Wirtschaft

Teurer werdender Rohstoff Experte nimmt Verbrauchern Ölpreis-Sorge

Ein Experte sieht trotz des derzeitigen Anstiegs der Ölpreise bald eine Grenze erreicht.

Ein Experte sieht trotz des derzeitigen Anstiegs der Ölpreise bald eine Grenze erreicht.

(Foto: dpa)

Der Markt für Rohöl kommt wieder in Fahrt - Chinas Konjunkturmaßnahmen und eine sich gleichzeitig verringernde US-Produktion lassen die Preise wieder steigen. Ein Experte zerstreut jedoch Sorgen vor bald deutlich höheren Benzinpreisen.

Zwei Meldungen treiben den Ölpreis wieder ein Stück weiter nach oben: Die Aussicht auf eine sinkende US-Förderung sowie die konjunkturstützenden Maßnahmen der chinesischen Zentralbank. Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent legte um bis zu 1,4 Prozent auf 64,34 Dollar je Barrel zu. In der Vorwoche hatte sich Brent um knapp zehn Prozent verteuert, das war der größte Wochengewinn seit mehr als fünf Jahren. Das US-Leichtöl der Sorte WTI gewann in der Spitze 1,6 Prozent auf 56,65 Dollar.

Die Zahl der Bohrungen in den USA fiel die 19. Woche in Folge und gleichzeitig auf den tiefsten Stand seit 2010, wie der Ölindustrie-Dienstleister Baker Hughes bekanntgab. Angesichts dieser Daten ging Ric Spooner, Analyst bei CMC Markets, von weiter steigenden Ölpreisen aus. Verbraucher müssen sich nach der Einschätzung der Experten jedoch wohl keine Sorgen vor stark steigenden Benzinpreisen machen: Da der Markt auch dann ausreichend mit Öl versorgt sei, wenn die USA ihre Produktion senkten, dürfte für Brent bei Preisen um 70 Dollar das Ende der Fahnenstange erreicht sein, meint Spooner. Zum Vergleich: Brent-Öl hat im vergangenen Sommer in der Spitze fast 120 Dollar gekostet.

Zusätzlich unterstützt wurde der Ölpreis laut Händlern auch von Nachrichten aus China. Dort stemmt sich die Zentralbank mit neuen Schritten gegen die Konjunkturabkühlung. Die Banken in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft müssen weniger Kapital als Mindestreserve bereithalten und haben somit mehr Spielraum für die Vergabe neuer Kredite. Dadurch soll die schwächelnde Konjunktur angekurbelt werden.

Die Ölpreise zeigen nach Ansicht von Marktbeobachtern eine sich immer deutlichere Tendenz zur Bodenbildung. Die Nordsee-Sorte Brent etwa liegt rund 18 Dollar über ihrem Sechs-Jahres-Tief aus dem Januar 2015. Im laufenden Jahr hat der Preis der Sorte um mehr als zehn Prozent zugelegt, im vergangenen Monat sogar um rund 20 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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