Donnerstag, 27. Juni 2019Der Börsen-Tag

17:41 Uhr

Dax fährt vor G-20-Gipfel Achterbahn

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(Foto: picture alliance/dpa)

Spekulationen über den weiteren Verlauf des Handelskriegs zwischen den USA und China haben dem Dax ein stetiges Auf und Ab beschert. Der Handelstag begann verheißungsvoll, als die "South China Morning Post" meldete, US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping wollten sich beim G-20-Gipfel in Osaka am Wochenende vorübergehend auf einen Waffenstillstand einigen.

Am Mittag gab der Leitindex jedoch all seine Gewinne schlagartig wieder ab und drehte ins Minus, als klar wurde, dass Peking als Vorbedingung für neue Gespräche womöglich unerfüllbare Bedingungen stellt, wie etwa die Aufhebung des US-Boykotts von Huawei. Am Ende geht der Dax mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 12.271,03 Punkten aus dem Handel. Der MDax schließt bei 25.341,18 Zählern ebenfalls mit einem Plus von 0,2 Prozent. Der TecDax legt 0,7 Prozent zu auf 2836,35 Stellen.

Größter Gewinner ist die Bayer-Aktie, die mit einem Plus von rund 8,7 Prozent ihren größten Kurssprung in den letzten zehn Jahren verbucht. In der immer weiter eskalierenden Glyphosat-Krise hat der Aufsichtsrat nun die Notbremse gezogen und eine Sonderausschuss im Aufsichtsrat eingerichtet. Anleger werten das als Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Vergleich mir den Tausenden Klägern, die weltweit Schadenersatz von Bayer fordern.

16:42 Uhr

Neue Sicherheitslücke lässt Boeing-Aktie abstürzen

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(Foto: REUTERS)

Neue Sicherheitsprobleme bei seinen 737-Max-Jets bescheren Boeing ein Börsendebakel: Die Fehler müssten behoben werden, bevor das weltweite Startverbot für die Flieger aufgehoben werden könne, teilte die US-Luftsicherheitsbehörde FAA mit. Sie beschrieb das neue Problem nicht näher. Insidern zufolge wurde es bei Simulatortests entdeckt. Ob es durch ein Software-Update behoben werden könne oder nur durch technische Änderungen am Flugzeug, sei noch nicht klar.

Boeing teilte mit, man sei von der FAA aufgefordert worden, eine bestimmte Flugeigenschaft durch Software-Anpassungen zu ändern. Nach den Abstürzen zweier Maschinen, die wohl durch das automatische Stabilisierungssystem MCAS verursacht wurden, gerät der Flugzeugbauer damit weiter unter Druck. Die Boeing-Aktie verliert rund 2,5 Prozent. Vorbörslich waren die Aktien bis zu sechs Prozent gefallen.

16:00 Uhr

Wall Street gefangen zwischen Hoffen und Bangen

Entzückung und Entsetzen halten sich zur Eröffnung der US-Märkte die Waage: Einerseits spekulieren die Anleger auf Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits zwischen USA und China beim G20-Gipfel am Wochende im japanischen Osaka (10:58). Andererseits stellt Peking laut Medienberichten offenbar kaum erfüllbare Vorbedingungen für neue Gespräche (siehe 12:28). Und US-Konjunkturdaten deuten darauf hin, dass der zähe Konflikt nun erste Bremsspuren beim US-Wachstum hinterlässt (15:03).  

Entsprechend verhalten agieren die Investoren am Markt. Zur Eröffnung legt der Dow-Jones-Index der Standardwerte kaum nennenswert um 0.1 Prozent zu. Der S&P-500 klettert dagegen um 0,5 Prozent. Die Technologiebörse Nasdaq legt 0,4 Prozent zu.

15:03 Uhr

Maue Daten deuten auf Abschwung in USA hin

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(Foto: picture alliance / Andrew Gomber)

Das dürfte die Börsianer an der Wall Street zum Handelsbeginn in wenigen Minuten interessieren: Die US-Wirtschaft ist mit einer annualisierten Rate von 3,1 Prozent im ersten Quartal zwar weiterhin stark gewachsen. Der stockende Konsum deutet aber darauf hin, dass die Dynamik im zweiten Quartal schwer zu halten sein könnte.

Auch die Erstanträge in der US-Arbeitslosenversicherung deuten darauf hin: Sie haben in der Woche zum 22. Juni stärker als erwartet auf 227.000 zugelegt, ein mögliches Zeichen, dass der Handelskrieg mit China und die Verlangsamung des globalen Wachstums die wichtigste Wirtschaft der Welt zu beeinträchtigen beginnen. Man darf gespannt sein auf die Kursreaktion der Wall Street.

