Dienstag, 22. Mai 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger
17:38 Uhr

Dax geht fester aus dem Handel

Nach einem ruhigen Start in den Tag geht die Frankfurter Börse mit etwas kräftigeren Gewinnen in den Feierabend. Automobilkonzerne und Zulieferer kommen in Schwung, nachdem China Einfuhrzölle senken wird. Und bei Thyssenkrupp wird an der Börse darauf gesetzt, dass mit Paul Singer ein aktivistischer Investor Leben in die Bude bringt.

Der Dax gewinnt 0,7 Prozent auf 13.169 Punkte. Der MDax legt 0,5 Prozent auf 26.988 Punkte zu, während der TecDax 0,4 Prozent auf 2818 Zähler steigt.

Bleibt noch die Frage: Wird Italien das neue Griechenland?

 

16:53 Uhr

Euro gewinnt an Wert

Der Kurs des Euro ist heute gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1794 (Montag: 1,1759) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8479 (0,8504) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87688 (0,87640) britische Pfund, 130,70 (130,84) japanische Yen und 1,1738 (1,1753) Schweizer Franken fest.

An den vergangenen Handelstagen hatte die sich abzeichnende Bildung einer populistischen Regierung in Italien den Eurokurs belastet. Die Pläne der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Partei Lega, vom Sparkurs gemäß den EU-Vorgaben abzurücken und milliardenschwere Vorhaben wie Steuersenkungen durchzusetzen, sorgen schon seit Tagen angesichts der hohen Staatsverschuldung für Unruhe an den Finanzmärkten.

Die weitere politische Entwicklung in Italien dürfte auch das Geschehen am Devisenmarkt bestimmen. Am Montag hatten die beiden Parteien den Juristen und Politik-Neuling Giuseppe Conte als Regierungschef vorgeschlagen. Wann der Präsident eine Entscheidung über die Regierung treffen will, ist jedoch unklar. Vor morgen wurde keine Entscheidung erwartet. Italien dürfte auch an den kommenden Tagen im Blick der Finanzmärkte stehen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

 

16:32 Uhr

Chefwechsel lässt JC-Penney-Aktionäre leiden

Des einen Freud ist des anderen Leid: Die Aktien von JC Penney fallen gegen die positive Tendenz an der Wall Street um 7,6 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass Vorstandschef Marvin Ellison den US-Einzelhandelskonzern verlässt. Ellison heuert bei der Baumarktkette Lowe's an. Die Lowe's-Aktie legt um 2,8 Prozent zu.

 

15:58 Uhr

Top-Ökonom fürchtet Finanz-Panik wegen Italien

DIW-Chef Marcel Fratzscher warnt mit Blick auf einen möglichen politischen Kurswechsel in Italien vor massiven Auswirkungen. "Die neue italienische Regierung muss sich dringend zu einer soliden Wirtschaftspolitik und zu Europa bekennen, ansonsten sehe ich eine zunehmende Gefahr einer Panik an den Finanzmärkten", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die wirtschaftliche und finanzielle Lage Italiens sei "gefährlich".

Marcel Fratzscher.

Marcel Fratzscher.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Italien wird wohl eine EU-kritische Koalition aus der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Partei Lega die neue Regierung bilden. Die Pläne der zwei Parteien, vom Sparkurs gemäß den EU-Vorgaben abzurücken und milliardenschwere Vorhaben wie Steuersenkungen durchzusetzen, sorgen schon seit Tagen angesichts der hohen Staatsverschuldung für Unruhe.

Fratzscher sagte, zwar befinde sich die italienische Wirtschaft in einem Aufschwung. Die populistische Rhetorik der möglichen neuen Regierung aber verunsichere Unternehmen und Märkte. Die prekäre politische Lage in Italien erhöhe die Unsicherheit über die Zukunft Europas.

15:49 Uhr

Wall Street startet höher

Die vorläufige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt an der Wall Street für leichte Kursgewinne. Der Dow Jones klettert in den ersten Handelsminuten um 0,2 Prozent auf 25.059 Zähler. Der S&P 500 legt 0,1 Prozent zu. An der Nasdaq geht es für den Composite 0,3 Prozent nach oben.

"Dem Markt gefällt es natürlich, dass die Verhandlungen im Handelsstreit zugunsten der USA auszugehen scheinen", sagt ein Händler. Bereits gestern hatte die amerikanisch-chinesische Grundsatzvereinbarung den Dow Jones erstmals seit Mitte März wieder über die 25.000-Punkte-Marke gehievt. Die Kontrahenten hatten sich auf Maßnahmen zum Abbau des hohen Handelsüberschusses Chinas gegenüber den USA geeinigt. Einzelheiten und ein verbindliches Abkommen müssen noch ausgehandelt werden.

Positiv kommt an den Börsen die Senkung von chinesischen Einfuhrzöllen auf Pkw und Autoteile an. Wie in Europa ziehen die Autowerte an: GM, Ford und FiatChrysler gewinnen bis zu zwei Prozent.

Die Ankündigung eines Aktienrückkaufs schiebt Micron um sieben Prozent in die Höhe. Der Chiphersteller will Aktien im Volumen von bis zu zehn Milliarden Dollar zurückkaufen

15:00 Uhr

Türkische Lira stürzt in den Keller

Am Morgen hatte die türkische Währung sich etwas von den massiven Verlusten der vergangenen Tage erholt, doch jetzt geht es wieder steil bergab. Lag sie zunächst zum Dollar 0,8 Prozent im Plus, tendiert sie inzwischen 1,4 Prozent im Minus. Für einen Dollar sind also derzeit 4,64 Lira zu haben.

US-Dollar / Türkische Lira
US-Dollar / Türkische Lira 32,54

Die Analysten der Commerzbank befürchten, dass die Lira auf ein Niveau um 6 je Dollar abrutscht, sollte die türkische Notenbank nicht rechtzeitig stützend eingreifen. Laut Analyst Tatha Ghose hat das Erreichen neuer Rekordtiefs gestern allerdings kein "Lebenszeichen" der türkischen Notenbank ausgelöst. Ghose hält dies insofern für bemerkenswert, als die Währungshüter noch kürzlich betont hätten, dass sie ungesunde Kursentwicklungen genau beobachteten, konkret: sollte der Dollar über die Marke von 4,50 Lira klettern. Genau dies sei am Montag geschehen. Offenbar habe die Notenbank den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen, so Ghose.

Hier könnte man einwenden: Die Notenbanker werden wohl genau wissen, warum sie die Zinsen nicht erhöhen. Der zunehmend autokratisch regierende türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert seit Längerem niedrige Zinsen. Damit will er die Konjunktur ankurbeln. Denn im Juni werden in der Türkei der Staatschef und das Parlament neu gewählt - und Erdogan will dann den Umbau zum Präsidialsystem vollenden.

Es sieht ganz danach aus, als wollten sich die Notenbanker lieber nicht gegen Erdogan stellen.

Und so hat die Lira seit Monatsbeginn rund 13 Prozent an Wert verloren.

 

14:32 Uhr

Italiens Bonität steht in Frage

Lega-Chef Matteo Salvini forderte im Wahlkampf, die Einkommenssteuer einheitlich auf 15 Prozent zu senken.

Lega-Chef Matteo Salvini forderte im Wahlkampf, die Einkommenssteuer einheitlich auf 15 Prozent zu senken.

REUTERS

Die sich abzeichnende neue Regierung Italiens bedroht nach Ansicht der Rating-Agentur Scope den wirtschaftlichen Ausblick des Landes und italienische Staatsanleihen. Zudem könnten Fortschritte bei der europäischen Reformagenda erschwert werden.

Die Analysten Dennis Shen und Giacomo Barisone verweisen auf das mit 132 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ohnehin schon sehr hohe Defizit Italiens, strukturelle Schwächen der Volkswirtschaft und institutionelle Schwachstellen.

Die Zusammensetzung und die mangelnde Erfahrung der voraussichtlichen neuen Regierung ließen Zweifel daran aufkommen, ob diese dazu in der Lage und willens sei, die Probleme zu lösen. Sollte die Regierung nur einige ihrer Vorhaben umsetzen und zugleich dringend notwendige Reformen nicht anpacken, so dürfte das Rating für italienische Staatsanleihen in Frage stehen. Derzeit bewertet Scope die Anleihen mit "A-/Stable".

Die populistische 5-Sterne-Bewegung und die rechtsextreme Lega hatten am Freitag ihr Programm für eine gemeinsame Regierung vorgelegt, das sie finanzpolitisch auf Konfrontationskurs zur EU bringt. Die künftigen Koalitionspartner wollen die Konjunktur mit "begrenzten" schuldenfinanzierten Ausgaben anschieben und fordern zudem eine Überprüfung der EU-Haushaltspolitik sowie des Euro-Stabilitätspakts

Zuletzt hatten sich zahlreiche Anleger von italienischen Staatsanleihen getrennt und damit die Rendite der Titel nach oben getrieben. Heute stieg die Verzinsung zehnjähriger Papiere auf ein 14-Monats-Hoch von 2,418 Prozent. Der Risikoaufschlag auf die vergleichbare deutsche Bundesanleihe weitete sich auf bis zu 186 Basispunkte aus. Das war fast doppelt so viel wie Ende April.

14:13 Uhr

Singer mischt künftig Thyssenkrupp auf

Paul Singer.

Paul Singer.

REUTERS

Einsam an der Dax-Spitze finden sich die Papiere von Thyssenkrupp mit einem Plus von knapp 7 Prozent. Ein Aktienhändler verweist auf eine Meldung von Bloomberg, derzufolge der aktivistische Investor Paul Singer über seinen Hedgefonds Elliott bei Thyssenkrupp mehr als 5 Prozent der Aktien zusammenkaufen wolle.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 4,86

Damit dürfte es bei Thyssenkrupp bald turbulent zugehen. Denn Singer ist geübt darin, bei Unternehmen einzusteigen, die gerade umgebaut oder übernommen werden sollen, um daraus Kapital zu schlagen- beispielsweise jüngst beim koreanischen Hyundai-Konzern.

Der Hedgefonds setzt bei seinen Beteiligungen oft das Management unter erheblichen Druck, mehr aus den Unternehmen herauszuholen. Zuletzt mischte Singer unter anderem beim Verkauf des deutschen Medikamentenherstellers Stada mit, auch bei der kriselnden Telecom Italia macht er mit lautstarken Forderungen von sich reden.

13:07 Uhr

Auto-Aktien gewinnen deutlich

Auf Shanghais Straßen geht es häufig nicht so richtig flott voran.

Auf Shanghais Straßen geht es häufig nicht so richtig flott voran.

REUTERS

Vor allem auf Druck der USA hat China angekündigt, die Einfuhrzölle für ausländische Autobauer deutlich zu senken. Kaum hat das Finanzministerium in Peking den Schritt angekündigt, geht es für die Aktien europäischer Autokonzerne nach oben.

Der Subindex der europäischen Automobilaktien legt um 0,6 Prozent zu. Daimler verteuern sich um 0,8 Prozent, BMW um 1,4 Prozent und Volkswagen um 0,9 Prozent. Fiat legen um 1,5 Prozent zu, die französische PSA um 0,5 Prozent.

12:28 Uhr

Störfeuer bei der Deutschen Bank

Zwei Tage vor der Hauptversammlung hat der der einflussreiche Aktionärsberater Hermes EOS den Aufsichtsrat der Deutschen Bank aufgefordert, mit den Planungen für die Nachfolge des Vorsitzenden Paul Achleitner zu beginnen.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 16,60

Der seit sechs Jahren amtierende und noch für vier weitere Jahre im Amt bestätigte Chef des Kontrollgremiums sei mitverantwortlich dafür, dass das größte deutsche Geldhaus bislang nicht wieder auf Kurs gekommen sei, sagte Hermes-Chef Hans-Christoph Hirt. Entsprechend solle der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats sich mit dem Thema der Nachfolge auseinandersetzen.

