Ratgeber

Beliebt und meist schlecht Wie gut sind flexible Mischfonds?

Meist fahren Anleger mit einer günstigen ETF-Mischung besser als mit Mischfonds.

Meist fahren Anleger mit einer günstigen ETF-Mischung besser als mit Mischfonds.

Das Konzept klingt schlüssig: Flexible Mischfonds versprechen durch die Investition in verschiedene Anlageklassen gleichermaßen Rendite und Sicherheit. Ob dem tatsächlich so ist, hat Finanztest untersucht.

Bei der Geldanlage kommt es vor allem auf die richtige Mischung im Depot an. Genauer: auf die Balance zwischen Aktien und Festgeldanlagen. Denn Aktien gehören dazu, um in Zeiten niedriger Zinsen mit einer Anlage noch Geld zu verdienen. Das haben die Deutschen inzwischen verstanden und setzen vermehrt auf flexible Mischfonds. Diese versprechen hohe Renditen in guten Börsenphasen und wenig Verlust, wenn die Märkte crashen. Möglich soll dies die nötige Freiheit bei der Gewichtung der Anlageklassen machen. Der Fondsmanager kann je nach Marktphase so entscheiden, wo das Geld der Kunden investiert wird.

Der Haken dabei? Die Produkte sind oft teuer - die jährlichen Verwaltungskosten sprengen häufig die Zwei-Prozent-Marke. Und wenn der Fondsmanager mit seinen Einschätzung zu den Märkten danebenliegt, leidet die Performance.

Finanztest hat 140 flexible Mischfonds, die bereits seit 2007 auf dem Markt sind, unter die Lupe genommen und diese mit einer Benchmark aus einer 50/50-Mischung aus dem breiten Aktien- und Anleihenmarkt verglichen. Letzterer brachte Anlegern im Schnitt 6,2 Prozent Rendite pro Jahr (seit 2007).

Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass auf Zehnjahressicht nur ein halbes Dutzend Produkte besser performt haben als die starre Fifty-Fifty-Mischung aus Aktien und Anleihen.

So konnte immerhin der "Deut­sche Mul­ti Op­por­tu­ni­ties FC" (ISIN: LU0148742835) mit der gleichen Wertentwicklung aufwarten wie der Finanztest-Mix. Allerdings bei höheren Kosten. Beim "DWS Con­cept ARTS Ba­lan­ced" (ISIN: LU0093746120) lag die Rendite innerhalb von 10 Jahren hingegen nur bei 5,2 Prozent pro Jahr - bei laufenden Fondskosten von bis zu 2,5 Prozent. Noch schlechter hat sich der "Schroder ISF Global Div Growth A Acc" (ISIN: LU0776410689) geschalgen. Hier langte es gerade einmal zu durchschnittlich 3,1 Prozent p.a. Allein die laufenden Kosten mit 1,88 Prozent machen die Performance bereits fast wieder zunichte. Gar nicht gelohnt hat sich für Anleger ein Investment in den "Mul­ti In­vest OP R" (ISIN: LU0103598305). Mit minus 2,3 Prozent pro Jahr brachte er sogar einen Verlust für Investoren.  

Deutlich besser schlug sich hingegen der "Am­pe­ga Ba­lan­ced 3 I (t)"  (ISIN: DE000A0MUQ30). Er konnte mit einer Rendite von 13,7 Prozent p.a. innerhalb der letzten 10 Jahre überzeugen. Zudem liegen die laufenden Kosten bei nur 0,45 Prozent und damit auf dem Niveau von ETFs.  

Quelle: ntv.de, awi

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