Türkei, USA, China: Dax sucht Deckung im Keller
Es ist der niedrigste Schlusskurs seit viereinhalb Monaten, den der deutsche Leitindex zur Wochenmitte verzeichnet. Unterstützung gaben im Handelsverlauf weder die Erholung der Lira noch besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten.
Händler verwiesen darauf, dass die Türkei-Krise nur einer von mehreren Belastungsfaktoren sei. Sorgen machen sich die Anleger auch wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Der Konfrontationskurs der USA schürt an den Börsen zunehmend Befürchtungen bezüglich eines globalen Flächenbrandes.
Am 23. August treten neue US-Strafzölle auf chinesische Importe von 16 Milliarden Dollar in Kraft. China hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Daneben bezweifeln Marktteilnehmer, dass es sich bei der Lira-Erholung um mehr als eine technische Gegenbewegung handelt.
Bis Handelsschluss verlor der Dax 1,5 Prozent auf 12.163 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,7 Prozent auf 3.350 Punkte nach unten.
Für die Lira ging es gegen den Dollar um 6 Prozent nach oben. Die türkischen Behörden versuchen weiter die Lira durch eine künstliche Devisenverknappung zu stützen. Die Bankaufsichtsbehörde BDDK hat zu diesem Zwecke die Möglichkeiten von Banken bei Devisen-Swap-Geschäften weiter eingeschränkt. Analysten sprechen von ersten Schritten in Richtung einer Kapitalverkehrskontrolle.