Wirtschaft

Bitcoin-Kurs sackt ab China verbietet Krypto-Börsengänge

Eine Bitcoin-Mine in China. Der Wert der Kryptowährung sackte nach Bekanntwerden des ICO-Verbots ab.

Eine Bitcoin-Mine in China. Der Wert der Kryptowährung sackte nach Bekanntwerden des ICO-Verbots ab.

(Foto: imago/VCG)

Immer häufiger werben Unternehmen Kapital in Form von Kryptowährungen mit sogenannten Initial Coin Offerings ein. China verbietet diese Transaktionen nun - und versetzt damit auch dem boomenden Bitcoin einen Dämpfer.

China hat dem rasanten Wachstum bei Kryptowährungen einen Riegel vorgeschoben. Die Aufsichtsbehörden des Landes verboten die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO), über die - ähnlich einem Initial Public Offering (IPO), also dem Börsengang eines Unternehmens - Kapital eingeworben werden kann. "ICOs sind eine Art illegale öffentliche Kapitalbeschaffung, die im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften wie Betrug und Schneeballsystemen stehen", hieß es in einer Mitteilung der Zentralbank.

Die Kurse von Cyberwährungen, die häufig bei ICOs verwendet werden, rutschten nach dem Verbot deutlich ab. Die mit Abstand größte Währung Bitcoin verlor auf der Handelsplattform BitStamp sieben Prozent auf 4286 Dollar. Unternehmen können ICOs nutzen, um Kapital zu generieren. Diese Variante des Crowdfundings wird vor allem in China aber auch in den USA immer beliebter. Dabei ist teils unklar, welchen Gegenwert Investoren erwerben. Die Regeln zum Investorenschutz bei konventionellen Börsengängen werden oft nicht angewandt. In Deutschland gab es bisher noch keine ICOs.

Sie schaffen dadurch über die Blockchain eine eigene Währung, die von den Investoren in der Regel über Bitcoins erworben wird. Bei dieser Art von Börsengängen erhalten Anleger keine Aktien, sondern sogenannte Token, die an speziellen Krypto-Börsenplätzen gehandelt werden können. In China sind ICOs besonders beliebt, dort gab es einer Studie zufolge allein in diesem Jahr 65 solcher Platzierungen mit einem Volumen von insgesamt 2,62 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 330 Millionen Euro).

Experten haben bereits mit dem Verbot gerechnet. "Weltweit haben Aufsichtsbehörden Schwierigkeiten damit, das Modell der ICO und die Risiken dahinter zu verstehen. Sie müssen erst einmal herausfinden, wie man es am besten regulieren kann", sagte Zennon Kapron, Geschäftsführer der in Schanghai ansässigen Finanztechnologie-Beratung Kapronasia. China habe dem Hype um ICO nun einen Riegel vorgeschoben, um in Ruhe regulatorische Maßnahmen einzuführen. "Ich glaube aber, das wird nur ein temporäres Verbot sein."

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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