Mittwoch, 17. Oktober 2018Der Börsen-Tag

17:52 Uhr

Dax steckt Fresenius-Schock nicht weg

Die deutschen Standardwerte haben nach zwei positiven Tagen wieder auf dem Absatz kehrt gemacht. Schuld waren die hohen Kursverlusten bei den Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) und der Mutter Fresenius SE.

Der Dax schloss 0,5 Prozent tiefer auf 11.715 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,1 Prozent auf 24.413 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 0,3 Prozent ein.

Am Montagvormittag war das Barometer mit 11.459 Punkten auf den tiefsten Stand seit Januar 2017 gesackt. Vor allem kräftige Gewinne an der Wall Street entfachten dann aber wieder die Kauflaune. Nach überzeugenden Quartalszahlen und höheren Gewinnzielen großer US-Konzerne schöpften Anleger wieder Mut, der inzwischen wieder verflogen ist. Denn in Europa hagelt es teils deutliche Gewinnwarnungen.

Im Fokus standen Fresenius und FMC nach einer Gewinnwarnung des Dialyseanbieters. FMC verloren am Ende 16 Prozent. Fresenius büßten mehr als 8,0 Prozent ein. Analysten hätten im dritten Quartal mit besser laufenden Geschäften gerechnet und die bisherige Jahresprognose des Dialysekonzerns als konservativ erachtet, hieß es. Umso größer sei die Enttäuschung.

Das war der Börsen-Tag für heute. Ab jetzt hält Sie die Spätschicht auf dem Laufenden. Es warten auch noch am Abend noch spannende Geschichte auf Sie, unter anderem über die "Geschäfte mit den Saudis". Bleiben Sie dran, es lohnt sich!

17:29 Uhr

Insolvenzverwalter: P&R war schon 2010 pleite

Der Container-Vermieter P&R hat sich nach Erkenntnissen von Insolvenzverwalter Michael Jaffé acht Jahre lang nur mit einem Schneeballsystem über Wasser gehalten. Der Insolvenzantrag, den das Unternehmen im Frühjahr stellte, wäre eigentlich schon im Jahr 2010 fällig gewesen, sagte Jaffé auf der ersten einer Reihe von Gläubigerversammlungen in der Olympiahalle in München.

Seither habe P&R die fälligen Auszahlungen an die Anleger nur noch mit neu eingeworbenen Geldern finanziert. Die Anlagen seien aber nach der Insolvenz des Konkurrenten Magellan 2016 und 2017 eingebrochen, so dass die Liquidität im März 2018 aufgebraucht war. Im Themenkasten mehr zu P&R und einem anderen großen Fall von Anlegerbetrug: Infinus!

P&R ist einer der größten Anlageskandale in Deutschland. Das jahrzehntelang erfolgreiche Unternehmen hatte am Ende rund 1,6 Millionen Schiffscontainer als Kapitalanlage an 54.000 Anleger verkauft, von denen aber eine Millionen gar nicht existierten.

16:51 Uhr

Adidas ruft Kinder-Bademoden zurück

Der Sportartikelhersteller Adidas ruft eine Kollektion von Badehosen und Badeanzügen zurück. An der "Infinitex"-Serie könnten sich die drei Streifen, das Markenzeichen von Adidas, im Wasser lösen, teilte das Unternehmen in Herzogenaurach mit.

Adidas
Adidas 207,10

Sie könnten sich dann in Gegenständen oder mit anderen Kindern verheddern, warnte Adidas. Jugendliche unter 14 Jahren sollten die in Tunesien hergestellten Textilien daher nicht mehr verwenden und in die Läden zurückbringen.

Sie bekämen dann ihr Geld zurück. Die Bademoden-Kollektion wurde seit 2017 in Kinder- und Erwachsenen-Größen verkauft.

16:39 Uhr

Medien: EU-Kommission weist Italiens Haushalt zurück

Rom hat mit seinen Befürchtungen wohl richtig gelegen: Der Konflikt zwischen der EU-Kommission und Italiens populistischer Regierung geht laut einem Bericht in die nächste Runde.

