Wirtschaft

Eigene Exporte in Gefahr Gasfund vor Ägypten belastet Israels Börse

Der Tel Aviver Börsenindex TA 25 liegt mit 1,2 Prozent im Minus.

Der Tel Aviver Börsenindex TA 25 liegt mit 1,2 Prozent im Minus.

(Foto: REUTERS)

Mit Verlusten regiert die Börse in Tel Aviv auf den Fund eines Gasfelds vor der Küste Ägyptens. Hintergrund ist die Sorge, dass Gas aus Israel nicht genügend Abnehmer finden könnte. Papiere Israelischer Rohstoff-Firmen büßen deutlich ein.

Die Entdeckung des bisher größten Gasvorkommens im Mittelmeer durch den italienischen Energiekonzern Eni sorgt an der Börse in Tel Aviv für heftige Kursbewegungen. Hintergrund ist, dass sich das Vorkommen in ägyptischen Hoheitsgewässern befindet, wie aus der in Kairo veröffentlichten Eni-Erklärung hervorgeht. Wenn das Vorkommen vollständig ausgebeutet werde, könne es die Gasversorgung Ägyptens auf Jahrzehnte hin sichern, heißt es weiter. Das ägyptische Ölministerium bestätigte die Entdeckung.

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An der Börse in Israel sind darauf in einer ersten Reaktion die Kurse von Energie- und Versorgerunternehmen um rund 15 Prozent eingebrochen, zeigen sich inzwischen aber von ihren Tagestiefs wieder erholt. Der Fund vor Kairo könne dazu führen, dass es für Israel schwerer werde, Exportvertrtäge über eigene Vorkommen zum Abschluss zu bringen, heißt es. Die Anteilseigner am großen israelischen Offshore-Gasfeld Leviathan hatten Exporte nach Ägypten und in die Nachbarstaaten ins Auge gefasst, um damit einen Teil der Erschließungskosten hereinzuholen. Bislang standen dem politische Hürden und regulatorische Hindernisse im Weg.

"Dieser Fund stellt die Entwicklungsfähigkeit von Leviathan insgesamt in Frage", findet Händler Steven Shein von Psagot Investment House eine Erklärung für die drastischen Kursverluste betroffener Unternehmen. Avner Oil and Gas verlieren gut 6 Prozent, Delek Drilling gut 7 Prozent und Delek Group 7,8 Prozent. Der Tel Aviver Börsenindex TA 25 liegt mit 1,2 Prozent im Minus. In Kairo geben die Kurse durchschnittlich zwar ebenfalls nach. Mit einem halben Prozent fällt das Minus aber deutlich geringer aus. In Mailand steigt derweil der Eni-Kurs um 1,9 Prozent und kann sich damit neuerlichen Verlusten an den europäischen Börsen entziehen.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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