Wirtschaft

Analysten dennoch optimistisch Ölpreis-Aufschwung erleidet Rückschlag

Bohrinsel in der Ostsee.

Bohrinsel in der Ostsee.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Stimmung am Ölmarkt scheint sich zuletzt gedreht zu haben - die Preise legen seit Wochen zu und markieren neue Jahreshochs. Doch nun geht es wieder leicht zurück. Ist die Party am Ölmarkt vorbei?

Nach der Rally zur Wochenmitte haben die Ölpreise wieder etwas nachgegeben. Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 46,99 Dollar je Barrel 0,4 Prozent weniger, US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 45,12 Dollar. Dennoch liegen die Ölpreise damit deutlich höher als noch Anfang des Jahres, als etwa das Brent unter die 30-Dollar-Marke gerutscht war. Händler führten die Preisrückgänge auf Gewinnmitnahmen zurück.

Die Preise waren am Mittwoch zeitweise auf ihren höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Gründe dafür waren ein schwächerer Dollar  und gesunkene Öl-Reserven in den USA. Brent und WTI haben seit ihren jeweiligen Tiefstständen im Januar und Februar um mehr als 70 Prozent zugelegt.

Die Stimmung am Ölmarkt habe sich gedreht und sei positiv, sagen Händler. Und das trotz der gescheiterten Gespräche über eine Förderdrosselung der Produzenten vor rund zwei Wochen. Seitdem haben die Preise um rund zehn Prozent zugelegt, Marktteilnehmern zufolge fließen vermehrt frische Gelder in den Sektor. "Es gab eine Art Wendepunkt nach dem Ausverkauf in Folge der gescheiterten Doha-Gespräche", sagte Stratege Jasper Lawler von CMC Markets. Einige Börsianer vermuten dahinter auch Spekulationen an den Terminmärkten, wo immer mehr Anleger auf höhere Preise wetten würden.

Einige Analysten warnen vor kurzfristigem Hype

"Wir stehen offenbar am Beginn eines Bullenmarktes", erklärten Analysten der US-Bank Jeffries. Im Börsenjargon stehen die Bullen für steigende Kurse. Die Jeffries-Experten gehen davon aus, dass es an den Ölmärkten in der nächsten Zeit noch Überkapazitäten geben werde. Ab dem dritten Quartal dürften die Lagerbestände aber fallen, wodurch die Basis für eine "fundamentale Erholung" gelegt sei.

Einige Analysten warnen denn auch vor dem weiter bestehenden Problem der Überversorgung. "Wir sehen inzwischen bedenkliche Parallelen zu 2015, als die Ölpreise bis in den Mai hinein deutlich stiegen, ehe im zweiten Halbjahr der Absturz folgte", warnte die Commerzbank.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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