Wirtschaft

Wetten auf den Brexit Goldpreis klettert auf Jahreshoch

Der Goldpreis steigt.

Der Goldpreis steigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gold kostet so viel wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Der Grund: Großbritannien könnte sich dazu entschließen, die EU zu verlassen. Händler trauen dem Goldpreis zu, weiter kräftig zu steigen.

Die Möglichkeit eines Brexits und ein zurückhaltender Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed treibt Anleger ins Gold. Das als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten geltende Edelmetall verteuerte sich am Morgen bis auf 1310 US-Dollar je Feinunze. Der Preis erreichte damit nicht nur den höchsten Stand des Jahres, Gold kostete seit August 2014 nicht mehr so viel.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 2.234,24

Händler verwiesen darauf, dass die Notenbank die Unsicherheit an den Märkten noch zusätzlich geschürt habe. Die Fed hatte unter Hinweis auf den ungewissen Ausgang des Brexit-Referendums auf eine Zinserhöhung verzichtet. Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob das Vereinigte Königreichs in der EU bleiben soll. Sollten sie sich für den Austritt entscheiden, rechnen viele Experten mit Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie eine Abkühlung der Wirtschaft.

Für die US-Konjunktur sagte die Fed dennoch ein moderates Wachstum voraus. Die US-Notenbank hielt sich zwar die Option für eine Zinsanhebung im Juli offen, Anleger sehen dafür aber nur eine geringe Wahrscheinlichkeit.

Nachlassende Spekulationen auf eine baldige Straffung der US-Geldpolitik schickten die Währung des Landes auf Talfahrt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen wie Euro oder Yen widerspiegelt, fiel um bis zu 0,4 Prozent auf 94,273 Punkte. Ein schwächerer Dollar macht Rohstoffe, die wie Gold in Dollar bezahlt werden, für Käufer aus anderen Währungsgebieten billiger, was die Nachfrage befeuert.

Mit dem Überwinden der 1300er Marke sieht ein Händler nun kurzfristig Potenzial Richtung 1320 Dollar. Technisch orientierte Marktteilnehmer halten über den Tag hinaus einen Vorstoß in die Region zwischen 1350 und 1380 Dollar für möglich.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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