Wirtschaft

Regenfälle schüren Spekulationen Kaffeepreis-Verfall nutzt Verbrauchern nicht

Derzeit wird auf eine größere Ernte in Brasilien spekuliert.

Derzeit wird auf eine größere Ernte in Brasilien spekuliert.

(Foto: REUTERS)

Die Weltmarktpreise für Kaffee fallen weiter: In Erwartung einer reicheren Ernte in Brasilien sinkt der Preis für die Sorte Arabica auf ein Zwölf-Monats-Tief. In Deutschland jedoch kündigen Einzelhändler steigende Preise an. Der Grund ist simpel.

Spekulationen auf eine größere Ernte in Brasilien und der starke Dollar haben dem Rohstoff Kaffee erneut zugesetzt. Der Preis für ein Pfund der Sorte Arabica fiel um 1,8 Prozent auf ein Zwölf-Monats-Tief von 1,408 Dollar. Der Terminkontrakt auf Robusta-Kaffee gab 1,3 Prozent nach und war mit 1862 Dollar je Tonne so billig wie zuletzt zu Jahresbeginn.

Regenfälle in den brasilianischen Anbaugebieten schüren Börsianern zufolge Spekulationen auf eine reichere Ernte. Weitere größere Kursverluste seien aber nicht zu erwarten, betonte Analyst Carlos Mera von der Rabobank. Schließlich sei der weltweite Bedarf 2015 größer als das Angebot.

Euro-Absturz macht Importe teurer

Doch bei den deutschen Verbrauchern kommt der sinkende Kaffeepreis nicht an: Schuld daran ist der Kursverfall des Euro, der in Dollar gehandelte Rohstoffe wie Kaffee teurer macht. Die europäische Gemeinschaftswährung war erst heute auf ein weiteres Tief im Vergleich zum Dollar gefallen: Mit 1,1025 Dollar notierte der Euro zeitweise so niedrig wie zuletzt Anfang September 2003.

In der Folge hat der führende deutsche Kaffeekonzern Tchibo erst vorige Woche angekündigt, in seinen Filiale den Preise für ein Pfund Kaffee um 20 bis 30 Cent anzuheben. "Wird Rohkaffee billiger, gehen die Verkaufspreise wieder runter", hieß es in einem Schreiben der Tchibo-Geschäftsführung an die Kunden, das in den Filialen auslag. Bei Aldi Nord verteuerte sich die Spitzenmarke von 3,99 auf 4,29 Euro.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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