Dienstag, 15. Januar 2019Der Börsen-Tag

Heute mit Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

Dax hangelt sich vor Brexit-Abstimmung zu kleinem Plus

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(Foto: imago/Sven Simon)

Ein stärkerer Ausschlag nach oben, dann ein etwas schwächerer nach unten, dann wieder ein kleiner Aufschwung: Vor der bevorstehenden Abstimmung des britischen Unterhauses über das Brexit-Abkommen mit der EU zeigte sich der deutsche Aktienmarkt unentschlossen. Der Dax ging schlussendlich mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent auf 10.892 Punkte aus dem Handel. Der MDax gewann ebenfalls 0,3 Prozent auf 22.638 Zähler, der TecDax stieg um 1,0 Prozent auf 2502 Stellen. Der EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent auf 3068 Punkte.

Noch am Vormittag hatten Nachrichten aus China, wo die Aussicht auf Steuersenkungen die Aktienkurse kräftig nach oben getrieben hatte, auch den deutschen Leitindex beflügelt und ihn bis fast an die Marke von 11.000 Punkten geführt. Dann aber schienen sich die Börsianer immer stärker auf das am Abend stattfindende Votum in London zu konzentrieren, wo Premierministerin Theresa May bis zur letzten Minute um Zustimmung für den Deal mit der EU warb.

Die Aktien der Deutschen Post profitierten lange Zeit mit kräftigen Kursgewinnen von der Aussicht auf eine Portoerhöhung, drehten am Nachmittag nach detaillierteren Angaben zu der Anhebung aber deutlich ins Minus, zeitweise sogar mit mehr als dreieinhalb Prozent. Zuletzt verloren sie noch 2,0 Prozent und waren damit Dax-Schlusslicht.

Ebenfalls schwach präsentierten sich die Papiere der Lufthansa mit minus 1,8 Prozent. Eine Abstufung durch die Deutsche Bank setzte ihnen zu.

Dax-Gewinner waren am Dienstag HeidelbergCement mit plus 2,0 Prozent.

17:08 Uhr

Nokia streicht Hunderte Stellen in Deutschland

Nokia
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Der finnische Netzwerkausrüster Nokia baut im Rahmen seines weltweiten Sparprogramms mehr als jede siebte Stelle in Deutschland ab. Es würden 520 von 3500 Mitarbeitern eingespart, teilte der Konzern mit. Es seien alle Standorte, Funktionen sowie Geschäftsbereiche betroffen. Nokia betreibt in der Bundesrepublik Standorte in Berlin, Mannheim, München, Bonn, Düsseldorf, Nürnberg, Hannover, Hamburg, Stuttgart, Leipzig, Ulm und Unterschleißheim.

  • Ziel sei es, "die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Nokia zu sichern", sagte Deutschlandchef Wolfgang Hackenberg. Die Konkurrenz in dem Sektor sei sehr "hart".

Im Oktober hatten die Finnen angekündigt, die Kosten bis Ende 2020 jährlich um rund 700 Millionen Euro herunterschrauben zu wollen. Ähnlich wie die Konkurrenz wartet Nokia darauf, dass die Aufträge für die Ausrüstung der Mobilfunknetze für den neuen 5G-Standard Fahrt aufnehmen. Derzeit befindet sich die Branche in einer Hängephase, da sich die Telekomkonzerne mit Bestellungen noch zurückhalten. In Deutschland findet die Auktion der neuen 5G-Frequenzen erst im Frühjahr statt.

16:43 Uhr

Netflix hebt Preise in USA deutlich an - Aktienkurs steigt

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Der Streamingdienst Netflix hebt seine Preise auf dem US-Heimatmarkt deutlich an. Die Kosten für die verschiedenen Abomodelle stiegen zwischen 13 und 18 Prozent, teilte das Unternehmen mit, das mehr als 130 Millionen Zuschauer weltweit zählt.

Damit sind für das Premium-Abo, mit dem auf vier Geräten gleichzeitig die Serien und Filme geschaut werden können, 15,99 Dollar fällig. In Deutschland sind es 13,99 Euro. An der Wall Street kam die Ankündigung gut an. Die Netflix-Aktie stieg um 6,1 Prozent auf ein Drei-Monats-Hoch von 353,25 Dollar.

Die Preisanhebungen werden in den kommenden Monaten umgesetzt und gelten ab sofort für Neukunden. Netflix schultert derzeit hohe Investitionen. Der Konzern investiert Milliarden in neue Serien und Filme sowie die globale Expansion, auch um die Konkurrenz in Schach zu halten.

16:15 Uhr

Scholz befeuert Spekulation über Bankenfusion

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(Foto: dpa)

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich für "europäische Champions" in der Finanzindustrie ausgesprochen und damit indirekt Spekulationen über mögliche Fusionen in der deutschen Finanzbranche genährt.

  • Auf die Frage, ob solche Champions sinnvoll seien, sagte der SPD-Politiker bei einer Veranstaltung: "Ja, glaube ich schon." Dies blieben allerdings marktwirtschaftliche Prozesse. "Aber wir sollten sagen, wir brauchen eine nachhaltige Finanzindustrie, die in der Lage ist, das Geschäft zu bewältigen, das mit der Wirtschaft zusammenhängt, die sie global begleiten muss."
  • Gleichzeitig gelte es sicherzustellen, dass dies immer auf eine Weise geschehe, "die auch selbsttragend ist", hob der Finanzminister beim "Future Forum Europe" hervor. "Da sind wir ein guter Gesprächspartner, mehr will ich gar nicht dazu sagen", erklärte Scholz. "Sie sehen ja, dass in der Welt etwas los ist, und das sehe ich auch."

In den vergangenen Monaten gab es vermehrt Spekulationen über eine mögliche Fusion der schwächelnden Deutschen Bank mit der ebenfalls angeschlagenen Commerzbank, bei der der Bund ein Minderheitsaktionär ist.

16:01 Uhr

Daimler baut Engagement im E-Sport aus

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(Foto: dpa)

Der Autobauer Daimler baut sein Engagement im E-Sport-Geschäft aus. Der Konzern beteiligt sich an dem E-Sport-Spezialisten SK Gaming, wie der Dax-Konzern mitteilte. Unter E-Sport versteht man, wenn Videospieler an Konsolen oder Computern in Wettbewerben gegeneinander antreten. Dabei geht es nicht nur um Spiele, die Sportarten simulieren.

Daimler will sich mit dem Einstieg auch an ein jüngeres Publikum wenden.

  • "Uns fasziniert sowohl die Begeisterung dieser jungen und digitalen Generation für professionelles Gaming, als auch die völlig neue Art des Medienkonsums und der Kommunikation innerhalb der Fangemeinde", sagt Marketing-Chefin Bettina Fetzer.

Neben Daimler beteiligt sich auch der 1. FC Köln an SK Gaming. Außer der Präsentation seines Logos will Daimler mit der Firma auch gemeinsame Inhalte entwickeln. Der Autobauer war schon 2017 eine Sponsoring-Partnerschaft mit dem Unternehmen ESL eingegangen, das mehrere E-Sports-Ligen und Turniere betreibt.

15:55 Uhr

Wall Street startet mit leichtem Plus

Enttäuschende Geschäftszahlen der Banken JP Morgan und Wells Fargo dämpfen die Kauflaune an den US-Börsen. Die Aussicht auf einen Konjunkturschub beim wichtigen Handelspartner China hielt die Wall Street am Dienstag aber im Plus.

Der Standardwerteindex Dow Jones legte eine halbe Stunde nach der Handelseröffnung 0,2 Prozent auf 23.954 Punkte zu.

JP Morgan fuhr im abgelaufenen Quartal zwar erneut einen Rekordgewinn ein, blieb aber hinter den Markterwartungen zurück. Ähnlich wie bei Citigroup war ein schwächelndes Anleihe-Geschäft hierfür verantwortlich. Die Aktien verloren daraufhin 1,5 Prozent. Bei Wells Fargo gingen Einnahmen und Gewinn zurück. Die Titel des Geldhauses gaben 1,3 Prozent nach.

Die bisher vorgelegten Zahlen der Finanzbranche seien kein gutes Omen für die angelaufene Bilanzsaison, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters National Securities. Allerdings seien die Erwartungen insgesamt niedrig, so dass größere Ausverkäufe unwahrscheinlich seien.

UnitedHealth übertraf dagegen bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen. Analysten monierten allerdings die gestiegenen Kosten des größten US-Krankenversicherers für Behandlungen. UnitedHealth-Titel verteuerten sich um 1,6 Prozent.

15:44 Uhr

Nestle will Verpackungen umweltfreundlicher machen

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(Foto: picture alliance/dpa)

Keine Plastik-Strohhalme mehr und Nesquik-Kakao in der Papiertüte: Mit Initiativen wie diesen reagiert der Schweizer Lebensmittelriese Nestle auf den zunehmenden Druck von Politik und Umweltschützern, Kunststoffabfälle zu reduzieren. Ab Februar will der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller verstärkt Trinkhalme aus Papier für seine Produkte anbieten.

Das Thema treibt derzeit viele Konsumgüterkonzerne und Chemiefirmen um - zumal der Druck steigt, dem Problem Herr zu werden: Die Europäische Union einigte sich im Dezember auf ein Verbot bestimmter Einweg-Plastikprodukte wie Trinkhalme oder Besteck, das ab 2021 greifen soll. Damit will die EU die zunehmende Verschmutzung der Meere bekämpfen.

In Ländern ohne funktionierende Infrastruktur für eine Abfallwiederverwertung setzt Nestle auf eine biologisch abbaubare und wiederverwertbare Plastikflasche. Das dafür nötige Granulat entwickeln die Eidgenossen gemeinsam mit der darauf spezialisierten US-Firma Danimer. Mit solchen Maßnahmen will Nestle das Ziel erreichen, bis 2025 sämtliche Verpackungen für seine Nahrungsmittel wiederverwendbar oder wiederverwertbar zu machen.

15:30 Uhr

New Yorker Konjunkturindex fällt im Januar

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Januar spürbar gesunken. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts verringerte sich auf plus 3,9. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf plus 9,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 10,9 gelegen.

Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.

Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.

15:01 Uhr

Italienische Banken mit Kapitalanforderungen unter Druck

Die Aktien der italienischen Banken sind wieder stärker unter Druck geraten. Unicredit fielen um 3 Prozent und Intesa um 1,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank wird nach einem Medienbericht die Banken der Eurozone auffordern, bis 2026 mehr Geld für faule Kredite zurückzustellen.

  • "Davon sind die italienischen Banken mit ihren Löchern in den Bilanzen am stärksten betroffen", sagt ein Händler.

Auch die griechischen Banken stehen unter Druck.

14:44 Uhr

Hellofresh-Rivale begeistert Anleger mit Gewinnprognose

Der Kochboxen-Anbieter Blue Apron erfreut die Anleger mit einer optimistischen Prognose. Das Unternehmen ist zuversichtlich, im ersten Quartal sowie im Gesamtjahr auf Basis des bereinigten Ebitda schwarze Zahlen zu schreiben. Diesen Ausblick gab der Hellofresh-Rivale im Vorfeld einer Präsentation der Viertquartalszahlen. Dabei dürfte Blue Apron auch ein Update zur Partnerschaft mit WW, einst als Weight Watchers bekannt, geben.

Der Kurs schießt im vorbörslichen Handel in den USA um fast 11 Prozent in die Höhe. In den vergangenen zwölf Monaten hat er 69,5 Prozent eingebüßt, der S&P-500 ist um 7,3 Prozent gefallen.

14:36 Uhr

Anspannung am May-Day - Dax gibt nach

Unmittelbar vor dem Showdown unter dem Big Ben herrscht unter Anlegern gespannte Ruhe. Sie fuße auf der Annahme, dass die britische Premierministerin Theresa May bei der Abstimmung über ihren Brexit-Deal die "richtige Art" Niederlage einstecken muss, sagte Analyst JR Zhou vom Online-Broker Infinox.

  • "Nicht zu groß und nicht zu knapp. Dies würde ihr erlauben, im Amt zu bleiben und den Brexit zu verschieben, aufzuweichen oder ganz zu blockieren."
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Dax und EuroStoxx50 bröckelten am Nachmittag um jeweils 0,2 Prozent auf 10.829 beziehungsweise 3050 Punkte ab. Im frühen Handel hatte der deutsche Leitindex noch mehr als ein Prozent zugelegt. Der Londoner Auswahlindex FTSE hielt sich knapp im Plus bei 6856 Zählern, das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2836 US-Dollar.

Am Aktienmarkt rückten Finanzwerte ins Rampenlicht. Einem Insider zufolge verlangt die Europäische Zentralbank (EZB) von bestimmten Geldhäusern, sämtliche faule Kredite bis zu einem Stichtag über Rückstellungen abzudecken. Anleger warfen vor allem Aktien italienischer Institute aus den Depots. Die Banken des Landes sitzen Experten zufolge auf 125 Milliarden Euro an faulen Krediten, die nur zu einem geringen Teil über Rückstellungen abgedeckt sind. Der italienische Bankenindex rutschte um 2,4 Prozent ab. In Frankfurt verbilligten sich Deutsche Bank um 0,3 Prozent, Commerzbank verloren 1,6 Prozent.

Bei der Deutschen Post verflog die Freude über eine baldige Anhebung des Briefportos rasch. Die "Aktie Gelb" verlor 2,2 Prozent, nachdem sie zunächst zeitweise knapp vier Prozent zugelegt hatte. Dem Unternehmen zufolge können die Gesamtjahresziele bei der von der Bundesnetzagentur in Aussicht gestellten Porto-Anhebung um 4,8 Prozent nur mit zusätzlichen Einsparungen erreicht werden. Ursprünglich war ein höherer Aufschlag erwartet worden. So sollte ein Standardbrief künftig 80 statt bislang 70 Cent kosten.

14:29 Uhr

Wells Fargo mit Gewinnrückgang im vierten Quartal

Nach den Dickschiffen JP Morgan und Citigroup hat auch die in San Francisco ansässige US-Bank Wells Fargo im Schlussquartal 2018 einen Milliardengewinn eingefahren. Wie das Geldinstitut mitteilte, lag der Gewinn im vierten Quartal bei 6,1 Milliarden Dollar und damit rund 100 Millionen Dollar unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Auch die Einnahmen des kalifornischen Geldhauses gingen in diesem Zeitraum um gut eine Milliarde auf 21 Milliarden Dollar zurück. Im Gesamtjahr legte das Ergebnis leicht von 22,2 auf 22,4 Milliarden Dollar zu, die Einnahmen sanken allerdings um zwei auf 86,4 Milliarden Dollar.

Wells Fargo geht auf einen Postkutschenservice im Wilden Westen der USA Mitte des 19. Jahrhunderts zurück.

14:09 Uhr

Salvini wirft EZB Angriff auf italienische Banken vor

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(Foto: imago/Insidefoto)

Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini hat die EZB-Bankenaufsicht scharf kritisiert. Die Notenbank attackiere das Bankensystem in Italien, sagte Salvini, der eigentlich nicht Finanz-, sondern Innenminister ist. Die Forderung der EZB-Aufseher, dass Banken mehr Rückstellungen für faule Kredite bilden müssen, könnte in Italien zu Belastungen von 15 Milliarden Euro führen, ergänzte der Chef der rechten Lega. Der Schritt zeige, dass die EU-Bankenunion Instabilität schaffe.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor von einem Insider erfahren, dass die EZB-Bankenaufsicht alle von ihr überwachten Geldhäuser dazu auffordert, den Abbau von faulen Krediten voranzutreiben. In Briefen werde ihnen ein konkretes Zieldatum vorgegeben, bis wann sie ihre ausfallgefährdeten Darlehen vollständig über Rückstellungen abdecken sollen.

In Italien haben viele Banken aufgrund der jahrelangen Wirtschaftsflaute hohe Bestände an faulen Krediten aufgetürmt.

13:54 Uhr

Analyst: deutsche Wirtschaft fängt sich wieder

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(Foto: picture alliance/dpa)

Optimismus verbreitet die Commerzbank hinsichtlich der deutschen Konjunktur. Diese dürfte sich im Frühjahr langsam fangen und die Wirtschaft wieder etwas stärker wachsen, erwartet Coba-Chefökonom Jörg Krämer.

  • "Für das gesamte Jahr 2019 erwarten wir weiter ein Plus von 1,2 Prozent. Auch wenn uns eine Rezession erspart bleiben sollte, heißt das nicht, dass wir uns nicht um die deutsche Wirtschaft sorgen. Denn der Produktionsstandort Deutschland hat in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich an Attraktivität eingebüßt."

Bei der Konjunkturentwicklung kommt es laut Krämer letztlich auf China an. Im Verlauf des ersten Halbjahrs sei bei der Nachfrage aus dem Reich der Mitte eine Besserung zu erwarten. Denn die chinesische Regierung habe umfangreiche Maßnahmen gegen das nachlassende Wachstum ergriffen.

  • "Wenn sich die chinesische Wirtschaft trotzdem nicht fängt, würde die chinesische Regierung ihr Konjunkturpaket wohl massiv aufstocken", erwartet Krämer.
13:34 Uhr

Tengelmann-Holding steht vor drastischen Einschnitten

Das Familienunternehmen Tengelmann (KiK, Obi) plant eine drastische Verkleinerung seiner Konzernholding. Durch den Umbau werden "die meisten der rund 250 Stellen" in der Konzernzentrale in Mülheim an der Ruhr wegfallen, wie der Konzern ankündigte.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem Umbau drückt der neue Tengelmann-Chef Christian Haub dem Konzern erstmals auch nach außen sichtbar seinen Stempel auf. Er hatte die Leitung des Familienunternehmens übernommen, nachdem sein älterer Brüder Karl-Erivan Haub im vergangenen April auf einer Skitour in der Schweiz spurlos verschwunden war.

Haub betonte, mit der Verschlankung der Holding reagiere das Unternehmen auf die Veränderungen im Beteiligungsportfolio - etwa durch den Verkauf des Lebensmittelhändlers Kaiser's Tengelmann. Die Menge der zu bewältigenden Aufgaben habe dadurch abgenommen.

  • "Was wie eine Zäsur wirkt, stellt die folgerichtige Fortschreibung der Unternehmensgeschichte in die Zukunft dar", sagte Haub. In ihrer 151-jährigen Geschichte habe sich die Tengelmann-Gruppe immer wieder neu erfunden.
    "Wir bedauern sehr, dass die meisten unserer Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden", sagte Haub mit Blick auf die Holding. Das Unternehmen wolle den Schritt aber sozialverträglich gestalten. Haub kündigte gleichzeitig eine neunmonatige Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeiter der Holding an.

Die Holding soll unter Leitung von Christian Haub künftig vor allem strategische Aufgaben für das Familienunternehmen übernehmen, zu dem neben dem Textildiscounter KiK und der Baumarktkette Obi auch mehr als 80 Beteiligungen an Start-up-Unternehmen gehören.

13:13 Uhr

JP Morgan scheffelt Milliarden - Anleger dennoch unzufrieden

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(Foto: REUTERS)

Die US-Großbank JP Morgan setzt ihren Rekordlauf fort: Das Kreditinstitut verdiente im vierten Quartal 7,1 Milliarden Dollar - so viel wie noch nie und rund zwei Drittel mehr als vor Jahresfrist. Wie das größte Geldhaus der Vereinigten Staaten in New York mitteilte, betrugen die Erlöse im selben Zeitraum 26,1 Milliarden Dollar.

Bankchef Jamie Dimon, der die Erwartungen der Wall Street seit Jahren regelmäßig übertrifft, nannte zur Begründung für das Ergebnis die brummende Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Die US-Konsumenten würden gleichermaßen ihr Geld "ausgeben, sparen und investieren" und dafür seine Bank nutzen.

Investoren waren dennoch enttäuscht, weil sie einen noch höheren Gewinn erwartet hatten: Der Kurs der Aktie gab vorbörslich um rund drei Prozent nach.

12:38 Uhr

Wall Street wird etwas fester erwartet

Nachdem der Handel zu Wochenanfang von leichten Gewinnmitnahmen gekennzeichnet war, dürfte die Wall Street heute wieder etwas fester starten. Der Future auf den S&P-500 erhöht sich vorbörslich leicht um 0,3 Prozent.

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Die Stimmung etwas aufhellen dürften die von China angekündigten Unterstützungsmaßnahmen für die zuletzt schwächelnde chinesische Wirtschaft. Weiter im Blick steht zudem der sich hinziehende US-Haushaltsstreit. Präsident Donald Trump hat den Kompromissvorschlag des republikanischen Senators Lindsey Graham zur vorläufigen Wiedereröffnung der betroffenen Behörden für rund 30 Tage am Montag mit der Begründung abgelehnt, dass dadurch eine Einigung über den Haushalt nur noch weiter verschleppt werde. Er wolle die Angelegenheit "lösen" und nicht "verzögern", sagte der Präsident zu Reportern im Weißen Haus.

Devisenhändler dürften zudem gespannt in Richtung Großbritannien blicken, wo am Abend das Parlament über den von Premierministerin Theresa May ausgehandelten EU-Austrittsvertrag abstimmen wird. Im Markt besteht weitgehend Konsens, dass das Abkommen abgelehnt werden wird.

Konjunkturseitig steht die Veröffentlichung des Empire-State-Manufacturing-Index' für Januar an. Erwartet wird ein Wert von 9,0 nach zuvor 10,9. Publiziert werden zudem Dezember-Daten zu den Erzeugerpreisen mit einen erwarteten Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat nach plus 0,1 Prozent im November.

Noch vor Handelsbeginn werden Geschäftszahlen für das vierte Quartal von JP Morgan und Wells Fargo erwartet. Die Zahlen von Unitedhealth liegen derweil schon vor und werden positiv aufgenommen. Die Aktie gewinnt im vorbörslichen Handel 1,2 Prozent.

12:24 Uhr

Innovative Unternehmen leiden unter Personalnot

Innovativen Unternehmen in Deutschland fehlen die Mitarbeiter. Nach einer Mitteilung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind in 107.000 Firmen, die neue Produkte oder Verfahren verkaufen, 200.000 Stellen unbesetzt. Das sind 18 Prozent aller offenen Stellen insgesamt, wie das Mannheimer Institut mitteilte. Nur verspätet oder nicht mit dem gewünschten Personal besetzt werden konnten etwa 360.000 Stellen oder 33 Prozent aller offenen Stellen.

Bei den Innovationsausgaben hat die deutsche Wirtschaft im Jahr 2017 um 4,7 Prozent auf 167 Milliarden Euro zugelegt. Der Umsatz mit neuen Produkten stieg um 14,5 Prozent auf 822 Milliarden Euro. Mit Marktneuheiten beziehungsweise Produkten, die zuvor noch kein anderes Unternehmen im jeweiligen Absatzmarkt angeboten hatte, erlösten die Unternehmen 168 Milliarden Euro. Das waren 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Industrie trug 550 Milliarden Euro zum Neuproduktumsatz bei, insbesondere die Großunternehmen. Rund ein Drittel des gesamten Umsatzes mit Produktinnovationen entfiel auf den Fahrzeugbau. Für Frühjahr und Sommer 2018 hatten die Unternehmen in Deutschland laut ZEW einen weiteren merklichen Anstieg der Innovationsausgaben um 3,4 Prozent auf dann 172,5 Milliarden Euro geplant. Für 2019 ist demnach ein moderater Zuwachs um zwei Prozent auf 175,9 Milliarden Euro vorgesehen.

12:08 Uhr

Brexit und Konjunktur: Dax wieder auf dem Boden der Tatsachen

Aus Furcht vor einem Brexit-Chaos und einer weltweiten Konjunkturschwäche sind die Anleger wieder in Deckung gegangen. Der Dax gab bis zum Mittag seine Gewinne wieder vollständig ab und notierte mit plus 0,1 Prozent bei 10.867 Punkten. Der MDax gewann 0,3 Prozent auf 22.637 Zähler, der TecDax ebenfalls 0,3 Prozent auf 2484 Stellen. Der EuroStoxx50 stieg um 0,1 Prozent auf 3058 Punkte.

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Auch das britische Pfund und der Leitindex an der Börse in London bewegten sich wegen der für den Abend erwarteten Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus kaum vom Fleck. Der Ausgang des Votums ist ungewiss. Ein Pfund kostete 1,2860 US-Dollar.

  • "Natürlich kann es passieren, dass dem Vertrag zugestimmt wird. Aber wenn man den Prognosen glaubt, ist das genauso wahrscheinlich wie ein Einhorn zu finden", sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Die britische Premierministerin Theresa May warnte davor, dass eine Ablehnung ihres Abkommens mit der EU das Parlament lähmen könnte und es am Ende gar keinen Brexit geben könne.

Vor allem für die britische Währung dürfte die Abstimmung am Abend spannend werden. Je knapper May verliere, desto wahrscheinlicher, dass ein geringfügig abgeänderter Vorschlag in einem neuen Wahlgang doch akzeptiert werde, erläutert Commerzbank-Devisenanalystin Esther Reichelt.

  • "Verliert sie jedoch so deutlich, dass Mays Brexit-Plan ein für alle Mal für tot erklärt werden muss, ist deutlich unsicherer, wie es weiter geht und ob nicht sogar May freiwillig oder mittels eines Misstrauensvotums erzwungen die Flinte ins Korn wirft."

Im Fokus am Devisenmarkt stand auch der Euro, der sich um ein halbes Prozent auf 1,1432 Dollar verbilligte. Grund für die trübe Stimmung war das schwächste Wirtschaftswachstum in Deutschland seit fünf Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent.

  • "Das Jahr 2018 zeigt einmal mehr wie verwundbar die deutsche Wirtschaft ist", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
  • "Leidet die Autoproduktion oder schwächeln wichtige Handelspartner wie China geht es rasch bergab."

In Frankfurt waren wegen der Aussicht auf Steuer- und Abgabensenkungen in China Papiere von Autobauern gefragt, die von der Wirtschaft in China besonders abhängig sind. Die Titel von VW, Daimler und BMW legten zu. Continental-Aktien verteuerten sich um 1,8 Prozent.

Unter den Favoriten im Dax waren auch Titel der Deutschen Post mit einem Plus von 2,4 Prozent. Der Konzern kann laut Bundesnetzagentur ein höheres Porto für Briefe einführen, allerdings frühestens ab Anfang April. Aktuell wird eine Erhöhung von derzeit 70 auf bis zu 80 Cent erwartet, die voraussichtlich wieder für mehrere Jahre gelten soll.

Die im SDax notierten Titel von Nordex verteuerten sich um 4,6 Prozent. Der Windturbinenbauer verzeichnete 2018 deutliche Zuwächse bei den Auftragseingängen.

11:47 Uhr

Bund behält Lkw-Mautbetreiber Toll Collect

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Bund wird den Lkw-Mautbetreiber Toll Collect entgegen früher Pläne nicht wieder privatisieren. Die Gesellschaft bleibe Eigentum des Bundes, der die Lkw-Maut selbst erheben werde, teilte das Bundesverkehrsministerium mit.

  • "Der Betrieb des Mautsystems durch den Bund ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen wirtschaftlicher als die Vergabe an einen privaten Betreiber", erklärte Minister Andreas Scheuer.

Der Bund ist seit September Eigentümer von Toll Collect. Damals hieß es, die Verstaatlichung solle nicht von Dauer sein. Laut Bundesverkehrsministerium wurde europaweit nach einem neuen Betreiber für das System der Lkw-Maut gesucht. Nun sei das Vergabeverfahren aufgehoben worden, erklärte Scheuer. Die Bieter seien informiert worden.

11:40 Uhr

Nordzucker meldet Gewinneinbruch

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(Foto: picture alliance / dpa)

Europas zweitgrößter Zuckerhersteller Nordzucker kämpft weiter mit dem Preisverfall auf dem Weltmarkt. Der Gewinn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (März bis Februar) brach von 143,5 Millionen Euro im Vorjahr auf nur noch 17,1 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Umsatz sank um 18 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Der Weltmarkt sei auf dem niedrigsten Niveau seit etwa zehn Jahren. Das gehe auf erhebliche Überproduktion vor allem in Indien und Thailand zurück, hieß es zur Begründung.

Wie befürchtet wird die in diesen Tagen zu Ende gehende Zuckerrübenernte nach Konzernangaben unterdurchschnittlich ausfallen. Der Zuckerertrag liege wegen der Trockenheit vor allem während der Sommermonate im Schnitt um 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahr.

11:25 Uhr

Finanzpolster der Bundesagentur für Arbeit wächst

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(Foto: imago/Future Image)

Die Rücklagen der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind zum Jahresanfang auf die Rekordhöhe von rund 23,5 Milliarden Euro gestiegen. Das sei nach Berechnung des Forschungsinstituts der BA ausreichend, um konjunkturelle Schwankungen abzufedern, teilte die Behörde nach ihrem Jahresabschluss für 2018 mit.

Die Bundesagentur habe im vergangenen Jahr in der aus Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanzierten Arbeitslosenversicherung einen Überschuss von 6,2 Milliarden Euro erzielt.

  • "Damit können wir jetzt den Beitragssatz deutlich senken und trotzdem mit solider Konjunkturvorsorge in die Zukunft blicken", sagte BA-Finanzvorstand Valerie Holsboer.

Trotz der Senkung des Beitragssatzes um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent des Bruttolohns seit Jahresbeginn erwartet die BA auch für dieses Jahr einen Überschuss. In der Haushaltsplanung rechnet sie mit einem Plus von rund 500 Millionen Euro.

11:20 Uhr

Eurozone steigert Überschuss im Außenhandel

Der Überschuss der Eurozone im Außenhandel hat sich im November erhöht. Wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte, stieg der saisonbereinigte Überschuss der Ausfuhren über die Einfuhren gegenüber Oktober um 1,6 Milliarden auf 15,1 Milliarden Euro. Die Ausfuhren sanken um 1 Prozent, die Einfuhren ließen mit 1,9 Prozent aber noch stärker nach.

Die 28 EU-Staaten erzielten im Gegensatz zu den 19 Euroländern im November ein Handelsdefizit von bereinigt 5,7 Milliarden Euro. Von Januar bis November betrug das Defizit der gesamten EU, also der Überschuss der Importe über die Exporte, unbereinigt 25,2 Milliarden Euro.

Das größte Defizit wurde im Handel mit China erzielt, der größte Überschuss im Handel mit den USA. Letzteres ist Gegenstand von Verhandlungen zwischen der EU und den USA, weil US-Präsident Donald Trump ein Gegner hoher Importüberschüsse ist. Er betrachtet sie als "unfair" und als Ursache heimischer Arbeitsplatzverluste.

11:01 Uhr

Qualcomm scheitert mit Patentklage gegen Apple

Das Landgericht Mannheim hat eine Patentklage des US-Chipkonzerns Qualcomm gegen den iPhone-Anbieter Apple als unbegründet zurückgewiesen. Das angeführte Schutzrecht werde durch die in den Smartphones verbauten Halbleiter nicht verletzt, hieß es in der mündlichen Urteilsbegründung. Qualcomm kündigte an, in Berufung zu gehen und verwies auf die Entscheidung des Münchner Landgerichts von Jahresende, die ein Verkaufsverbot von bestimmten iPhone-Modellen nach sich zog.

Für die beiden Unternehmen steht viel auf dem Spiel. In Deutschland darf Apple wegen der Verletzung von Qualcomm-Patenten keine iPhone-Modelle 7 und 8 mehr verkaufen. Dagegen ging Apple in Berufung. Bisher legt der US-Konzern die Gerichtsentscheidung so aus, dass das Unternehmen selbst in seinen Filialen die entsprechenden Geräte nicht mehr im Angebot hat, Händler sie aber weiterhin vertreiben.

Der größte Apple-Händler in Deutschland, die Tochter des Telekom-Konzerns Freenet Gravis, hat somit weiterhin alles in seine Regalen.

10:42 Uhr

Deutschland umschifft Rezessionsklippe

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2018 wieder auf Wachstumskurs gegangen. In einer ersten Schätzung geht das Statistische Bundesamt von einem "leichten Plus" im Vergleich zum Vorquartal aus, wie die Behörde in Berlin mitteilte.

Damit kommt Deutschland um eine "technische Rezession" herum. Diese wäre gegeben, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in zwei Quartalen hintereinander geschrumpft wäre. Im dritten Quartal war das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent gefallen.

Derweil treiben die BIP-Daten die Renten-Futures weiter nach oben und mindern die Kursgewinne der Aktien. Die Abschwächung der Konjunktur zeigt, dass die Zeiten des Spitzenwachstums hinter dem Land liegen. Das deutsche BIP stieg 2018 nur noch um 1,5 Prozent nach 2,5 Prozent im Vorjahr. Mehr dazu lesen Sie hier. Entsprechend sinkt der Druck zu geldpolitischen Straffungsmaßnahmen, die Anleihen steigen daher auf allen Laufzeiten der Kurve. Der Bund-Futures legt um 25 Ticks zu auf 164,84 Prozent, der langlaufende Buxl-Futures sogar um 68 Ticks auf 183,30 Prozent.

10:29 Uhr

Deutscher Staatshaushalt 2018 mit Rekordüberschuss

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(Foto: picture alliance / Marc Müller/d)

Der deutsche Staatshaushalt hat im vergangenen Jahr wegen der guten Konjunktur und niedriger Zinskosten einen Rekordüberschuss erzielt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 59,2 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Damit gab es bereits das fünfte Jahr in Folge schwarze Zahlen. Diese Summe entspricht einem Überschuss von 1,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Grund für die positive Entwicklung ist die gute Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen. Dadurch legten die Staatseinnahmen um 4,7 Prozent zu, die Staatsausgaben dagegen nur um 3,1 Prozent. Niedrige Zinsen sparten außerdem Milliarden an Kosten.

10:25 Uhr

Dax gibt Teil der Gewinne wieder ab

Der Dax hat den Sturm auf die 11.000-Punkte-Marke bereits nach einer Handelsstunde wieder abgeblasen. Am Vormittag notierte der Frankfurter Leitindex nur noch 0,3 Prozent höher bei 10.895 Punkten.

Zunächst hatte er Rückenwind aus China, wo die Aussicht auf Steuersenkungen Aktienkurse kräftig nach oben getrieben hatte. Doch dann kam das Statistische Bundesamt mit seinen Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) um die Ecke - lediglich 1,5 Prozent beträgt das Wachstum 2018 im Vergleich zum Vorjahr.

Mehr dazu lesen Sie hier.

10:14 Uhr

Autoaktien geben Gas wegen Konjunkturhilfen in China

Die Aussicht auf Konjunkturhilfen für die chinesische Wirtschaft hat den Aktien von europäischen Autobauern Rückenwind gegeben. Die Titel von Volkswagen, Daimler, BMW legten je rund zwei Prozent zu. Continental-Aktien standen mit einem Kursplus von 2,4 Prozent zeitweise an der Dax-Spitze. Der europäische Index für Automobilaktien kletterte um bis zu 2,2 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember.

Daimler
Mercedes-Benz 72,42

In Frankreich griffen Investoren bei den Papieren von PSA zu, sie stiegen um bis zu 2,4 Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 20,86 Euro. Der Opel-Mutterkonzern verkaufte im vergangenen Jahr deutlich mehr Fahrzeuge und baute seinen Marktanteil in Europa aus.

Die Regierung in China stellte mehrere Maßnahmen zur Stützung der schwächelnden Konjunktur in Aussicht. So sind laut Finanzministerium größere Steuer- und Abgabensenkungen geplant, um kleinere Firmen und Industrieunternehmen zu entlasten. Die Zentralbank kündigte außerdem an, die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe an kleinere Unternehmen zu ermutigen.

09:59 Uhr

Comcast plant neuen Streamingdienst - Konkurrenz für Netflix

Der US-Kabelriese Comcast steigt im kommenden Jahr in den von Netflix und Amazon dominierten Streamingmarkt für Filme und Serien ein. Das Angebot der Comcast-Tochter NBCUniversal werde unter anderem über Werbung finanziert, kündigte das Unternehmen an. Abonnenten des Fernsehanbieters müssten nichts zusätzlich zahlen. Ob der Dienst auch in Übersee läuft, ist bisher noch unklar. Einem Insider zufolge könnte eine werbefreie Variante ähnlich viel kosten wie die Konkurrenzangebote, die bei uns zwischen sieben und 14 Euro monatlich rangieren.

Streamingdienste, die flexibel gekündigt werden können, kosten die traditionellen Kabelfernsehanbieter immer mehr Kunden. Um das Heft nicht völlig aus der Hand zu geben, steigen auch herkömmliche Konzerne in den Markt ein. Disney sowie der zu AT&T gehörende Medienkonzern Warner Media planen bis Jahresende ein eigenes Angebot gegen Monatsgebühr. Apple soll ebenfalls einen Einstieg vorbereiten.

09:39 Uhr

Ex-Nissan-Boss Ghosn kommt auch gegen Kaution nicht frei

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(Foto: REUTERS)

Carlos Ghosn bleibt in Haft. Der Automanager scheiterte vor dem Distriktgericht von Tokio mit seinem Antrag auf Freilassung gegen Kaution. Der Ex-Chef von Nissan Motor wird damit womöglich noch über Monate bis zu seinem Prozess im Gefängnis bleiben müssen. Ghosns Anwälte können gegen die Entscheidung allerdings noch in Berufung vorgehen.

Ghosn ist angeklagt, seine Vergütung bei Nissan über einen Zeitraum von acht Jahren zu niedrig angegeben zu haben. Außerdem soll er den japanischen Autohersteller dazu veranlasst haben, die Firma eines saudischen Freundes zu bezahlen, nachdem dieser ihm bei einem persönlichen finanziellen Problem geholfen hatte.

Die jüngsten Anklagepunkte wurden am 11. Januar erhoben. Danach war der Weg für Ghosn frei, seine Freilassung gegen Kaution zu beantragen. Ghosn hat die Anschuldigungen als falsch zurückgewiesen und sich für unschuldig erklärt.

09:28 Uhr

China überdeckt (noch) Brexit - Dax auf Kurs 11.000

DAX
DAX 18.001,60

Am Tag der mit Spannung erwarteten Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus gehen Anleger in Deutschland in die Offensive. Der Dax stieg kurz nach dem Handelsstart in Frankfurt um 1,0 Prozent auf 10.960 Punkte. Der MDax gewann 0,9 Prozent auf 22.777 Zähler, der TecDax 1,3 Prozent auf 2509 Stellen.

Für die positive Grundstimmung sorgte unter anderem die Ankündigung der chinesischen Regierung, die schwächelnde Wirtschaft des Landes mit Steuersenkungen und einem leichteren Zugang zu Krediten zu stärken.

  • "Dies beflügelte die Aktienmärkte in Fernost und sorgt nach den enttäuschenden Zahlen zu den Handelsaktivitäten Chinas gestern wieder für etwas Optimismus auch an Europas Börsen", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

Allerdings rechneten Börsianer auch mit einem turbulenten Handel, bevor das britische Parlament am Abend über das Scheidungsabkommen mit der Europäischen Union (EU) abstimmt. Dabei ist eine Ablehnung möglich. Das britische Pfund notierte 0,2 Prozent fester bei 1,2882 Dollar.

Top-Favorit im deutschen Leitindex waren die Aktien der Deutschen Post mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Der Konzern kann laut Bundesnetzagentur ein höheres Porto für Briefe einführen, allerdings frühestens ab Anfang April. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Titel von Nordex verteuerten sich um 4,6 Prozent. Der Windturbinenbauer verbuchte im vergangenen Jahr deutliche Zuwächse bei den Auftragseingängen.

09:13 Uhr

Analysten: iPhone-Rabatt dürfte Apple in China schaden

JL Warren Capital zufolge dürfte der Rabatt auf iPhones von Apple in China Käufer vom sofortigen Kauf neuer Produkte abhalten, da sie darauf hofften, ähnliche Rabatte zu erhalten. Um Lagerbestände abzubauen, hat Apple und ihre chinesischen Vertriebspartner die Preise für iPhones in China gesenkt. Das brandneue iPhone XR 128 GB werde zu 5300 chinesischen Yuan angeboten, dies entspricht einem Rabatt von 18 Prozent auf den offiziellen Einzelhandelspreis von 6.499 Yuan.

Rabatte in dieser Größenordnung - nur drei Monate nach Einführung neuer Produkte - bestraften frühe Käufer und schadeten der Marke Apple langfristig, so die Analysten. Es bestehe deutliches Risiko für die Margen, da die Preise in allen globalen Märkten aufgrund mangelnder Nachfrage rückläufig seien.

08:55 Uhr

Opel treibt PSA zum Absatzrekord

Die Opel-Mutter PSA hat im vergangenen Jahr so viele Autos verkauft wie nie. Dank des guten Absatzes der Marke Opel stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 6,8 Prozent auf 3,88 Millionen, wie PSA mitteilte. Ohne Opel und die Schwestermarke Vauxhall fiel der Absatz dagegen um zwölf Prozent, unter anderem weil die Verkäufe in China um ein Drittel einbrachen.

PSA um die Marken Peugeot und Citroën habe den Absatz das fünfte Jahr in Folge gesteigert, teilte der Autokonzern mit. Die symbolische Marke von vier Millionen verkauften Autos zu überspringen, gelang dem Autobauer nicht. Schuld seien vor allem die US-Sanktionen gegen den Iran, erklärte PSA. Sie führten dazu, dass der Konzern sich im Juni ganz vom iranischen Markt zurückzog.

In China und Südostasien verkaufte PSA im vergangenen Jahr nur 262.000 Autos, ein Rückgang um mehr als 34 Prozent zum Vorjahr und der vierte in Folge. In Europa dagegen, dem wichtigsten Markt für PSA, stieg der Absatz um mehr als 30 Prozent auf 3,1 Millionen Autos. PSA hatte Opel im August 2017 vom US-Konzern General Motors übernommen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

08:52 Uhr

Hilfen für Chinas Wirtschaft beflügeln Asien-Märkte

Die Aussicht auf staatliche Hilfen für die chinesische Wirtschaft hat Anleger in Asien zu Käufen ermutigt. Die Börsen in Shenzhen und Shanghai rückten um je knapp zwei Prozent vor. Der japanische Leitindex Nikkei schloss ein Prozent fester bei 20.555 Punkten. Das war der höchste Schlusskurs seit kurz vor Weihnachten.

Ermutigt habe die Anleger, dass die Regierung in China weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur in Aussicht gestellt habe, sagten Händler. Zudem habe ein schwächerer Yen Exportwerten Auftrieb verliehen. Unter anderem plant das Finanzministerium größere Steuer- und Abgabensenkungen, um vor allem kleinere Firmen und Industrieunternehmen zu entlasten. Die Zentralbank kündigte außerdem an, die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe an kleinere Unternehmen zu ermutigen. Die Konjunktur in China schwächelt seit einiger Zeit. 2018 dürfte sich das Wirtschaftswachstum auf 6,6 Prozent verlangsamt haben, das wäre das geringste Plus seit 28 Jahren.

Zu den größten Gewinnern an der Börse in Tokio gehörte die Nintendo-Aktie. Sie sprang um 4,6 Prozent in die Höhe. Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht, in dem angedeutet wird, dass Apple an dem japanischen Spielekonsolen-Hersteller interessiert sein könnte.

08:46 Uhr

Nordex macht Anlegern Laune

Nordex
Nordex 13,82

Die Nachfrage nach Windturbinen von Nordex ist im vergangenen Jahr sprunghaft gewachsen. Der Hamburger Konzern holte 2018 Neuaufträge mit einer Kapazität von 4,75 Megawatt (MW) in die Bücher, 73 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie Nordex mitteilte. Allein im Abschlussquartal erreichte der Auftragseingang rund 1,7 MW. Vom weltweiten Neugeschäft, das 1423 Turbinen entspricht, entfielen rund 45 Prozent auf Europa, 15 Prozent auf Nordamerika, 25 Prozent auf Lateinamerika und knapp 15 Prozent auf den Rest der Welt.

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an: Die Aktien stiegen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um 3,1 Prozent und waren Spitzenreiter im Kleinwerteindex SDax.

Trotz der hohen Nachfrage hatte Nordex in den ersten neun Monaten wegen der Preiskämpfe in der Branche einen hohen Nettoverlust verbucht. Das stimmte den Vorstand seinerzeit für das Gesamtjahr weniger zuversichtlich. Er traut sich demnach beim angepeilten Umsatz von 2,4 bis 2,6 (Vorjahr: 3,08) Milliarden Euro und bei der operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von vier bis fünf (7,9) Prozent nur noch jeweils das untere Ende des Zielkorridors zu.

08:35 Uhr

Ölpreise erholen sich ein wenig

Die Ölpreise haben sich im frühen Handel etwas von ihren Verlusten am Vortag erholen können. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 59,83 Dollar. Das waren 84 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 73 Cent auf 51,25 Dollar. Den Grund dafür sehen die Händler in der etwas besseren Börsenstimmung in Asien. Dies habe die Nachfrage nach riskanteren Anlageklassen, zu denen Rohstoffe gehören, erhöht.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 82,78

 

08:08 Uhr

Swiss Re erwartet Milliarden-Belastung

Swiss Re
Swiss Re 101,20

Der Rückersicherer Swiss Re schätzt die Schadensbelastung durch Naturkatastrophen im vierten Quartal 2018 auf rund eine Milliarde Dollar. Dazu kämen Schadensansprüche durch von Menschen verursachte Großereignisse von rund 0,3 Milliarden Dollar, wie der Schweizer Konzern mitteilte. Für das Gesamtjahr erwarte Swiss Re Belastungen durch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Schäden von 2,9 Milliarden Dollar. Die gesamte Branche müsse mit versicherten Schäden von 81 Milliarden Dollar rechnen.

07:37 Uhr

Nikkei bekommt Schub, Nintendo macht Sprung

Die Tokioter Börse hat zugelegt. Ermutigt habe die Anleger, dass die Regierung in China weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur in Aussicht gestellt habe, sagten Händler. Zudem habe ein schwächerer Yen Exportwerten Auftrieb verliehen. Nach dem Feiertag in Japan am Montag, sei damit ein guter Start in die Woche gelungen. Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte stieg bis zum Mittag Ortszeit um 0,9 Prozent auf 20.544 Punkte zu und erreichte den höchsten Stand seit dreieinhalb Wochen.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gewann 0,6 Prozent. Der chinesische Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen legte ebenfalls 0,6 Prozent zu. Zu den größten Gewinnen in Tokio gehörte die Nintendo-Aktie, die um fünf Prozent in die Höhe sprang. Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht, in dem angedeutet wird, dass Apple an dem japanischen Spielekonsolen-Hersteller interessiert sein könnte. Der Euro notierte im fernöstlichen Handel zum Dollar kaum verändert bei 1,1483 Dollar. Zur japanischen Währung schwächte sich die US-Devise um 0,2 Prozent auf 108,46 Yen ab.

Nintendo
Nintendo 45,72

 

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