Achleitner, in dessen Zeit an der Spitze des Aufsichtsrats es zu zahlreichen Wechseln im Top-Management gekommen war - zuletzt zur Ablösung von Vorstandschef John Cryan - habe dabei nicht immer eine glückliche Hand bewiesen. "Unseres Erachtens ist er damit letztlich verantwortlich für die begrenzten Fortschritte, die die Deutsche Bank bei der Suche nach einer wertschaffenden Strategie erreicht hat. Paul Achleitner wird zeigen müssen, dass er an der Spitze des Aufsichtsrats effektiver führt", so Hirt.

Achleitner steht bei der Hauptversammlung unter Druck. Ein anderer Aktionärsberater, ISS, hatte ihm zuletzt jedoch etwas den Rücken gestärkt. Ein Wechsel an der Spitze des Kontrollgremiums sei so kurz nach der Auswechslung des Vorstandschefs nicht sinnvoll, hatte ISS argumentiert. Die Empfehlungen der Aktionärsberater sind nicht bindend, allerdings hören viele institutionelle Investoren vor allem in den USA und Großbritannien auf sie.

12:08 Uhr

Börsen kommen nur schwer in die Gänge

Italiens neue Regierung sorgt für jede Menge Gesprächsstoff.

Italiens neue Regierung sorgt für jede Menge Gesprächsstoff.

imago/Insidefoto

In Europa bewegen sich die Börsen kaum vom Fleck. Die Beilegung des Handelsstreits zwischen China und den USA und der vergleichsweise schwache Euro sorgen zwar einerseits für Erleichterung. Auf der anderen Seite trübt Angst vor einer Instabilität der Eurozone durch die Regierungsbildung in Italien die Stimmung.

Dax und EuroStoxx50 büßen ihre Auftakt-Gewinne ein und tendieren kaum verändert bei 13.084 und 3575 Punkten. "Italien hat das Potenzial, im Alleingang eine Euro-Krise 2.0 auszulösen", sagt Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Für ein so hoch verschuldetes Land ist ein Ausgabeprogramm ohne Gegenfinanzierung ein extrem gewagtes Experiment."

Die beiden Koalitionspartner Fünf Sterne und Lega wollen ihre neue Regierung leiten lassen von dem 54-jährigen Juraprofessor Giuseppe Conte, der keine politische Erfahrung hat. Die Parteien planen höhere Ausgaben für Soziales, Steuersenkungen und eine Rücknahme der Rentenreform. Das würde viele Milliarden Euro kosten.

An den Börsen scheine sich die Einsicht durchzusetzen, dass eine Koalition von links- und rechtsgerichteten Populisten sowohl innen- als auch europapolitisch erhebliche Risiken berge, sagt Martin Hasse, Volkswirt bei der Privatbank M.M. Warburg. Sollten die Populisten ihren Konfrontationskurs beibehalten, dürften Anleger italienische Staatsanleihen aus ihren Depots werfen, und die Renditen dürften im Gegenzug weiter steigen.

Im frühen Handel waren die Renditen der zehnjährigen Titel auf ein 14-Monats-Hoch von 2,418 Prozent gestiegen, gaben im Handelsverlauf aber wieder etwas nach. Der Leitindex in Mailand notiert 0,7 Prozent fester.

11:14 Uhr

Italiens Börse stoppt den Fall

Der Aktienmarkt in Italien hat sich trotz anhaltender Unsicherheit um die Regierungsbildung in Rom etwas gefangen. Nachdem die Kurse an der Mailänder Börse in den vergangenen vier Handelstagen um fünf Prozent abgerutscht waren, legt der Leitindex FTSE MIB mit den 40 größten Werten heute um knapp ein halbes Prozent auf 23.198 Punkte zu. Zum Wochenbeginn war der Index zeitweise noch unter 23.000 Punkte gefallen.

Der Schulterschluss zwischen der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega prägte zuletzt das Geschehen. Die Regierung will vom Sparkurs abrücken und milliardenschwere Steuersenkungen durchsetzen.

 

10:57 Uhr

Trump drückt Chinas Zölle

China ist zu weitgehenden Zugeständnissen im Handelsstreit mit den USA bereit und senkt die Importzölle auf PKW deutlich. Für bestimmte Fahrzeugtypen würden die Abgaben auf 15 Prozent gesenkt, teilte das Finanzministerium in Peking mit. Bisher liegen die Zölle bei 20 und 25 Prozent.  

Die Senkung der Importzölle sei eine Folge der jüngsten Gespräche zwischen Vertretern der US-Regierung und der politischen Führung in Peking, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Damit solle ein Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verhindert werden. Von der Regelung würden amerikanische Autobauer profitieren, aber auch deutsche Hersteller. Vor allem die deutschen Premiummarken Mercedes-Benz, BMW und Audi verzeichneten in China zuletzt hohe Absatzzahlen.

10:33 Uhr

Norwegian-Air-Aktien gehen durch die Decke

d33b1a20e286fe033aed0bb0f3eb7864.jpg

REUTERS

Neue Übernahmespekulationen sorgen bei den Aktien von Norwegian Air für ein sattes Kursplus. Die Titel steigen um bis zu elf Prozent auf 278 norwegische Kronen. Die spanische Zeitung "Expansion" hatte zuvor berichtet, die britische IAG wolle 330 Kronen für Norwegian bieten.

Norwegian
Norwegian 1,28

Die British-Airways-Mutter IAG hatte im April 4,6 Prozent an dem norwegischen Rivalen gekauft und angekündigt, eine komplette Übernahme anzustreben. Allerdings lehnte der Billigflieger zwei Offerten bislang ab.

IAG-Chef Willie Walsh hatte vergangene Woche gesagt, er würde für Norwegian Air kein feindliches Angebot auf den Tisch legen, sein Konzern habe auch andere Wachstumsmöglichkeiten. Zur IAG-Gruppe gehört auch die spanische Fluggesellschaft Iberia.

10:16 Uhr

Wie gefährlich ist Italien?

Die neue Regierung in Italien tritt mit riesigen Wahlkampfversprechen an - und macht aus ihrer Abneigung gegen die Eurozone keinen Hehl. Trotz enormer Staatsschulden lautet die Devise: fröhlich Geld ausgeben.

Wie ist das einzuordnen? Darüber hat Frank Meyer an der Frankfurter Börse mit Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Diba gesprochen.

"Wir stehen nicht am Anfang einer neuen Eurokrise", sagt Brzeski. Die Regierung werde unter anderem durch die Finanzmärkte gezwungen, sich einem Realitätscheck zu unterziehen – in Griechenland sei das auch so gewesen. "Das ist vor allem für Italien gefährlich", so der Ökonom.

 

09:44 Uhr

Rückschlag für Tesla

Schlechte Nachrichten für den Elektroautopionier Tesla: Ein einflussreiches US- Verbrauchermagazin empfiehlt das neue Model 3 nicht zum Kauf. Der Fahrspaß sei zwar groß, aber es gebe auch erhebliche Mängel, lautet das Fazit von "Consumer Reports".

Tesla
Tesla 160,70

Das Magazin, das viele Produkte und auch in den USA verkaufte Autos testet, nennt als Beispiele, dass der zentrale Touchscreen schwer zu bedienen und der Bremsweg zu lang sei. Bei Tests habe das Tesla-Modell 46 Meter gebraucht, um bei 100 Kilometern pro Stunde zum Stehen zu kommen. Das sei länger als ein Pick-up-Wagen brauche. Tesla wies diese Angaben allerdings zurück, eigene Tests hätten einen Bremsweg von 40,5 Metern ergeben, je nach Bereifung sogar von nur 38,4 Metern.

Tesla ist nach Jahren des Wachstums und Erfolgs in schwierigeres Fahrwasser gekommen. Mit dem Model 3 will das Unternehmen von Elon Musk den Aufstieg von einem Nischenanbieter zu einem Massenhersteller von Elektroautos schaffen. Allerdings gibt es immer wieder Probleme in der Produktion und Experten sehen die Fertigungsziele mit Skepsis.

09:21 Uhr

Öl wird teurer

Die Ölpreise steigen weiter. Marktbeobachter führen das vor allem auf die politische Entwicklung in Venezuela zurück. In dem von einer schweren Wirtschaftskrise gezeichneten Land hat sich bei der Präsidentschaftswahl am Wochenende Amtsinhaber Nicolas Maduro zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft ihm Wahlmanipulation vor. Die USA belegten Venezuela als Reaktion auf die Wiederwahl umgehend mit neuen Sanktionen, die die Ölproduktion des Landes weiter sinken lassen können.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,54

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 79,42 US-Dollar. Das sind 20 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 25 Cent auf 72,49 Dollar.

Die Ölexporte aus Venezuela waren angesichts der tiefen Krise bereits eingebrochen. Die jüngste Entwicklung könnte die Fördermenge weiter senken, was die Ölpreise tendenziell stützt. Seit Mitte März ist der Preis für Nordsee-Öl bereits um mehr als 20 Prozent gestiegen.

09:08 Uhr

Der Dax startet zuversichtlich

Der Frankfurter Aktienmarkt ist mit Gewinnen in die verkürzte Handelswoche gestartet. Der Dax legt 0,2 Prozent auf 13.109 Zähler zu, der MDax 0,5 Prozent auf 26.989 Punkte. Für den TecDax geht es 0,9 Prozent auf 2833 Zähler nach oben.

"Nach der ausgehend von den Jahrestiefs 1400-Punkte-Klettertour des Dax dürfte die Luft für den deutschen Leitindex kurzfristig langsam dünner werden", so Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. Der Markt müsse mit dem Auslaufen der Berichtssaison und den damit fehlenden Impulsen durch positive Unternehmensergebnisse vor allem aus den USA auf eine wichtige Unterstützung der letzten Wochen sukzessive verzichten. "Extreme Rückschläge sind allerdings nicht zu erwarten", ergänzt Bauer.

"Zwar bereiten das zuletzt wieder gestiegene US-Zinsniveau sowie die auf Mehrjahreshochs notierenden Ölpreise zusätzlich zu den aktuellen geopolitischen Risiken vielen Investoren immer größere Sorgen. Auch die Entwicklung in Italien, wo sich ein neues europaskeptisches Regierungsbündnis abzeichnet, dessen Programm die ohnehin sehr hohe Verschuldung des Landes weiter steigern könnte, sorgt für Nervosität", meint Bauer. Doch insgesamt lieferten die makroökonomischen Rahmenbedingungen ein mittelfristig konstruktives Umfeld für die Aktienmärkte.

08:51 Uhr

Asien-Anleger fürchten "Zenit an den Börsen"

"Zenit an den Börsen" erreicht? Die Einigung im Handelsstreit kann Asiens Anleger nicht lange beflügeln.

"Zenit an den Börsen" erreicht? Die Einigung im Handelsstreit kann Asiens Anleger nicht lange beflügeln.

REUTERS

Gebremste Vorgaben aus Fernost: Im asiatischen Aktienhandel geht es am zweiten Handelstag der Woche leicht nach unten.

  • In Tokio verabschiedet sich der Nikkei-Index 0,2 Prozent im Minus bei 22.960 Punkten in den Feierabend. In Shanghai gibt der Composite-Index knapp 0,2 Prozent nach.
  • Weil die Aktienmärkte in Südkorea und Hongkong feiertagsbedingt geschlossen blieben, fallen die Handelsvolumina vergleichsweise gering aus.

Für Erleichterung sorgen die Aussichten auf eine gütliche Einigung im transpazifischen Handelsstreit: Die USA und China wendeten am Wochenende einen drohenden Handelskrieg vorerst ab. Gegenseitige Zolldrohungen sind vom Tisch. US-Handelsminister Wilbur Ross soll in den kommenden Tagen in die Volksrepublik reisen, um die Grundsatzvereinbarung der Regierungen in verbindliche Abkommen mit betroffenen Unternehmen umzumünzen.

Sorgen gründen sich im asiatischen Handel allerdings auf die weiteren Perspektiven an den Börsen. Zwar blieben die Aussichten für die Weltkonjunktur robust und die Unternehmen hätten im ersten Quartal überwiegend solide Ergebnisse geliefert, fasst Chefanalyst James McGle vom australischen Brokerhaus Argonaut die Überlegungen zusammen. Viele Investoren fürchteten aber, dass der "Zenit an den Börsen" bereits erreicht sei.

