Dienstag, 03. Juli 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski
17:44 Uhr

Unionsfrieden treibt den Dax

Am deutschen Aktienmarkt stehen die Zeichen auf Erholung. Der Dax startet schwungvoll, prallt aber am Nachmittag an der 12.400-Punkte-Marke ab und büßt einen Teil seiner Gewinne ein.

  • Den Handel beendet der Leitindex bei 12.348 Punkten. Das entspricht einem Plus von 0,9 Prozent. Der MDax gewinn 0,8 Prozent auf 25877 Punkte und der TecDax schließt 1,4 Prozent höher bei 2705 Punkten.
    DAX
    DAX 17.917,28
  • Vor allem die Einigung im unionsinternen Streit sorgt für Entspannung bei den Anlegern. Doch Skepsis bleibt, wie nachhaltig der Frieden ist. Die Stimmung kann auch aus anderen Gründen schnell wieder drehen. Denn der Handelsstreit hängt weiter wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten. 
  • Leicht positiv für die Allianz werten Händler das am Vorabend angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Der Versicherer will eigene Aktien für bis zu 1 Milliarde Euro erwerben und einziehen. Damit werden wie üblich die Finanzkennzahlen verbessert und die Aktienrenditen steigen.
    MDAX
    MDAX 26.043,18
  • Nach positivem Auftakt drehen Commerzbank ins Minus und liegen am Nachmittag 0,3 Prozent hinten. Die Bank hat den Geschäftsbereich Equity Markets und Commodities (EMC) an die französische Societe Generale (plus 0,5 Prozent) verkauft. Jedoch wird dies langfristig nicht unbedingt nur positiv gesehen. Denn die Commerzbank verkaufe bereits ihr Tafelsilber.
  • Für Merck geht es 0,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat ein Strategie-Update zum Geschäftsbereich Performance Materials vorgestellt. Der angeschlagene Bereich soll wieder auf Wachstum getrimmt werden, das vor allem vom Segment Semiconductor Solutions getragen werden soll.

17:11 Uhr

Schlüsselfigur geht - Tesla verliert Entwicklungschef

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 170,18

Beim Elektroauto-Hersteller Tesla geht eine der Schlüsselfiguren der vergangenen Jahre: Der Chef der Fahrzeug-Entwicklung Doug Field.

  • Der Manager, der 2013 von Apple zu Tesla kam, hatte sich bereits im Mai eine Auszeit genommen, aus der er nun nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkommt. Field galt als einer der Köpfe hinter der Konstruktion des neuesten Tesla-Wagens Model 3, die im Vergleich zu früheren Fahrzeugen deutlich vereinfacht wurde.
  • Tesla-Chef Elon Musk übertrug Field im vergangenen Jahr auch die Aufsicht über die Produktion - übernahm sie dann aber im April selbst.
  • Im Mai hatte Tesla noch betont, dass Field noch bei Tesla sei und sich nur eine Auszeit nehme, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Nun bestätigte der Konzern einen Bericht im "Wall Street Journal", wonach der Manager Tesla verlässt.
17:09 Uhr

Euro legt am Nachmittag etwas zu

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Devisenmarkt im Überblick:

  • Am Nachmittag kostet der Euro 1,1658 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1665 (Montag: 1,1639) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8573 (0,8592) Euro.
  • Rückenwind bekam der Euro durch die Einigung der Unionsparteien CDU und CSU im Asylstreit. Am Markt hatten einige Anleger ein Auseinanderbrechen der Regierungskoalition befürchtet.
  • Ein völlig anderes Bild zeigte sich bei der türkischen Lira, die im Tagesverlauf deutlich unter Druck geriet. Auslöser waren neue Inflationsdaten. In der Türkei hatte die Teuerung im Juni mehr als 15 Prozent betragen und erreichte damit den höchsten Stand seit 2003.
  • Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88350 (0,88650) britische Pfund, 129,09 (128,86) japanische Yen und 1,1573 (1,1563) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1251,75 (1247,80) Dollar festgelegt.
17:02 Uhr

Fintech Creditshelf plant Börsengang

Fintechs sollen ja bekanntlich in Kürze die komplette Bankbranche "disrupten". Tatsächlich geht die Entwicklung bislang aber viel langsamer, als von manchen Enthusiasten prophezeit. Mit Credishelf macht nun ein Fintech einen großen Schritt - an die Börse.

  • Angeboten werden den Angaben zufolge neu auszugebende Aktien aus einer Kapitalerhöhung von rund 15 bis 20 Millionen Euro. Die Aktien sollen im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert werden. Geplant sei der Gang an die Börse für das dritte Quartal.
  • Die Creditshelf AG sieht sich als Pionier im Bereich der Kreditvergabe über Online-Kreditmarktplätze an kleine und mittlere Unternehmen. Das 2014 gegründete Unternehmen agiert als Kreditvermittler zwischen den Kreditnehmern und professionellen Investoren und hält selbst keine Darlehen in der eigenen Bilanz.
16:28 Uhr

Nächster deutscher Technikkonzern wird chinesisch

Kion zählen weiter zu den stärksten MDax-Werten und notieren 3,3 Prozent im Plus.

Kion
Kion 44,20

Kurstreiber wohl ist die Meldung von Hauptaktionär Weichai Power, weitere 1,74 Prozent am Unternehmen aufgekauft zu haben.

"Der Markt spielt klar, dass Kion wie DMG Mori oder Kuka komplett nach Asien verkauft wird", sagt ein Händler: "Das wird nur noch als Frage der Zeit gesehen". Weichai teilte am Dienstag die Aufstockung ihres Anteils an Kion gegenüber der Börse Hongkong mit. Die Beteiligung steigt nun auf 45 nach 43,26 Prozent.

16:24 Uhr

Versorger übernehmen Führung im Dax

In Zeiten wie diesen kann es ein Vorteil sein, kein US-Geschäft zu haben: Eon steigen im Dax 2,4 Prozent und RWE 3,2 Prozent.

  • Im Handel wird auf technische Faktoren verwiesen, aber auch auf den schwelenden Handelskonflikt. In diesem Zusammenhang gelte es, Versorger im DAX überzugewichten. Diese hätten den großen Vorteil, nicht in den USA aktiv zu sein.
16:17 Uhr

Libyscher Lieferausfall treibt Ölpreis

Der Ölpreis rückt vor, nachdem er am Vortag noch nachgegeben hatte.

Im Fokus des Markts stehen unter anderem Lieferausfälle aus Libyen, wo wegen bewaffneter Konflikte größere Ölhäfen geschlossen sind. Hinzu kommen geringere Lieferungen aus Kanada, weil es dort zu einem Stromausfall in einer Ölsand-Anlage gekommen war.

Ein bremsender Faktor beim Anstieg der Preise ist die Produktion in Saudi-Arabien, die in den vergangenen drei Monaten hochgefahren wurde.

Der Preis für WTI steigt um 1,5 Prozent auf 75,08 Dollar je Fass, Brent gewinnt 1,2 Prozent auf 78,24 Dollar.

16:16 Uhr

US-Industrie sammelt überraschend viele Aufträge ein

Die US-Industrie hat im Mai unerwartet viele Aufträge eingesammelt. Das Neugeschäft kletterte um 0,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilte.

  • Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet, nach einem Minus von 0,4 Prozent im April.
  • Binnen Jahresfrist ging es im Mai um fast neun Prozent bergauf. Klammert man den schwankungsanfälligen Verkehrsbereich aus, stiegen die Aufträge von April auf Mai um 0,7 Prozent.
16:06 Uhr

Wall Street baut Vortagsgewinne aus

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF ,00

Die Wall Street ist mit Gewinnen gestartet.

  • Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 24.433 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent.
  • Die Unsicherheit wegen der Handelskonflikte schwelt aber weiter im Hintergrund.
  • Tesla bauen ihre Vortagsverluste noch etwas aus. Die Aktie hatte nach frühen Gewinnen ins Minus gedreht, nachdem über das Ausscheiden des Chef-Ingenieurs Doug Field berichtet worden war. Die Titel verlieren weitere 1,1 Prozent.
15:40 Uhr

Einst bedeutender Smartphone-Anbieter streicht Viertel der Jobs

Anleger fliehen, Angestellte werde rausgeworfen - der Smartphonehersteller HTC, der einst auf einen Weltmarktanteil von zehn Prozent kam, befindet sich im Sinkflug.

