Wirtschaft

Aus Texas an den Golf Emirate importieren erstmals Öl aus den USA

Seit zwei Jahren legen immer mehr voll beladene Tanker in den Öl-Häfen der USA ab.

Seit zwei Jahren legen immer mehr voll beladene Tanker in den Öl-Häfen der USA ab.

(Foto: AP)

Der massive Preisverfall und der Fracking-Boom stellen die Ölbranche weltweit auf den Kopf. Die USA werden vermehrt zum Exporteur - auch für die Vereinigten Arabischen Emirate, denen ein bisheriger Lieferant abhandengekommen ist.

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen Insidern zufolge wegen des Katar-Konflikts erstmals Öl aus den USA importieren. Das genaue Volumen sei unklar, aber die Abu Dhabi National Oil Company habe einen Tanker mit einer Ladekapazität von bis zu zwei Millionen Barrel zur Lieferung im September geordert, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Dabei geht es um Schieferöl aus Texas, das mit der umstrittenen Fracking-Technik gefördert wird. Das Leichtöl soll ein Kondensat ersetzen, das der Opec-Staat bislang aus dem benachbarten Katar bezogen hat und vor allem zur Rohbenzin-Produktion verarbeitet wird.

Wegen des Vorwurfs, Terroristen zu finanzieren und mit dem regionalen Erzrivalen Iran gemeinsame Sache zu machen, haben die Emirate zusammen mit Saudi-Arabien, Ägypten und Bahrain ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Katar gekappt.

US-Exportbann aufgehoben

Die USA haben dank des Fracking-Booms ihr Öl-Angebot kräftig ausgeweitet. Dies trug dazu bei, dass der Ölpreis seit Mitte 2014 eingebrochen ist und die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) schwer unter Druck geriet. Die Fördertechnik ist aber aus Umweltschutzgründen umstritten und kostspielig.

Öl zu exportieren, war jahrzehntelang weitgehend illegal in den USA, um die Versorgung der heimischen Wirtschaft mit Öl zu niedrigen Preisen zu gewährleisten. Angesichts des Preisverfalls und des Schieferölbooms hob die Regierung den Bann 2015 endgültig auf. Seitdem exportierten die USA bereits Rohöl in mehr als ein Dutzend Länder.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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