Wirtschaft

Aktie unter Druck Was macht Daimler?

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(Foto: REUTERS)

Über die vergangenen 20 Jahre hat sich in den Depots der Deutschen viel getan. Wir blicken daher auf beliebte Anlagen aus den Bereichen Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Diesmal geht es um Daimler – mit zehn Fakten.

Daimler
Mercedes-Benz 73,90

1. Die Daimler-Aktie fährt seit etlichen Monaten im Rückwärtsgang. Mit rund 61 Euro notiert sie sogar wieder auf dem Niveau von Januar 1997. Das Rekordhoch vom 7. Mai 1998 bei umgerechnet 102,25 Euro ist damit in weiter Ferne. Der Tiefstkurs der vergangenen zehn Jahre war am 2. März 2009 bei 17,44 Euro.

2. Daimler hat im Jahr 2016 BMW als weltgrößten Premiumhersteller abgelöst – und damit vier Jahre früher als ursprünglich geplant. Investoren bezweifeln allerdings, ob Daimler bei Elektro- und bei selbstfahrenden Fahrzeugen ähnlich erfolgreich sein wird, wie bislang bei Verbrennungsmotoren. Zudem steht Daimler unter Verdacht, am möglichen Kartell der deutschen Autohersteller beteiligt gewesen zu sein.

3. "Die Geschichte der Daimler AG reicht zurück bis ins Jahr 1886: Damals erfinden Carl Benz und Gottlieb Daimler unabhängig voneinander das Automobil. Benz baut in Mannheim den Patent-Motorwagen, Daimler in Stuttgart die Daimler-Motorkutsche. Sie gründen ihre Unternehmen Benz & Cie. sowie die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG)“, schreibt Daimler zur Unternehmensgeschichte. Im Juni 1926 entstand die Daimler-Benz AG durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen.

4. Ein Weg, wie man investieren kann: Die Aktienanleihe mit der WKN DE000GD51NW6. Fällt die Daimler-Aktie nicht unter 60 Euro bis zur Fälligkeit im April 2018, erzielen Anleger den aktuellen Maximalertrag von 9,5 Prozent jährlich. Bei Kursen unterhalb von 60 Euro federt der Zinskupon von 6 Prozent p.a. die Verluste ab.

5. Jürgen Schrempp, Ex-Chef der Daimler-Benz AG und sein Kollege Robert Eaton von der Chrysler Corporation verkünden am 7. Mai 1998 eine Fusion unter Gleichen (merger of equals). Schrempp betitelte den Zusammenschluss als "Hochzeit im Himmel". Auf der Erde wurde Chrysler allerdings zum Milliardengrab. Am 14. Mai 2007 werden daher 80,1 Prozent der Chrysler-Aktien an Cerberus verkauft. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 4. Oktober des gleichen Jahres wurde die Umbenennung in Daimler AG beschlossen. Am 27. April 2009 folgte die Veräußerung der restlichen 19,9 Prozent. All das geschah unter der Ägide von Dieter Zetsche, der am 1. Januar 2006 den Vorstandsvorsitz von Schrempp übernommen hatte.

6. Seit dem 9. August 2007 notiert Daimler an der Börse wieder unter dem Kürzel DAI, und damit unter dem gleichen Kürzel wie vor der 1998er-Fusion mit Chrysler. Dazwischen hatte die Aktie unter DCX firmiert.

7. Nachdem der Konkurrent BMW in den Jahren 1958 und 1959 hohe Verluste gemacht hatte, legten Vorstand und Aufsichtsrat, die jeweils von der Deutschen Bank eingesetzt worden waren, auf der Hauptversammlung am 9. Dezember 1959 ein Angebot vor. Demnach hätte BMW an Daimler-Benz verkauft und die Privatanleger wären praktisch enteignet worden. Eine Ablehnungsfront aus Belegschaft, Betriebsräten, Kleinanlegern und BMW-Händlern wehrte die Offerte allerdings überraschend ab.

8. Am 23. Mai 2017 durchsuchten 23 Staatsanwälte und etwa 230 Polizisten elf Objekte von Daimler in vier Bundesländern wegen des Verdachts auf Betrug, sowie strafbare Werbung im Zusammenhang mit der Diesel-Abgasaffäre.

9. Die Dividende hängt stark vom wirtschaftlichen Erfolg ab, weshalb Daimler die Ausschüttung für das Jahr 2008 auf 0,60 Euro kräftig gekürzt und sie für 2009 gestrichen hatte. In den Folgejahren ging es dann kräftig aufwärts. Für 2016 lag sie mit 3,25 Euro auf dem Rekordwert des Vorjahres.

10. Mit einem Indexgewicht von 6,2 Prozent belegt Daimler den sechsten Rang im Dax. BMW kommt auf lediglich rund 2,6 Prozent und Volkswagen auf 2,4 Prozent.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlageprodukten dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Quelle: ntv.de

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