  • Die Brüsseler Behörde werde den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr zurückweisen, bestätigte EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) dem "Spiegel" nach dessen Angaben. "Es hat sich die Vermutung bestätigt, dass Italiens Haushaltsentwurf für 2019 mit den Verpflichtungen, die in der EU bestehen, so nicht vereinbar ist", sagte Oettinger.
  • Der entsprechende Brief von Wirtschafts- und Finanzkommissar Pierre Moscovici soll demnach am Donnerstag oder Freitag in Rom eintreffen. Italien hatte den Entwurf erst in der Nacht zum Dienstag eingereicht.
  • Moscovici werde dem Vernehmen nach keine Gegenvorschläge für den italienischen Haushalt unterbreiten, sondern lediglich auf die Verletzung der vereinbarten Rahmendaten hinweisen, hieß es in dem Bericht.

Italien plant im kommenden Jahr eine Erhöhung des Defizits auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Vorgängerregierung hatte mit Brüssel lediglich 0,8 Prozent verabredet.

Nachtrag: Um 17:01 Uhr kam die Korrektur, dass Oettinger lediglich seine "persönliche Meinung auf der Basis der Zahlen" geäußert hat. Das ließ er auf Twitter wissen. Unter Hinweis auf einen Bericht des "Spiegel" erklärte er: "Ich habe weder gesagt, dass es eine Entscheidung der Kommission zu Italien gibt, noch dass ein Brief mit einer Ablehnung an diesem Donnerstag oder Freitag abgeschickt wird."

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16:20 Uhr

IBM zieht Dow runter, Netflix die Nasdaq rauf

Nach der Vortagesrally startet die Wall Street niedriger. Überzeugende Quartalsberichte hatten dem Aktienmarkt am Dienstag den höchsten Tagesgewinn seit März beschert.

Netflix
Netflix 569,60

Händler sprechen zudem von Zurückhaltung im Vorfeld der Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung Ende September im Handelsverlauf.

Der Dow-Jones-Index verliert, belastet vor allem vom deutlichen Minus der IBM-Aktie (7,0 Prozent), kurz nach der Eröffnung 0,8 Prozent auf 25.586 Punkte.

Der Nasdaq-Composite-Index legt umgekehrt 0,6 Prozent zu. Der Booster ist Netflix mit einem Kursplus von 6,0 Prozent, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal 6,9 Millionen Kunden hinzugewonnen und damit die Analystenprognose deutlich übertroffen hat. Der Gewinn konnte zudem kräftiger gesteigert werden als erwartet. Außerdem gab das Unternehmen einen starken Ausblick auf das Schlussquartal.

15:42 Uhr

Musk will für 20 Millionen Dollar Tesla-Aktien kaufen

Elon Musk hat einen Horros-Sommer hinter sich. Und deshalb vielleicht auch die Schnapsidee?

Elon Musk hat einen Horros-Sommer hinter sich. Und deshalb vielleicht auch die Schnapsidee?

REUTERS

Tesla-Chef Elon Musk will offenbar so schnell wie möglich an den US-Börsen Stammaktien seines Unternehmens  einsammeln. Und zwar im Wert von 20 Millionen Dollar. Das berichtet der US-Sender CNBC unter Berufung auf Tesla.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 179,86

Offenbar steht die Ankündigung im Zusammenhang mit dem kurz zuvor erfolgten Vergleich zwischen dem Tesla-Chef und der US-Finanzaufsicht SEC. Der Tesla-Kurs stieg nach der Nachricht um zwei Prozent.

Musk ist der größte Anteilseigner von Tesla. Vor der Bekanntgabe hielt er Aktien im Wert von mehr als 9 Milliarden Dollar oder mehr als 33 Millionen Aktien. Der CEO kaufte laut InsiderScore.com im Juni Tesla-Aktien im Wert von 24 Millionen Dollar und im Mai 9,9 Millionen Dollar.

Im Rahmen der Einigung mit der SEC zahlt Musk eine Geldbuße von 20 Millionen Dollar. Teil des Vergleichs ist auch, dass Musk für drei Jahre das Amt des Chairman abgibt - eine dem deutschen Aufsichtsratschef vergleichbare Position.

Dieser kolossale Dämpfer kann einen Musk jedoch nicht stoppen. Nach dem Horror-Sommer 2018 aus seiner Sicht tüftelt der Tesla- und SpaceX-Gründer offenbar schon wieder an einer neuen Geschäftsidee: Er will seinen eigenen Tequilla auf den Markt bringen. Die Idee ist nicht ganz neu. Musk twitterte am 1. April bereits darüber.

Was als Aprilscherz begann, könnte nun aber schon bald ernst werden. Den Markennamen "Teslaquila" hat sich Musk mittlerweile schützen lassen. Das berichtete CNBC in Berufung auf das US-Patentamt. Auch Musk schien die Geschichte vergangene Woche zu bestätigen, als er auf Twitter die Story des US-Senders teilte und hinzufügte: "Teslaquilla kommt bald ..." Hier mehr

Was sagt man dazu?

15:19 Uhr

Deutsche Exporte in die Türkei brechen ein

Die drastische Abwertung der Lira lässt die deutschen Exporte in die Türkei einbrechen, weil die Waren aus dem europäischen Währungsraum für viele Türken zu teuer sind.

Im August fiel die Ausfuhr von Waren mit 1,3 Milliarden Euro um rund 27 Prozent niedriger aus als im Vorjahresmonat. In den sieben Monaten davor waren die Exporte in die Türkei dagegen noch um fast vier Prozent auf knapp 12,7 Milliarden Euro gestiegen.

Die türkische Lira ist im August bis auf das Rekordtief von rund 6,50 je Dollar abgestürzt. Insgesamt hat die Währung seit Jahresbeginn etwa 40 Prozent an Wert eingebüßt. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch etwas erholt. Zuletzt liegt er bei rund 5,40 je Dollar.

2017 gingen Waren "Made in Germany" im Wert von 21,5 Milliarden Euro in die Türkei, womit das Land in der Rangliste der wichtigsten deutschen Kunden den 16. Platz einnimmt. Das Volumen entspricht knapp zwei Prozent der gesamten deutschen Ausfuhren.

14:49 Uhr

Ökonomen zur "Boomwahrscheinlichkeit" in Deutschland

Die Konjunkturexperten der Hans-Böckler-Stiftung schätzen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft nach eigenen Angaben positiver ein als viele andere Prognostiker.

Laut ihrem jüngsten Konjunkturindikator sei die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Boomphase eintritt, weitaus höher als das Risiko einer Rezession, erklärten die Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).

Die Boomwahrscheinlichkeit liegt demnach bei knapp 35 Prozent und die Rezessionsgefahr bei 6 Prozent.

Weniger optimistisch sind die deutschen Exporteure. Sie rechnen wegen des von den USA ausgelösten Handelsstreits und der Krise großer Schwellenländer mit einem Dämpfer beim Wachstum der Ausfuhren. Der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) erwartet für das laufende Jahr nur noch einen Anstieg um 3,5 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte weniger als bisher. Auch der Brexit legt sich auf das Geschäft der Unternehmen in dem wichtigen Auslandsmarkt Großbritannien. Hier und hier mehr

14:34 Uhr

Plus 5 Prozent: Shop Apotheke macht Anlegern Laune

Die Aktien von Shop Apotheke profitieren von dem optimistischem Ausblick des Unternehmens. Die Anleger fliegen heute Morgen so auf die Titel, dass sie im Kleinwerte-Index SDax der Spitzenreiter sind. Der Kurs legt mehr als 5,0 Prozent zu.

Redcare Pharmacy 
Redcare Pharmacy  151,70

Der deutsch-niederländische Arzneimittel-Versand-Shop konnte seinen Umsatz auf konsolidierter Basis in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 104 Prozent auf rund 389 Millionen Euro steigern. Im vierten Quartal rechnet das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Venlo nochmals mit einer "deutlichen" Zunahme der Umsätze.  Die endgültigen Zahlen sollen am 14. November bekannt gegeben werden.

Die Firma konzentriert sich auf nicht rezeptpflichtige Arzneimittel und Pflegeprodukte, die über Apotheken verkauft werden müssen. Das Unternehmen war aus der Kölner Fortuna-Apotheke hervorgegangen, in den Versandhandel mit Medikamenten eingestiegen und hatte nach Österreich, Frankreich und Belgien expandiert.

14:14 Uhr

18.000 gestrichene Flüge: Lufthansa gelobt Besserung

Nach einem teils chaotischen Flugbetrieb im laufenden Jahr mit tausenden Flugausfällen hat die Lufthansa konkrete Verbesserungen angekündigt.

Lufthansa
Lufthansa 7,26

Konzernweit seien in diesem Jahr bis Ende August etwa 18.000 Flüge gestrichen worden, was einer zweiwöchigen Schließung des größten Lufthansa-Drehkreuzes in Frankfurt entspreche, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem "Hamburger Abendblatt".

Gemessen an der Gesamtzahl der Flüge waren rund zwei Prozent der Gesellschaften Lufthansa, Eurowings, Swiss und Austrian von den Streichungen betroffen.

Vorstandsmitglied Hohmeister bekräftigte Investitionspläne im Umfang von rund 250 Millionen Euro. Man werde zusätzliche Reserveflugzeuge und Crews bereitstellen. 600 zusätzliche Mitarbeiter würden allein zur Qualitätssicherung eingesetzt, kündigte das Unternehmen an.

Zudem würden neun zusätzliche Flugzeuge des Typs Airbus A320 angeschafft, um die verspätete Lieferung der Modelle gleichen Typs mit einem neuen Antrieb auszugleichen.

13:55 Uhr

Britische Inflation auf tiefstem Stand seit Monaten

Zur großen Freude der Briten sinken die Lebensmittelpreise leicht.

Zur großen Freude der Briten sinken die Lebensmittelpreise leicht.

picture alliance / Karl-Josef Hi

Hier noch mal ein thematischer Abstecher zurück zum Brexit-geplagten Großbritannien: Die Verbraucherpreise sind im September weniger stark gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten sie um 2,4 Prozent zu. Das ist der niedrigste Stand seit drei Monaten.

Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,17

Volkswirte hatten einen Rückgang auf 2,6 Prozent vorhergesagt von 2,7 Prozent im August. Einer der Gründe für die geringere Inflationsrate war der Preisrückgang bei Lebensmitteln, wie das Statistikamt ONS mitteilte.

Die Inflation liegt seit Monaten über der Zielmarke der britischen Notenbank von zwei Prozent. Hauptgrund dafür ist die Schwäche der heimischen Währung, durch die sich die Kaufkraft der Briten verringert. Das Pfund hat seit dem Brexit-Votum im Sommer 2016 deutlich an Wert verloren.

Aktuell verliert das Pfund 0,2 Prozent auf 1,13 Euro. Auf Drei-Monats-Sicht zeigt sich der Kurs inzwischen jedoch wieder stabiler.

13:37 Uhr

Italien rechnet mit einer Klatsche aus Brüssel

Italiens Regierung hat in der Nacht von Montag auf Dienstag ihren umstrittenen Haushaltsentwurf in Brüssel eingereicht. Dass sie damit durchkommt, damit rechnet sie offenbar nicht. Sie hält vielmehr sowohl eine Zurückweisung ihrer Haushaltspläne durch die EU-Kommission als auch eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit für möglich.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 96,03

Das sagte Staatssekretär Stefano Buffagni in einem Radiointerview. Die Brüsseler Behörde könnte ein Vertragsverletzungsverfahren starten wegen des Budgetentwurfs für 2019, räumte er ein. Buffagni sagte Radio Capital weiter, Ministerpräsident Giuseppe Conte werde der Kommission die Beweggründe für die Haushaltspläne erläutern.

Ungemach droht Italien auch vonseiten der Ratingagenturen. Moody's und Standard & Poor's (S&P) überprüfen in diesem Monat ihre Bonitätsnoten für das hoch verschuldete Land. Ein Herabstufung wäre zwar nicht gerechtfertigt, könne aber nicht ausgeschlossen werden, sagte Buffagni. "Wir müssen darauf vorbereitet sein." Wie, sagte er nicht.

Zur Finanzierung kostspieliger Wahlversprechen plant die populistische Regierung in Rom eine deutlich höhere Neuverschuldung als von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt. Sie geht damit auf Konfrontationskurs zur EU-Kommission. Hier mehr zum Thema:

Die Sorgen, wie es mit Italien weitergeht, schlagen sich heute auch wieder am Anlagenmarkt nieder. Die Renditen 10-jähriger italienischer Bonds steigen wieder. Die EU-Kommission hat noch eine Woche Zeit, auf den römischen Schuldenhaushalt zu reagieren.

13:00 Uhr

Insider: Siemens muss Irak-Auftrag wohl mit GE teilen

Vorstandschef Joe Kaeser war im September eigens nach Bagdad
gereist, um mit dem damaligen Regierungschef Haider al-Abadi
über den Auftrag zu sprechen. Seit Anfang Oktober ist aber Adel
Abdul Mahdi Ministerpräsident.

Vorstandschef Joe Kaeser war im September eigens nach Bagdad gereist, um mit dem damaligen Regierungschef Haider al-Abadi über den Auftrag zu sprechen. Seit Anfang Oktober ist aber Adel Abdul Mahdi Ministerpräsident.

imago/Rainer Weisflog

Der US-Rivale General Electric wird Siemens laut einem Zeitungsbericht wohl einen großen Teil eines staatlichen Milliardenauftrags für den Aufbau der Energieversorgung im Irak abluchsen.

Siemens
Siemens 177,06

Die US-Regierung habe zugunsten von GE interveniert und Druck auf die Regierung in Bagdad ausgeübt, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Der angeschlagene US-Konzern könnte seinen Erfolg womöglich schon mit den Geschäftszahlen für das dritte Quartal am 30. Oktober melden.

Siemens hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: "Unsere Gespräche mit der Regierung gehen weiter und wir freuen uns darauf, uns über eine günstige, verlässliche und stabile Energieversorgung des Irak zu einigen", sagte ein Sprecher in München.

12:54 Uhr

Mega-IPO: Uber soll so viel wie drei Autobauer wert sein?

Der US-Fahrdienstvermittler Uber strebt bei seinem Börsengang angeblich eine stramme Marktbewertung von mehr als hundert Milliarden Dollar an. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Insiderkreisen. Sollte dieser Wert tatsächlich erreicht werden, wäre es der größte Börsengang eines Technologieunternehmens aller Zeiten.

Uber wäre dann mehr wert als die drei Autokonzerne General Motors, Ford und Fiat Chrysler zusammengenommen.

Uber will laut AFP die Vorbereitungen für sein Börsendebüt beschleunigen und dieses möglicherweise schon in der ersten Jahreshälfte 2019 vollziehen. Bislang war eher von der zweiten Jahreshälfte als Zeitrahmen für den Börsenstart ausgegangen worden.

Hier und hier mehr

12:35 Uhr

IWF-Direktorin Lagarde reist nicht nach Saudi-Arabien

Der Fall Khashoggi sorgt zunehmend für Verunsicherung. Sowohl die saudiarabische Börse als auch die Landswährung gaben zwischenzeitlich deutlich nach, bevor sie sich am Dienstag wieder etwas erholten. Mehrere Bankenchefs sagten bereits ihre Teilnahme an einer großangelegten internationalen Investorenkonferenz in Saudi-Arabien in der kommenden Woche ab.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, ist die vorerst Letzte, die eine Reise in den Nahen Osten verschoben hat. Das geht aus einer kurzen Mitteilung eines IWF-Sprechers hervor, ohne dass weitere Details genannt wurden.

Siemens
Siemens 177,06

Trotz des Verschwindens des Reporters Jamal Khashoggi hatte Lagarde in der vergangenen Woche beim IWF-Jahrestreffen im indonesischen Bali noch gesagt, sie wolle an einer bevorstehenden Investorenkonferenz teilnehmen. Das Verschwinden des Journalisten schockiere sie, erklärte die Direktorin. Als IWF-Verantwortliche mache sie aber in allen Ecken der Welt Geschäfte, mit vielen Regierungen. Beim Besuch eines Landes spreche sie immer offen an, was ihr Sorgen bereite. Hier mehr

Siemens-Chef Joe Kaeser hält sich die Teilnahme an einer Investmentkonferenz in der saudischen Hauptstadt Riad kommende Woche hingegen weiter offen. "Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ich muss es bald tun", sagte er auf einer Konferenz des US-Wirtschaftsmagazins "Fortune" in Toronto.

Es gebe zwar massive Sorgen. "Wenn wir aber aufhören, mit Ländern zu reden, in denen Menschen vermisst werden, müsste ich zu Hause bleiben, weil ich mit niemandem mehr reden könnte." Wenn man etwas ändern wolle, müsse man mit Menschen sprechen und nicht über Menschen. Kaeser kündigte eine Entscheidung für Mittwoch oder Donnerstag an.

Zum Fall des verschwundenen saudischen Reporters Jamal Khashoggi hat mein Kollege Issio Ehrich den grauenhafte Stand der Dinge für Sie aufgeschrieben. Lesen Sie hier!

12:15 Uhr

Bond-Flaute beendet? Run auf türkische Dollar-Anleihen

Seit der Freilassung des jahrelang in der Türkei festgesetzten US-Geistlichen Andrew Brunson ziehen die Kurse der türkischen Dollar-Anleihen über alle Laufzeiten an.

Seit der Freilassung des jahrelang in der Türkei festgesetzten US-Geistlichen Andrew Brunson ziehen die Kurse der türkischen Dollar-Anleihen über alle Laufzeiten an.

AP

Die Türkei hat erstmals seit sechs Monaten wieder Dollar-Anleihen begeben. Die Regierung bot fünfjährige Bonds im Volumen von 2 Milliarden Dollar zu einer Rendite von 7,5 Prozent an, was etwa 25 Basispunkte niedriger als die ursprüngliche Preisorientierung war.

Der Deal war mehr als dreifach überzeichnet, sagte Schatz- und Finanzminister Berat Albayrak. Begleitet wurde die Transaktion von Deutsche Bank AG, Goldman Sachs Group Inc. und Société Générale SA.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,03

Die erfolgreiche Platzierung erfolgte nach Monaten mit politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die die Lira auf ein Rekordtief drückten und die Fremdkapitalkosten auf ein Niveau trieben, das Auktionen von auf ausländischer Währung lautenden Staatsanleihen unerschwinglich machte.

Die Freilassung des amerikanischen Pastors Andrew Brunson in der vergangenen Woche und eine aggressive Zinserhöhung im September haben die türkische Währung stabilisiert und Spekulationen angeheizt, dass Washington und Ankara einen diplomatischen Schlagabtausch beenden werden.

11:48 Uhr

Ryanair zieht im April in Berlin-Tegel ein

Ryanair übernimmt vier Flieger von Laudamotion.

Ryanair übernimmt vier Flieger von Laudamotion.

picture alliance/dpa

Die irische Fluggesellschaft Ryanair errichtet im April am Berliner Flughafen Tegel ihre zehnte Basis in Deutschland. Dazu übernehme der Billigflieger vier dort stationierte Maschinen seiner Partner-Airline Laudamotion, kündigte Ryanair-Chef Michael O'Leary in Berlin an. Man wolle weiterhin Verkehr und Streckennetz in Deutschland ausbauen. 

Ryanair Holdings
Ryanair Holdings 20,96

Ryanair hatte erst kürzlich angekündigt, ihre Basis in Bremen mit zwei stationierten Flugzeugen zu schließen und in Weeze zwei von fünf Maschinen abzuziehen. Von Gewerkschaftsseite war das als "Kriegserklärung" im laufenden Tarifkonflikt gewertet worden. O'Leary wies das schroff zurück und verwies auf die Kerosinpreise. "Öl ist bei 85 Dollar, ihr Idioten." Stiegen sie weiter, schließe Ryanair möglicherweise auch noch weitere Basen.

Ryanair hält drei Viertel der Anteile des Ferienfliegers Laudamotion. Dieser hatte Maschinen sowie Start- und Landerechte der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki übernommen.

11:23 Uhr

Ryanair-Chef O'Leary hat keine Lust mehr

O'Leary bereitet seinen Abgang vor.

O'Leary bereitet seinen Abgang vor.

picture alliance / Frank Rumpenh

Der Vertrag von Michael O'Leary läuft noch bis zum nächsten Sommer. Der Verwaltungsrat habe ihn gebeten, um weitere fünf Jahre zu verlängern, sagte der 57-Jährige in Berlin. Aber er werde das Angebot nicht annehmen.

Ryanair Holdings
Ryanair Holdings 20,96

"Ich will keine weiteren fünf Jahre machen", sagte O'Leary. "Aber ich denke darüber nach, weitere zwei oder drei Jahre zu machen, damit wäre ich 2021 oder 2022 raus." O'Leary führt Ryanair seit 1993. Hier mehr

In dieser Zeit wurde aus der defizitären irischen Airline die größte Billigfluggesellschaft Europas.

 

10:44 Uhr

Ein "Quantum of Brexit": Britisches Pfund geht steil

Die beste Währung der Welt?

Die beste Währung der Welt?

picture alliance / dpa

Die EU-Staats-und Regierungschefs beraten an diesem Mittwoch in Brüssel über den Austritt Großbritanniens aus der EU. Eigentlich eine beunruhigende Zeit. Denn weniger als sechs Monate vor dem Brexit sind elementare Fragen immer noch strittig.

Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,17

Das britische Pfund jedoch zeigt sich vom Geschacher auf dem europäischen Parkett offensichtlich zunehmend unbeeindruckt. Ein Pfund kostet mittlerweile 1,32 Dollar oder 1,14 Euro. Nach einem Tief im August ist die Tendenz stetig steigend. Am Dienstag hatte die Währung nach positiven Arbeitsmarktdaten angezogen.

Die Rabobank überrascht in diesem Umfeld mit einer Prognose laut der das britische Pfund in den letzten zwei Monaten vor dem Brexit die beste Währung der Welt sein wird.

Britisches Pfund / Dollar
Britisches Pfund / Dollar 1,26

"Diese Performance scheint mit der schieren politischen Ungewissheit, die sowohl mit dem Brexit als auch mit der schwachen Position der britischen Premierministerin zusammenhängt, nicht in Einklang zu stehen", gibt eine Sprecherin der Bank unumwunden zu.

Die einzige Erklärung dafür: Händler und Investoren haben sich offenbar daran gewöhnt, mit der Möglichkeit unterschiedlicher Brexit-Ergebnisse zu leben. Ein "Quantum of Brexit", nenner es ein Rentenmarkt-Experte, den die "Financial Times" zitiert.

10:28 Uhr

Fed warnt vor Brexit-Folgen für die USA

Europa spielt bereits Worst-Case-Szenarien für den Fall eines ungeordneten Brexit durch. Aber auch in den USA ist man in Habachtstellung. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, warnt davor, dass die USA indirekt in den Brexit-Strudel geraten könnten.

Das Risiko für US-Banken mit Blick auf britische Banken sei auf den ersten Blick gering, mit Blick auf das europäische Bankensystem aber "bedeutsamer", sagte Powell in Washington. "Eine Verlangsamung der EU-Wirtschaft nach einem Brexit könnte indirekt die (US-)Banken treffen."  Hier die Zahlen der US-Banken aus der Nacht

Der Brexit sei ein "höchst komplizierter Prozess", sagte Powell. Es müssten "effektive Lösungen" gefunden werden, um eine "Finanzstabilitätskrise" zu vermeiden.

Hier ein Betrag der TV-Kollegen zum Stand der Dinge:

 

09:57 Uhr

Fed "zu unabhängig": Trump macht wieder den Erdogan

Trump und Erdogan haben etwas gemeinsam ...

Trump und Erdogan haben etwas gemeinsam ...

REUTERS

Frei nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein, lässt US-Präsident Donald Trump keine Gelegenheit aus, seine vehemente Kritik am Kurs der Zentralbank der USA zu bekräftigen.

Die Fed sei seine "größte Bedrohung", sagte Trump dem Sender Fox Business. Er kritisierte, dass die Federal Reserve den Leitzins "zu schnell" anhebe und "zu unabhängig" sei. Um die Fassade zu bewahren und Schelte an seinen Dauer-Attacken gegen die Fed vorzubeugen, setzte er nach, dass seine Worte nicht als Botschaft an den von ihm selbst ernannten Notenbankchef Jerome Powell gemeint seien, da die Notenbank eine vom Weißen Haus unabhängige Institution sei.

Trump poltert inzwischen fast täglich gegen die Zentrakbank und ihren Plan, die Geldpolitik zu straffen. Ähnlichkeiten zu den Manövern des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan sind nicht zu übersehen, wie mein Kollege Hannes Vogel kürzlich aufgeschrieben hat. Hier mehr

09:30 Uhr

Dax folgt Wall Street nach oben - FMC schockt Anleger

Im Windschatten der Kursrally an der Wall Street steigen Anleger auch wieder in den deutschen Aktienmarkt ein.

Der Dax legt zur Eröffnung 0,3 Prozent auf 11.814 Punkte zu. Auftrieb versprechen sich Börsianer von der angelaufenen Bilanzsaison.

Fresenius Medical Care (FMC) verschreckte Anleger allerdings mit einer Prognosesenkung. Wegen eines schwachen dritten Quartals rechnet der Dialyse-Spezialist für das Gesamtjahr nur noch mit einem Ergebniswachstum von elf bis zwölf statt 13 bis 15 Prozent. "Das ist sehr enttäuschend, da Analysten die bisherigen Ziele für 2018 als konservativ betrachtet hatten", sagt ein Börsianer.

FMC
FMC 35,82

FMC-Titel brechen um bis zu 15,7 Prozent ein - so stark wie noch nie. Die Papiere der Mutter Fresenius rutschen um bis zu 8,8 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit 16 Jahren zu. Der Gesundheitskonzern stellte ein Gesamtjahresergebnis am unteren Ende der angepeilten Spanne in Aussicht.

Guten Morgen, mein Name ist Diana Dittmer und ich begleite Sie durch den heutigen Börsen-Tag. Garantiert sind Neuigkeiten zu Saudi-Arabien, Türkei und Italien. Auch das Thema Brexit schiebt sich weder in den Vordergrund.

07:46 Uhr

Dax fühlt anhaltenden Rückenwind

picture alliance / Christoph Sch

Dax
DAX 18.494,93

Am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler nach dem Kursauftrieb des Vortages mit einem moderat-freundlichen Start in den Mittwochshandel. Der deutsche Leitindex wird in den vorbörslich errechneten Indikationen fester erwartet.

  • Auf Teleboerse.de wird der Dax zur Xetra-Eröffnung bei 11.820,50 Punkten gesehen, was einem Plus von 0,4 Prozent entspricht.
  • Am Vortag war das Frankfurter Kursbarometer bereits starke 1,4 Prozent im Plus bei 11.776,55 Zählern aus dem Handel gegangen.
  • An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland weiter zugelegt. Der Dow Jones beendete das Dienstagsgeschäft mit einem Plus von 2,2 Prozent. Der S&P 500 stieg um 2,1 Prozent. An der Nasdaq ging es um 2,9 Prozent nach oben.

Im Lauf des Tages dürfte sich die Aufmerksamkeit der Anleger zunehmend auch auf die geldpolitischen Perspektiven richten: Ins Blickfeld rückt die am Abend anstehende Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur jüngsten Zinssitzung. Von den Mitschriften ("Minutes") erhoffen sich Experten Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.

Bereits am Mittag legt die Bank von England (BoE) ihr Protokoll vor. Dabei sind vor allem Einschätzungen zu den Folgen des Brexit von besonderem Interesse der Anleger. Außerdem stehen die europäischen Inflationsdaten auf dem Terminplan.

06:41 Uhr

Euro rollt Inflationsdaten entgegen

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picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Im Devisenhandel lösen die jüngsten Konjunktursignale aus Deutschland keinen größeren Trendwechsel beim Euro aus. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung notiert am Morgen weitgehend stabil unterhalb der Marke von 1,16 Dollar.

  • Am frühen Morgen wird der Euro 0,08 Prozent schwächer bei 1,1564 Dollar gehandelt.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bei der Festlegung der börsentäglichen Referenzkurse am Vortag noch einen etwas höheren Wert von 1,1587 Dollar errechnet.
  • Nach der Veröffentlichung eines unerwartet schwachen ZEW-Index zu den Konjunkturaussichten in Europas größter Volkswirtschaft war der Euro im Dienstagshandel in der Spitze bis knapp über 1,1610 Dollar gestiegen, danach aber schnell wieder in die alte Spur zurückgefallen.

Auf der Terminliste des Tages stehen für Mittwoch unter anderem die Verbraucherpreise aus Großbritannien und der Eurozone. Die Kennzahlen zur Inflation dürften Analysten Hinweise zu den Spielräumen der europäischen Geldpolitik liefern. Die Daten werden in dieser Reihenfolge gegen 10.30 Uhr und 11.00 Uhr veröffentlicht. Am frühen Nachmittag folgen dann Zahlen zur Lage im US-Immobilienmarkt mit den Baubeginnen und den Baugenehmigungen im September.

06:28 Uhr

US-Zahlen schieben den Nikkei an

Die Kauflaune kehrt zurück: Blick auf die Regenbogenbrücke in Tokio.

Die Kauflaune kehrt zurück: Blick auf die Regenbogenbrücke in Tokio.

REUTERS

Nikkei
Nikkei 40.168,07

Freundlicher Aufwind in Asien: Im japanischen Aktienhandel geht es zur Wochenmitte nach oben.

  • Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert zum Ende des Vormittagshandels 1,59 Prozent im Plus bei 22.907 Punkten.
  • Der breiter gefasste Topix-Index legt 1,53 Prozent auf 1713 Zähler zu.
  • Gestützt werde die positive Stimmung durch die Gewinne an der Wall Street, heißt es aus Tokio. Dort fallen die ersten Ergebnisse aus der anlaufenden Bilanzsaison überzeugend aus. US-Börsianer kehren nach einer kurzen Phase der Skepsis in den Markt zurück.
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