Wirtschaft

DIHK ist besorgt China-Exporte sinken erstmals seit 18 Jahren

Chinas Konjunkturschwäche schlägt sich nun auch im Handel nieder. Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten exportieren deutsche Unternehmen weniger ins Reich der Mitte. Nach DIHK-Angaben ist die Wirtschaftsentwicklung in China schlechter als gedacht.

Kisten mit Antriebswellen für den Export nach China.

Kisten mit Antriebswellen für den Export nach China.

(Foto: picture alliance / dpa)

Lange ging es für die deutschen Exporte nach China nur bergauf, doch in diesem Jahr droht der erste Rückgang seit 1997. Von Januar bis September fielen die Ausfuhren in die Volksrepublik um rund drei Prozent auf knapp 54 Milliarden Euro, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

"Die chinesische Wirtschaftsentwicklung ist schlechter als gedacht", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. "Das trifft die deutschen Unternehmen, schließlich ist das einer unserer wichtigsten Handelspartner."

Seit dem Jahr 2000 haben sich die deutschen Exporte in die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft fast verachtfacht - auf knapp 75 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Selbst während der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 legten sie noch um gut neun Prozent zu, im Jahr darauf sogar um 44 Prozent.

Eine baldige Rückkehr zu einem kräftigen Wachstum erwarten die deutschen Unternehmen nicht. Einer Umfrage der Auslandshandelskammer (AHK) zufolge rechnen 30 Prozent der in China tätigen Firmen mit einer schwächeren Konjunktur, nur 17 Prozent gehen von einer Besserung aus.

"Umstellung zäher als erwartet"

Die kommunistische Führung in Peking peilt für dieses Jahr ein Wachstum von sieben Prozent an - das geringste seit einem Vierteljahrhundert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für 2016 sogar nur noch 6,3 Prozent. "China baut von einem export- auf ein konsumbasiertes Wirtschaftsmodell, wovon Deutschland langfristig profitieren wird", sagte Treier. "Aber die Umstellung verläuft zäher als erwartet."

Das schlägt auch auf die Investitionen in Deutschland durch, befürchtet der DIHK. Eine AHK-Umfrage unter den 6000 in China aktiven deutschen Firmen ergab, dass nur noch jedes drittes Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten mehr investieren will. Im Frühjahr war es noch fast jedes zweite. "Geringere Investitionen vor Ort bedeuten, dass auch zuhause weniger investiert wird", sagte Treier weiter.

Quelle: ntv.de, wne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen