Wirtschaft

Streit um Erlösanteil und Daten Apple verhandelt über "Netflix für News"

Ganze 50 Prozent des Erlöses will Apple behalten.

Ganze 50 Prozent des Erlöses will Apple behalten.

(Foto: picture alliance/dpa)

US-Verlage und Apple bemühen sich um ein neues Abo-Modell. Allerdings sollen die Forderungen des Technikkonzerns zu hoch sein. Insidern zufolge stören sich die Medienhäuser dabei aber nicht nur am Erlösanteil, es geht auch um die Abonnenten-Daten.

Apple verhandelt mit US-Medienhäusern offenbar über ein neues Abo-Angebot. Bei diesem sollen Inhalte verschiedener Anbieter für eine monatliche Gebühr zugänglich wären. Der iPhone-Konzern wolle bei diesem "Netflix für News" allerdings einen außergewöhnlich hohen Erlösanteil von etwa 50 Prozent behalten, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.

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Das stoße auf Widerstand bei den Verlagshäusern, hieß es weiter. Sie seien zudem unzufrieden damit, dass sie nach Apples Plänen weder E-Mail-Adressen, noch Kreditkartennummern der Abonnenten bekommen würden, hieß es weiter.

Keine Einigung mit Zeitungen

Der Anteil der Medienunternehmen solle zwischen ihnen gemäß der Zeit, die Nutzer mit ihren Inhalten verbringen, aufgeteilt werden, berichtete das Blatt weiter. Apple habe in Gesprächen mit Verlegern einen monatlichen Preis von rund zehn Dollar genannt - auch wenn er sich noch ändern könne, hieß es.

Mit mehreren großen Medien wie der "New York Times" und der "Washington Post" gebe es noch keine Einigung. Beim "Wall Street Journal" selbst seien die jüngsten Verhandlungen mit Apple trotz Bedenken "produktiv" gewesen. Von Apple gab es zunächst keinen Kommentar zu dem Bericht.

Vorstellung Ende März?

Die Website "Buzzfeed" schrieb wenig später, der Abo-Service für Nachrichteninhalte könne bei einem Apple-Event am 25. März vorgestellt werden. Über ein solches Angebot wird bereits seit einiger Zeit spekuliert. Apple kaufte vor knapp einem Jahr bereits die App "Texture", die auf Abo-Basis Zugang zu diversen Magazinen gewährte.

Beim Verkauf digitaler Inhalte wie Apps, Musik oder virtueller Güter in Spielen hat sich eine Umsatzaufteilung etabliert, bei der 70 Prozent an die Autoren und 30 Prozent an den Plattform-Betreiber gehen. Apple senkte vor einiger Zeit allerdings den Anteil bei Abo-Gebühren auf 15 Prozent nach dem ersten Jahr. Die Abgaben sorgten zum Beispiel dafür, dass Netflix im vergangenen Jahr damit aufhörte, seine Abos auch über die Apple-Plattform zu verkaufen.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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