Donnerstag, 11. Oktober 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Hannes Vogel
17:40 Uhr

Minus 1,5 Prozent - Kursrutsch im Dax geht weiter

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(Foto: picture alliance/dpa)

So wie der Handelstag begann endete er auch: Nach dem weltweiten Kurssturz konnte der Dax am Donnerstag seine kräftigen Auftaktverluste nicht mehr abschütteln und ging mit einem Minus von rund 1,5 Prozent bei 11.539,35 Punkten aus dem Handel. Der MDax verabschiedete sich ebenfalls etwa 1,4 Prozent leichter mit 23.787,23 Zählern in den Feierabend. Der TecDax arbeitete sich nach seinem Einbruch am Morgen zwischenzeitlich zwar wieder in die Gewinnzone vor, beendete den Handelstag am Ende aber immer noch mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bei 2547,59 Stellen.

Die Postbank schrieb von einem "Mix aus Handelsstreit, Brexit, Sorgen um Italien und die Weltkonjunktur sowie hinsichtlich stärker steigender Zinsen", der die Börsen belaste. Die Sorge um die politischen Rahmenbedingungen hielt die Anleger den ganzen Tag in Atem.

Gegen den Trend legte die Aktie von Bayer mit einem Gewinn von rund 3,1 Prozent zu. Damit verhinderte das Dax-Schwergewicht noch höhere Verluste des Leitindex. Eine Richterin in den USA hat dem Agrarchemiekonzern Hoffnung gemacht, dass es im Prozess um Glyphosat möglicherweise zu niedrigeren Entschädigungszahlungen kommen könnte.

16:40 Uhr

Trump nennt Fed-Zinspolitik einen "Fehler"

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(Foto: REUTERS)

Nach dem Absturz der Kurse an der New Yorker Wall Street hat US-Präsident Donald Trump erneut die Zinspolitik der US-Zentralbank kritisiert. "Sie machen einen Fehler und sind zu aggressiv", kritisierte Trump die Währungshüter im Gespräch mit "Fox News". "Ich zahle hohe Zinsen wegen unserer Fed."

Schon am Mittwoch hatte Trump die US-Notenbank - und nicht den von ihm angezettelten Handelskrieg mit China - für den massiven Kurseinbruch verantwortlich gemacht. Die Fed sei "verrückt geworden", hatte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania gesagt.

Heute scheint sich die Aufregung an den US-Märkten zumindest etwas gelegt zu haben. Der Dow-Jones-Index liegt nur rund 0,1 Prozent im Minus. Der S&P-500 notiert rund 0,3 Prozent schwächer.

15:58 Uhr

Banken drängen auf Pleite von Sears

Bei dem angeschlagenen US-Einzelhändler Sears könnten bald die Lichter ausgehen. Am Mittwoch habe ein Treffen mit Banken zum Thema Notfinanzierung stattgefunden, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Das Treffen sei nach einer Stunde ohne eine Vereinbarung zu Ende gegangen, die Sears am Laufen gehalten hätte, sagte eine der Personen.

Eine Gruppe von Banken, darunter Bank of America, Wells Fargo und Citigroup, drängen den Konzern, seine Vermögenswerte unter Artikel 7 des US-Insolvenzrechts zu liquidieren, sagte der Informant, statt eine Reorganisation gemäß Artikel 11 anzupeilen. Ein Insolvenzantrag werde bis Montag erwartet, wenn Sears 134 Millionen Dollar zurückzahlen muss, so die Informanten.

Sie sagten auch, dass sich die Situation noch ändern und Sears andere Finanzquellen erschließen könnte, um eine Restrukturierung durchzuführen. Die Aktie der ältesten US-Kaufhauskette bricht um rund fünf Prozent ein. Schon am Mittwoch war sie um 40 Prozent in die Knie gegangen, nachdem Medien über eine bevorstehende Pleite berichtet hatten.

14:31 Uhr

Altmaier will Soli-Zuschlag für Firmen abschaffen

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(Foto: picture alliance/dpa)

Das Bundeswirtschaftsministerium will einem Medienbericht zufolge die Unternehmen jährlich um 20 Milliarden Euro entlasten. Das gehe aus einem "Steuerpolitischen 10-Punkte-Aktionsprogramm" hervor, berichtete das "Handelsblatt". Kernelement sei eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Dadurch solle "auch für Unternehmen die internationale Attraktivität des Standortes Deutschland verbessert werden".

