Dienstag, 10. April 2018Der Börsen-Tag

17:49 Uhr

Anleger feiern Entspannung an der Handelsfront

DAX
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Selbst die Ankündigung des EZB-Gouverneurs Nowotny, dass die Tage des billigen Zentralbankgeldes gezählt seien, kann den Dax heute nicht nachhaltig bremsen.

Zu gut sind die übrigen Nachrichten heute und viele:

  • China geht im Handelskonflikt einen Riesenschritt auf die USA zu und kündigt vor allem niedrigere Autozölle an.
  • VW tauscht den bisherigen Chef Matthias Müller gegen den bisherigen Markenvorstand Herbert Diess aus.
  • Bayer bekommt wohl aus den USA das entscheidende Ok für den Monsanto-Kauf.
  • Verlierer im Dax sind Henkel, die von Abschlägen für die ausgezahlte Dividende gedrückt werden.
  • Auch Deutsche Bank verlieren. Die Anleger nehmen ihre Vorschusslorbeeren für den neuen Chef offenbar zurück und fordern, Sewing müsse erstmal liefern.

Der Dax schließt mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 12.397 Punkten. Der MDax macht 0,4 Prozent auf 25.815 Punkte gut. Der TecDax gewinnt 1,6 Prozent auf 2568 Zähler.

Noch deutlicher sind am Nachmittag die Gewinne an der Wall Street. Der Dow Jones liegt 2,1 Prozent im Plus, der S&P und der Nasdaq 1,8 Prozent.

17:42 Uhr

HNA bläst Börsengang für Schweizer Tochter ab

Ein Rückschlag für die Bemühungen des chinesischen Finanzkonglomerat HNA, seine riesigen Finanzlöcher zu stopfen:

  • Der für das zweite Quartal 2018 geplante Börsengang der Schweizer Swissport ist vom Tisch. Angesichts der gegenwärtigen Marktbedingungen schiebe der weltweit größte Abfertiger von Passagieren und Fracht für die Luftfahrtbranche die Notierung seiner Aktien an der Schweizer SIX auf, teilte Swissport mit.
  • Die Tochter des hochverschuldeten chinesischen Konglomerats HNA hatte die Transaktion im Januar angekündigt. Doch dann scheiterte der milliardenschwere Börsengang einer zweiten HNA-Tochter, der Bordverpflegungsfirma Gategroup. Experten begründeten dies mit dem zu hohen Preis und der Skepsis gegenüber HNA, die an Gategroup beteiligt bleiben wollte.
17:24 Uhr

Angst vor Engpässen treibt Ölpreis Richtung Höchststände

Brent Rohöl
Brent Rohöl 89,33

Die Ölpreise setzen ihren Höhenflug fort. Die Angst vor einem Versorgungsengpass schob den Preis für ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent um gut zwei Prozent auf über 70 Dollar. Damit nähert sich der Preis dem Ende Januar erreichten Jahreshoch von über 71 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 64,80 Dollar ebenfalls zwei Prozent mehr.

Anleger befürchten, dass sich das Angebot verknappen könnte. Hintergrund sind die politischen Spannungen rund um Syrien und den Iran sowie die am Freitag verhängten neuen US-Sanktionen gegen Russland, den weltgrößten Ölförderer.

"Sowohl im Falle vom Iran als auch von Russland halten wir diese Angst für übertrieben", betonten die Analysten der Commerzbank. Insofern sei der Preisanstieg nicht gerechtfertigt. In London verwiesen Analysten darauf, dass in den USA die Ölförderung weiter steige und somit kaum mit einem ernsthaften Versorgungsengpass zu rechnen sei.

16:54 Uhr

Alibaba-Tochter plant IPO mit gigantischer Bewertung

Alibaba
Alibaba 8,97

Das Fintech-Unternehmen Ant Financial des chinesischen Milliardärs Jack Ma steht kurz davor, in die Ränge der wertvollsten Unternehmen der Welt aufzusteigen. Die Ant Financial Services Group, die vor sieben Jahren aus dem E-Commerce-Giganten Alibaba ausgegliedert wurde, treffe Vorbereitungen, um in einer privaten Finanzierungsrunde 9 Milliarden US-Dollar einzusammeln, wie mit Sache vertraute Personen sagten. Das Fundraising-Ziel sei angehoben worden, bislang habe Ant Financial 5 Milliarden Dollar angepeilt.

Das Unternehmen, das den beliebten Zahlungsdienstleister Alipay betreibt und einer der größten bankfremden Kreditgeber Chinas ist, führe zurzeit Gespräche mit potenziellen Investoren, und die Nachfrage nach den Aktien sei bisher stark gewesen.

Die anstehende Finanzierungsrunde könnte Ant Financial laut den Informanten mit nahezu 150 Milliarden Dollar bewerten. Damit wäre das Unternehmen das mit Abstand weltgrößte "Einhorn" - eine Bezeichnung für private Unternehmen, die mit mehr als 1 Milliarde Dollar bewertet werden.

16:18 Uhr

Hedgefonds spielen doppeltes Spiel mit Steinhoff

Ja, es gibt sie noch, die Steinhoff-Aktie. Und ja, es geht tatsächlich noch weiter nach unten: Die Papiere des Skandal-Möbelkonzerns Steinhoff fallen auf immer neue Tiefs.

"Das riecht nach Hedge-Fonds-Strategien", sagt ein Händler. Mit ihnen gingen Marktteilnehmer Anleihen solcher Unternehmen long und die Aktien dagegen short. Kurs des Poco-Mutterkonzerns: minus 15 Prozent auf 17 Cent.

16:05 Uhr

4600 Banker verdienen mehr als 1 Million Euro

Jetzt bloß kein Neid:

Ungleich verteilter Reichtum: Protest von Postbank-Mitarbeitern gegen Stellenbau.

Ungleich verteilter Reichtum: Protest von Postbank-Mitarbeitern gegen Stellenbau.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Europa gibt es bei Banken und Vermögensverwaltern einer Studie zufolge knapp 4600 Spitzenverdiener mit einem Gehalt von einer Million Euro oder mehr.

Mehr als drei Viertel der Einkommensmillionäre arbeiten in Großbritannien, wie der Thomson-Reuters-Tochter IFR zufolge aus einer Studie der EU-Bankenaufsicht EBA für das Jahr 2016 hervorgeht.

Wegen der Wechselkursschwankungen des britischen Pfund zum Euro sei die Zahl zwar im Vergleich zum vorangegangenen Jahr zurückgegangen. Auf längere Sicht zeigt der Trend aber nach oben - trotz aller Bemühungen von Politikern und Behörden, die Entlohnung in der Finanzbranche zu dämpfen. So legte die Zahl der Einkommensmillionäre binnen sechs Jahren um ein Drittel zu.

Während sich in Großbritannien mit dem dominierenden Finanzzentrum London 3529 Spitzenverdiener in der Branche tummeln, sind es in Deutschland auf Platz zwei gerade noch 253.

15:49 Uhr

Auch Wall Street eröffnet mit Kurssprüngen

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF ,00

Erleichterung über versöhnliche Töne aus Peking im Handelsstreit geben auch der Wall Street Auftrieb gegeben.

  • Der Dow Jones eröffnete rund 1,7 Prozent höher mit 24.378 Punkten. Der S&P500 legte 1,4 und der Nasdaq-Composite 1,7 Prozent zu.
  • Allerdings beobachteten die Anleger in New York auch die innenpolitische Entwicklung in Washington. So hatte am Montag die Börse ihre Gewinne eingegrenzt. Denn laut Insidern hatte das FBI Büros und die Wohnung des persönlichen Anwalts von Donald Trump, Michael Cohen, durchsucht, der in die Affäre um die Porno-Darstellerin Stormy Daniels verwickelt ist. Trump sprach von einer Hexenjagd.
  • Zu den Gewinnern im Anfangsgeschäft zählten die Autowerte, denn Xi kündigte noch für 2018 die Senkung von Einfuhrzöllen für Autos an. GM und Ford stiegen um je zwei Prozent.
  • Im Fokus stand weiter Facebook, dessen Aktien kaum verändert tendierten. Mit Spannung warteten die Anleger auf die  Anhörung von Firmenchef Mark Zuckerberg von einem Kongress-Ausschuss wegen der Datenaffäre.
15:21 Uhr

Kurssturz bei Tupperware

Tupperware fallen um 6,7 Prozent, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick gesenkt hat. Neben der Steuerreform führt Tupperware Probleme im europäischen Kundenservice-Geschäft an. Genauer will sich der Anbieter von Küchen- und Haushaltsartikeln bei Vorlage der Geschäftszahlen am 25. April äußern.

15:19 Uhr

Streiks schlagen auf Gewinn bei Air France durch

Nicht nur die Passagiere, auch die Aktionäre leiden unter den Streiks bei Air France.

Nicht nur die Passagiere, auch die Aktionäre leiden unter den Streiks bei Air France.

(Foto: REUTERS)

Den Analysten von Raymond James zufolge könnte der Gewinn je Aktie bei Air France-KLM in diesem Jahr aufgrund der noch angekündigten Streiks um 25 Prozent niedriger ausfallen als aktuell noch von den Analysten prognostiziert.

Nach den bisherigen Streiks bei der Fluggesellschaft habe Air France selbst den Schaden auf 170 Millionen beziffert. Raymond James glaubt, dass er noch auf 270 Millionen steigen wird angesichts der vier weiteren noch kommenden Streiktage.

Air France-KLM geben in einem festeren Markt um 0,4 Prozent nach.

15:13 Uhr

Verifone steigen mehr als 50 Prozent nach Kaufangebot

Bei den Einzelwerten an der Wall Street explodiert der Kurs des Bezahldienstleisters Verifone mit einem Übernahmeangebot. Eine Investorengruppe zahlt 2,6 Milliarden US-Dollar in bar, inklusive Schulden liegt das Transaktionsvolumen bei 3,4 Milliarden Dollar. Verifone darf aber noch bis zum 24. Mai mit anderen Parteien verhandeln. Verifone-Aktionäre sollen je Anteilsschein 23,04 US-Dollar in bar erhalten. Das entspricht einer Prämie von 54 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Entsprechend wird die Aktie mit einem Aufschlag von mehr als 50 Prozent gehandel.

14:52 Uhr

EZB-Gouverneur sieht Ende der Niedrigzinsen - Euro stärker

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Der Euro rückt gegen den Dollar vor. Hintergrund sind Aussagen des EZB-Gouverneurs Ewald Nowotny, der die Geldpolitik an einem wichtigen Wendepunkt sieht.

Dies wurde am Markt als Signal für den Einstieg in eine straffere Geldpolitik der EZB, das heißt höhere Zinsen und weniger Liquidität durch Anleihekäufe, gesehen. Der Euro steigt auf 1,2360 Dollar nach einem Tagestief bei 1,2303.

14:41 Uhr

Tarifstreit bei der Post beendet

Post
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Der Tarifstreit bei der Deutschen Post ist endgültig beendet. Die Gewerkschaft Verdi stimmte am Dienstag einem Vorschlag des Bonner Konzerns für höhere Löhne für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten zu. In einer Mitgliederbefragung Verdis bei der Post hatten sich 67,97 Prozent für eine Annahme der Offerte ausgesprochen, teilte die Gewerkschaft weiter mit.

Demnach soll es eine Lohnerhöhung von 3,0 Prozent ab Oktober dieses Jahres und von weiteren 2,1 Prozent ab Oktober kommenden Jahres geben. Das Angebot enthält weitere Punkte, darunter rückwirkend eine Einmalzahlung von 250 Euro im April und eine Wahlmöglichkeit zwischen Lohnerhöhungen und freien Tagen.

14:08 Uhr

Kräftiges Plus an der Wall Street erwartet

Steil aufwärts dürfte es mit der Wall Street gehen. Die Futures auf die Aktienindizes liegen über 1 Prozent im Plus.

  • Die Investoren begrüßen die Aussagen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der die Furcht vor einem Handelskrieg mit den USA zunächst einmal zerstreut hat.
  • Andere Themen wie ein mögliches Eingreifen Amerikas in den Syrienkrieg bleiben zunächst noch im Hintergrund. Dagegen dürfte bald die Berichtssaison die Politik an den Märkten verdrängen, da ab Donnerstag größere US-Konzerne Zahlen ausweisen werden.
13:58 Uhr

Führungsumbau bei VW - Müller möglicherweise vor Ablösung

VW Vorzüge
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Bei Volkswagen stehen möglicherweise Änderung in der Führungsspitze ins Haus. Wie der Wolfsburger Autohersteller mitteilte, erwägt er eine "Weiterentwicklung der Führungsstruktur für den Konzern, die auch mit personellen Veränderungen im Vorstand und mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten im Vorstand verbunden wäre". In diesem Zusammenhang schloss der Dax-Konzern auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden explizit nicht aus.

