Donnerstag, 29. November 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper
17:57 Uhr

Dax rutscht nach Berg- und Talfahrt minimal ins Minus

DAX
DAX 17.737,36

Der Dax kann sich nicht in der Gewinnzone halten. Kurz vor Wochenschluss steht ein Minus von 0,01 Prozent auf 11.298 Punkte. Dabei hatte die Aussicht auf eine weniger strikte Geldpolitik in den USA den deutschen Leitindex im Tageshoch schon über die Marke von 11.400 Punkte getrieben. Die Zuversicht der Anleger nahm im weiteren Handelsverlauf allerdings schrittweise ab.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 14,95

Zu Handelsbeginn notiert die Aktie der Deutschen Bank noch im Plus, zum Handelsschluss liegt sie als größter Verlierer mit fast 4 Prozent im Minus. Für Verunsicherung sorgt, dass Gebäude der Deutschen Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche durchsucht wurden. Es geht nach Aussage der Bank dabei um einen Sachverhalt mit Bezug zu den "Panama Papers". Die Ermittlungen richten sich laut Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitarbeiter sowie andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche der Bank.

Auch Bayer drehen nach einem kurzen Aufwärtsschub ins Minus. Der für das kommende Jahr in Aussicht gestellte Gewinn je Aktie von 6,80 Euro liege deutlich unter Erwartungen, so ein Händler. Die Konsensschätzung liegt bei 7,40 Euro. "Zudem sind die Einmalbelastungen sehr hoch", sagt ein Händler zum Stellenabbau. Der Kurs verliert 0,7 Prozent auf 63,77 Euro, nachdem sie unmittelbar nach der Ankündigung eines neuen Sparprogramms noch um 4 Prozent nach oben gesprungen waren.

16:14 Uhr

Abercrombie & Fitch übertrifft Erwartungen

Nach der Rally zur Wochenmitte legt die Wall Street eine Verschnaufpause ein. Der Dow Jones fällt im frühen Handel um 0,2 Prozent auf 25.306 Punkte. Am Mittwoch hatte er 2,5 Prozent gewonnen, nachdem Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell Spekulationen auf eine behutsamere Gangart der Notenbank bei den Zinserhöhungen ausgelöst hatten.

Micron notieren ein Prozent schwächer. Die Aktien des Chipherstellers hatten am Mittwochabend 4,6 Prozent zugelegt, nachdem auf einer Investorenkonferenz Micron-Chef Sanjay Mehrotra die Geschäftsprognose präzisiert hatte.

Gesucht sind die Aktien von Abercrombie & Fitch, die um 24 Prozent in die Höhe schnellen. Die US-Modefirma mit der Filialkette Hollister überrascht die Anleger mit einer Umsatzprognose für das Weihnachtsquartal, die über den Erwartungen von Analysten lag.

15:47 Uhr

Stellenabbau bei Bayer trübt Stimmung von Anlegern

Bayer
Bayer 26,36

Milliardenabschreibungen im Zuge des geplanten Bayer-Konzernumbaus trüben die Stimmung der Anleger. Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns steigen nach Ankündigung eines Sparprogramms mit einem Abbau von rund 12.000 Stellen zunächst um bis zu 3,9 Prozent.

Kurz darauf geraten die Papiere jedoch unter Druck und drehen ins Minus. Bei hohen Umsätzen liegen sie am Nachmittag mit 63,61 Euro rund ein Prozent schwächer. Vor der Mitteilung des Konzerns hatten sie rund 1,4 Prozent höher notiert.

Den Anlegern seien vor allem die hohen Abschreibungen ein Dorn im Auge, sagen Börsianer. "Das ist nicht so überzeugend", urteilte ein Aktienhändler.

15:18 Uhr

Ölpreis erholt sich etwas

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,39

In der Hoffnung auf ein Ende der Ölschwemme decken sich Anleger wieder mit diesem Rohstoff ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich nach anfänglichen Verlusten um 1,2 Prozent auf 59,47 Dollar je Barrel.

Branchen-Insidern zufolge ist Russland für eine Drosselung der Fördermengen offen. Allerdings verhandele man mit Saudi-Arabien noch über Zeitplan und Umfang. Das Königreich berät in der kommenden Woche mit den anderen Mitgliedern des Exportkartells Opec über die Fördermengen.

14:55 Uhr

Sixt will von Marktgerüchten nichts wissen

Sixt
Sixt 90,85

Deutschlands größter Autovermieter Sixt dementiert Meldungen über eine mögliche Übernahme des US-Konkurrenten Hertz strikt. "Aktuelle Marktspekulationen und Medienberichte in den USA, die Sixt SE habe Interesse an der Übernahme von Hertz, entbehren jeder Grundlage und sind falsch", stellt Sixt klar. An der Börse legt die Sixt-Aktie daraufhin zu, die Hertz-Aktie gibt nach.

Sixt wächst derzeit im In- und Ausland stark und peilt für dieses Jahr 10 Prozent mehr Umsatz und gut 15 Prozent mehr Gewinn an. In den USA will Sixt seine Vermietflotte nächstes Jahr um ein Viertel auf 25.000 Autos aufstocken. Geht es nach Konzernchef Erich Sixt, wird der US-Markt für viele Jahre ein Wachstumstreiber des Konzerns sein.

14:04 Uhr

Job-Kahlschlag bei Gerry Weber und Esprit

Im hart umkämpften deutschen Modehandel bahnt sich ein weiteres Ladensterben an. Die angeschlagenen Textilhersteller Gerry Weber und Esprit wollen ihr in den vergangenen Jahren mit hohen Kosten aufgebautes eigenes Ladennetz verkleinern und zahlreiche Stellen abbauen. Dies bekräftigen die Konzernchefs in Interviews des Branchenmagazins "Textilwirtschaft".

  • Der neue Gerry-Weber-Chef Johannes Ehling sagt: "Es wird einen signifikanten Stellenabbau geben. (...) Außerdem werden wir etliche eigene unprofitable Läden schließen."
  • Die Modefirma aus der westfälischen Provinz, zu der auch die Marken Taifun, Samoon und Hallhuber gehören, kämpft mit Umsatzeinbrüchen und roten Zahlen. Außerdem drücken hohe Schulden auf die Bilanz.
  • "Wir müssen mit weniger Umsatz mehr Gewinn machen. Und mit weniger Mitarbeitern mehr arbeiten", beschrieb Ehling das Problem.
  • Auch der neue Esprit-Chef Anders Kristiansen will den Rotstift ansetzen. "Wir werden in diesem und im nächsten Geschäftsjahr weitere Läden schließen und verkleinern", kündigte er an.
  • Das Unternehmen brauche nicht so viele eigene Marken-Shops, wie es aktuell besitze. Außerdem müssten rund 40 Prozent der Mitarbeiter weltweit, die nicht in den Stores beschäftigt seien, gehen, bekräftigte er frühere Angaben.
13:33 Uhr

Qualcomm investiert in die Zukunft

Qualcomm
Qualcomm 147,36

Der US-Chiphersteller Qualcomm verstärkt mit einem neuen Investmentfonds sein Engagement im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Die erste Investition des 100 Millionen US-Dollar schweren Fonds ist in Anyvision, ein Startup zur Gesichts-, Körper- und Objekterkennung, bei dem auch Bosch engagiert ist. Das Investment "baut auf unsere lange Historie erfolgreicher KI-Investitionen auf", darunter Cruise Automation, Brain Corp und Clarifai, wie Qualcomm mitteilte.

Die Märkte von Anyvision umfassen öffentliche Sicherheit, Flughäfen, Sportveranstaltungen, Banken und "Smart Cities". Nach Angaben des Unternehmens hat seine Plattform "Better Tomorrow" auch kommerzielle Anwendungen. So kann sie etwa Händlern Informationen über "Heavy Shoppers", also besondere kauffreudige Kunden, bereitstellen. Im Februar hatten Anyvision und Nvidia eine Kooperation im Bereich der Überwachungskameras angekündigt.

12:30 Uhr

Im Zuge des Brexit: So viel Geld verliert London an Frankfurt

London wird Vermögenswerte zwischen 750 und 800 Milliarden Euro an Frankfurt verlieren, weil Banken im Zuge des Austritts von Großbritannien aus der Europäischen Union Teile ihres Geschäfts in die EU verlagern müssen. Zu dieser Einschätzung kommt die Lobbygruppe Frankfurt Main Finance.

  • Das Gros dieser Summe dürfte bis Ende März nächsten Jahres transferiert werden, erwartet Geschäftsführer Hubertus Väth.
  • "Dabei wird es aber nicht bleiben", glaubt er jedoch. Wegen der weiter bestehenden Unwägbarkeiten rund um den Brexit dürften die meisten Institute zunächst nur Minimallösungen bevorzugen. "Danach wird es erhebliche Zweitrundeneffekte geben."

30 Banken haben sich für Frankfurt als neuen EU-Hauptsitz entschieden. Einige der großen Finanzinstitute, darunter Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley, wollen ihre Aktivitäten aber in mehrere europäische Städte verlagern, darunter auch Paris und Dublin. Auch hier werde Frankfurt profitieren, sagte Väth. Insgesamt 37 Institute haben bei der EZB neue Lizenzen beantragt. Väth bestätigte die Einschätzung seiner Organisation, dass im Zuge des Brexit insgesamt 10.000 Arbeitsplätze in der Finanzbranche nach Frankfurt verlagert werden könnten.

11:56 Uhr

Mitsubishi zu Schadenersatz-Zahlungen verurteilt

Mitsubishi Heavy Industries (MHI)
Mitsubishi Heavy Industries (MHI) 8,20

Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats weist der Oberste Gerichtshof in Südkorea ein japanisches Unternehmen an, Schadenersatz an ehemalige koreanische Zwangsarbeiter zu zahlen. Das Gericht bestätigt nach Berichten südkoreanischer Sender die Urteile eines Berufungsgerichts, wonach der Schwerindustriekonzern Mitsubishi Heavy Industries jeweils mehrere Zehntausend Euro Schmerzensgeld und unbezahlte Löhne für 28 ehemalige Zwangsarbeiter zahlen soll.

Im Fall eines inzwischen gestorbenen Opfers soll das Geld an Hinterbliebene gehen. Es ging um zwei getrennte Verfahren gegen Mitsubishi. Während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) über Korea und des Zweiten Weltkriegs hatten japanische Unternehmen nach Schätzungen Hunderttausende Koreaner in Japan zur Arbeit gezwungen.

Das Oberste Gericht wies erneut das Argument der Unternehmen und der japanischen Regierung zurück, mit dem Normalisierungsvertrag von 1965 zwischen beiden Ländern seien auch die Schadenersatzansprüche früherer Zwangsarbeiter abgegolten. Der japanische Außenminister Taro Kono bezeichnete laut der Nachrichtenagentur Kyodo die Urteile als "extrem bedauerlich".

11:13 Uhr

Kartellamt knöpft sich Amazon vor

Amazon
Amazon 174,62

Das Bundeskartellamt nimmt den Online-Riesen Amazon ins Visier. Die Behörde habe ein Missbrauchsverfahren gegen den US-Konzern eingeleitet, teilten die Wettbewerbshüter mit.

  • Im Mittelpunkt steht dabei amazon.de, der mit Abstand größte Online-Marktplatz in der Bundesrepublik. Das Kartellamt wolle die Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon gegenüber den Händlern dort untersuchen.
  • Denn Amazon nimmt eine Doppelrolle ein - der US-Konzern ist selbst der mit Abstand größte Online-Händler in Deutschland und betreibt dazu noch einen Internet-Marktplatz, auf dem Waren anderer Anbieter verkauft werden.

Die Kartellwächter gehen Beschwerden von Händlern nach, die Waren auf dem Marktplatz anbieten. Sie arbeiten dabei auch mit der EU-Kommission zusammen. "Wir werden prüfen, ob Amazon seine Marktposition zu Lasten der auf dem Marktplatz tätigen Händler ausnutzt", kündigte Kartellamtschef Andreas Mundt an: "Die Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon gegenüber den Händlern werden damit umfassend auf den Prüfstand gestellt." Von Amazon war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

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10:36 Uhr

Razzia bei der Deutschen Bank: Anleger nehmen Reißaus

Deutsche Bank
Deutsche Bank 14,95

Im Zuge der Durchsuchung bei der Deutschen Bank durch Staatsanwaltschaft und BKA verliert die Aktie 3,2 Prozent. In der Spitze fällt sie um über 4 Prozent zurück und bricht auf 8,17 Euro ein. Durchsucht werden dabei Standorte in Frankfurt, Eschborn und Groß-Umstadt. Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt geht es um den Verdacht der Beihilfe bei der Gründung von Offshore-Gesellschaften. Die Ermittlungen richten sich den Angaben zufolge gegen zwei 50- bzw. 46-jährige Mitarbeiter sowie andere bislang nichtidentifizierte Verantwortliche des Unternehmens.

Den Beschuldigten wird in dem Zusammenhang vorgeworfen, es pflichtwidrig unterlassen zu haben, vor der im April 2016 erfolgten Veröffentlichung der "Panama Papers" Geldwäscheverdachtsanzeigen gegen die in die Steuerhinterziehung eingebundenen Offshore-Gesellschaften sowie deren wirtschaftlich Berechtigte zu erstatten, obwohl bereits seit Beginn der jeweiligen Geschäftsbeziehungen ausreichende Anhaltspunkte dafür vorlagen. Über eine zum Konzern gehörende Gesellschaft mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln sollen allein im Jahr 2016 über 900 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von 311 Millionen Euro betreut worden sein.

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10:21 Uhr

Würden britische Banken einen No-Deal-Brexit überstehen?

Britisches Pfund / Euro
Britisches Pfund / Euro 1,16

Das britische Bankensystem ist stark genug, um den Schock eines chaotischen Brexits zu überstehen, teilte die Bank of England (BoE) mit. Zuvor hatten alle großen Banken des Landes den jährlichen Stresstest der Notenbank bestanden.

Keine der sieben getesteten Großbanken muss ihre Kapitalquoten als Ergebnis des Tests stärken, bei dem die Art von schweren wirtschaftlichen Schocks simuliert worden war, die mit einem Austritt Großbritannien aus der EU ohne Abkommen einhergehen könnte.

Darüber hinaus veröffentlichte die Bank of England Prognosen über die Auswirkungen eines "No Deal"-Brexits ohne Übergangsfrist und kam zu dem Ergebnis, dass selbst dann die Banken des Landes in der Lage seien, weiterhin Kredite an Haushalte und Unternehmen zu vergeben.

Als Folge eines harten Brexits sieht die BoE allerdings massive Kursverluste für das Pfund und eine Wachstumsverlangsamung. Im Falle eines harten, also ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU, würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende 2023 um 7,75 Prozent niedriger sein als im November von der Notenbank prognostiziert. Im Vergleich zu einem Szenario ohne Brexit-Votum wäre es sogar 10,5 Prozent geringer.

Die mögliche Pfund-Abwertung bezifferte die Notenbank für das "disorderly" Szenario auf 25 Prozent, für einen disruptiven Austritt immerhin noch auf 15 Prozent. In beiden Fällen gäbe es keine Vereinbarung mit der EU und auch keine Übergangsphase. Würde es dagegen zu einem geregelten Vertrag mit der EU kommen, könnte der Wertverlust des Pfund auf 5 Prozent begrenzt werden. Der Stresstest der Bank of England sei besser als befürchtet ausgegangen, heißt es im Handel, davon sollten die dortigen Banken profitierten.

09:59 Uhr

Tele Columbus schießt nach oben

Die Anleger von Tele Columbus begrüßen die Rückkehr auf den Wachstumspfad im dritten Quartal. Die Aktien des im Kleinwerteindex SDax notierten Kabelnetzbetreibers legen zum Handelsstart um bis zu 13,5 Prozent auf 3,42 Euro zu. Allerdings sind die Papiere vergleichsweise günstig: In den vergangenen Monaten büßten die Anteilsscheine von Tele Columbus knapp zwei Drittel ihres Wertes ein und steuerten auf den größten Jahresverlust der Firmengeschichte zu.

  • Nach einem Rückgang im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse von Juli bis September wegen des wachsenden Geschäfts mit Geschäftskunden leicht um 3,6 Prozent auf fast 128 Millionen Euro.
  • Zugleich bestätigte die deutschlandweite Nummer drei unter den Kabelnetzbetreibern die Jahresprognose. Demnach wird mit stabilen Umsätzen und einem Betriebsergebnis (Ebitda) von mindestens 235 Millionen Euro gerechnet.
  • Im dritten Quartal sank der operative Gewinn wegen höherer Ausgaben für Kundenservice und Marketing und geringerer margenstarker Fernsehumsätze um rund 14 Prozent auf knapp 59 Millionen Euro.

Probleme bereitete der stark in der Wohnungswirtschaft verankerten Firma zuletzt vor allem die Integration der bereits vor gut drei Jahren übernommenen Rivalen Pepcom und Primacom, die sich länger als erwartet hinzog.

09:37 Uhr

Signale der US-Notenbank bringen Dax in Schwung

DAX
DAX 17.737,36

In der Hoffnung auf ein baldiges Ende der US-Zinserhöhungen decken sich Anleger mit deutschen Aktien ein. Der Dax legt zur Eröffnung 0,8 Prozent auf 11.386 Punkte zu. Genährt werden diese Spekulationen von jüngsten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell.

Er hatte am Mittwoch gesagt, die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 bis 2,25 Prozent liege "knapp unter" dem geschätzten neutralen Niveau, mit dem die weltgrößte Volkswirtschaft weder gefördert noch gebremst werde.

08:45 Uhr

Ölpreise stabilisieren sich auf niedrigem Niveau

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(Foto: imago/Gustavo Alabiso)

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 58,70 US-Dollar. Das waren sechs Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen leicht um elf Cent auf 50,40 Dollar.

Die Ölpreise haben sich damit nach starken Verlusten in den vergangenen Wochen auf niedrigem Niveau vorerst stabilisiert. Marktbeobachter sehen den Ölmarkt aber weiter unter Druck. Als Grund wird unter anderem die Förderpolitik Russlands genannt. Der wichtige Ölstaat signalisierte zuletzt wenig Bereitschaft zu einer Kürzung der Fördermenge. Ein knapper werdendes Ölangebot könnte dazu führen, dass die Preise wieder stärker steigen.

Außerdem wurde am Markt auf die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA verwiesen. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche gestiegen sind. Es war der zehnte wöchentliche Anstieg in Folge. Hohe Lagerbestände können ein Hinweis auf eine zu geringe Nachfrage oder ein zu hohes Angebot sein und belasten in der Regel die Ölpreise.

08:30 Uhr

Tokio schließt im Plus - Verluste in Shanghai

Eine Kursrally an der Wall Street hat die Anleger zum Einstieg in den japanischen Aktienmarkt ermuntert. In Tokio stieg der Nikkei-Index um 0,4 Prozent und schloss bei 22.262 Punkten. Der Index der Börse Shanghai büßte wegen des schwelenden Handelsstreits zwischen den USA und China dagegen 1,1 Prozent auf 2574 Zähler ein.

Die Analysten der ANZ Bank dämpften die Erwartungen an das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping im Rahmen des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industriestaaten und Schwellenländer am Wochenende. "Die Wahrscheinlichkeit, dass das Trump/Xi-Treffen ohne greifbare Lösung endet, ist relativ hoch."

In Japan hellten Spekulationen auf ein nahendes Ende der US-Zinserhöhungen die Stimmung der Anleger auf. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Mittwoch gesagt, die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 bis 2,25 Prozent liege "knapp unter" dem geschätzten neutralen Niveau, mit dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst werde. Damit habe der Markt eine Sorge weniger, sagte Anlagestratege Nobuhiko Kuramochi von der Investmentbank Mizhuo.

Gegen den Trend in Tokio fielen die Aktien von Mitsubishi Heavy um 1,3 Prozent. Der oberste Gerichtshof Südkoreas verdonnerte den japanischen Industriekonzern zur Zahlung von Entschädigungen an südkoreanische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs. Vor etwa einem Monat war Nippon Steel in einem ähnlichen Fall ebenfalls verurteilt worden.

07:51 Uhr

Infineon mit US-Vorlagen fester erwartet

Infineon
Infineon 29,92

Wie geht es der Infineon-Aktie? Diese wird heute in Frankfurt etwas fester erwartet - dank guter US-Vorgaben. Der Chip-Sektor im S&P-500-Index stieg um 2,2 Prozent.

Aktien von Micron kletterten sogar um 4,6 Prozent, was ein Händler auf eine etwas optimistischere Prognose für das erste Quartal zurückführt.

07:44 Uhr

Moderate US-Zinstöne: Analyst bleibt skeptisch

Nur kurzfristig dürften die überraschend moderaten Zinstöne aus den USA die Märkte nach oben treiben, sagt Thomas Altmann von QC Partners. Das Thema habe zwar "das Potenzial, der so lange ersehnte Trigger für eine Jahresendrally zu sein".