Wirtschaftsminister Peter Altmaier wollte sich dazu nicht konkret äußern. Die große Koalition hat sich darauf verständigt, den Solidaritätszuschlag bis 2021 für 90 Prozent der Steuerzahler abzuschaffen. Für die restlichen zehn Prozent soll er in voller Höhe erhalten bleiben, was viele Personengesellschaften betrifft.

13:20 Uhr

Italien muss Anlegern Rekordzinsen bieten

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der Streit über Italiens Haushaltspläne verschreckt weiter die Märkte. Das italienische Finanzministerium musste am Donnerstag bei der Emission neuer Staatsanleihen teilweise mit den höchsten Zinsen seit fünf Jahren locken, um die Papiere noch losschlagen zu können. Das Land verkaufte insgesamt Bonds im Volumen von 6,5 Milliarden Euro und musste dafür bei den am längsten laufenden Papieren 3,79 Prozent bieten.

Ökonomen sind skeptisch, ob Roms Neuverschuldungspläne aufgehen oder zu einer neuen Schuldenkrise in Europa führen. Die italienische Regierung gehe von zu optimistischen Prognosen für das Wachstum aus, sagt der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest. Und der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, ist sehr bemüht die Märkte zu beschwichtigen: "Es gibt keinen Grund, um sofort vom Schlimmsten auszugehen." Es bestehe keine unmittelbare Gefahr, dass Italien von den Finanzmärkten abgeschnitten werde.

12:30 Uhr

"Das ist erst der Anfang": Trendwende an den Börsen?

(Foto: REUTERS)

An den weltweiten Aktienmärkten kennen die Kurse auch zur Mittagszeit nur eine Richtung: abwärts. Der Dax liegt weiterhin mit 1,2 Prozent im Minus. Der MDax notiert rund 1,3 Prozent leichter, der TecDax gibt 0,9 Prozent nach. Für die Eröffnung der Wall Street sagen die Futures einen Einbruch von 1,2 Prozent im Dow-Jones-Index voraus. In Japan verlor der Nikkei-Index fast vier Prozent, in China schloss der Shanghai-Composite-Index auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren.

Ist das die globale Trendumkehr an den Börsen, vor der Beobachter angesichts steigender Zinsen und schwelender Handelskonflikte lange gewarnt haben? "Das ist wahrscheinlich der Beginn der Korrektur", sagt Ökonom Oliver Pursche vom Vermögensverwalter Bruderman Asset Management in New York. "Das ist nur der Anfang", sagt auch Banny Lam von der Investmentfirma CEB in Hongkong der Finanzagentur "Bloomberg".

Schon gestern hatten die drei wichtigsten Indizes an den US-Börsen mehr als drei Prozent im Minus geschlossen. Der S&P 500 und der Dow Jones gaben so stark nach wie seit Anfang Februar nicht mehr.

11:42 Uhr

Türkei zwingt Firmen zu Preissenkungen

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(Foto: REUTERS)

Normalerweise ist der Kampf gegen die Inflation Sache der Zentralbank. Je unabhängiger von der Politik sie ist, desto besser kann sie ihn führen. Da die Türkei faktisch keine unabhängige Zentralbank mehr hat, stemmt sich nun die Regierung selbst gegen den galoppierenden Preisanstieg. Durch den anhaltenden Währungscrash hat die Inflation im September schwindelerregende 25 Prozent erreicht.

Ankara hat deshalb alle Provinzgouverneure angewiesen, rigoros gegen Firmen vorzugehen, die die Preise erhöhen. Schon am Dienstag hatte die Erdogan-Regierung Preissenkungen von mindestens zehn Prozent bei den wichtigsten Gütern angekündigt. Für die ohnehin schwächelnde türkische Wirtschaft ist das eine weitere schlechte Nachricht.