  • 1500 Arbeitsplätze in seiner Produktion in Taiwan streicht HTC und damit fast jeden Vierten der weltweit 6450 Jobs.
  • Die Aktie reagierte auf die Ankündigung am Dienstag mit einem Sturz um fast sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit Herbst 2015.
  • HTC kämpft schon länger mit Absatzproblemen. Im Smartphone-Markt setzten sich neben den beiden Spitzenreitern Samsung und Apple zuletzt vor allem chinesische Anbieter durch, der Marktanteil von HTC ist drastisch geschrumpft. Im vergangenen Herbst gab die Firma aus Taiwan bereits 2000 Smartphone-Entwickler für rund eine Milliarde Dollar an Google ab, wo sie an eigener Hardware des Internet-Konzerns arbeiten sollen.
15:07 Uhr

Deutscher Automarkt wächst kräftig

In Deutschland wurden im Juni 341.308 Pkw neu zugelassen, ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

  • Damit legten die Neuzulassungen im ersten Halbjahr um 2,9 Prozent zu, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) mitteilte.
  • Bei den deutschen Marken verzeichnete Smart im ersten Halbjahr mit 17,5 Prozent den größten Zuwachs, gefolgt von Porsche (+8,9 Prozent), Mini und VW (mit jeweils +8,6 Prozent). Die weiteren deutschen Marken bilanzierten in der Statistik mit einstelligen Rückgängen. Volkswagen zeigte sich mit einem Anteil von 19,7 Prozent in den ersten sechs Monaten insgesamt als stärkste Marke auf dem deutschen Neuzulassungsmarkt.
  • Nahezu zwei Drittel der Neuzulassungen des ersten Halbjahres waren Benziner, gefolgt von den Diesel-Pkw, die mit 32,1 Prozent und einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwa ein Drittel ausmachten. Mit 17.234 Elektrofahrzeugen erreichte diese Antriebsart einen Anteil von 0,9 Prozent.
14:47 Uhr

US-Bevölkerung spalten: Chinas geheime Handelskrieg-Strategie

Die Website "chinadigitaltimes.net", die kritisch über chinesische Medien berichtet, hat ein vertrauliches Dokument veröffentlicht mit Anweisungen und Erläuterungen der chinesischen Regierung an die Staatsmedien. Thema: der Handelskonflikt mit den USA.

  • Darin wird unter anderem Vizepremier Liu He zitiert: "Wir stoppen die Verhandlungen vorerst, agieren 'tit for tat', halten die öffentliche Meinung auf einem guten Level […] und schlagen gezielt und vorsichtig zu, spalten dabei verschiedene Gruppen in den USA." Gemeint ist offenbar, mit Zöllen - etwa auf bestimmte Agrarprodukte - gezielt einzelne Bevölkerungsgruppen zu treffen und gegen Trump aufzubringen. 
  • Weiter heißt es, die Medien sollten sich auf einen "langen Konflikt" einstellen. Die Journalisten dürfen zudem nicht über US-Regierungs- oder Medienkommentare zum Handelskonflikt berichten, bevor nicht eine Antwort des chinesischen Handelsministerium dazu vorliegt.
  • Und: Die Medien sollen nicht Trump aufgrund seiner vulgären Kommentare angreifen. "Machen Sie das nicht zu einem Krieg der Beleidigungen."
14:04 Uhr

Deutsche Autoindustrie fordert Vergeltung gegen Trump

Am liebsten hätte die deutsche Autoindustrie gar keine Zölle. Sollte US-Präsident Trump Strafzölle auf deutsche Autos verhängen, verlangt sie aber eine geschlossene Antwort Europas. "Falls es doch zu einseitigen Zollerhöhungen seitens der USA kommen sollte, muss auch eine Gegenreaktion erfolgen", forderte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes.

Daxsector Auto
Daxsector Auto 2.128,28

Er wollte nicht bewerten, ob die von der EU durchgespielte Vergeltung in Höhe von 300 Milliarden Euro angemessen wäre. "Freier und fairer Handel ist das Beste, was einer globalen Weltwirtschaft passieren kann", erklärte Mattes bei seinem Einstand als VDA-Chef.

Derzeit prüft die US-Regierung, ob die Einfuhr von Pkw die nationale Sicherheit gefährdet. Zuletzt nannte der Präsident einen möglichen Aufschlag von 20 Prozent. Die deutschen Hersteller haben vergangenes Jahr rund eine halbe Million Autos in die USA geliefert, unterhalten aber dort auch selbst große Fabriken.

