Wirtschaft

Langfristiges Auf-und-Ab Was macht der Euro?

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(Foto: REUTERS)

Über die vergangenen 20 Jahre hat sich in den Depots der Deutschen viel getan. Wir blicken daher auf beliebte Anlagen aus den Bereichen Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Nun ist der Euro an der Reihe - mit zehn Fakten.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

1. Nach dem Kursanstieg der vergangenen Monate notiert der Euro ungefähr da, wo er am 4. Januar 1999, dem ersten Handelstag nach der Einführung des Euro, gestartet war - bei 1,1789 Dollar je Euro. Anfangs ging es mit der Gemeinschaftswährung deutlich bergab. Das Tief wurde am 26. Oktober 2000 bei lediglich 0,8252 Dollar je Euro erreicht. Das bisherige Rekordhoch folgte im Zuge der Schuldenkrise in den USA mit 1,5990 Dollar am 15. Juli 2008.

2. Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt. Er ist die offizielle Währung in den 19 EU-Mitgliedsstaaten. Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung entstand bereits Anfang der 1970er-Jahre. Konkret wurde es allerdings erst am Ende der 80er-Jahre. Angeblich hatte der damalige französische Staatspräsident Francois Mitterrand die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zur Einführung des Euro verknüpft.

3. Kohl war sich bewusst, dass er den Euro gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit durchgesetzt hat. So jedenfalls war seine Aussage aus einem Interview vom März 2002.

4. Nach der Einführung des Euro hatten viele Menschen das Gefühl, dass viele Güter und Dienstleistungen deutlich teurer geworden seien. Das vom Satiremagazin "Titanic" eingeführte Wort "Teuro" fand daher schnell Eingang in den Sprachgebrauch und wurde 2002 zum Wort des Jahres gewählt.

5. Mit einem Knock-out-Bull-Papier auf den Euro-Dollar-Wechselkurs können Anleger gehebelt von einem steigenden Euro-Dollar profitieren. Das Open-End-Papier mit der WKN HW2VDK hat einen für Währungen moderaten Hebel von rund zehn.

6. Im Vertrag von Maastricht hatten sich die EU-Mitgliedsstaaten auf etliche "Konvergenzkriterien" geeinigt. So sollte sich die Neuverschuldung auf maximal drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung belaufen, während der Gesamtschuldenstand 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht übersteigen sollte. Obwohl etliche Länder in den vergangenen Jahren wiederholt gegen die Kriterien verstoßen haben, gab es bislang keine Sanktionen.

7. Die Europäische Zentralbank (EZB) nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging mit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 von den nationalen Notenbanken auf die EZB über. Sie steuert die Geldpolitik und hat damit Einfluss auf die Geldmenge des Euro.

8. Während der Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone ab dem Jahr 2010 versuchten die Regierungschefs und die EZB mit einer Serie von Maßnahmen, die Probleme in den Griff zu bekommen - mit wenig Erfolg. Die Krise begann erst mit dem berühmten Zitat von EZB-Chef Mario Draghi vom 26. Juli 2012 allmählich abzuflauen. "Die EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten", sagte Draghi auf einer Konferenz in London. "Und glauben Sie mir, es wird genug sein."

9. Der Euro macht 20 Prozent der weltweiten Währungsreserven aus und belegt damit den zweiten Platz hinter dem Dollar (64 Prozent).

10. Die EU-Kommission treibt ihre Pläne zur Abschaffung des Bargeld energisch voran. Demnach will die Kommission Geldwäsche und Terrorfinanzierung bekämpfen. Die EZB arbeitet in die gleiche Richtung und hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Herstellung des 500-Euro-Scheins einzustellen.

Quelle: ntv.de

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