Wirtschaft

Dow Jones gibt die Richtung vor Ausverkauf geht weiter - Nikkei bricht ein

Es geht abwärts in New York und auch in Tokio.

Es geht abwärts in New York und auch in Tokio.

(Foto: AP)

Die Börsen verfallen zu Weihnachten immer mehr in den Panikmodus. Nach einem dramatischen Ausverkauf in New York rauscht auch der Nikkei in den Keller. Schuld daran könnten auch Gerüchte sein, Trump könnte den US-Notenbankchef feuern.

Nach dem erneuten Ausverkauf an der Wall Street sind auch die japanischen Aktienmärkte schwer unter Druck geraten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 5,01 Prozent im Minus bei 19.155 Punkten. Zwischenzeitlich war er bis auf 19.117 Stellen abgesackt - den tiefsten Stand seit April 2017.

"Negative Gefühle sind an die Stelle von Logik getreten", sagte Takashi Hiroki, Chefstratege bei Monex Securities in Tokio. "Ein Drittel der Verkäufe wird von Panik ausgelöst, ein weiteres Drittel durch Verlustbegrenzungen und das verbliebene Drittel durch Spekulanten, die versuchen, aus der Marktschwäche Profit zu ziehen." Die Entwicklung sei vor allem auf die Schwäche des US-Marktes zurückzuführen.

Der hatte am Montag trotz Beschwichtigungsversuchen aus Washington seine jüngste Talfahrt ungebremst fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial sackte unter 22.000 Punkte ab und verlor zum Schluss des verkürzten Handelstages 2,91 Prozent auf 21.792,60 Zähler. Marktteilnehmer berichteten über ein für Heiligabend ungewöhnlich schwankungs- und volumenreiches Geschäft. In Deutschland öffnen die Börsen erst nach Weihnachten, am 27. Dezember. Dem Dax drohen ebenfalls hohe Kursverluste.

Mnuchin will beruhigen und erreicht Gegenteil

Nikkei
Nikkei 37.068,35

US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte am Sonntag noch versucht, die Märkte zu beruhigen. Trump habe nicht die Absicht, Notenbankchef Jerome Powell zu entlassen, hatte der Politiker gesagt. Er habe zudem mit den Chefs der sechs größten US-Banken telefoniert, die ihm erklärt hätten, dass sie über ausreichend Liquidität verfügten. Letzteres habe am Markt entgegen den Absichten des Ministers die Unruhe noch verstärkt, sagten Händler.

US-Präsident Donald Trump hatte an Heiligabend erneut heftige Kritik an der US-Notenbank Fed geäußert. "Das einzige Problem, das unsere Wirtschaft hat, ist die Fed", schrieb Trump bei Twitter. Die Notenbank sei wie ein "schlagkräftiger Golfer, der nicht punkten kann, weil er kein Gefühl hat - er kann nicht einlochen!". Der Präsident hatte sich zuvor bereits erbost darüber gezeigt, dass die Fed den Leitzins am Mittwoch zum vierten Mal in diesem Jahr leicht angehoben hatte.

Die Fed soll eigentlich unabhängig vom Weißen Haus agieren, doch Trump hat diese Barrieren in der Vergangenheit bereits mehrmals durchbrochen. Medienberichten zufolge erkundigte er sich bei Kabinettsmitgliedern, ob er Fed-Chef Jerome Powell entlassen könne, den er selbst zum Nachfolger von Janet Yellen bestimmt hatte. Im Februar trat Powell seine regulär vier Jahre dauernde Amtszeit an.

Der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA belastete die Stimmung ebenfalls. Dieser könnte sich nach Einschätzung des Weißen Hauses über Weihnachten bis ins neue Jahr hinziehen. Der Markt fürchte, dass sich dies negativ auf die ohnehin schon eingetrübten Konjunkturerwartungen auswirke, hieß es von Experten. Frische Wirtschaftsdaten standen an Heiligabend nicht zur Veröffentlichung an. Der marktbreite S&P 500 sank um 2,71 Prozent auf 2351,10 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 2,43 Prozent auf 5899,36 Zähler.

Quelle: ntv.de, vpe/rts/dpa/AFP

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