13:53 Uhr

Dax krazt an entscheidendem Widerstand

Seit Mittag liegt der Dax jetzt fast genau auf der 12.400er Marke. Knackt er die, könnte das der Ausbruch aus seiner wichtigen Seitwärts-Range sein.

DAX
DAX 17.917,28

Sollte ein Sprung über den seit über einer Woche dominierenden Widerstand bei 12.400 Punkten gelingen, könnte sich der Kontrakt in die nächste Schiebezone bis 12.600 Punkte vorarbeiten, heißt es im Handel.

"Die Nachricht dahinter wäre aber weitreichender, nämlich dass die Bodenbildung auf diesem Niveau gelungen ist", sagt ein Händler. Dies könne als positives längerfristiges Signal für den Rest des Jahres gewertet werden.

Im Moment notiert der notiert Dax 1,3 Prozent höher bei exakt 12.400 Punkten.

13:45 Uhr

Positiver Start an der Wall Street zeichnet sich ab

Die Wall Street dürfte mit kleineren Gewinnen starten.

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF ,00

Am Vortag des "Independance Day" findet nur ein verkürzter Handel statt, womit das Volumen sich deutlich nach unten bewegen dürfte. Am Mittwoch bleiben die Börsen dann ganz geschlossen.

Am Montag schafften die Indizes den Dreh ins Plus, da gute Konjunkturdaten die Zuversicht der Börsianer geweckt hatten. Gebremst wurden die Kurse dagegen erneut von den Sorgen rund um die Handelskonflikte. Für Freitag plant die US-Regierung neue Importzölle für Güter aus China im Umfang von 50 Milliarden Dollar. Zugleich hält US-Präsident Donald Trump weiter an der Einführung 25-prozentiger Zölle auf Automobile fest.

Micronet Enertec Technologies haussieren vorbörslich um 67 Prozent, nachdem berichtet wurde, dass BNN Technology im vergangenen Monat einen Anteil von knapp 15 Prozent an dem Raumfahrt- und Rüstungskonzern erworben hat. Beide Unternehmen teilten mit, eine Reihe von weiteren strategischen Transaktionen zu planen.

Herman Miller dürften zulegen, nachdem der Möbelhersteller die Markterwartungen übertroffen hat. Die Gesellschaft schnitt im vierten Quartal sowohl beim bereinigten Ergebnis als auch beim Umsatz besser als vorausgesagt ab.

12:55 Uhr

Peking interveniert nach beispiellosem Yuan-Absturz

Der seit Wochen dauernde Wertverfall des Yuan und die Kursverluste an den Börsen machen Peking nervös. Experten warnen bereits vor einer Finanz- und Wirtschaftskrise.

  • Die jüngsten Schwankungen auf dem Devisenmarkt seien größtenteils die Folge eines erstarkten Dollar und von Unsicherheiten im Ausland, sagte Notenbank-Gouverneur Yi Gang. Die chinesische Konjunktur stehe auf einem intakten Fundament.
  • Der Dollar verteuerte sich auf bis zu 6,7204 Yuan und kostete so viel wie seit einem Jahr nicht mehr. Seit Mitte Juni hat die auch als Renmimbi bekannte Währung rund vier Prozent abgewertet.
  • An der Börse rutschte der Aktienmarktindex CSI300 zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mai 2017.
  • Die größeren Staatsbanken unternahmen Händlern zufolge Stützungskäufe und versuchten so den Yuan-Verfall zu stoppen. Branchenkennern zufolge sind die staatlichen Institute manchmal im Auftrag der Zentralbank am Devisenmarkt unterwegs, um die chinesische Währung zu stützen.
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12:34 Uhr

Börsenaufsicht und FBI nehmen Facebook in die Mangel

Meta
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Die US-Regierung weitet ihre Untersuchung zu Facebooks Verwendung von Nutzerdaten aus. Das soziale Netzwerk hat von der US-Wertpapieraufsicht und dem FBI Fragen hierzu erhalten, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte.

Bereits das US-Justizministerium sowie die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission untersuchen, wie es dazu kommen konnte, dass Cambridge Analytica Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Einwilligung erwerben konnte.

