Wirtschaft

Kaum Aussicht auf weniger Angebot Iran schickt Ölpreise tiefer in den Keller

Der iranische Öl-Supertanker "Delvar".

Der iranische Öl-Supertanker "Delvar".

(Foto: REUTERS)

So niedrig wie zu Zeiten der letzten Finanzkrise sind derzeit die Preise für Rohöl. Und eine Bodenbildung ist nach den jüngsten Entscheidungen der Opec nicht abzusehen. Die Pläne des Iran lassen die Preise weiter abrutschen.

Die Ölpreise bleiben im Sinkflug. Grund für die erneuten Verluste sind laut dem Nachrichtenportal Bloomberg Äußerungen des iranischen Vizeölministers Amir Hossein Zamaninia. Es gebe "keine Chance", dass sein Land die Pläne zur Erhöhung seiner Exporte aufschiebe, wird der Politiker zitiert. Hedgefonds und andere Großspekulanten haben laut der U.S. Commodity Futures Trading Commission ihre Wetten auf ein Allzeithoch bei der Fördermenge bereits erhöht.

Nachdem am Freitag neue mehrjährige Tiefstände erreicht wurden, gaben die Preise auch zu Beginn der neuen Handelswoche nach. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel um 66 Cent auf ein neues Jahrestief bei 37,27 US-Dollar, gleichzeitig der tiefste Stand seit Ende 2008. Am Freitag hatte der US-Ölpreis mit 35,18 Dollar den tiefsten Stand seit Anfang 2009 erreicht. Ein Fass der US-Sorte WTI kostete am Morgen mit einem Tiefstand bei 35,22 Dollar kaum mehr.

Opec-Mitglied Iran will bereits Abnehmer gefunden haben

Damit stehen die Ölpreise so tief wie zur letzten globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Ursachen sind das anhaltende Überangebot auf dem Weltmarkt und die mangelnde Bereitschaft der ölexportierenden Länder, wie etwa der Opec, ihre Produktion zurückzufahren - auch aus der Sorge, Marktanteile an andere Produzenten wie etwa die USA zu verlieren. Rohstoff-Experten gehen daher davon aus, dass die Preise weiter im Keller bleiben.

Zu der weiterhin hohen Fördermenge der Opec kommt hinzu, dass Mitglied Iran seine ganz eigenen Pläne hat. Denn das Land wird bald wieder weitgehend ungehemmt die Weltmärkte mit Rohöl aus heimischer Produktion beliefern können, nachdem mit dem Atomabkommen ein Ende der einst verhängten Sanktionen für das Land kurz bevorzustehen scheint. Anfang Januar könnte es soweit sein. Vizeölminister Zamaninia hat angekündigt, dass bereits Abnehmer für die geplante Produktionsausweitung feststünden. Damit wird sich die weltweite Fördermenge weiter erhöhen - was die Preise weiter belastet.

Quelle: ntv.de, kst

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