Angetrieben von der RTL Group und der Dienstleistungstochter erlöst Bertelsmann in den ersten sechs Monaten deutlich mehr. Das Wachstum ist stark wie seit Jahren nicht. Die Jahresziele sind greifbar.

Deutlich wachsende Digitalgeschäfte haben dem Bertelsmann-Konzern im ersten Halbjahr 2018 die Umsätze beflügelt. "Bertelsmann ist im ersten Halbjahr 2018 aus eigener Kraft so stark gewachsen, wie seit Jahren nicht", sagte Vorstandschef Thomas Rabe. So habe insbesondere die zum Medienkonzern gehörende RTL Group ihre Digitalerlöse um neun Prozent steigern können. Daneben konnte der Buchverlag Penguin Random House sein E-Book Angebot erweitern und wachsende Umsätze mit Audio-Downloads erzielen. Mit seinen seinen Social-Media-Kanälen erreiche Bertelsmann inzwischen mehr als 2,6 Milliarden Follower. 

Insgesamt stiegen die Erlöse um 1,3 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Dennoch sank das Konzernergebnis leicht auf 501 Millionen Euro. Grund dafür seien insbesondere negative Währungseffekte. Bertelsmann erzielt rund ein Fünftel seines Umsatzes in den USA.

Vor allem die Sendergruppe RTL Group sowie die Dienstleistungstochter Arvato legten beim operativen Ergebnis (Ebitda) um drei und 20,7 Prozent zu. Bei der Zeitschriftentochter Gruner + Jahr ("Stern", "Brigitte", "Barbara") gingen dagegen die Erlöse um 5,6 Prozent und das operative Ergebnis um 13,6 Prozent zurück. Als Hauptgrund gilt der Verkauf des Zeitschriftengeschäfts in den Niederlanden und der Verkauf der Zeitschrift "Grazia" in Deutschland.

"Trotz der zunehmenden politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit etwa dem Brexit oder dem Handelsstreit zwischen den USA und China sind wir zuversichtlich, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Vorstandschef Thomas Rabe weiter.

Im laufenden Jahr strebt Bertelsmann weiterhin an, abermals über eine Milliarde Euro zu verdienen. Der Umsatz soll weiter steigen. Im vergangenen Jahr verdiente Bertelsmann 1,2 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 17,2 Milliarden Euro.