Wie das "Handelsblatt" und Reuters unter Berufung auf Konzernkreise berichten, soll Müller abgelöst und durch den bisherigen VW-Markenvorstand Herbert Diess ersetzt werden.

13:51 Uhr

Iran zieht Notbremse nach Währungsverfall

Die iranische Regierung hat einen festen Wechselkurs zum US-Dollar eingeführt, um den weiteren Fall des Rial zu stoppen.

  • Ab heute liegt der Wert eines Dollar bei 42.000 Rial, wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna meldete. Der iranische Rial war in den vergangenen Wochen mehrmals dramatisch abgewertet worden, vor allem wegen Spekulationen über einen möglichen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit Teheran.
  • Die Entscheidung wurde bei einer Dringlichkeitssitzung des Kabinetts getroffen. Anschließend gab Vize-Präsident Eschagh Dschahangiri den Kurs bekannt. Zu diesem werde die iranische Zentralbank den Devisenbedarf der Bevölkerung sicherstellen, zudem würden Wechselbüros unter Kontrolle der Zentralbank gestellt.
  • Im Oktober lag der Rial noch bei rund 40.000 im Vergleich zum US-Dollar und wurde seitdem kontinuierlich abgewertet. Am Montagabend wurde ein Dollar auf dem freien Markt für 58.650 Rial gehandelt.
13:30 Uhr

Louis Vuitton macht Luxus-Branche Hoffnung

LVMH
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Kauffreudige Kunden aus China haben dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH einen fulminanten Start in das neue Geschäftsjahr verschafft.

Weltweit stiegen die Umsätze in den ersten drei Monaten um zehn Prozent auf knapp 11 Milliarden Euro, wie der Konzern am Montagabend nach Börsenschluss mitteilte.

Besonders gefragt bei LVMH waren Uhren und Schmuck. Der Umsatz der Sparte machte mit 20 Prozent plus den größten Satz nach vorn. Im Stammgeschäft mit Mode und Lederwaren lief es ebenfalls rund. Der Erlös mit Marken wie Louis Vuitton, Celine, Christian Dior oder Fendi kletterte um 16 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.

Die Zahlen machen der Luxusbranche Hoffnung, die zeitweilig unter der Zurückhaltung chinesischer Kunden gelitten hatte. 

13:37 Uhr

Weltschulden springen auf neuen Rekord von 237 Billionen Dollar

Die Verschuldung der gesamten Welt ist auf einen neuen Höchststand emporgeschnellt. Das geht aus einer Analyse des Institute of International Finance hervor, dem Internationalen Verband der Finanzindustrie. Demnach nach wuchs der globale Schuldenberg 2017 auf 237 Billionen Dollar (237.000 Milliarden Dollar).

Im Verhältnis zur Weltwirtschaft nahm die Verschuldung allerdings ab. Ende 2017 betrug der Verschuldungsgrad des Globus 317,8 Prozent des Welt-BIP, das sind immerhin 4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

13:14 Uhr

Dax zieht stark an

DAX
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Die politische Entspannung auf dem Handelskriegsschauplatz treiben am Mittag die Kurse an den europäischen Börsen nach oben. Ein kurzer Überblick:

Der Dax gewinnt 1,1 Prozent auf 12.398 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,7 Prozent an. Erneut auf der Verliererseite steht die russische Börse, mit einem Minus des Leitindex von 2 Prozent hat sich der von den neuen US-Sanktionen verursachte Abschwung aber wenigstens verlangsamt.

Ausgelöst hat die gute Stimmung Chinas Präsident Xi Jinping, der niedrigere Importzölle auf Autos und Erleichterungen bei Investitionen in chinesische Unternehmen angekündigt hatte. Von der sich nun abzeichnenden Entspannung profitieren die Autotitel deshalb besonders stark. Nur die ebenfalls vom Welthandel abhängigen Rohstoffwerte zeigen sich mit 2,2 Prozent Plus noch fester.

