Ratgeber

Glanz im Depot Was taugt Gold aus Papier?

Gestern verlacht, vorgestern gefragt und derzeit wieder begehrt: Gold. Rund 120 Tonnen kauften die Deutschen davon im letzten Jahr, als Münzen oder Barren. Aber auch eine Anlage in Gold-Wertpapieren ist möglich - und oftmals preiswerter. Warentest zeigt, wie es geht und was Anleger unbedingt beachten sollten.

Gibt es in echt und als Wertpapier: Gold.

Gibt es in echt und als Wertpapier: Gold.

(Foto: dpa-tmn)

Viele Anleger schwören auf Gold als sicheren Hafen für ihr Geld. Nachdem das Edelmetall in den letzten Jahren in der Gunst der Anleger etwas gelitten hat, erlebt es derzeit eine Renaissance. Händler melden eine verstärkte Nachfrage und der Goldpreis hat sich erholt.

Die meisten Deutschen greifen zu Münzen und Barren. Doch hier stellt sich die Frage nach einer sicheren Aufbewahrung. Zudem ist das Edelmetall in physischer Form meist teurer. Wer einfach und günstig investieren möchte, kann dies auch in Form von Wertpapieren tun - sogenannten ETCs (Exchange Traded Commodities – börsengehandelten Rohstoffen). Diese zeichnen den Goldpreis genau nach und sind auch in kleinen Einheiten handelbar. "Finanztest" hat sich die Papiere angeschaut und verrät, worauf ETC-Anleger achten sollten.

Eines vorneweg: Gold ist eine spekulative Anlage. Der Kurs kann stark schwanken. Demnach sollten auch nicht mehr als zehn Prozent des Vermögens in Gold investiert werden.

Wer sich für Gold in Papierform entscheidet, sollte beachten, dass viele Zertifikate den Goldpreis zwar nachbilden, aber nicht mit echtem Gold besichert sind. Rein rechtlich handelt es sich bei ETCs um Inhaberschuldverschreibungen - mit allen Risiken. Geht der Herausgeber des Wertpapiers bankrott, ist das Kapital des Investors nicht geschützt. Ist das ETC hingegen eins zu eins mit Gold gedeckt, gibt dies dem Papier etwas mehr Sicherheit - theoretisch. Was im Falle einer Insolvenz tatsächlich passieren würde, ist unklar. Denn entsprechende Fallbeispiele sind bisher ausgegeblieben.

Gold-Zertifikate, die mit echtem Gold hinterlegt sind, gibt es zum Beispiel von "Euwax Gold" (ISIN: DE000EWG0LD1) oder "Xetra Gold" (ISIN: DE000A0S9GB0). Zudem ist es bei beiden Papieren möglich, sich das so erworbene Edelmetall auch nach Hause liefern zu lassen. Bei der "Euwax" gibt es die Lieferung der Goldbarren frei Haus, "Xetra" verlangt dafür eine Gebühr ab 315 Euro.

Wer mit dem "Xetra Gold" Kursgewinne erzielt, kann sich nach einem Jahr darüber freuen, dass diese Abgeltungssteuerfrei sind. Dies hat der Bundesfinanzhof mit zwei Urteilen entschieden. Wer Gewinne mit einem anderen Goldpapier erzielt, sollte dem entsprechenden Steuerbescheid widersprechen. Damit bleibt der Steuerfall offen. Entscheiden Gerichte in Zukunft analog zum "Xetra Gold", erhalten die Anleger die zu viel gezahlten Steuern zurück.

Wer doch lieber in Barren und Münzen investieren möchte, kann hier Gold online kaufen: Edelmetallshop

Quelle: ntv.de, awi

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