Wirtschaft

Li wischt Sorgen weg Chinas Premier verspricht schnelle Reformen

Die Welt sorgt sich um den Zustand der chinesischen Wirtschaft. Aus Sicht von Chinas Ministerpräsident Li Keqiang sind diese Ängste jedoch übertrieben. Er will die Öffnung des Devisenmarktes vorantreiben.

Li Keqiang bliebt beim Wachstumsziel von sieben Prozent für 2015.

Li Keqiang bliebt beim Wachstumsziel von sieben Prozent für 2015.

(Foto: REUTERS)

Trotz zuletzt immer schwächerer Wachstumszahlen in China befindet sich die Wirtschaft des Landes nach Worten von Ministerpräsident Li Keqiang auf dem richtigen Weg. "China ist keine Quelle für Risiken, sondern für Chancen", sagte er in seiner Eröffnungsrede beim Treffen des Weltwirtschaftsforums in Dalian, das auch als "Sommer-Davos" bezeichnet wird. "Wir beschleunigen strukturelle Reformen, um das volle Potenzial der Wirtschaft zu erreichen", versprach der Regierungschef.

Zudem wolle die Volksrepublik den Devisenmarkt des Landes weiter öffnen und ausländischen Notenbanken den direkten Handel mit der heimischen Währung ermöglichen. Bis Ende des Jahres sollen die Möglichkeiten dazu geschaffen werden, so der Premier. Der Schritt soll dabei helfen, dass der Yuan neben US-Dollar, Euro, Yen und dem britischen Pfund in den Währungskorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen wird.

Lis Ankündigungen kommen zu einer Zeit, in der die Wirtschaft des Landes mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist. Das Wachstum war zuletzt so schwach wie seit einem viertel Jahrhundert nicht mehr. Auch der Außenhandel schwächelt. Zudem kämpft die Regierung gegen starke Börsenturbulenzen. Der Leitindex in Shanghai ist seit Mitte Juni um rund 40 Prozent abgesackt. Erst am Dienstag hatten europäische Unternehmen das langsame Reformtempo in China bemängelt.

Deutsche Autobauer spüren die Flaute

Der derzeitige Umbau der Wirtschaft sei zwar "ein schmerzhafter Prozess", der grundsätzliche Trend sei aber noch immer positiv, hielt Li der Kritik entgegen. Der Premier betonte, seine Regierung habe "adäquate Mittel", um das Wachstumsziel von sieben Prozent für dieses Jahr zu erreichen und eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft zu vermeiden.

Chinas Wirtschaftswachstum lag in den ersten beiden Quartalen des Jahres nach offiziellen Angaben bei sieben Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit 7,4 Prozent das schwächste Wachstum in 24 Jahren ausgewiesen. Deutsche Autobauer, die stark in China vertreten sind, bekommen das nachlassende Interesse der chinesischen Autokäufer zu spüren. So berichteten Audi und BMW von nachlassenden Auslieferungen im August auf dem inzwischen weltgrößten Automarkt. Porsche konnte dagegen kräftig zulegen.

Mit Blick auf die Zukunft sagte Li, dass die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft von Nachhaltigkeit und Innovationen geprägt sein müsse. Derzeit erlebe das Land eine "massive Welle" von Gründungen. Täglich würden Tausende neue Unternehmen registriert. Rund 1700 Unternehmer, Politiker und Wirtschaftsexperten aus 90 Ländern sind zu dem dreitägigen Treffen in die nordostchinesische Hafenmetropole Dalian gereist. Das Weltwirtschaftsforum, das im Winter in Davos in der Schweiz tagt, wird im Sommer in China veranstaltet.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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