07:38 Uhr

Dax setzt zum starken Wochenstart an

Im Mai gehört der Erfolg den Fleißigen: Diese Kohlmeise startet von ihrem Nistkasten aus zur Schnäppchenjagd.

Im Mai gehört der Erfolg den Fleißigen: Diese Kohlmeise startet von ihrem Nistkasten aus zur Schnäppchenjagd.

picture alliance / Bernd von Jut

Dax
DAX 18.049,96

Die Börsenwoche nach Pfingsten beginnt am deutschen Aktienmarkt mit freundlichen Signalen.

  • Der Leitindex Dax wird auf Teleboerse.de zum Auftakt bei 13.174,00 Punkten gesehen, was einem Plus von 0,7 Prozent entspricht.
  • Vor dem verlängerten Pfingstwochenende war das Frankfurter Börsenbarometer noch 0,3 Prozent schwächer bei 13.077,72 Zählern aus dem Handel gegangen.
  • Rückenwind verspüren Marktteilnehmer vor allem durch die starken Vorgaben aus den USA: An der New Yorker Wall Street hatten die Kurse im Freitagsgeschäft kräftig angezogen.

Die Aussicht auf eine gütliche Einigung im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit hatte die Zuversicht der US-Börsianer befeuert. Der US-Leitindex Dow Jones schloss vor dem Wochenende starke 1,2 Prozent im Plus bei 25.013,29 Punkten.

06:30 Uhr

Euro verliert weiter an Höhe

Wie geht es weiter in Italien? Die Koalition der Populisten verspricht vieles - nur keine verlässliche Europa-Politik.

Wie geht es weiter in Italien? Die Koalition der Populisten verspricht vieles - nur keine verlässliche Europa-Politik.

picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Am Devisenmarkt beginnt die feiertagsbedingt verkürzte Börsenwoche mit einer leichten Abwärtsbewegung beim Euro. Der Kurs der Gemeinschaftswährung liegt allerdings noch immer leicht über dem Niveau von Ende vergangener Woche.

  • Im Handel am frühen Morgen notiert der Euro bei 1,1780 Dollar und damit nah an seinem bisherigen Tagestief.
  • Im asiatisch geprägten Geschäft gab der Euro in der Nacht gegenüber dem Dollar ebenfalls leicht nach, notierte aber weiter nahe eines Vier-Monats-Hochs zum Yen.
  • Ein Euro wurde in Tokio zeitweise mit 1,1784 Dollar bewertet. Der Dollar wurde mit 110,95 Yen gehandelt.
06:22 Uhr

Tokio schielt auf die US-Anleihen

Shinto-Festival in Tokio: Im Asakusa-Distrikt ziehen Gläubige zum "Sanja Matsuri"-Fest mit einem Mikoshi durch die Straßen.

Shinto-Festival in Tokio: Im Asakusa-Distrikt ziehen Gläubige zum "Sanja Matsuri"-Fest mit einem Mikoshi durch die Straßen.

imago/ZUMA Press

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Der zweite Handelstag der Woche in Asien bietet Anlegern in Europa zunächst keine klare Richtungsvorgabe. An der Börse in Tokio nimmt der Markt nach dem Dreieinhalb-Monats-Hoch vom Vortag etwas das Tempo heraus.

  • Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert im Verlauf mit 23.007 Punkten kaum verändert.
  • Der breiter gefasste Topix-Index verliert 0,15 Prozent auf 1810 Zähler.
  • Am Pfingstmontag - einem regulären Handelstag in Asien - hatte die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China den Märkten noch merklich Auftrieb verliehen.
  • Am Tag danach beobachten Händler vor allem im Finanzsektor Verkaufsbewegungen. Der Index der japanischen Versicherer notiert knapp 1,0 Prozent im Minus. Es gebe Anzeichen für eine Trendwende bei den Renditen für US-Staatsanleihen, hieß es. Die Renditen seien kurz vor dem Erreichen eines Sieben-Jahres-Hoch abgerutscht. Die bisher steigenden Zinsen für US-Staatspapiere hatten den Gewinnen der japanischen Versicherer Auftrieb gegeben.
06:00 Uhr

Schlagzeilen vom Wochenende

 

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen