Wirtschaft

Rätselhafter Minuten-Crash Goldpreis stürzt in die Tiefe

Innerhalb einer Minute sackte der Goldpreis rund 1,5 Prozent auf 1236 US-Dollar je Feinunze.

Innerhalb einer Minute sackte der Goldpreis rund 1,5 Prozent auf 1236 US-Dollar je Feinunze.

(Foto: picture alliance / Uli Deck/dpa)

Zu Wochenbeginn rutscht der Goldwert um mehr als einen Prozent blitzartig ab. Gleichzeitig schießt das Handelsvolumen in die Höhe. Börsianer ahnen, was passiert ist: Sie glauben an menschliches Versagen.

Der Goldpreis hat am Montagvormittag binnen einer Minute rund 1,5 Prozent an Wert verloren und fiel etwa 18 Dollar auf 1236 US-Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Das ist der tiefste Stand seit Mitte Mai. Gleichzeitig schoss das Handelsvolumen des Goldes ebenfalls binnen einer Minute auf 1,8 Millionen Unzen nach oben. Ein solches Niveau war nicht einmal nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten oder der überraschenden Abstimmung für den britischen EU-Austritt vor einem Jahr erreicht worden.

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Einige Händler sprachen von einem "Fat Finger"-Fehler, also einem unabsichtlich ausgelösten Preisrutsch durch einen Tippfehler eines Händlers. "Es deutet vieles darauf hin, dass ein Händler eine Order unbeabsichtigt beziehungsweise falsch ausgeführt hat", sagte Rohstoffanalyst Daniel Briesemann von der Commerzbank. Womöglich habe ein Händler beim Eingeben der Verkaufsorder das Volumen mit der Anzahl verwechselt, sagte ein Börsianer.

Da der Handel an den Finanzmärkten inzwischen größtenteils PC-gesteuert und automatisiert erfolgt, kann schon ein relativ kleiner fehlerhafter Handel eine starke Abwärtsspirale auslösen. Experten sprechen in solchen Fällen von einem "Flash-Crash". Gegen einen "Flash-Crash" spricht in dem aktuellen Fall allerdings, dass es auch Stunden nach dem Vorfall noch keine deutliche Preiserholung gab.

Im Sog des fallenden Goldpreises rutschte auch der Preis für Silber ab. Es verbilligte sich um etwa einen halben US-Cent auf 16,46 Dollar.

Quelle: ntv.de, kpi/rts

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