12:28 Uhr

Risiken für Europas Wirtschaft wachsen

Die gute Nachricht: Der Aufschwung in Europa setzt sich noch etwas fort. Die schlechte: Er wird etwas langsamer und vor allem die Risiken nehmen zu.

  • Das Wirtschaftswachstum des Euroraums wird sich nach Einschätzung von europäischen Wirtschaftsforschungsinstituten und Statistikbehörden im laufenden Jahr etwas abschwächen. Nach Mitteilung des Ifo-Instituts rechnen das Ifo selbst, die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und die italienische Statistikbehörde Istat damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,4 Prozent gestiegen ist.
  • Für das dritte Quartal werden erneut 0,4 Prozent Wachstum erwartet und für das vierte 0,5 Prozent. Auch im ersten Quartal war das BIP um 0,4 Prozent gestiegen, in den drei Quartalen zuvor aber um je 0,7 Prozent. Die genannten BIP-Quartalsprognosen ergeben laut Ifo für 2018 eine Jahreswachstumsrate von 2,1 Prozent. 2017 waren es 2,6 Prozent gewesen.
  • Haupttreiber werden 2018 laut Ifo-Institut die Investitionen in Ausrüstungen und Bauten sein. Nach Aussage der Konjunkturforscher dominieren derzeit die konjunkturellen Abwärtsrisiken. "Die politischen Spannungen im Euroraum und der sich ausbreitende Protektionismus könnten eine Fortsetzung des Aufschwungs gefährden", warnen sie.
12:00 Uhr

Dax gibt am Mittag noch eimal Gas

An der Börse in Frankfurt herrscht gute Stimmung zur Mittagspause:

DAX
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Der Dax legt kurz vor Mittag noch eine Schippe drauf und klettert 1,2 Prozent auf 12.386 3406 Punkte.

Den Euro ließen die Nachrichten aus Berlin kalt. Er notierte kaum verändert bei 1,1657 Dollar.

"Ob die Devisenmärkte damit zum Ausdruck bringen wollen, dass sie noch auf das OK der SPD warten oder dem Burgfrieden zwischen CDU und CSU nicht so recht trauen, ist nicht eindeutig", sagte Devisenspezialistin Dorothea Huttanus von der DZ Bank.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Sorgen bereitet dagegen der Renminbi. Der Dollar stieg über die psychologisch wichtige Marke von 6,7 Yuan. Der chinesische Aktienleitindex CSI300 rutschte zeitweise auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr ab.

Am Freitag treten US-Zölle auf chinesische Waren in Kraft, China hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. Investoren befürchten, dass sich der seit Monaten schwelende Handelskonflikt negativ auf die global tätigen Unternehmen auswirkt.

  • Bei den Einzelwerten im Dax waren vor allem die Titel der Allianz mit einem Kursplus von 2,3 Prozent. Der Münchener Versicherungskonzern will bis Ende September eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro am Markt zurück erwerben.
    Glencore
    Glencore 5,45
  • Der Verkauf des Geschäfts mit börsengehandelten Fonds (ETF)der Commerzbank an die französische Bank Societe Generale stieß bei Anlegern auf Wohlwollen. Commerzbank-Titel legten zwei Prozent zu, die Aktien von Societe Generale rückten um 1,4 Prozent vor.
  • An der Börse in London sackten die Papiere des Bergbauriesen Glencore um bis zu 13,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem Jahr ab. Der Konzern ist in den Verdacht der Korruption geraten und muss den US-Justizbehörden Dokumente liefern über Geschäfte von Tochterfirmen in Nigeria, Venezuela und dem Kongo seit dem Jahr 2007.
11:33 Uhr

Türkischer Inflations-Teufelskreis beschleunigt sich

Die türkische Inflationsrate ist im vergangenen Monat noch einmal stark angezogen. Laut dem Türkischen Statistikinstitut stiegen die Konsumentenpreise im Jahrenvergleich im Juni 15,4 Prozent. Vor allem Transportkosten und Nahrungsmittelpreise zogen an.

Die Türkische Lira reagierte mit einem weiteren deutlichen Verlust auf die neuen Daten. Sie fiel am Morgen um 1,3 Prozent gegenüber dem Dollar. Damit hat die türkische Währung allein seit Jahresbeginn fast 20 Prozent an Wert verloren. Das wiederum verteuert Importe und heizt die Inflation an - ein Teuefelskreislauf.

Äußerungen des neuen und alten Präsidenten Erdogan lassen Befürchten, dass er diesen Kreislauf noch anheizen könnte.

11:11 Uhr

Totgesagter Skandalkonzern Steinhoff: Aktienkurs explodiert

Weiter massiv nach oben springen die Aktien von Steinhoff und legen um mehr als 40 Prozent auf rund 12 Cent zu.

Und so geht die Rechnung dazu:

  • Nach Auswertung des Halbjahresberichts von Steinhoff von vergangener Woche waren Bilanzprüfer trotz der befürchteten Milliardenabschreibungen auf einen Buchwert von 58 Cent je Aktie gekommen.
  • "Bei einer Notierung um die 8 Cent am Freitag ließ das natürlich Raum nach oben, denn die Gefahr weiterer Abschreibungen ist nach der Bilanzdurchsicht durch die Wirtschaftsprüfer natürlich geringer", so ein Händler. Wenn man die statistische Überlebenswahrscheinlichkeit des Unternehmens zum Beispiel mit 30 Prozent ansetze, könne man auch der Aktie einen Preis von über 17 Cent zubilligen.
11:10 Uhr

Erzeugerpreise ziehen an

 

10:33 Uhr

Goldpreis erlebt "langsamen Crash"

Gold ist als sicherer Hafen momentan nicht gesucht:

Mit 1.237,95 Dollar markierte der Preis am Morgen ein neues Jahrestief. Unterstützung liefern dabei weder der stabile Dollar noch die Kursverluste an den Aktienmärkten in Asien. "Viele unserer Kunden haben sich bereits von ihren Beständen getrennt", so Paul Webber, Senior Derivate Dealer bei OM Financial.

Seit Mitte Juni ist der Preis bereits um 50 Dollar eingebrochen. Anlagestratege Christof Geyer von der Commerzbank spricht von einem "langsam crashartigen Aussehen".

Bereits Mitte Dezember 2017 habe der Preis auf dem aktuellen Niveau notiert, um dann nach oben zu drehen. Sollte die Unterstützung nicht halten, wäre nach der Dow-Theorie der Aufwärtstrend gebrochen.

Aktuell hat sich der Preis etwas erholt, Gold wird mit 1.242,95 Dollar gehandelt.

 

10:18 Uhr

Warum Analysten jetzt zum Verkaufen von Tesla raten

Nachdem jahrelang an der Produktionsfähigkeit im Fokus stand, kommen nun Zweifel an der Nachfrage nach Teslas E-Flitzern auf.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 170,18

Gestern fiel die Aktie bereits um mehr als 2 Prozent - trotz des Jubels um das knapp erreichte Produktionsziel beim Model 3.

Die Auslieferungen bleiben aber unter den Erwartungen, so die Analysten von Goldman Sachs.

Die Nachfragedaten lösten Besorgnis aus. Mit einer 25-prozentigen Erhöhung habe das Model 3 das Produktionsziel von 5.000 Stück pro Woche erreicht. Auslieferungen und vor allem die Bestellungen erweisen sich laut Goldman jedoch als zunehmend negativ.

Optimistische Investoren hätten auf ein schrittweise zunehmendes Wachstum bei Auslieferungen und Bestellungen gesetzt - vor allem im Jahresvergleich. Mit den anderslautenden Daten sei ein Großteil des Vortagesverlustes erklärbar.

Die Analysten bestätigen daher ihre Verkaufsempfehlung bei einem Kursziel von 195 Dollar. (Kurs aktuell: 335 Dollar)

09:59 Uhr

Ex-Siemens-Boss berät jetzt saudischen Kronprinzen

Eine schillernde Karriere ist um eine besonders schillernde Episode reicher:

  • Der frühere Chef von Siemens und Arconic, Klaus Kleinfeld, wird Berater des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Das ist DER starke Mann im islamischen Königreich und im Nahen Osten.
  • Von August an solle der 60-Jährige unter anderem an bin Salmans Umbau der saudischen Wirtschaft mitwirken. Das teilte die Projektgesellschaft der futuristischen Megastadt "Neom" mit, deren Vorstandschef der deutsche Manager ist. Diesen Posten gebe er demnach auf.
  • Vor allem junge Saudis sehen in Mohammed bin Salman einen Reformer, der unteren anderem Frauen das Autofahren ermöglichte. Kritiker werfen ihm Menschenrechtsverletzungen vor. So gilt der 32-Jährige Trump-Kumpan als Drahtzieher einer Verhaftungswelle gegen Prinzen im vergangenen Jahr, denen Korruption vorgeworfen worden war. Bin Salman ist auch Verteidigungsminsister und treibende Kraft des grausamen Stellvertreterkriegs gegen den Iran im Jemen.  
09:20 Uhr

Milliardenregen für Allianz-Aktionäre

Eigentlich hätte Allianz-Boss Bäte die Milliarden ja lieber in Zukäufe investiert. Das hat allerdings nicht in der selbst gesetzten Frist geklappt, und manche Aktionäre dürften darum nicht böse sein:

Allianz
Allianz 263,20

Die Allianz startet ihren dritten milliardenschweren Aktienrückkauf. Von Mittwoch an will Europas größter Versicherer eigene Aktien für bis zu eine Milliarde Euro am Markt erwerben, wie die Allianz ankündigte. Dafür hat sie sich bis Ende September Zeit genommen.

In diesem Jahr hat sie bereits Papiere für zwei Milliarden Euro zurückgekauft, wofür sie gerade einmal vier Monate brauchte. Insgesamt hat der Münchner Konzern seit Februar 2017 auf diese Weise fünf Milliarden Euro an die eigenen Aktionäre zurückgegeben - neben der Dividende.

Die Allianz-Aktie zieht im frühen Handel um rund 1,2 Prozent an.

09:15 Uhr

Dax startet mit dickem Plus

Aufatmen an der Börse nach der Beilegung des Asylstreits von CDU und CSU:

  • Der Dax startet mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 12.326 Punkte in den Handel.
  • Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen geht es um 0,63 Prozent auf 25 822,81 Punkte hoch und der Technologiewerte-Index TecDax ginnt sogar 1,19 Prozent auf 2699,32 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückt um 0,60 Prozent auf 3392,31 Punkte vor.
  • Die Sorge, dass wegen des Streits der Koalitionsparteien CDU und CSU über den Umgang mit Flüchtlingen die Regierung in Berlin zerbricht, hatte den Leitindex in den vergangen Tagen belastet. "An der Börse wird das vermeintliche Ende des Streits zunächst für Entspannung sorgen", sagt Marktanalyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba.
  • Stärker in den Fokus wird nach Einschätzung von Experten nun wieder der Handelsstreit mit den USA rücken. In Asien gingen die Börsen deswegen auf Talfahrt, die chinesische Währung Yuan geriet unter Druck.
09:06 Uhr

"Meilenstein" - Commerzbank stößt Sparte ab

Commerzbank
Commerzbank 14,05

Die Commerzbank senkt mit dem Verkauf der Sparte EMC Kosten und Risiken, allerdings werden künftig auch die Erträge der Sparte fehlen...

Das in diesem Bereich gebündelte Geschäft mit Aktienderivaten und börsengehandelten Fonds (ETFs) geht wie erwartet an die französische Großbank Société Générale. Einen Kaufpreis nannten die Institute nicht. Etwa 520 Mitarbeiter der Commerzbank sollen im Rahmen der Transaktion zur Société Générale wechseln.

Die Sparte hatte im vergangenen Jahr Bruttoerträge von 381 Millionen Euro erwirtschaftet und damit rund 4 Prozent der Gesamterträge des teilverstaatlichten Konzerns.

Commerzbank-Chef Martin Zielke sprach von einem "Meilenstein". Nach Angaben der Bank soll durch den Verkauf "die Komplexität der Bank reduziert" und Kapital für das Kerngeschäft mit Privat- und Firmenkunden freigesetzt werden.

08:11 Uhr

Ölpreise gehen wieder hoch

Brent Rohöl
Brent Rohöl 89,23

Die Ölpreise sind am Dienstag nach einer Verschnaufpause am Vortag wieder gestiegen. Während der US-Ölpreis auf einen neuen dreieinhalbjährigen Höchststand stieg, legte auch Nordseeöl zu. Das knappe Angebot bestimmt derzeit das Marktgeschehen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Morgen 77,82 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 73 Cent auf 74,67 Dollar.

In den vergangenen Wochen sind die Ölpreise im Trend deutlich gestiegen. Ausschlaggebend ist das knappe Angebot an Erdöl, das zurückgeht auf Angebotsengpässe in zahlreichen Förderländern. Zwar will die Opec zusammen mit anderen Ländern wie Russland ihre Produktion ausweiten. Es ist aber fraglich, ob es angesichts einer rückläufigen Produktion in Ländern wie Libyen oder Venezuela unter dem Strich zu einer nennenswert höheren Förderung kommt.

07:40 Uhr

Dax wird deutlich höher erwartet

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(Foto: dpa)

Die Händler rechnen heute mit festeren Aktienkursen in Europa. Der Markt dürfte mit deutlicher Erleichterung darauf reagieren, dass CSU-Chef Horst Seehofer nach der Einigung im Asylstreit in der Regierung verbleibt. Damit ist in letzter Minute eine Regierungskrise verhindert worden, die auch Europa belastet hätte.

Die guten Nachrichten treffen auf einen Dax, der gleich dreimal hintereinander den Bereich um 12.100 Punkte verteidigt hat. Damit sei eine gute Grundlage für Kursgewinne gelegt, heißt es auf dem Parkett. Vorbörslich notiert der Frankfurter Leitindex 0,6 Prozent höher bei 12.306 Punkten. Händler rechnen jedoch mit einem Anlauf in Richtung 12.400 Zähler.

Bremsend dürfte wirken, dass sich die US-Börsen auf den Feiertag am 4. Juli vorbereiten und nur verkürzt handeln. Bereits um 19 Uhr MESZ endet an der Wall Street der Aktienhandel. Das Geschäft dürfte daher auch in Europa ab dem Nachmittag eher einschlafen. Langfristig wird die Einigung im Asylstreit eher skeptisch gesehen, da sie eine immer geringere Handlungsfähigkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich macht. Vor allem für Europa wird dies als problematisch gesehen.

Im Fokus steht vor allem, wie stark eine Erholung der Autowerte ausfallen könnte. Sie veröffentlichen zudem die US-Absatzzahlen für Juni und aus Deutschland die Neuzulassungen. Auch der Euro steht im Tagesverlauf wieder im Blick, nachdem China den Yuan erneut abgewertet hat.

07:21 Uhr

Euro präsentiert sich stabil

Der Euro hat sich am Dienstag stabil über der Marke von 1,16 US-Dollar gehalten. Die leichten Gewinne, die die Gemeinschaftswährung am späten Vorabend nach der Einigung im Asylstreit zwischen den Unionsparteien erzielt hatte, konnten nicht ganz gehalten werden. Im frühen Handel kostete ein Euro 1,1630 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1639 Dollar festgelegt.

Heute stehen nur wenige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die dem Devisenhandel stärkere Impulse geben könnten. Zu nennen sind in erster Linie Auftragszahlen aus der amerikanischen Industrie. In Europa gibt das Statistikamt Eurostat Umsatzzahlen für den Einzelhandel der Eurozone bekannt. Am Abend wird sich EZB-Chefvolkswirt Peter Praet in einer Rede zur Geldpolitik im Währungsraum äußern.

06:10 Uhr

Handelsstreit belastet Asienmärkte

Nikkei
Nikkei 37.628,48

Die asiatischen Aktienmärkte haben angesichts des drohenden Handelskriegs zwischen den USA und anderen großen Volkswirtschaften Kursverluste verzeichnet. "Ich habe zunehmende Besorgnis über Handelsspannungen und eine Menge Nervosität über einen ausgewachsenen Handelskrieg bemerkt, der zu einem schlechten Zeitpunkt für China kommt", sagte Analystin Aninda Mitra bei BNY Mellon Investment Management in Singapur. "Es gibt zweifellos Anlass zur Sorge." Am Freitag treten US-Strafzölle auf chinesische Waren im Volumen von 34 Milliarden Dollar in Kraft.

Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte außerhalb Japans fiel 0,7 Prozent. Der Index der Börse Shanghai büßte um 0,2 Prozent ein, in Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,8 Prozent auf 21.634 Punkte nach.

Der Yen notierte stabil, ein US-Dollar kostete 110,895 Yen. Der Euro legte auf 1,1630 Dollar zu, nachdem die Regierungskrise in Deutschland mit der Beilegung des Streits zwischen CDU und CSU in der Flüchtlingsfrage vorläufig beendet ist.

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