Wirtschaft

Konkurrenz für den Dreamliner Airbus kündigt A330neo an

Und so soll die neue Großraummaschine für die Langstrecke aussehen: Eine A330-800neo in der Computersimulation.

Und so soll die neue Großraummaschine für die Langstrecke aussehen: Eine A330-800neo in der Computersimulation.

Zum Auftakt der Luftfahrtmesse in Farnborough enthüllt Airbus neue Pläne: Der europäische Flugzeugbauer kündigt eine modernisierte Version seines Langstreckenjets A330 an. Wie der Verkaufsschlager A320 trägt die neue Serie das "Neo" im Namen.

Im Wettbewerb zwischen den beiden Schwergewichten der internationalen Luftfahrtbranche läutet der multinationale Jet-Hersteller Airbus eine neue Runde ein. Der Boeing-Konkurrent aus Europa will das erfolgreiche Langstreckenmodell A330 für die Zukunft rüsten und Fluggesellschaften eine besonders sparsame Verkehrsmaschine in bewährtem Design anbieten.

Unter dem Namen A330neo wird Airbus die neue Baureihe mit einer Reihe technischer Neuerungen versehen. Neue Antriebaggregate des britischen Herstellers Rolls-Royce zum Beispiel sollen das zwei Jahrzehnte alte Modell um 14 Prozent sparsamer machen, wie Airbus zum Start der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough ankündigte. Neben den neuen Triebwerken vom Typ "Trent 7000" soll auch eine verbesserte Aerodynamik zu dem verringerten Kerosinverbrauch beitragen und dem Flugzeug zudem eine größere Reichweite bescheren.

Insgesamt zielt Airbus damit darauf ab, den Flottenmanagern damit eine kostengünstige und auch im Alltagsbetrieb sparsame Alternative zu einem prestigeträchtigen Konkurrenzmodell aus den USA zur Verfügung zu stellen. Mit der Entscheidung reagiert der Hersteller Branchenkennern zufolge auf die Konkurrenz des komplett neu entwickelten Boeing-Modells 787 "Dreamliner".

Anstatt wie der US-Rivale den Schritt in technisches Neuland zu wagen, kann Airbus so beim Thema Kosteneffizienz auf der Langstrecke nachziehen, ohne die üblichen Risiken und Kinderkrankheiten in der Entwicklung eines komplett neuen Flugzeugmodells einzugehen. Die Markteinführung des Dreamliners war für Boeing von einer Serie von Rückschlägen überschattet. Neben konstruktiven Schwächen in den Cockpitscheiben, den Flügeln, den Bordtoiletten und der Hydraulik traten auch erhebliche Probleme in der Bordelektronik auf.

Nach einer Reihe von Schwelbränden in den mitgeführten Stromspeichern musste Boeing alle bereits ausgelieferten 787 zeitweise sogar am Boden lassen. Erst nach umfangreichen Nachbesserungsarbeiten konnte Boeing die US-Luftfahrtaufsicht davon überzeugen, dass der Betrieb der in vielerlei Hinsicht zukunftsweisenden 787 tatsächlich gefahrlos möglich ist.

Erst kommen die Kosten

Der Zeitplan ist eng gesteckt: Die erste A330neo soll bereits im vierten Quartal 2017 ausgeliefert werden. Der Chef der Airbus-Verkehrsfliegersparte, Fabrice Brégier, sieht für den zweistrahligen Langstreckenjet eigenen Angaben zufolge ein "starkes Marktpotenzial". Erste Gerüchte um eine Modernisierung der A330-Reihe waren bereits zu Jahresanfang aufgekommen. Damals hatte es noch geheißen, die Überarbeitung der A330 sei "eine der Optionen im Airbus-Mix".

Gebaut werden sollen die neuen Maschinen in den Versionen A330-800neo und A330-900neo, die sich hauptsächlich in der Rumpflänge und der Anzahl der maximal möglichen Sitzplätze an Bord unterscheiden. In beiden Modellen soll die Großraumbauweise den Fluggesellschaften mehr Spielraum in der Klassenaufteilung und der Ausgestaltung der Sitzreihen ermöglichen.

In den Jahren 2015 bis 2017 geht die Entwicklung allerdings zunächst einmal ins Geld. Die Kosten dürften die für 2015 geplante Umsatzrendite um 0,7 Prozent nach unten ziehen, erklärte Airbus-Group-Chef Tom Enders. Ab der Indienststellung des ersten Exemplars verspricht er sich von der A330neo jedoch einen "erheblichen" Beitrag zum Konzerngewinn.

Quelle: ntv.de, jwu/mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen