Freitag, 13. Juli 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper
17:44 Uhr

Dax verabschiedet sich mit leichten Gewinnen

DAX
DAX 17.737,36

Zum Auftakt der US-Berichtssaison sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder etwas mutiger geworden. Zudem stützt der weiter schwächelnde Euro. Die mit Spannung erwarteten Zahlen von JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo setzen jedoch an Europas Börsen keine Akzente. Zum Wochenschluss gewinnt der Leitindex 0,4 Prozent auf 12.540 Punkte.

Zunächst positiv aufgenommene Wirtschaftsdaten aus China erschienen Börsianern auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so positiv. Trotz der Handelsspannungen Chinas stieg der Warenaustausch mit den USA im ersten Halbjahr deutlich. Allerdings könnte es sich dabei lediglich um Vorzieheffekte wegen des Zollstreits gehandelt haben, schränkten Börsianer ein.

Fresenius
Fresenius 36,45

Der Euro wurde am späten Nachmittag zu 1,1650 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch etwas höher notiert. Noch deutlichere zwischenzeitliche Verluste machte er wieder wett. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1643 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8589 Euro.

Der größte Verlierer im Dax ist Fresenius. Das Unternehmen notiert mit knapp 3 Prozent im Minus. Fresenius soll vor dem Court of Chancery im US-Bundesstaat Delaware eingeräumt haben, in der Vergangenheit selbst mit ähnlichen Testproblemen wie Akorn zu kämpfen gehabt zu haben. Dies sei umso wichtiger, da Fresenius von der geplanten Übernahme des US-Konzerns zurücktreten wollte, heißt es im Handel. Die Ernennung von Guido Kerkhoff zum Interims-Chef bei Thyssenkrupp löst keine Begeisterung aus - die Aktie fällt um 1,3 Prozent. Linde und die Deutsche Post hingegen steigen jeweils um knapp 1,5 Prozent.

17:12 Uhr

Wells Fargo enttäuscht Analysten mit Gewinnrückgang

Wells Fargo
Wells Fargo 56,64

Die US-Großbank Wells Fargo muss im zweiten Quartal wegen Sonderkosten und geringerer Erlöse deutliche Abstriche machen. Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Gewinn um fast zwölf Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar (4,5 Mrd Euro), wie das Geldhaus heute in San Francisco mitteilte.

Finanzchef John Shrewsberry machte insbesondere eine Sonderlast von 481 Millionen Dollar an Einkommensteuern für den starken Rückgang verantwortlich. Doch auch die Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - sanken um rund drei Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar.

Analysten hatten deutlich bessere Zahlen erwartet, die Aktie fiel vorbörslich zunächst um über drei Prozent. Nach Skandalen wegen fingierter Konten und anderer dubioser Praktiken kämpft das Institut mit Image-Problemen und hatte viel Ärger mit den Behörden. Bankchef Tim Sloan betonte aber, dass die internen Kontrollen weiter verbessert worden seien.

16:36 Uhr

US-Verbraucher-Stimmung fällt schwächer aus als erwartet

Die Stimmung der US-Konsumenten trübt sich im Juli überraschend ein. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel auf 97,1 Punkte von 98,2 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilt.

Die Verbraucher bewerteten ihre derzeitige Lage weniger gut als zuletzt. Ihre Aussichten schätzten sie hingegen ein wenig besser ein. Der private Konsum ist die tragende Säule der US-Wirtschaft. Er macht etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

16:21 Uhr

Berlin will Harley Davidson nach Berlin locken

Der US-Motorradbauer Harley-Davidson will einen Teil seiner heimischen Produktion ins Ausland verlagern - und wird dabei von Berlin umworben. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Berlin Partner, Stefan Franzke, schickte deshalb Post nach Übersee, wie ein Sprecher mitteilte.

  • Berlin sei die Hauptstadt der stärksten Volkswirtschaft Europas, schrieb Franzke an Harley-Davidson-Chef Matthew Levatich. Viele Unternehmen hätten zuletzt ihren Sitz an die Spree verlagert.
  • Die Stadt ziehe hoch qualifizierte Talente aus der ganzen Welt an. "Aber am wichtigsten: Berlin ist die Stadt der Freiheit", heißt es in dem Brief, der auf den 4. Juli datiert ist - den Unabhängigkeitstag der USA. Er trägt die Überschrift "You are looking for freedom? Freedom Machine Berlin is our answer".

Das Schreiben sei laut Sendungsverfolgung angekommen, sagte der Sprecher der Wirtschaftsförderagentur. Eine Antwort stehe noch aus. Franzke verwies darauf, dass auch das Motorradwerk von BMW in Berlin ist. Er stellte Harley-Davidson zudem Fördergeld in Aussicht.

15:12 Uhr

Renault verkauft in Deutschland so viele Elektroautos wie nie

Renault
Renault 48,10

Der französische Autobauer Renault setzt in der ersten Jahreshälfte so viele Elektrofahrzeuge auf dem deutschen Markt ab wie noch nie. In den ersten sechs Monaten seien insgesamt 3214 E-Fahrzeuge der Marke zugelassen worden, teilte der Konzern am Freitag mit. Das seien 14,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Ende Juni deckte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Anteil von 16,2 Prozent am Markt für E-Fahrzeuge ab. Das erfolgreichste Modell im ersten Halbjahr sei der Renault Zoe mit knapp 2700 verkauften Einheiten gewesen, hieß es. Insgesamt stiegen die Zulassungen des Konzerns in Deutschland um sieben Prozent auf rund 122.000 Autos.

14:41 Uhr

Gewinn der größten US-Bank fällt höher aus als erwartet

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 173,46

Die größte US-Bank JPMorgan Chase profitiert weiter von guten Geschäften an den Finanzmärkten und ihrer breiten Aufstellung. Im zweiten Quartal legte der Gewinn zwar nicht mehr so stark zu wie zum Jahresbeginn - mit einem Anstieg um 18 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar (7,1 Mrd Euro) fiel er aber höher aus, als Experten erwartet hatten.

Auch bei den Erträgen überraschte die Großbank positiv. Diese legten um 6 Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar zu, wie die Bank in New York mitteilte. In den ersten sechs Monaten verdiente JPMorgan bereits 17 Milliarden Dollar und ist damit auf dem besten Weg zu einem Rekordergebnis im laufenden Jahr.

13:41 Uhr

Geldvermögen der Deutschen wächst kaum

Das Geldvermögen der Deutschen ist im ersten Quartal dieses Jahres kaum noch gewachsen, obwohl die Menschen so viel Geld auf die Seite gelegt haben wie selten zuvor. Verantwortlich dafür sind kräftige Bewertungsverluste für die bereits gehaltenen Aktien und Investmentfonds, wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt berichtet.

  • 69 Milliarden Euro haben die privaten Haushalte in den ersten drei Monaten des Jahres in ihr Vermögen fließen lassen und so laut Bundesbank einen der höchsten Quartalswerte seit der Jahrtausendwende erreicht.
  • Vor allem wegen der Bewertungsverluste der Anlagen am Kapitalmarkt stieg das Brutto-Geldvermögen allerdings nur um 14 Milliarden auf 5875 Milliarden Euro.
13:04 Uhr

US-Regierung legt im AT&T-Kartellstreit Berufung ein

AT&T
AT&T 15,29

Der Streit über den Kauf der CNN-Mutter Time Warner durch den Telekomkonzern AT&T geht in eine neue Runde. Das US-Justizministerium kündigt an, gegen ein Urteil in Berufung zu gehen, mit dem die 85 Milliarden Dollar schwere Übernahme genehmigt wurde. Das Ministerium hatte AT&T aus kartellrechtlichen Gründen verklagt, unterlag jedoch in dem Prozess. Nach Darstellung der Behörde würde der Zusammenschluss den Verbrauchern schaden.

Auch US-Präsident Donald Trump hat sich gegen den Kauf ausgesprochen. AT&T zeigte sich von der Entscheidung überrascht. Das Urteil sei sorgfältig, tatsachenbezogen und gut begründet gewesen, sagte Firmenjustitiar David McAtee. Ein Sprecher des Ministeriums gab keine Stellungnahme ab. Die AT&T-Aktie verlor im nachbörslichen Handel mehr als ein Prozent. Der Konzern hatte den Kauf von Time Warner bereits im Juni abgeschlossen.

12:22 Uhr

Krebsrisiko verschwiegen?: J&J muss Milliardenstrafe zahlen

Die Frauen machen J&J-Produkte wie den Körperpuder "Baby Powder" für ihre Erkrankungen verantwortlich und werfen dem Konzern vor, Gefahren verschwiegen zu haben.

Die Frauen machen J&J-Produkte wie den Körperpuder "Baby Powder" für ihre Erkrankungen verantwortlich und werfen dem Konzern vor, Gefahren verschwiegen zu haben.

Johnson & Johnson
Johnson & Johnson 138,54

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson soll wegen Verschweigens gesundheitlicher Gefahren 4,69 Milliarden Dollar (rund vier Milliarden Euro) zahlen. Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Missouri sieht es als erwiesen an, dass 22 Frauen nach jahrzehntelanger Benutzung von Körperpuder, das den pharmazeutischen Hilfsstoff Talkum enthält, an Eierstockkrebs erkrankten. Johnson & Johnson (J&J) habe nicht vor den Krebsrisiken des Produkts gewarnt. Der Konzern kündigte Berufung an.

  • In dem Prozess in St. Louis in Missouri traten die krebskranken Frauen und ihre Familien als Klägerinnen auf. Der Anwalt einer der Frauen, Mark Lanier, sagte, die Jury aus sechs Frauen und sechs Männern habe ihre Entscheidung nach einem sechswöchigen Prozess und achtstündigen Beratungen gefällt.
  • Die Summe, die J&J zahlen soll, setze sich zusammen aus 550 Millionen Dollar Entschädigung und rund 4,1 Milliarden Dollar Strafe.

Johnson & Johnson habe "mehr als 40 Jahre lang vertuscht", das krebserregendes Asbest in Talkum enthalten sei, sagte der Anwalt. "Wir hoffen, dass der Verwaltungsrat von Johnson & Johnson aufmerkt und dass er künftig die medizinische Zunft und die Öffentlichkeit besser über den Zusammenhang zwischen Asbest in Talkum und Eierstockkrebs informiert." Das Talkum müsse vom Markt verschwinden.

11:39 Uhr

Trumps Brexit-Kommentar belastet Pfund

Britisches Pfund / Dollar
Britisches Pfund / Dollar 1,24

Nachdem US-Präsident Donald Trump die britischen Pläne zum Brexit kritisiert hatte, fällt heute das Pfund auf 1,3130 Dollar. Die Brexit-Pläne würden die Chancen auf ein Handelsabkommen Großbritanniens mit den USA möglicherweise zunichtemachen, sagte Trump in einem Interview. Befürworter des Ausscheidens Großbritanniens aus der EU hatten argumentiert, dass das Land dann Handelsabkommen mit anderen Ländern unabhängig von der EU aushandeln könne.

Trump sagte auch, der kürzlich vom Amt des Außenministers zurückgetretene Boris Johnson würde einen guten Premierminister abgeben. Trumps Äußerungen schwächen die britische Premierministerin Theresa May zusätzlich, deren Konservative Partei ohnehin gespalten in der Frage ist, wie die Beziehungen Großbritanniens zur EU nach dem Brexit aussehen sollen.

11:01 Uhr

Rechtsstreit mit Arkon besorgt Fresenius-Anleger

Fresenius
Fresenius 36,45

Spekulationen zu Problemen im Rechtsstreit über die abgeblasene Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn treiben heute Anleger von Fresenius um. Die Aktien des Bad Homburger Gesundheitskonzerns geraten nach einem Agenturbericht über Aussagen eines Fresenius-Managers zu früheren Mängeln bei eigenen Testverfahren unter Druck und fallen in einem festeren Gesamtmarkt um bis zu 3,7 Prozent.

  • Mit 66,20 Euro notierten sie so tief wie seit fünfeinhalb Wochen nicht mehr. Fresenius lehnte eine Stellungnahme ab.
  • Akorn will die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme durch Fresenius juristisch durchsetzen, die die Hessen im April abgesagt hatten. Sie werfen den Amerikanern Betrug im Zusammenhang mit gefälschten Daten vor.

"Die Sache könnte einem Urteil zugunsten von Fresenius im Wege stehen", sagte ein Händler mit Blick auf einen Bericht von "Bloomberg" über Aussagen des Managers Mats Henriksson vor Gericht. Demnach soll die US-Gesundheitsbehörde FDA vor einigen Jahren Testverfahren in einer Fresenius-Anlage in Indien infrage gestellt haben. Dabei handele es sich um ähnliche Verfahren, die Fresenius bei Akorn bemängelt habe, heißt es in dem Bericht.

10:18 Uhr

Allianz will sich neu aufstellen

Allianz
Allianz 263,90

Allianz-Chef Oliver Bäte will im Herbst einen neuen Strategieplan für den Versicherungsriesen vorstellen. "Wir arbeiten derzeit bereits in der Organisation daran und werden die Ergebnisse Ende November vorstellen", sagte er in einem Interview mit dem "Handelsblatt".

Vor allem in Sachen Kundenzufriedenheit wolle sich der Konzern verbessern. "Wir werden die Latte noch einmal anheben." Jeder Bereich solle eine Bewertung über Marktniveau erhalten oder sogar Marktführer sein. Dazu wolle die Allianz einfache Produkte anbieten, "die auch global funktionieren". Dabei spielt auch die Digitalisierung eine Rolle.

Im vergangenen Jahr habe die Allianz 3,7 Milliarden Euro in die IT gesteckt. Bäte warnte vor den Auswirkungen eines globalen Handelskriegs für die Finanzmärkte. "Die Risiken für die Märkte sind enorm - und so stellen wir uns auf", sagte er. "Wir haben zum Beispiel unsere Aktien im Portfolio gehedgt, wenn es also eine große Korrektur geben sollte, sind wir gut abgesichert."

09:45 Uhr

Dax erhält Rückenwind aus Übersee

Die Hoffnung auf starke Bilanzzahlen von US-Großbanken treibt den deutschen Aktienmarkt heute an. Der Dax startet 0,5 Prozent höher bei 12.551 Punkten. Gestiegene Unternehmensgewinne könnten die Angst vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China in den Hintergrund drängen, sagten Händler.

Fresenius
Fresenius 36,45

In den USA veröffentlichen unter anderem die US-Banken JP Morgan und Citigroup ihre Quartalsergebnisse. Auch die von mehreren Skandalen erschütterte Wells Fargo lässt sich in die Bücher schauen. Analysten rechnen bei allen drei Banken mit einem Gewinnanstieg.

Schwächer liegen die Aktien von Fresenius, die 1,4 Prozent abgaben. Händler verweisen auf einen Bericht von "Bloomberg" über Aussagen eines Fresenius-Managers vor Gericht, wonach die US-Gesundheitsbehörde vor einigen Jahren Testverfahren infrage gestellt hat.

Dabei handele es sich um ähnliche Verfahren, die Fresenius beim US-Generikahersteller Akorn bemängelt habe. Fresenius hatte die Akorn-Übernahme unter anderem deswegen abgeblasen und streitet deswegen mit Akorn vor Gericht.

09:24 Uhr

Euro gibt etwas nach

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Kurs des Euro fällt leicht. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1656 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1658 Dollar festgesetzt.

Seit Beginn der Woche ist der Euro insgesamt um etwa einen Cent gefallen. Die Ursachen für die Kursschwäche lagen in enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone und weltpolitischen Unsicherheiten, die den amerikanischen Dollar gestützt und den Euro im Gegenzug belastet haben. Zum Wochenschluss sprachen Marktbeobachter dagegen von einem eher impulsarmen Handel.

09:47 Uhr

Ölpreis fast unverändert

Kurz vor dem Wochenende dürfte die Fördermenge in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt rücken.

Kurz vor dem Wochenende dürfte die Fördermenge in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt rücken.

picture alliance / dpa

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 87,39

Die Ölpreise bewegen sich heute nur wenig. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Morgen 74,27 US-Dollar und damit 18 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg hingegen leicht um 8 Cent auf 70,41 Dollar.

  • Im Verlauf der Woche hatte die Sorge vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China die Ölpreise noch zeitweise stark sinken lassen.
  • Jüngste Daten aus China dürften die Anleger kurz vor dem Wochenende dagegen ein Stück weit beruhigt haben.
  • In der ersten Jahreshälfte war der Warenaustausch der beiden größten Volkswirtschaften der Welt deutlich gestiegen, die chinesische Zollbehörde meldete am Freitag einen Zuwachs um 13,1 Prozent.
08:05 Uhr

Börsen in Ostasien starten meist freundlich

Zum Wochenausklang zeigen sich die Börsen in Ostasien überwiegend mit positiven Vorzeichen. Beobachter sprechen von Erleichterung darüber, dass China auf die jüngsten Strafzollpläne der USA noch keine Gegenmaßnahmen genannt hat und zumindest vorerst keine weitere Eskalation im Handelsstreit zu erwarten scheint.

Nikkei
Nikkei 37.068,35

In Hongkong geht es mit dem Hang-Seng-Index um 0,6 Prozent nach oben. Gesucht sind dort Technologie- und Finanzwerte. Indexschwergewicht Tencent steigt um 0,6 Prozent. Sunny Optical gewinnen 2,4 Prozent. Die Aktien des Versicherers Ping An legen um 0,6 Prozent zu und der Kurs der China Construction Bank um 0,4 Prozent.

Die Börse in Schanghai dagegen reagiert mit einem leichten Minus. Der Composite-Index verliert dort 0,1 Prozent, hatte allerdings an den beiden vorigen Tagen deutlich zugelegt.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.065,26

Eine richtige Rally verzeichnet derweil der japanische Aktienmarkt, wo der Nikkei-225-Index um 2,1 Prozent auf 22.660 Punkte steigt. Wie am Donnerstag ist es der schwächere Yen, der vor allem Aktien exportorientierter Unternehmen stützt. Die japanische Währung notiert mit gut 112,60 Yen je Dollar auf dem niedrigsten Niveau seit einem halben Jahr. Gesucht sind aber auch defensive Werte wie die Aktien des Getränkeherstellers Yakult Honsha, die um 4,5 Prozent vorrücken. Gute Geschäftszahlen verhelfen Fast Retailing, der Mutter der Bekleidungskette Uniqlo, zu einem Plus von fast 8 Prozent.

In Seoul gewinnt der Kospi 1 Prozent. Getragen wird der Index unter anderem von Schwergewicht Samsung, dessen Kurs sich nach dem Rücksetzer vom Donnerstag nun um 1,5 Prozent erholt. SK Hynix gewinnen 3,9 Prozent.

07:29 Uhr

Dax im Plus erwartet

Guten Morgen zum Börsen-Tag!

An den Börsen in Europa dürfte es zum Wochenschluss nach oben gehen. Gute Vorlagen von der Wall Street und den asiatischen Börsen sollten die Risikobereitschaft der Investoren steigen lassen. In diesem Umfeld erwartet IG den Dax rund 60 Punkte höher bei 12.553 Punkten, auch der Euro-Stoxx-50 wird deutlich im Plus erwartet.

Weiterhin belastet der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt übergeordnet die Stimmung der Investoren. Einerseits urteilt Marktanalyst Naeem Aslam von Think Markets: "Die Hoffnung besteht darin, dass China und die USA in der Lage sein werden, die Probleme über ein bilaterales Abkommen zu lösen." Auf der anderen Seite hat sich der Handelsüberschuss Chinas im Juni ungeachtet des Handelskonfliktes mit den USA unerwartet stark ausgeweitet, was zum Teil an den schwächelnden Importen lag. Dies dürfte auch US-Präsident Donald Trump nicht entgehen.

Die Teilnehmer hegen indes die Hoffnung, dass sich die Aufmerksamkeit gegen Mittag deutscher Zeit von den Handelskonflikten weg und hin zur Berichtssaison wendet. Denn dann werden gleich drei US-Bankengiganten ihre Quartalsberichte vorlegen: JP Morgen, Citigroup und Wells Fargo. Die Erwartungen sind hoch: Experten rechnen bei allen Instituten mit steigenden Gewinnen.

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