10:26 Uhr

Plus 4,5 Prozent - Bayer im Glyphosat-Höhenflug

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die Übernahme von Monsanto - und dessen Klagewelle wegen dem mutmaßlich krebserregenden Unkrautvernichter Glyphosat - waren bislang pures Gift für Bayer. Doch zumindest heute ist das Pestizid Kurstreibstoff für den Chemiehersteller: Während der Dax um rund 1,3 Prozent einbricht, legt die Bayer-Aktie gegen den Trend rund 4,5 Prozent zu.

Denn der Prozess, bei dem ein Geschworenengericht in Kalifornien den Konzern zu 250 Millionen Dollar Schmerzensgeld für ein mutmaßliches Glyphosat-Opfer verdonnerte, soll neu aufgerollt werden. Die Zahlungen könnten deutlich reduziert oder gar komplett gestrichen werden, schreibt Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank.

Der Fall des ehemaligen Hausmeisters aus San Francisco war der erste, in dem es zu einem Urteil kam. Tausende weitere Verfahren von Gärtnern, Farmern und anderen Nutzern sind anhängig, die behaupten, dass auch sie das glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel Roundup von Monsanto krank gemacht hat.

09:27 Uhr

Dax bricht zur Eröffnung 1,3 Prozent ein

 

Die Wall Street erlebte am Mittwoch den größten Absturz seit acht Monaten, der Dow-Jones-Index ging 3,1 Prozent in die Knie. Auch der Dax schloss gestern 2,2 Prozent im Minus. Zum Auftakt in den Handelstag geht der Ausverkauf an den deutschen Börsen auf breiter Front weiter: Der Dax verliert kurz nach der Startglocke 1,3 Prozent. Der MDax liegt ebenfalls 1,3 Prozent im Minus. Auch der TecDax gibt 1,3 Prozent nach.

Die Warnung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor Börsenturbulenzen wegen des Zollstreits zwischen den USA und China mache Anleger nervös, sagten Börsianer. Hinzu kämen Spekulationen auf aggressivere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.

08:54 Uhr

Talfahrt des Dax soll weitergehen

Die Talfahrt des Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag weitergehen. Am Mittwoch hatte er wegen Spekulationen auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft 2,2 Prozent im Minus bei 11.712,50 Punkten und damit so niedrig wie seit Februar 2017 nicht mehr geschlossen.

Im Tagesverlauf könnten Spekulationen über aggressivere Zinserhöhung der US-Notenbank Fed neue Nahrung bekommen. Am Nachmittag (MESZ) stehen Zahlen zur Inflation und den Einkommen in den USA zur Veröffentlichung an. Daneben halten der Streit über den italienischen Haushalt sowie die Brexit-Verhandlungen die Anleger in Atem.

08:39 Uhr

Hurrikan und Wall Street lassen Ölpreis stark sinken

Die Kursverluste an der Wall Street drücken laut Experten auch den Ölpreis nach unten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 81,58 US-Dollar. Das waren 1,51 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 1,21 Dollar auf 71,96 Dollar.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 87,36

Außerdem wird auch der Hurrikan "Michael" als weiterer Grund für den Preisrückgang am Ölmarkt genannt. Der tropische Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie hatte zuletzt noch einmal an Kraft zugelegt. Am Ölmarkt wird befürchtet, dass es in den betroffenen Gebieten im Südosten der USA zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach Benzin kommen könnte.

08:01 Uhr

US-Kursverluste sorgen für Ausverkauf an Asiens Börsen

Die Kursverluste an der Wall Street haben am Donnerstag die asiatischen Aktienmärkte nach unten gezogen. Einen einzelnen Anlass für den Ausverkauf gab es nach Einschätzung von Händlern nicht. Vielmehr spiele ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren eine Rolle: Die Experten der ANZ nannten die steigenden Anleihenrenditen, die Warnungen des Internationalen Währungsfonds vor Risiken für die Finanzstabilität und die anhaltenden Handelsspannungen.

Nikkei
Nikkei 37.552,16

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel bis zum Mittag fast vier Prozent auf 22.591 Punkte, das war der stärkste Rückgang seit März. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verlor zeitweise 2,7 Prozent, notierte im Mittagshandel dann noch 0,3 Prozent schwächer. In China verlor der CSI300 mehr als vier Prozent. In den USA hatten am Mittwoch alle drei Indizes mehr als drei Prozent im Minus geschlossen.

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