Jedoch gibt der Stratege auch zu bedenken, dass Fed-Chef Jerome Powell damit sicherlich nicht dem Druck von Donald Trump, sondern seiner eigenen Überzeugung folge: "Anleger sollten sich deshalb nicht übermäßig freuen. Wenn die Fed vom Gas geht, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine bevorstehende Abschwächung der Wirtschaft". Zumal der gemäßigte Ton mit erneuten Warnungen des Internationalen Währungsfonds vor einer konjunkturellen Abkühlung einhergehe.

Anlegern rät Altmann, heute auf die deutschen Inflationsdaten zu achten: "Wenn die Inflation auch in Deutschland ein Stück weiter in Richtung der 2-Prozent-Marke zurückgeht, nimmt das Handlungsdruck von der EZB. Sollte sich die Inflationsrate noch weiter nach oben von der 2-Prozent-Marke entfernen, wird der Druck auf die EZB massiv zunehmen".

07:32 Uhr

Euro präsentiert sich fester

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Euro hat im frühen Handel an die starken Kursgewinne vom Vortag angeknüpft und weiter zugelegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1386 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag deutlich niedriger auf 1,1284 Dollar festgesetzt. Auch der Euro profitierte von Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell.

Wenig bewegt zeigte sich das britische Pfund. Am Vorabend hatte die britische Notenbank eine Einschätzung zu möglichen Folgen des Brexits veröffentlicht. Demnach könnte ein ungeordneter EU-Austritt in Großbritannien die heftigste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg auslösen. Allerdings wären die britischen Großbanken nach Einschätzung der Bank of England für ein solches Szenario gerüstet.

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07:25 Uhr

Dank Powell: Dax wird zu Beginn fester erwartet

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(Foto: picture alliance/dpa)

Mit kräftig steigenden Kursen rechnen Händler in Europa zumindest zum Handelsstart. Die taubenhaft interpretierten Aussagen zum US-Zins von Fed-Chef Powell am Vorabend hatten die Märkte unvorbereitet getroffen. Der Dax notierte am Morgen vorbörslich 0,6 Prozent höher bei 11.368 Punkten.

Vom Frankfurter Leitindex wird allerdings eine schwächere Erholung erwartet. Der Futures schaffte es trotz der exzellenten US-Vorlagen am Mittwochabend nicht über den Widerstandsbereich von 11.400 Punkten. Das war ein Plus von 0,9 Prozent zum Kassaschluss - der Dow-Jones-Index sprang in dieser Zeit um 2,5 Prozent nach oben.

Für die Kursrally in den USA hatten Powells Aussagen in einem Wirtschaftsclub in New York gesorgt, der US-Zins befinde sich bereits knapp unter dem neutralen Niveau. Anfang Oktober hatte er dagegen gesagt, es sei noch "ein weiter Weg" bis zu diesem Punkt. Marktteilnehmer rechnen daher nun damit, dass im Jahr 2019 weniger Zinserhöhungen notwendig sein werden als bisher gedacht.

Finanzwerte werden daher europaweit fest erwartet - besonders aber die britischen Banken. Hier kommt noch der positive Stresstest der Bank of England dazu. Selbst einen chaotischen Brexit mit schweren Belastungen der Wirtschaft sollen sie angeblich überstehen. Keine der sieben getesteten Großbanken muss ihre Kapitalquoten erhöhen, was die Aktienkurse sonst belastet hätte.

06:21 Uhr

Fed-Chef sorgt für Kursplus in Tokio

Nikkei
Nikkei 37.068,35

Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell haben Anleger in Japan beruhigt und sie zum Einstieg bei Aktien bewogen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index legte um 0,7 Prozent auf 22.327 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix-Index gewann ebenfalls 0,8 Prozent auf 1666 Punkte.

Powell hatte die Furcht vor Zinserhöhungen als Konjunkturkiller gedämpft. Die aktuelle Leitzinsspanne liege knapp unter dem geschätzten neutralen Niveau, mit dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst werde, sagte er am Mittwoch. Dies wurde von vielen dahingehend aufgefasst, dass sich die Straffung der Geldpolitik dem Ende nähere.

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Daraufhin gab der US-Dollar am Devisenmarkt in Fernost nach. Zum Yen war der Greenback für 113,38 Yen zu haben. Im Gegenzug legte der Euro leicht auf 1,1377 Dollar zu. Der Schweizer Franken notierte bei 0,9923 Franken je Dollar und bei 1,1294 Franken je Euro.

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