14:02 Uhr

Porsche sieht "erhebliches Potenzial" bei VW

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Porsche SE 48,94

Der Autobauer Porsche hält trotz Dieselskandal an seiner Ergebnisprognose und am Bekenntnis zu VW fest. "Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Volkswagen-Konzern über ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial verfügt", sagte Porsche-Chef Hans Dieter Pötsch auf der Hauptversammlung. Porsche hat daher seine VW-Anteile für rund 400 Millionen Euro bis Mitte März auf 53,1 Prozent erhöht.

Der größte VW-Anteilseigner steht laut Pötsch zudem "uneingeschränkt" hinter der Elektro-Strategie des Autobauers. Für dieses Jahr rechnet Porsche weiter mit einem Gewinn von 3,4 bis 4,4 Milliarden Euro, auch wenn weiter Unsicherheiten wegen dem Dieselskandal bestehen. Die Anleger haben daran nichts auszusetzen: Die Porsche-Aktie steigt um rund 0,3 Prozent. Die Volkswagen-Papiere legen 0,5 Prozent zu und notieren damit im Dax-Mittelfeld.

13:15 Uhr

10 Prozent Plus: H&M immer stärker in Mode

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Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz (H&M) profitiert vom Konzernumbau kann mit seiner Sommerkollektion bei den Kunden punkten. Nach einem elf-prozentigen Umsatzplus im zweiten Quartal zogen die Erlöse im Juni um zwölf Prozent an und damit stärker als erwartet. Der Vorstand des weltweit zweitgrößten Modehändlers hinter Zara-Mutter Inditex kündigte am Donnerstag zudem an, sein Filialnetz zugunsten des Onlinehandels weniger stark auszubauen.

Der scharfe Wettbewerb in der Modebranche hatte H&M in den vergangenen drei Jahren sinkende Gewinne eingebrockt. Vor allem im Online-Vertrieb hinkten die Schweden hinterher. H&M investiert deshalb massiv in den Ausbau des Internet-Handels. Die Kosten dafür drücken zwar auf den Gewinn. Die neuen Geschäftszahlen sind aber ermutigend für die Anleger: Die Aktie klettert zeitweise um über zehn Prozent.

12:28 Uhr

Chinas Forderungen drücken Dax ins Minus

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der Dax gibt am Mittag seine Gewinne wieder vollständig ab. "Die chinesischen Vorstellungen für die Handelsgespräche dämpfen die Stimmung", so ein Marktteilnehmer. China nennt ein Ende des Huawai-Boykotts, niedrigere US-Forderungen für chinesische Importe und ein Zurückziehen der Strafzölle als Bedingungen für eine Lösung des Handelsstreits.

"Das liest sich gänzlich anders als der Artikel in der 'South China Morning Post' vom Morgen", so ein Händler. Die Zeitung, die als Sprachrohr der chinesischen Regierung gilt, hatte die Erwartung geschürt, dass sich beide Seiten auf einen vorläufigen Waffenstillstand geeinigt hätten und die USA vorerst keine neuen Zölle auf zusätzliche chinesische Waren im Volumen von 300 Milliarden Dollar verhängen. Der Dax notiert mit 0,1 Prozent im Minus. Auch der MDax tritt auf der Stelle. Der TecDax liegt weiter 0,3 Prozent im Plus.

11:40 Uhr

Wirtschaftsstimmung in der Eurozone sackt ab

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni deutlich eingetrübt. Der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA, China und Europa und der Konjunkturabschwung in der Welt lasten auf der Stimmung. Der von der EU-Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 103,3 Punkte von 105,2 im Vormonat. Das ist der tiefste Stand seit August 2016.

Am stärksten sank die Stimmung in Deutschland (minus 2,9), gefolgt von Italien und den Niederlanden (jeweils minus 1,5) sowie Frankreich (minus 1,0) und Spanien (minus 0,6).

Auch in den Industrie der Eurozone ist die Zuversicht mau: Sie fiel auf minus 5,6 Punkte von minus 2,9 im Vormonat. Das ist der niedrigste Stand seit nahezu sechs Jahren. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf minus 3,2 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Rückgang auf minus 7,2 Punkte gemeldet, ein Einbruch im Rahmen der Erwartungen.

10:58 Uhr

Osaka-Effekt macht Asien-Börsen Beine

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Hoffnung, dass die im Mai festgefahrenen Verhandlungen im US-chinesischen Handelsstreit wieder aufgenommen werden, bringt auch die Aktienkurse an den Börsen in Ostasien in Schwung. Nachdem am Mittwoch US-Finanzminister Steven Mnuchin gesagt hatte, zu 90 Prozent stehe ein Abkommen bereits, berichtete die "South China Morning Post", dass man sich vorläufig auf einen Waffenstillstand geeinigt habe.

Der Burgfrieden soll noch vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Osaka offiziell mitgeteilt werden. Damit wären die von Trump angedrohten weiteren Strafzölle auf praktisch sämtliche Importe aus China zunächst vom Tisch. In Tokio legt der Nikkei-225 um 1,2 Prozent zu, in Seoul geht es um 0,6 Prozent nach oben. Der Schanghai-Composite macht 0,7 Prozent gut, Hongkong liegt 1,3 Prozent im Plus.

10:19 Uhr

Glyphosat-Ausschuss macht Bayer zur Dax-Rakete

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Der deutsche Pharmakonzern Bayer will sein Glyphosat-Problem mit einem eigens dafür ins Leben gerufenen Ausschuss im Aufsichtsrat in den Griff bekommen. Ein neu gegründeter Ausschuss, der sich aus acht Mitgliedern des Kontrollgremiums zusammen setzen soll, werde den Vorstand beraten und Vorschläge zur Prozessstrategie machen, teilte der Konzern mit.

Mehrere Mitglieder des Ausschusses haben nach Angaben von Bayer "umfassende Erfahrung mit komplexen Gerichtsverfahren". Damit stiegen die Chancen auf außergerichtliche Vergleiche und eine schnellere Lösung des Problems, schreibt Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank. Die Anleger honorieren den Schritt: Mit einem Plus von rund 7,4 Prozent schießt die Bayer-Aktie an die Dax-Spitze.

09:25 Uhr

Dax-Anleger hoffen auf Frieden beim G20-Gipfel

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(Foto: picture alliance/dpa)

In Erwartung einer Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und China decken sich Anleger mit deutschen Aktien ein. Der Dax legt zur Eröffnung 0,5 Prozent zu. Im Fahrwasser des Leitindex' steigt auch der MDax um rund 0,2 Prozent. Auch der TecDax legt gut 0,4 Prozent zu.

Genährt wurden die Spekulationen unter anderem von einem chinesischen Zeitungsbericht, dem zufolge sich die USA und China auf einen Burgfrieden geeinigt haben. Damit seien weitere Strafzölle vorerst vom Tisch. Beim G20-Gipfel in Osaka am Samstag werden sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping voraussichtlich treffen, um die Streitpunkte im Handelskrieg zu besprechen.

08:20 Uhr

Dax spürt freundlichen Rückenwind

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Freundliche Vorgaben aus Übersee: Am deutschen Aktienmarkt können sich Anleger auf Rückenwind zum Start in den Donnerstagshandel einstellen. Der Leitindex an der Frankfurter Börse dürfte deutlich im Plus starten.

  • In den vorbörslich errechneten Indikationen sehen Marktbeobachter den Dax zum Auftakt bei 12.290,00 Punkten starten, was einem Eröffnungsaufschlag von 0,5 Prozent entspricht.
  • Am Vorabend war das prominenteste deutsche Kursbarometer bereits 0,1 Prozent im Plus bei 12.245,32 Punkten aus dem Handel gegangen.
  • Die Gespräche am Markt kreisen unter anderem um Unternehmen wie Bayer und Adidas sowie um die Aussichten im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit. Chinesischen Medien zufolge haben Peking und Washington im Vorfeld des anstehenden G20-Gipfels eine Art "Burgfrieden" vereinbart.
06:51 Uhr

Trump trifft auf Xi: Euro duckt sich vor dem G20-Gipfel

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

An den Devisenmärkten setzt sich der Trend der vergangenen Tage im frühen Geschäft am Donnerstag fort: Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung verliert weiter an Höhe.

  • Am frühen Morgen notiert der Euro bei 1,1352 Dollar und damit 0,14 Prozent unter Vorabendniveau.
  • Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zur Wochenmitte mit 1,1362 Dollar angegeben. Der Dollar kostete damit 0,8801 Euro.
  • Im Vordergrund stehen weiterhin der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelsstreit mit China, die jüngsten Signale zur Geldpolitik in Europa und den USA sowie der anstehende G20-Gipfel in Osaka.

Zum Handelsstreit kamen zuletzt widersprüchliche Töne aus Washington: Während sich US-Finanzminister Steven Mnuchin mit Blick auf eine Lösung zuversichtlich gab, drohte Trump in einem TV-Interview abermals neue Strafzölle auf chinesische Waren an.

Am Wochenende trifft Chinas Staatspräsident Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka voraussichtlich auf Trump. Bei dem Treffen könnte es Fortschritte in der verfahrenen Situation wechselseitig verhängter Strafzölle geben.

Chinas Staats- und Parteichef Xi traf am Morgen als einer der ersten Staats- und Regierungschefs der G20-Mächte zum Gipfel der großen Wirtschaftsnationen in Osaka ein. Vor Beginn der gemeinsamen Beratungen wollte Xi zunächst mit dem gastgebenden japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe sowie mit Südkoreas Präsidenten Moon Jae In bilateral zusammentreffen.

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