Wirtschaft

Pläne der Opec verpuffen Ölförderung klettert auf Mehrjahreshoch

Die Opec-Staaten wollen ihre Produktion künftig auf 32,5 bis 33,0 Barrel täglich zurückfahren.

Die Opec-Staaten wollen ihre Produktion künftig auf 32,5 bis 33,0 Barrel täglich zurückfahren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach jahrelangen Streitereien einigt sich die Opec im September, ihre Ölförderung zu drosseln, um die Preise nach oben zu treiben. Im neuen Monatsbericht ist davon nichts zu sehen. Stattdessen steigt die Förderung auf den höchsten Stand seit Jahren.

Die Opec hat im September so viel Öl gefördert wie seit mindestens 2008 nicht mehr. Im Monatsbericht des Öl-Kartells heißt es, es seien täglich 33,39 Millionen Fass gefördert worden - 220.000 mehr als im August.

Die Entwicklung widerspricht den jüngsten Bemühungen, den in den vergangenen Jahren deutlich gefallenen Ölpreis zu stabilisieren. Zuletzt hatten sich die Opec-Staaten zum ersten Mal seit acht Jahren auf eine Drosselung ihrer Fördermengen geeinigt. Sie wollen die Produktion auf 32,5 bis 33,0 Barrel täglich zurückfahren.

Der Preisverfall beim Schwarzen Gold geht vor allem auf ein Überangebot zurück. In der Vergangenheit war eine Drosselung der Fördermengen immer wieder am Iran und Saudi-Arabien gescheitert - ein Symbol für die politischen Spannungen zwischen den beiden Ländern.

Ende Oktober soll sich ein Expertenkomitee treffen, um die Quoten für die einzelnen Länder zu diskutieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Der Iran, Libyen und Nigeria wurden von den Beschränkungen ausgenommen, weil sich ihre Ölindustrien gerade erst wieder erholen.

Russland sorgt für Zweifel

In dem Monatsbericht erklärte die Opec zudem, dass die Märkte im nächsten Jahr nur 32,6 Millionen Barrel am Tag von ihren Mitgliedern bräuchten, um ihren Bedarf zu stillen. Weiterhin erwartet das Kartell, dass die nicht zur Opec gehörenden Staaten ihre Förderung 2017 ausweiten dürften - und zwar stärker als bislang gedacht. Vor allem Russland werde mehr Öl in den Markt pumpen, heißt es.

Am Montag hatte der russische Präsident Wladimir Putin noch Unterstützung für die Opec-Pläne signalisiert. Auf der Energiekonferenz in Istanbul erklärte er, die Produktion gegebenenfalls kappen zu wollen, um den Ölpreis zu stabilisieren. "Andere Staaten sollten dasselbe tun", forderte Putin. "Es ist der einzige Weg, die Stabilität des Energiesektors zu sichern."

Nach der Ankündigung des russischen Staatschefs hatte der Ölpreis am Montag einen neuen Jahreshöchststand erreicht. Seitdem hat er wieder etwas nachgegeben, weil Marktbeobachter skeptisch sind, ob sich Russland der Opec-Initiative wirklich anschließt.

Quelle: ntv.de, chr/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen