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COSI-Pfandbesicherung Bonitätsanleihe - einfach mal ohne Emittentenrisiko

Je nach Bonität des Referenzschuldners bieten neue Bonitätsanleihen unter Ausschaltung des Emittentenrisikos attraktive Renditechancen.

(Foto: dpa)

Nachdem die EZB wohl für längere Zeit keine Anstalten machen wird, die Zinsen anzuheben, scheinen Bonitätsanleihen, Credit Linked Notes, Crelinos, Colibris, Cobolds oder Synthias (kein Anspruch auf Vollständigkeit) die letzten dicke Fische im knöcheltiefen Teich trübseliger Zinsanlagen zu sein. Ihre Funktionsweise ist einfach verständlich: Jede Bonitätsanleihe hat einen bestimmten Referenzschuldner. Anleger erhalten periodisch einen festen oder variablen Kupon, dessen Zahlung immer dann erfolgt, wenn beim Referenzschuldner zwischenzeitlich kein Kreditereignis eingetreten ist. Als solches sind Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz, Zahlungsausfall, Umschuldung oder Restrukturierung definiert. Auch die Rückzahlung zu 100 Prozent am Laufzeitende erfolgt nur unter dieser Bedingung. Je nach Bonität des Referenzschuldners sind sehr attraktive Kupons möglich – je schlechter dessen Kreditwürdigkeit, desto höher das Risiko für Anleger und desto höher folglich der Zinssatz.

Wer sich mit der synthetischen Kreditvergabe an Daimler, Lufthansa oder Metro über sein Wertpapierdepot in der Runde sicherer Schuldner wähnt, vergisst seinen zweiten Kreditnehmer – die Emittentin. Wie alle Anlagezertifikate auch sind Bonitätsanleihen rechtlich Schuldverschreibungen einer Bank und beinhalten ein Ausfallrisiko. Anleger sollten vor einem Investment stets darüber nachdenken, ob der augenscheinlich hohe Kupon eher vom Referenzschuldner oder aber der Emittentin gezahlt wird.

COSI-Pfandbesicherung eliminiert Kreditrisiko der Emittentin

Vontobel hat sich dieser Problematik angenommen und bietet unter der ISIN DE000VZ8UAF3 bis zum 4.3. eine Bonitätsanleihe zur Zeichnung an, bei der Anleger nur das isolierte Kreditrisiko des Referenzschuldners, in diesem Fall des Stahlriesen ArcelorMittal mit Sitz in Luxemburg, übernehmen. Das Wertpapier zahlt vierteljährlich den 3-Monats-Euribor-Zinssatz, mindestens jedoch 2 Prozent p.a., und ist am 11.3.2020 endfällig. Das Kreditrisiko der Emittentin Vontobel wurde durch Besicherung aus der Produktstruktur eliminiert. Vontobel hinterlegt im COSI-Verfahren (Collateral Secured Investments) bei der Schweizer Börse handelstäglich in einem separierten Pfanddepot Sicherheiten in Geld und/oder Wertpapieren, welche die Rückzahlbarkeit der Bonitätsanleihe zu 100 Prozent sicherstellen (fällt der Referenzschuldner ArcelorMittal aus, treten gemäß Produktidee natürlich Kapitalverluste auf).

Zertifikatereport-Fazit: Die Vontobel COSI-Bonitätsanleihe eignet sich für Anleger, die davon ausgehen, dass ArcelorMittal seine Schulden bis März 2020 immer ordnungsgemäß bedienen wird. Neben dem attraktiven Mindestkupon ermöglicht sie insbesondere Zertifikate-Anlegern eine gewisse Entlastung beim individuellen Klumpenrisiko gegenüber großen Emissionshäusern und Banken.

Quelle: ntv.de, Thorsten Welgen, ZertifikateReport

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