Wirtschaft

US-Bestände schmelzen zusammen Ölpreis steigt Richtung 50-Dollar-Marke

Tanken könnte bald wieder teurer werden - wenn auch nur leicht.

Tanken könnte bald wieder teurer werden - wenn auch nur leicht.

(Foto: imago stock&people)

Seit Monaten steigen die Ölpreise, ein Barrel könnte bald wieder 50 Dollar kosten - das erste Mal seit Monaten. Für einen weiteren Anstieg sorgen steigende Vorräte in den USA. Droht nun der Rückfall in alte Zeiten? Eine Tatsache spricht dagegen.

Sind die Zeiten des billigen Tankens bald wieder vorbei? Die Ölpreise setzen ihren Anfang des Jahres begonnenen Aufstieg jedenfalls unbeirrt fort. Nun drohen sie erstmals seit Monaten wieder über die Marke von 50 Dollar zu steigen. Zuletzt haben Spekulationen auf einen Rückgang der US-Ölbestände die Preise weiter angetrieben. Nordseeöl der Sorte Brent stieg um 1,3 Prozent auf 49,26 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 49,35 Dollar. Es sind bereits die höchsten Stände seit Oktober vorigen Jahres.

Der Rückgang der US-Bestände in der vergangenen Woche ist Schätzungen des Branchenverbands API zufolge doppelt so stark wie erwartet ausgefallen. Allerdings wichen die Schätzungen des Branchenverbands zuletzt oft deutlich von den amtlichen Daten ab, die noch veröffentlicht werden. Grund für die sinkenden Bestände sind die Produktionsausfälle in Kanada in Folge der schweren Waldbrände.

Zeichen stehen immer noch auf Überangebot

Aus technischer Sicht sei ein Überspringen der 50-Dollar-Marke bald angebracht, sagten Händler. Allerdings gebe es weiter eine massive Überversorgung der Weltmärkte mit Öl. "Die Frage ist, wo der Preis danach hinläuft."

In Kanada stellen die Waldbrände mittlerweile keine Gefahr mehr für die Ölindustrie in der Provinz Alberta dar und auch aus Libyen dürfte wieder mehr Öl exportiert werden, nachdem politische Unruhen den Hafen Marsa al-Hariga mehr als zwei Wochen lang stillgelegt hatten. Irakische Medien berichteten zuletzt, die heimische Ölförderung habe einen Rekordstand erreicht und der Iran bekräftigte, dass er die Fördermenge aktuell nicht zu verringern beabsichtige. Lediglich der Streik in der französischen Ölindustrie könnte vorübergehend zu Engpässen führen.

Und selbst wenn es über die 50-Dollar-Marke geht: Öl ist immer noch historisch günstig. Von Anfang 2011 bis Ende 2014 lag der Preis für ein Barrel der Sorte Brent stets oberhalb der 100-Dollar-Marke. Allerdings: Die Ölpreise haben sich in den letzten Jahren zwar halbiert, laut ADAC sank der durchschnittliche Benzinpreis hingegen nur um etwas mehr als zehn Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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