Wirtschaft

Holzinvestments Exoten mit Potenzial

Holzgewinnung in Südostasien: "Wir fokussieren uns auf das Holzgeschäft."

Holzgewinnung in Südostasien: "Wir fokussieren uns auf das Holzgeschäft."

(Foto: REUTERS)

Waldflächen sind exotische und nicht leicht zugängliche Investments. Wer einfacher von diesem Markt profitieren will, kann in die Aktien von Holzproduzenten investieren. Sie starten derzeit eine Aufholjagd.

Hausbau auf Amerikanisch: Zwei Drittel der US-Holznachfrage gehen in den Immobilienmarkt.

Hausbau auf Amerikanisch: Zwei Drittel der US-Holznachfrage gehen in den Immobilienmarkt.

(Foto: REUTERS)

Die Aktien der Holzproduzenten kehren nach längerem Seitwärtstrend in den Fokus der Investoren zurück: Das Papier des größten US-Holzproduzenten Weyerhaeuser zum Beispiel hat sich seit dem Tief aus dem April kräftig Boden gutgemacht. Grund ist die allmähliche Erholung am US-Häusermarkt. Nachdem die stark gestiegenen Häuserpreise seit Mitte 2013 die privaten Haushalte davon abgehalten hatten, neue Immobilien zu kaufen, hat sich seit dem Frühjahr 2014 der Häusermarkt - gemessen an den Verkäufen neuer und bestehender Häuser - belebt.

Der US-Immobilienmark ist der wichtigste Abnehmer der Holzindustrie. Neben dem Bau neuer Häuser wird eine Menge Holz für die Instandhaltung und den Umbau bestehender Häuser verbraucht – der Sektor nimmt rund zwei Drittel des Holzes ab, das in den USA verbraucht wird. Und mit der Belebung des Immobilienmarkts haben sich auch die Holzpreise nach der vorherigen Talfahrt erholt. Allerdings liegen sie immer noch rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Hoffen auf den US-Häusermarkt

Die Holzproduzenten setzen darauf, dass der Aufwärtstrend am Immobilienmarkt in den nächsten Quartalen anhalten wird. So werden derzeit rund eine Millionen neue Häuser pro Jahr gebaut. Etliche Holzproduzenten hoffen, dass das Volumen bis Ende 2015 auf eine Rate von 1,5 Millionen pro Jahr und damit den Durchschnitt früherer Jahrzehnte steigen wird. Angesichts der sehr hohen Verschuldung der privaten Haushalte ist ein derartiges Niveau aber wohl unrealistisch.

Doch selbst wenn der Absatz nur allmählich steigen sollte, würden sich die Perspektiven für die Holzproduzenten weiter verbessern. Für weiteres Wachstum in der Industrie könnte die gute Nachfrage aus China sorgen, ein traditionell starker Nachfrager von Rohstoffen und damit auch von Holz. Gleichzeitig erholt sich das Holzangebot aus Kanada nur langsam, nachdem eine schwere Borkenkäferplage die Exporte in die USA im Jahr 2013 deutlich belastet hatte.

Gute Geschäfte erwartet

Während der laufenden US-Quartalssaison werden sich Investoren die Ergebnisse von Weyerhaeuser am 1. August genau anschauen. Analysten prognostizieren ein kräftiges Umsatzplus. Das liegt nicht zuletzt an der Übernahme des Konkurrenten Longview Timber. Durch den Deal hatte Weyerhaeuser den Waldbesitzt auf dem Heimatmarkt auf 6,6 Millionen Acres (2,7 Millionen Hektar) gesteigert. Zudem bewirtschaftet der Konzern auf Basis langfristiger Lizenzen Flächen von 14 Millionen Acres in Kanada. Vorstandschef Doyle Simons hat die eigene Hausbaufirma Weyerhaeuser Real Estate Company (WRECO) abgespalten und mit der des Konkurrenten TRI Pointe zusammengeführt. "Nach der Abspaltung von WRECO fokussieren wir uns auf das Holzgeschäft", sagte Simons.

Das Geschäft des Branchenzweiten Plum Creek Timber wird ebenfalls durch einen Zukauf kräftig angeschoben werden. Der Konzern hat im Dezember 2013 Waldflächen von MeadWestvaco übernommen. Plum-Creek-Timber-Chef Rick Holley will daher den Gewinn im Holzgeschäft im laufenden Jahr kräftig steigern. Zuversichtlich stimmt ihn, dass die Sägewerkbetreiber im Süden der USA ihre Kapazitäten deutlich ausbauen. Nicht zuletzt soll die Nachfrage nach Pellets das Geschäft in den nächsten Jahren ankurbeln.

Holzaktien haben aber noch einen anderen Vorteil. Wie andere Rohstoffe auch sind sie in der Regel ein guter Inflationsschutz. Und Inflation wird in den USA wieder ein Thema. Nachdem die Verbraucherpreise im Februar um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen waren, lag das Plus im Juni bei 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de

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