Wirtschaft

WTI sinkt gen 30-Dollar-Marke Ölpreis geht wieder auf Talfahrt

Nah an die 30-Dollar-Marke rutscht der Preis für US-Leichtöl der Marke WTI.

Nah an die 30-Dollar-Marke rutscht der Preis für US-Leichtöl der Marke WTI.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Nur für eine kurze Belebung am Ölmarkt sorgt die Einigung zwischen Russland und einigen Opec-Staaten zu einer Deckelung der Förderung. Seitdem geht es wieder nach unten mit den Preisen. Denn die Ölreserven sind teils größer als gedacht.

Die schwindende Hoffnung auf ein baldiges Ende der Ölschwemme hat dem Rohstoff einen erneuten Schlag versetzt. Die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um bis zu 2,5 Prozent auf 32,44 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI rutschte sogar um 3,2 Prozent auf 30,85 Dollar ab. Vor nicht mal zwei Wochen notierten die Preise noch auf mehrjährigen Tiefs - WTI war sogar auf rund 26 Dollar gesunken. Das war der tiefste Stand seit Mai 2003.

Am Vortag hatte Saudi-Arabien eine Kürzung der Fördermengen ausgeschlossen und damit die Rohstoff-Kurse auf Talfahrt geschickt. Iran bezeichnete die Pläne zur Deckelung der Produktion auf dem Niveau vom Januar als "lachhaft". Das Land ist nach Aufhebung der westlichen Sanktionen gerade wieder als Exporteur auf den Weltmarkt zurückgekehrt.

Russland, Saudi-Arabien, Venezuela und Katar hatten sich vor einer Woche darauf geeinigt, die Produktion auf dem Niveau vom Januar einzufrieren. Sie schränkten jedoch ein, dass das Abkommen nur greifen soll, wenn auch andere große Öl-Länder mitmachen. Die Ölpreise hatten sich danach wieder leicht erholt.

Weniger Energiebedarf auf der Nordhalbkugel

Ric Spooner, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses CMC Markets, sagte weitere Preisrückgänge voraus. "Es gibt keine realistische Aussicht auf eine Einigung zu den Fördermengen." Außerdem gehe die Energienachfrage auf der Nordhalbkugel im Frühling traditionell zurück.

Aktuell werden täglich ein bis zwei Millionen Barrel Rohöl mehr aus dem Boden gepumpt, als benötigt werden. Aus diesem Grund ist der Preis für den Rohstoff seit Mitte 2014 um etwa 70 Prozent eingebrochen. Außerdem sind die Tanklager weltweit bis zum Bersten gefüllt. Dem Branchenverband API zufolge stiegen die US-Ölreserven in der vergangenen Woche um 7,1 Millionen Barrel - doppelt so stark wie gedacht.

"Saudi-Arabien verkraftet auch Preis von 20 Dollar"

Unterdessen sagte der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi, dass das Königreich bereit sei, einen weiteren Rückgang des Ölpreises zu tolerieren. Sein Land könne auch mit einem Ölpreis von 20 US-Dollar pro Barrel leben, sagte al-Naimi bei einer Konferenz in Houston. Im Übrigen vertraue Saudi-Arabien auf die Marktkräfte; Angebot und Nachfrage würden für ein Gleichgewicht am Markt sorgen.

Die niedrigen Ölpreise würden Produzenten mit hohen Förderkosten aus dem Markt zwingen, sagte der Ölminister. Einige Schieferölprojekte in den USA und Kanada sind erst ab Preisen von 60 Dollar profitabel. "Ineffiziente und unwirtschaftliche Produzenten werden den Markt verlassen müssen", sagte al-Naimi.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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