12:49 Uhr

Probleme an Atom-Reaktor setzen Stromkonzern unter Druck

EDF geben gegen den allgemeinen Markttrend um 1,1 Prozent nach. Der Versorger hatte von neuen Qualitätsproblemen an mehreren Schweißnahten am Flamanville-Nuklearreaktor berichtet.

Der Bau des neuen Reaktors vom Typ EPR in Flamanville wird seit Jahren von Schwierigkeiten begleitet. Eigentlich hätte das Prestigeprojekt schon 2012 ans Netz gehen sollen. Zuletzt war das Hochfahren des Reaktors für Ende dieses Jahres geplant. Die Baukosten haben sich auf 10,5 Milliarden Euro verdreifacht.

12:43 Uhr

Oligarchen-Sanktionen treiben Aluminiumpreis in die Höhe

Putin und Deripaska, der Mann hinter Rusal.

Putin und Deripaska, der Mann hinter Rusal.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Die US-Sanktionen gegen russische Oligarchen und deren Firmen, allen voran gegen den Aluminiumproduzenten Rusal, halten die Märkte weiter in Atem.

Der Aluminiumpreis sei in der Spitze um 5 Prozent nach oben gelaufen und setze seinen Anstieg am frühen Dienstag auf knapp 2.160 Dollar je Tonne fort, heißt es bei der CoBa. Seit Bekanntgabe der Sanktionen am Freitag habe sich Aluminium damit um über 7 Prozent verteuert.

Die Sanktionen sollen es den Unternehmen so gut wie unmöglich machen, ihre Geschäfte in US-Dollar abzuwickeln, erläutern die Rohstoffexperten. Die Sorgen über mögliche Versorgungsengpässe am Aluminiummarkt halten sie daher für gerechtfertigt, auch wenn die Aluminiumkäufe zu Wochenbeginn zeitweise schon panikartige Züge angenommen hätten. Rusal habe eigenen Angaben zufolge im vierten Quartal 2017 knapp die Hälfte seiner Aluminiumproduktion nach Europa verkauft.

12:12 Uhr

2017 war teuerstes Katastrophenjahr jemals

Wirbelstürme und Waldbrände sorgten 2017 laut einer Studie für das höchste bislang gemessene versicherte Schadensaufkommen.

Die weltweiten versicherten Schäden aus Katastrophenereignissen lagen im vergangenen Jahr bei 144 Milliarden US-Dollar nach 56 Milliarden im Vorjahr, wie aus der jüngsten "Sigma"-Studie des Rückversicherungskonzerns Swiss Re hervorgeht. Der gesamtwirtschaftliche Schaden wird in der Studie auf 337 Milliarden Dollar beziffert, der bislang zweithöchste Wert.

Allein die drei Hurrikane Harvey, Irma und Maria, die in kurzer Folge über die Karibik hinwegzogen, verursachten 2017 einen versicherten Gesamtschaden von 92 Milliarden Dollar, was 0,5 Prozent des US-BIP entsprach. Im vergangenen Jahr erlebte die Welt damit die zweitteuerste Hurrikansaison nach 2005.

Aber auch Waldbrände trugen mit dem Rekordschadenswert von 14 Milliarden Dollar zum Schadensaufkommen bei. Von Menschen verursachte Schäden beziffert die Swiss Re auf 6 Milliarden Dollar.

12:03 Uhr

Sewing-Euphorie nur Strohfeuer - Deutsche Bank fallen

Deutsche Bank
Deutsche Bank 16,00

Nach einem moderaten Plus von 1,2 Prozent am Vortag, geht es für die Aktie der Deutsche Bank in einem freundlichen Gesamtmarkt heute um 0,9 Prozent nach unten.

Im Handel heißt es, dass Cryan-Nachfolger Christian Sewing erst einmal liefern müsse. Ob die nun verkündeten Wechsel in der Führungsspitze eine Trendwende für die Geschäftsentwicklung der Deutschen Bank bringen werden, werde sich erst im Verlauf der nächsten Quartale zeigen, äußert sich die NordLB zurückhaltend.

Die Unsicherheit bis zur Klärung der künftigen Aufstellung der Geschäftsbereiche innerhalb der Bank dürfte sich zunächst negativ auf das operative Geschäft auswirken und speziell im Investment Banking zu einem weiteren Exodus von Top-Leuten führen, so Analyst Michael Seufert weiter. 

11:38 Uhr

Russischer Rubel schmiert nach Sanktionen ab

Rubel / US-Dollar
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Nach dem Einbruch vom Vortag steht der Rubel auch heute wegen der jüngsten US-Sanktionen unter Verkaufsdruck.

  • Für einen Dollar bekommt man 63,50 Rubel nach 60,64 am Vorabend. Seit Montagmorgen hat die russische Währung rund 10 Prozent an Wert gegen die US-Devise verloren.
  • Nach Einschätzung der Commerzbank ist derzeit noch nicht abzusehen, wie hoch die Risiken sind. Aus diesem Grund hielten sich die Investoren zurück.
  • Die Rubel-Verluste hielten sich im historischen Vergleich bislang aber im Rahmen. Als die Ukraine-Sanktionen verhängt worden waren, war der Dollar zwischen Juli 2014 und Januar 2015 um 87 Prozent gegen den Rubel gestiegen.
10:41 Uhr

Die "größte Blase aller Zeiten" platzt angeblich gerade

Bitcoin
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Bitcoin sei "die größte Blase in der Geschichte", heißt es in einer aktuellen Analyse der Bank of America. Die Analysten unter Führung von Chef-Investmentstratege Michael Hartnett haben sich dazu den Kursverlauf der Digitalwährung angeschaut und mit anderen Blasen in der Geschichte verglichen.

Dabei stellten sie nicht nur fest, dass die Bitcoinblase die größte bisher beobachtete ist, sondern auch, dass sie bereits platzt. Seit seinen Höchstwerten im Dezember hat der Bitcoinkurs mehr als 65 Prozent verloren.

10:30 Uhr

Rocket-Startup knackt Milliardengrenze

Die Global Fashion Group, eine Modebeteiligung der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet hat ihren operativen Verlust 2017 auf 98 (Vorjahr: 131) Millionen Euro verringert. Beim Umsatz knackte die Gruppe die Milliarden-Grenze: Die Erlöse kletterten mehr als 20 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

09:55 Uhr

Russlands Oligarchen verlieren 16 Milliarden - an einem Tag

Im Zuge des Börsencrashs in Moskau gestern haben die 27 von der US-Regierung mit Sanktionen belegten Oligarchen insgesamt 16 Milliarden Dollar verloren. Das geht aus einer Rechnung des Bloomberg- Milliardärsindexes hervor.

Demnach sank das Vermögen von Wladimir Potanin, einem Nickel-Minen-Besitzer, mit 2,25 Milliarden Dollar am stärksten. Lukoil-Chef Vagit Alekperow verlor 1,37 Milliarden. Oleg Deripaska verlor "nur" 900 Millionen Dollar. Allerdings war der Wert seines Anteils an dem Konlgomerat EN+, das wiederum den Aluminiumgiganten Rusal kontrolliert, bereits Ende vergangener Woche um mehr als eine Milliarde Dollar geschrumpft.

Auch heute geht es mit den Kursen an der Moskauer Börse weiter bergab. Der RTS-Index liegt am Vormittag gut 3 Prozent im Minus.

09:38 Uhr

Cryan gefeuert, weil er zu langsam war

Nach dem Chefwechsel bei der Deutschen Bank hat Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner der "FAZ" ein Interview gegeben. Neben der Auskunft, dass er sich als AR-Chef zwar für das operative Geschäfts "interessiere" und dies "verstehen" müsse, die gesamte Verantwortung für die Misere aber beim Management liege, äußerte sich Achleitner auch zu konkreten Gründen für Cryans Entlassung. Diese habe frühzeitig "die richtigen Fragen gestellt", aber es habe bei der "Geschwindigkeit, wie der Vorstand Entscheidungen trifft und deren Umsetzung durchsetzt" gehapert.

Das ist interessant für die Frage, was also vom neuen Chef Sewing erwartet wird: den von Cryan eingeschlagenen Weg umsetzen - "mit aller Konsequenz", wie Achleitner es formuliert.

09:14 Uhr

Dax bejubelt Chinas Handelsoffensive

Daxsector Auto
Daxsector Auto 2.154,89

Von den deutschen Anlegern fallen schwere Gewichte ab. Der Dax springt in den ersten Handelsminuten 1,2 Prozent in die Höhe auf 12.405 Punkte.

Der TecDax gewinnt 0,9 Prozent auf 2552 Punkte. Der MDax legt 0,6 Prozent zu auf 25.849 Punkte. 

Ganz vorn dabei sind die gestern wegen der Protektionismussorgen abgestraften Autowerte. Continental, BMW, VW und Daimler gewinnen alle zwischen 2 und 3 Prozent in Erwartung, dass nicht nur ein globaler Handelskrieg abgewendet werden, sondern auch der Marktzugang für Autobauer in China verbessert werden könnte.

Gewinner im Dax ist aber Bayer. Der Konzern hat das entscheidende O.K. aus den USA für die Monsanto-Übernahme bekommen.

08:41 Uhr

Raiffeisen erwartet Millionenbelastung

Raiffeisen International
Raiffeisen International 18,25

Raiffeisen Bank International verkauft einen Großteil des Polen-Geschäfts an die französische BNP Paribas. Für das Kernbankgeschäft der Raiffeisen Bank Polska bekommen die Österreicher 775 Millionen Euro, was unterhalb des Buchwerts von 815 Millionen Euro zum Jahresende 2017 liegt, wie die RBI mitteilte. Der Verkauf werde das RBI-Konzernergebnis mit 120 Millionen Euro belasten.

Der Verkauf wird in mehreren Schritten über die Bühne gehen. Zunächst übernimmt BNP 45 Prozent der Aktien an der Raiffeisen Bank Polska SA. Dann wird das Kernbankgeschäft an die BNP-Tochter BGZ abgespalten und übertragen. In diesem Zusammenhang werden RBI und BNP an einer Kapitalerhöhung der BGZ teilnehmen, bei der die Österreicher 9,8 Prozent der Aktien erhalten. Diese wiederum werden dann von BNP oder einer dritten Partei übernommen. Letztlich bleibt RBI nach der Abspaltung alleiniger Aktionär am verbleibenden Betrieb der Raiffeisen Bank Polska. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal erwartet.

08:23 Uhr

Euro hält sich über 1,23 US-Dollar

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Kurs des Euro hat im frühen Handel die kräftigen Gewinne vom Vortag weitgehend gehalten. Am Morgen wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2315 Dollar gehandelt und damit nur leicht unter dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2304 Dollar festgesetzt.

Am Vortag hatte der Euro um circa einen halben Cent zugelegt und war über 1,23 Dollar gestiegen. Der Fokus der Anleger liegt zurzeit auf dem Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie auf mögliche Reaktionen der US-Notenbank Fed. Denn es könnte einerseits die Inflation in Folge der Zölle steigen und andererseits das Wirtschaftswachstum belastet werden.

08:08 Uhr

Ölpreise legen zu

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,33

Die Ölpreise sind im frühen Handel gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni wurde am Morgen bei 69,04 US-Dollar gehandelt. Das waren 39 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai stieg um 39 Cent auf 63,81 Dollar.

Der Preisanstieg folgte unmittelbar auf Aussagen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, der ein Entspannungssignal im zuletzt eskalierten Handelsstreit zwischen China und den USA setzte. Xi versprach auf dem asiatischen Wirtschaftsforum in Südchina eine weitere Öffnung seines Landes und stellte geringere Zölle auf Autoimporte, mehr Marktzugang sowie bessere Investitionsbedingungen in Aussicht. Anleger weltweit trauten sich nach diesen Aussagen wieder etwas mehr in riskante Anlageklassen hinein, zu denen auch Öl zählt.

07:49 Uhr

Dax wird mit einem Plus erwartet

DAX
DAX 18.161,01

Der Dax dürfte laut Börsianern fester in den Handel starten. Unter den Anlegern dominierte am Morgen die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Handelstreits zwischen den USA und China. Auch an den asiatischen Märkten ging es bergauf. Chinas Präsident Xi Jinping will die Wirtschaft seines Landes öffnen und den Konflikt mit den USA mit niedrigeren Zöllen entschärfen.

Zum Wochenauftakt hatte der Dax 0,2 Prozent höher bei 12.261 Punkten geschlossen. Die Wall Street verringerte ihre Gewinne nach Handelsschluss in Europa, ging aber ebenfalls leicht erholt aus dem Handel.

Auf der Konjunkturseite stehen nicht allzu viele Daten an, unter anderem werden die Erzeugerpreise aus den USA erwartet. Bei den Unternehmen dürfte Bayer im Fokus stehen. Das US-Justizministerium will einem Medienbericht zufolge die geplante Mega-Übernahme von Monsanto durchwinken. 

Mit Spannung erwarten die Anleger zudem den Auftritt von Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor dem zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses. Die Anhörungen sollen dazu dienen, mehr Licht in die Rolle Facebooks in dem Datenskandal zu bringen.

07:32 Uhr

US-Behörde genehmigt wohl Monsanto-Übernahme

Das US-Justizministerium will einem Medienbericht zufolge die geplante Mega-Übernahme von Monsanto durchwinken. Nach Zugeständnissen soll Bayer den US-Saatgutriesen für 62,5 Milliarden Dollar kaufen dürfen, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen schrieb.

Das Unternehmen habe sich bereiterklärt, zusätzliche Sparten zu veräußern. Diese sollten zu Teil an BASF gehen. Die prinzipielle Einigung mit den beiden Übernahme-Unternehmen sei in den vergangenen Tagen erzielt worden.

Das Justizministerium und Monsanto lehnten eine Stellungnahme dazu ab. Bayer lehnte zwar ebenfalls einen Kommentar zu dem Bericht ab, teilte jedoch mit, die Übernahme im zweiten Quartal abschließen zu wollen. Man sei zuversichtlich, alle notwendigen Genehmigungen der Behörden zu erhalten. Eine Stellungnahme von BASF lag zunächst nicht vor.

Die Monsanto-Aktie sprang nach der Meldung im späten Handel an der Wall Street um sieben Prozent in die Höhe. Die Leverkusener steigen mit der Monsanto-Übernahme zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut auf.

06:48 Uhr

Luxusgüterkonzern LVMH wächst stärker als erwartet

LVMH
LVMH 791,80

Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat im ersten Quartal vor allem dank seiner Mode- und Lederwarensparte mehr erlöst als erwartet. Der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 13 Prozent auf 10,85 Milliarden Euro binnen Jahresfrist zu, wie die Mutter von Louis Vuitton und Dior mitteilte.

Experten hatten für das Quartal lediglich ein organisches Wachstum von neun Prozent erwartet. LVMH profitierte von der wieder anziehenden Nachfrage in China nach Luxusuhren- und Kleidung sowie hochpreisigem Schmuck. Nach Jahren schleppender Nachfrage sind die Verkäufe von Luxusgütern in China 2017 wieder so kräftig angezogen wie seit mehr als einem halben Jahrzehnt nicht mehr.

06:19 Uhr

Chinas Handelsoffensive gibt Japans Aktienhandel Auftrieb

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Chinas jüngste Pläne in der Handelspolitik haben die japanischen Börsen beflügelt. Präsident Xi Jinping versprach zur Erleichterung der Märkte eine Senkung von Importzöllen unter anderem auf Autos sowie den Schutz geistigen Eigentums ausländischer Firmen. "Dieses Jahr werden wir die Zölle auf Automobil-Importe erheblich senken", kündigte Xi an.

Auch für andere Produkte werde es niedrigere Zölle geben. Xi versprach zudem den Schutz geistigen Eigentums ausländischer Firmen. Die Auto- und Finanzbranche in China soll zudem stärker für Ausländer geöffnet werden. Diese Offenheit werde Fortschritt bringen.

US-Präsident Donald Trump hatte noch am Sonntag erklärt, dass er mit Zugeständnissen der Volksrepublik rechne. Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatte den Aktienhandel zuletzt belastet. Nun stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio um 1,1 Prozent auf 21.913 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,9 Prozent auf 1740 Zähler.

Gefragt waren vor allem die Titel japanischer Autohersteller: Toyota und Nissan verteuerten sich um jeweils etwa zwei Prozent, Mazda um ein Prozent. Dollar und Euro legten nach Xis Rede jeweils rund 0,4 Prozent zu: Die US-Devise wurde zu 107,25 Yen gehandelt, die europäische Gemeinschaftswährung zu 132,04 Yen.

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