür gibt es näherliegende Ziele, zum Beispiel den Mond", sagte er. "Es ist einstweilen schon ambitioniert genug, zum Mond zurückzukehren und den Mond als Basis für andere Missionen zu nutzen." Aber auch für solche Geschäfte habe Airbus noch keine Strategie. Das sei ein langfristiges Ziel und passe nicht in einen Fünfjahresplan. Trotzdem hält Enders aber eine Reform der europäischen Weltraumpolitik für notwendig.

11:07 Uhr

EuGH-Urteil: Deutschland im Kühlmittelstreit zu lax

Im Daimler-Kühlmittelstreit hat Deutschland gegen EU-Richtlinie verstoßen. Das entschied der Europäische Gerichtshof heute. Der Umgangs der Regierung mit der Autoindustrie war demnach zu lax. Die Bundesrepublik habe es versäumt, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass ein klimaschädliches Treibhausgas in Klimaanlagen von mehr als 133.000 Daimler-Fahrzeugen nicht mehr verwendet wird, urteilte der Europäische Gerichtshof. 

Daimler
Daimler 74,04

Damit gaben die Luxemburger Richter in Teilen einer Klage der EU-Kommission statt, die für die Verfolgung von Verstößen gegen EU-Recht zuständig ist. Eine Strafe gibt es nicht, Deutschland muss jedoch die eigenen Gerichtskosten tragen sowie die Hälfte der Kosten der EU-Kommission.

Die Brüsseler Behörde hatte 2014 ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil es den Einsatz des nach EU-Recht für neue Modelle verbotenen Treibhausgases R-134a in Klimaanlagen zugelassen hatte. Erst im März 2017 - also mehr als zwei Jahre nach Ablauf der Frist von zwei Monaten, die die EU-Kommission gesetzt hatte - ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt eine Umrüstung an.

Daimler entschloss sich nach dem langen Hin und Her, ab 2017 das neue Kältemittel einzusetzen. Gleichzeitig entwickelte der Autobauer Klimatechnik unter Einsatz von Kohlendioxid als Kältemittel, was als umweltschonender gilt.

10:44 Uhr

Mega-Zinsaufschläge schrecken Italien nicht

Die italienische Regierung wandelt was die Finanzen betrifft weiterhin abseits des Pfades der Tugend und schert sich nicht um die Konsequenzen ...

Nach den Worten des stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini will sie ihren umstrittenen Haushaltskurs selbst bei einem drastischen Anstieg der Risikoaufschläge für heimische Staatsanleihen nicht verlassen.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 95,40

Das gelte auch, wenn der Abstand zu der für die Euro-Zone maßgeblichen zehnjährigen deutschen Bundesanleihe auf vier Prozentpunkte wachse, sagte der Chef der rechten Lega dem Radiosender RAI. Der Etat für das kommende Jahr sehe 16 Milliarden Euro für das Grundeinkommen und die Senkung des Renteneintrittsalters vor.

Die EU-Kommission kritisiert die Pläne für eine kostspielige Umsetzung von Wahlversprechen in dem hoch verschuldeten Land.

10-jährige Bundesanleihen
10-jährige Bundesanleihen 110,37

Derzeit liegt der Zins für die zehnjährige italienische Staatsanleihe bei mehr als drei Prozent, der für die Bundesanleihe dagegen nur bei gut 0,5 Prozent. Je höher der Zins, desto teurer werden neue Schulden, was den Handlungsspielraum der Regierung wiederum zusätzlich einschränkt.

Hier mehr zum aktuellen Haushaltsstreit

10:27 Uhr

Durst auf Wasser: Nestle will noch einen Schluck nehmen

Nestle hat den Markt als Wachstumsfeld auserkoren.

Nestle hat den Markt als Wachstumsfeld auserkoren.

Nestle gehört einem Zeitungsbericht zufolge zu den Interessenten für einen Einstieg bei der Mineralwasserfirma IDS Borjomi. Die Alfa Group wolle ihren Anteil an der in Georgien, der Ukraine und Russland präsenten Firma verkaufen, berichtete die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Insider.

Nestle
Nestle 94,34

Diesbezüglich liefen Gespräche mit Nestle, die weit fortgeschritten seien, erklärte einer der Insider. Zu den Interessenten zähle auch  Coca Cola. Bei einem Komplettverkauf könnte der Deal einem Experten zufolge ein Volumen von bis zu 630 Millionen Dollar haben.

Nestle ist als weltgrößter Nahrungsmittelkonzern mit Marken wie Vittel, Perrier oder San Pellegrino bereits im Wassergeschäft vertreten.

10:04 Uhr

Studie: Der profitabelste Autobauer kommt aus … ?

Putzen, bis alles glänzt und schimmert: Im Foyer der Geely-Zentrale in Hangzhou kümmert sich eine Mitarbeiterin um letzte Staubfusseln.

Putzen, bis alles glänzt und schimmert: Im Foyer der Geely-Zentrale in Hangzhou kümmert sich eine Mitarbeiterin um letzte Staubfusseln.

REUTERS

Da wollen wir mal nicht lange fackeln, sondern das Geheimnis gleich lüften. Für den Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer ist der chinesische Autobauer Geely ganz klar der "Profitabilitäts-Star der Autobranche".

Geely Automobile
Geely Automobile 1,07

Obwohl das durchschnittliche Geely-Fahrzeug nur 9529 Euro koste, blieben dem Unternehmen 14,4 Prozent vom Umsatz als Gewinn vor Zinsen und Steuern. Das sei weit mehr als bei BMW, Toyota, VW, PSA-Opel oder anderen Branchengrößen.

Geely habe im ersten Halbjahr 766.630 Neuwagen verkauft - 99 Prozent davon in China. "Auch das trägt zur guten Marge bei Geely bei, denn noch lassen sich in China eben bessere Preise als in anderen Märkten durchsetzen", erklärt Dudenhöffer in einer Studie.

Der VW-Konzern, größter Autobauer der Welt, kam auf eine Gewinnmarge von 8,2 Prozent im Autogeschäft. Geely ist Teil der Zhejiang Geely Holding, zu der auch Volvo Cars, London EV-Taxi, Lotus und 10 Prozent der Daimler-Aktien gehören.

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09:31 Uhr

Ende einer Ära: Gerry Weber macht den Überflieger

Die Aktien von Gerry Weber reagieren euphorisch auf den Rückzug des letzten Mitglieds der Gründerfamilie.

Die Aktien von Gerry Weber reagieren euphorisch auf den Rückzug des letzten Mitglieds der Gründerfamilie.

picture alliance/dpa

Spekulationen über schneller steigende Zinsen in den USA drücken die deutsche Börse ins Minus. Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 12.236 Punkte.

Investoren schichten ihr Geld verstärkt um in festverzinsliche Anlagemöglichkeiten wie Anleihen, da sie sich dort auf längere Sicht höhere Renditen versprechen.

Unterstützung erhalten die Aktienmärkte aus Italien. Die Regierung in Rom kam ihren Kritikern im Streit über die Haushaltspläne entgegen. 2019 soll die Neuverschuldung zwar 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, in den zwei Jahren danach soll sie aber niedriger ausfallen als bisher geplant.

Gefragt am Aktienmarkt sind vor allem Aktien von Banken, denen höhere Zinsen zugute kommen. Die Deutsche Bank ist am Morgen mit einem Kursplus von 1,2 Prozent größter Dax-Gewinner. Die Titel der im MDax notierten Commerzbank rücken 2,3 Prozent vor.

Die Aktien des unter Druck stehenden Damenmodekonzerns Gerry Weber profitieren von dem am Dienstag angekündigten Wechsel an der Firmenspitze und schießen um 15 Prozent in die Höhe. Der Sohn von Firmengründer Gerhard Weber, Ralf Weber, tritt nach gut vier Jahren im Amt Ende des Monats zurück, den Posten übernimmt Vertriebsvorstand Johannes Ehling.

Guten Morgen! Es sind die üblichen Verdächtigen, die Marktbeobachter heute Morgen im Blick haben: Tages-Thema ist die US-Konjunktur und die Geldpolitik der Fed. Und auch Italien lässt Marktbeobachter nicht los. Darüber hinaus stehen auch die Autobauer wieder im Fokus. Mein Name ist Diana Dittmer und ich begleite Sie durch den heutigen Börsen-Tag.

08:53 Uhr

Zeitung: Italien kalkuliert mit optimistischer Prognose

Die italienische Regierung legt ihren umstrittenen Haushaltsplänen eine optimistische Wachstumsprognose zugrunde. Die Koalition aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechter Lega rechne im nächsten Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent, berichtete die Zeitung "Il Sole 24 Ore".

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(Foto: picture alliance / dpa)

Demnach peilt die Regierung in Rom für 2020 ein BIP-Plus von 1,6 und für 2021 von 1,4 Prozent an. Damit ist die Regierung zuversichtlicher als die Vorgängerregierung, die im April ein BIP-Plus von 1,4 Prozent für 2019 veranschlagt hatte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht lediglich von einem Wachstum der Wirtschaft von 1,0 Prozent aus.

Am Mittwoch war die Regierung ihren EU- und Euro-Partnern in dem Haushaltsstreit etwas entgegengekommen.

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08:45 Uhr

Nikkei rutscht unter 24.000-Punkte-Marke

Die Rekordlaune an der Wall Street hat Börsianer in Asien kalt gelassen. In Japan sicherten sich Anleger nach der jüngsten Nikkei-Rally auf ein 27-Jahres-Hoch Gewinne. Der Leitindex Nikkei schloss 0,6 Prozent tiefer bei 23.975 Punkten.

"Investoren haben zunehmend Sorgen, dass die Aktienmärkte in Japan überkauft sind", sagte Analyst Hikaru Sato vom Brokerhaus Daiwa Securities. Auch an den Börsen in Hongkong und Südkorea ging es bergab. Die Aktienmärkte in China blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Einer der wenigen Gewinner in Japan war Toyota mit einem Kursplus von 0,6 Prozent. Der Autobauer will gemeinsam mit dem japanischen Technologiekonzern Softbank selbstfahrende Autos entwickeln. Softbank-Aktien rückten um 1,3 Prozent vor.

Gefragt waren auch Aktien von Versicherungskonzernen wie Dai-ichi Life Holdings und Mitsui Financial. Ihre Titel legten 3,4 und 2,7 Prozent zu. Börsianern zufolge profitierten sie von steigenden Zinserhöhungsspekulationen in den USA.

08:13 Uhr

Ölpreise unterbrechen Aufwärtsfahrt

Brent Rohöl
Brent Rohöl 88,46

Die Ölpreise haben ihre am Vortag erzielten Gewinne weitgehend gehalten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 86,14 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Vortag. Damit kostete Nordseeöl weiterhin so viel wie seit Ende 2014 nicht mehr. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 14 Cent auf 76,26 Dollar. Am Mittwoch hatten die Ölpreise deutlich zugelegt.

Ein starker Anstieg der US-Lagerbestände an Rohöl wurde am Markt größtenteils ignoriert. Laut Händlern überwiegen die Ängste vor einem weiter rückläufigen Ölangebot. Hauptgründe sind die krisenbedingt fallende Produktion in Venezuela und die durch US-Sanktionen sinkenden Rohölexporte Irans. Die Sanktionen gegen den drittgrößten Förderer im Ölkartell Opec treten zwar erst Anfang November in Kraft, die Auswirkungen sind aber schon jetzt zu spüren.

08:00 Uhr

Eurokurs sinkt auf Stand von Mitte August

Der Euro hat am Morgen weiter nachgegeben. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1475 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig Mitte August. Bereits am späten Vorabend war der Euro unter die Marke von 1,15 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,1548 Dollar festgesetzt.

Nicht nur der Euro, auch andere bedeutende Währungen stehen derzeit unter Druck. Ausschlaggebend ist der zunehmend stärkere US-Dollar, der von steigenden amerikanischen Kapitalmarktzinsen profitiert. Gründe für das steigende Zinsniveau sind die robuste Wirtschaftsentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt und - daran anknüpfend - die Erwartung weiterer Zinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank Fed.

07:40 Uhr

Gute Stimmung verpufft - Dax vorbörslich im Minus

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Anstieg der Renditen dürfte heute auch die europäischen Aktienmärkte belasten. Die Renditen der zehnjährigen US-Bonds liegt mit 3,18 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011, mit dem Sprung über die Marke von 3,10 Prozent hat sie aus technischer Sicht ein Verkaufssignal für die Anleihen erzeugt. In Japan steigt die Rendite der entsprechenden Laufzeiten deutlich über das Notenbank-Ziel.

Der Dax notierte vorbörslich 0,4 Prozent tiefer bei 12.238 Punkten.  Mehrere US-Notenbanker, darunter nach US-Börsenschluss auch Jerome Powell, haben angedeutet, die Fed könnte von neutral auf restriktiv gehen. "Der Markt dürfte nun erst einmal auf den großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag warten, um sich ein Bild von der Lage zu machen", sagt ein Händler.

Der ADP-Arbeitsmarktbericht war am Mittwoch deutlich stärker als erwartet, und der ISM für den Dienstleistungsbereich ist auf Rekordniveau gestiegen. "Die gute Stimmung in Europa verpufft", sagt ein weiterer Händler. Am Mittwoch hatten sich die Kurse erholt, auch mit Berichten, Italien könnte ab 2020 das Defizit wieder herunterfahren.

05:52 Uhr

Gewinnmitnahmen drücken Japans Nikkei

Nikkei
Nikkei 38.460,08

Gewinnmitnahmen haben den japanischen Nikkei-Index belastet. Der Leitindex verlor in einem wechselvollen Handel 0,2 Prozent auf 24.054 Zähler. Das Börsenbarometer war zuletzt auf den höchsten Stand seit 27 Jahren geklettert. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,2 Prozent auf 1806 Punkte.

Die Aktien von Toyota legten um bis zu 2,2 Prozent zu, nachdem Reuters unter Berufung auf Insider berichtet hatte, dass der Autobauer mit dem japanischen Technologiekonzern Softbank selbstfahrende Autos entwickeln will. Die Titel von Softbank gewannen 3,3 Prozent.

Am Devisenmarkt in Fernost notierte der Euro mit 1,1476 US-Dollar wieder etwas schwächer. Der Dollar stieg nach unerwartet guten US-Konjunkturdaten gegenüber der japanischen Währung mit 114,55 Yen auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Der Schweizer Franken notierte bei rund 0,9923 Franken je Dollar und bei 1,1381 Franken je Euro.

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