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Outperformance durch Frauenpower Gender Diversity Index-Zertifikat

Das neue Zertifikat auf den neuen Gender Diversity Index eignet sich wegen der internationale Diversifikation mit interessanter Strategie als Beimischung für mittel- bis langfristig orientierte Aktienanleger.

(Foto: imago/Westend61)

Frauen in Führungspositionen – die UBS bringt mit einer quantitativen Untersuchung Licht ins Dunkel einer zumindest in Deutschland bislang eher emotional geführten Debatte. Für den Zeitraum von Januar 2011 bis August 2016 betrachteten die UBS-Analysten Unternehmen des MSCI World Index (mehr als 1.600 Aktiengesellschaften aus 23 Industrienationen), bei denen der Frauenanteil in der Geschäftsführung bei 20 Prozent oder darüber lag. Die Aktien dieser Unternehmen weisen eine durchschnittliche Outperformance von 2 Prozent p.a. (!) auf. Daraus leiten die Experten die These ab, dass eine heterogene Besetzung (engl. Gender Diversity) der Führungsebenen eine wichtige Markierung nachhaltiger Anlagen darstellen könnte. Bestätigt wird dies durch eine Untersuchung des Peterson Institute for International Economics aus dem Jahr 2016, die knapp 22.000 Unternehmen aus 91 Ländern umfasste.

50 internationale Aktien mit niedriger Volatilität

Gemeinsam mit dem unabhängigen Indexanbieter Solactive hat die UBS ein Index-Zertifikat aufgelegt, das diese Investment-Story für interessierte Anleger investierbar macht. Für den zugrunde liegenden Solactive Gender Diversity Index kommen anfänglich alle Unternehmen aus Industrienationen in Frage, deren durchschnittliches tägliches Handelsvolumen über 5 Mio. Euro liegt. Anschließend wird der Gender Diversity Board Score betrachtet, der die Geschlechter-Verteilung in Vorständen, Verwaltungs- und Aufsichtsräten misst. Liegt er oberhalb des Medians, dann kommt die Aktiengesellschaft in die letzte Auswahlrunde: Jetzt werden die fünfzig Aktien mit der niedrigsten historischen Schwankungsbreite (Volatilität über 12 Monate) gleichgewichtet zur Indexbildung herangezogen. Die Überprüfung und Neugewichtung der Indexkomponenten erfolgt quartalsweise. Eventuelle Netto-Dividenden werden reinvestiert und kommen somit den Anlegern zugute.

Sektoral sind Basiskonsumgüter, Versorger und Finanzdienstleiser mit zusammen etwa 60 Prozent des Indexgewichts derzeit am stärksten vertreten. Die USA stellt 40 Prozent des Index. Bemerkenswert erscheint, dass aktuell kein Unternehmen aus Deutschland oder Österreich im Index vertreten ist. Das Open-End-Zertifikat ist unter der ISIN DE000UBS1GD mit einer Geld-Brief-Spanne von einem Prozent börslich und außerbörslich handelbar. Die jährliche Managementgebühr beträgt ein Prozent.

ZertifikateReport-Fazit: Das Zertifikat eignet sich als Beimischung für mittel- bis langfristig orientierte Aktienanleger – insbesondere wer bisher schwerpunktmäßig auf Aktien des deutschsprachigen Raums setzt, bekommt hier eine internationale Diversifikation mit interessanter Strategie. Durch das Auswahlkriterium der niedrigen Volatilität wird ein eher defensives Chance-Risiko-Profil angestrebt.

Quelle: ntv.de, Thorsten Welgen, Zertifikate-Report

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